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- Day 4
- Wednesday, July 16, 2025 at 8:37 AM
- 🌧 18 °C
- Altitude: 10 m
FranceTrouville-sur-Mer49°21’52” N 0°4’58” E
Regentag & Meeresduft am Morgen

Am nächsten Morgen stand ich auf und blickte dem Regen ins Gesicht – es sollte den ganzen Tag so bleiben. Einerseits hatten wir uns Regen gewünscht, um dem Sommer ein anderes Gesicht zu geben. Andererseits: Wer will schon Regen im Urlaub? Margriet war bereits wach und voller Tatendrang – ab ins nächste Abenteuer!
Gute 1,5 Stunden später erreichten wir Trouville-sur-Mer. Der Fischmarkt lag direkt an der Pier, wie ein lebendiges Herz des Ortes. Gegenüber gingen wir flink ins Café Central, das auch ein Hotel ist, da es in Strömen goß. Margriet beschloss heute „wie ein Spatz“ zu essen – Croissant und Cappuccino –, ich nahm einen Café Créma und bestellte das Frühstückstablett.
Während wir frühstückten, erzählte ich ihr von der Maison Saiter, gegründet 1887 und berühmt für ihre Soupe de poisson façon Jeannette. Die Fischauswahl dort war legendär...
Doch dann die Überraschung: Als der Kellner die Rechnung brachte, bat er um 36 € – obwohl Margriet wirklich nur einen Croissant und zwei Cappuccino hatte. Ihr Cappuccino kostete satte 7 € pro Tasse, während mein Kaffee mit 2,50 € geradezu günstig war. Touristenfalle mit bitterem Nachgeschmack!
Unbeirrt gingen wir zum Marché aux poissons – zu Maison Saiter. Wir kauften die Fischsuppe to go, für morgenabend im Garten von Margriet. „Mit allen drum und dran?“, fragte uns Monsieur Saiter.
„Ja, klar“, sagte ich.
Er packte zur Suppe frisch geriebenen Käse, alte Brotscheiben und eine leicht pikante Rouille dazu.
⭐ Warum die Suppe so köstlich ist:
Die Soupe façon Jeannette ist eine Familienkreation seit 1887. Sie wird aus den frischesten Zutaten der Region hergestellt: Atlantikfische, feine Köche- und Graugarnelen, Wein, Tomaten und eine Prise Gewürze. Gefiltert, abgeschmeckt, geköchelt – und das Ergebnis ist eine veloutée Textur, vollmundig, aber leicht, mit tiefem Meeresaroma.
Die Auszeichnungen 1971 und 1976 bei der Société des Cuisiniers Français unterstreichen das handwerkliche Niveau und die Authentizität dieser Normandie-Suppe, die in ausgesetzten Gourmetkreisen bis heute Kultstatus hat.
Dann wagten wir uns an die Austern. Margriet, nach jener Magenverstimmung in Südafrika, hatte sie diese lange gemieden. Nun holte sie tief Luft, nahm die Muschel und aß. Ihr Gesicht verzog sich: zu salzig, doch sie mochte den Nachgeschmack. Die Szene war so denkwürdig, dass ich sie mit der Kamera porträtierte – das Gesicht zur Faust geballt, während sie dachte: Ich schaff das ;0)...
Wir zahlten, packten die Suppe ein und fuhren weiter – Richtung Pont-l’Évêque zur Calvador- und Käseroute, getrieben von Regen und Lust auf normannische Köstlichkeiten.Read more