• Zeitreise im Historischen Palast

    July 15 in France ⋅ ☁️ 19 °C

    🏰 2. Teil: Mythos und Dachterrasse
    Durch stille Gänge gelangten wir zum Dachboden, vorbei an einer Marmortafel mit formeller Verurteilung, hinauf zur gotischen Wendeltreppe, deren 24 Stufen einst zur prachtvollen Salle des États führten. Zwar war sie heute für die Öffentlichkeit geschlossen – doch schon der Aufstieg war wie eine Reise durch die französische Geschichte.
    Oben wartete der finale Raum: fast schwarz, mit Projektionen von flackernden Flammen. Man hörte das Knistern, sah Jeanne auf dem Scheiterhaufen – es war überwältigend, suchte die Grenze zwischen Fiktion und Zeugnis.

    Dann erreichten wir die Mythothek – interaktive Bildschirme mit Archiven, digitale Historiker (darunter Colette Beaune, Anne Curry) und Wissensstationen nahmen uns mit auf eine literarisch-visuelle Reise in die spätere Verehrung Jeannes, ihre Symbolkraft durch die Jahrhunderte, bis zur Heiligsprechung 1920.

    Zum Abschluss stiegen wir hinauf auf in einen kleinen Erker des Palastes – ein Rundumblick direkt über Rouen. Von dort bot sich eine spektakuläre Sicht: die Kathedrale, die roten Dächer, die Seine im Morgenlicht.
    Ich seufzte: „Eine bewegende Geschichte… als hätte ich alle Urteile selbst gehört.“
    Margriet nickte: „Und jetzt sind wir zurück – in einer Stadt, die sie samt ihrer Geschichte trägt.“
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