The long and winding road

toukokuuta - kesäkuuta 2024
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  • Zu Besuch bei Mr. MacIntosh

    22.–27. toukok. 2024, Skotlanti ⋅ 🌧 14 °C

    Mr. Macintosh empfängt die Besucher in seiner Kirche nur bis 16.00 Uhr und so waren wir froh, kurz vor 15.00 Uhr dort zu sein.
    Charles Rennie Mackintosh brachte einen ganz neuen Stil in die Architektur und das Design des angehenden 20. Jahrhunderts. Bald war sein „Glasgow Style“ weltberühmt. Doch sein Leben verlief tragisch.

    Charles Rennie Mackintosh gehört zu den bedeutendsten Vertretern der schottischen Architektur und Designs. Noch bevor der Jugendstil Ende des 19. Jahrhunderts in Europa richtig loslegte, folgte er bereits einer Formgebung, die ohne Schnörkel auskam und dafür auf klare Linien und elegante Schwünge sowie einem gesunden Sinn für Funktion setzte.
    Für ihn durchdrang Design das ganze Leben: Von der Fassade bis zur Bettwäsche, vom Lampenschirm bis zu den Sitzmöbeln – Mackintosh unterwarf alles seinem Sinn für Formen, Farben und Grafik. So hat das Schaffen dieses Ausnahmekünstlers den Beginn der modernen Architektur mit eingeläutet.
    LEBEN: Das Schaffen von Charles Rennie Mackintosh

    Charles Rennie Mackintosh wurde am 7. Juni 1868 in Glasgow geboren. Sein Vater stammte aus den Highlands und war ein gut bezahlter Polizeibeamter, seine Mutter kam aus den schottischen Lowlands. Charles war das zweite von insgesamt elf Kindern der Familie. Und er hatte es nicht leicht. Eine Sehnenverkürzung bescherte ihm einen hinkenden Gang. Eine Entzündung am Auge ließ ein Lid sein Leben lang ein wenig tiefer hängen als das andere.
    Sein Vater war zudem begeisterter Hobby-Gärtner, und so lernte Charles die Liebe zu organischen Formen kennen. Es stand recht früh für ihn fest, dass er Architekt und Designer werden wollte und mit 16 Jahren begann er eine Lehre. Zudem bildete er sich an der Glasgow School of Art weiter – jener Einrichtung, deren Gebäude er bald selbst mit entwerfen durfte.
    Neben den keltischen Einflüssen seiner Heimat faszinierten ihn die Formen und Kunstwerke Japans – beides sollte sein Schaffen stark beeinflussen. Er ließ dagegen den überbordenden und verschnörkelten Stil seiner Zeit bald zurück. Einfachheit und Symbolik interessierten ihn mehr. Das Bild der Rose als Liebe taucht immer wieder auf. Vielleicht auch ein Tribut an die Gärtnerei seines Vaters.
    Während des Studiums an der School of Art tat sich Mackintosh mit drei weiteren Schülern zusammen, die ganz ähnliche Ideen hatten: J. Herbert MacNair und die Schwestern Frances und Margaret Macdonald. Die Vier wurden bald als die Glasgow Four bekannt, da sie gemeinsam auf Ausstellungen vertreten waren.
    Und er war als Zeichner bei „Honeyman and Keppie“ tätig. Dort war er zum Beispiel an der Innenausstattung des Glasgow Art Club beteiligt.
    Die Glasgow Four wurden im Jahr 1900 zur 8. Ausstellung der Wiener Secession eingeladen – einem wichtigen Impulsgeber des Jugendstils und der Moderne. Hier stellten sie den Schottischen Raum aus, der von den Kritikern hochgelobt wurde.
    1898 hatte MacNair bereits Frances geheiratet, und Mackintosh ehelichte 1900 Margaret Macdonald. Obwohl sie nicht immer genannt wird, hatte sie erheblichen Einfluss auf das Werk – viele Entwürfe stammen von ihr. Charles wusste das, als er sagte:
    „Margaret ist ein Genie, ich habe nur Talent.“
    Margaret war übrigens vier Jahre älter als ihr Mann. Ihre Ehe blieb kinderlos.
    1909 vollendete er das Gebäude der Glasgow School of Art. Es gilt als sein Meisterwerk. Allerdings war er zu der Zeit vermutlich bereits alkoholabhängig. Obwohl hochgelobt von einigen Künstlern, war die Nachfrage nach Projekten durch ihn recht gering.
    1915 zog das Ehepaar Mackintosh nach London. Auch hier konnten sie sich nicht beruflich etablieren. 1923 waren sie derart knapp bei Kasse, dass sie nach Frankreich gingen, um dort günstiger zu leben.
    1927 gingen sie aus Gesundheitsgründen zurück. Bei Charles wurde Zungenkrebs festgestellt. Am 10. Dezember 1928 starb er mit 60 Jahren. Margaret lebte noch fünf weitere Jahre in Frankreich, ehe auch sie diese Welt verließ.
    Erst einige Jahre später erkannte die Nachwelt, das Genie des Ehepaars Mackintosh. Und heute wird sehr viel getan, um das Erbe des Glasgow Style zu erhalten.
    SEHENSWÜRDIGKEITEN: Die Werke von Charles Rennie Mackintosh

    Ein Architekt hinterlässt freilich auch jede Menge Sehenswertes. Damit Ihr auf den Spuren von Charles Rennie Mackintosh wandern könnt, kommen hier die interessantesten Sehenswürdigkeiten des Designers. Viele davon befinden sich freilich in seiner Geburtsstadt Glasgow. Zumindest das Lighthouse und die Tea Rooms in der Buchanan Street liegen sehr zentral und können mit einem Bummel durch die Fußgängerzone verbunden werden.
    1896 lernte Catherine Cranston, die Tochter eines Teehändlers, Charles Rennie Mackintosh kennen. Cranston eröffnete in den folgenden Jahren vier Teesalons. Ihr Ziel: Ein Treffpunkt für Menschen, ohne dass dort Alkohol konsumiert werden solle. Dass dabei Charles Rennie Mackintosh, der eine deutliches Alkoholproblem hatte, zusammen mit seiner Frau Margaret MacDonald das gesamte Design für die Willow Tearooms in der Sauchiehall Street entwarf, entbehrt nicht einer bitteren Ironie.
    Insgesamt war Mackintosh an vier Tea Rooms beteiligt:
    Buchanan Street Tea Rooms – In der Buchanan Street 91-93 trug er Wanddekors bei
    Argyle Street Tea Rooms – In Hausnummer 114 kümmerte er sich um das Mobiliar
    Ingram Street Tea Rooms – Komplettes Innendesign. Es steht heute im Kelvingrove Museum
    Willow Tea Rooms – Den Teesalon in der Sauchiehall Street entwarf Mackintosh komplett
    Die Willow Tea Rooms in der Sauchiehall Street wurden im Jahr 2017 komplett restauriert. Aus namensrechtlichen Gründen heißen sie heute aber „Mackintosh at the Willow“. Bilder und Infos zum neuen Tearoom hier.
    Den ursprünglichen Namen tragen die Willow Tea Rooms in der Buchanan Street 97. Ihr Interieur ist inspiriert vom Design der Ingram Street.
    1901 nahmen Mackintosh und seine Frau Margaret Macdonald an einem Wettbewerb zum Design für das „Haus eines Kunstfreundes“ teil. Der Wettbewerb wurde ausgerichtet von der deutschen „Zeitschrift für Innendekoration“. Mackintosh reichte die Entwürfe allerdings nicht ordnungsgemäß ein, was zur Disqualifikation vom Wettbewerb führte. Gleichzeitig aber lobten ihn die Juroren über alle Maßen und begründeten somit auch seinen internationalen Ruhm. Die Entwürfe wurden 1996 im House for an Art Lover in Glasgow umgesetzt.
    Der Verleger Walter Blackie suchte 1902 einen Architekten für sein Wohnhaus. Fündig wurde er bei Charles Rennie Mackintosh. Der durfte tatsächlich das gesamte Design übernehmen. Prompt plante er das Haus „von innen nach außen“ – was damals absolut unüblich war. Denn sonst fingen Architekten stets mit Grundriss und Fassade an. 1903 beendete Mackintosh hier sein Werk. Es ist eines der besten Beispiele für seine Kunst, die Inneneinrichtung ist noch original erhalten.
    Das Wohnhaus, in dem das Ehepaar Mackintosh lebte, wurde in den 1960ern abgerissen. Allerdings konnte das Innenleben gerettet werden. Das Hunterian Kunstmuseum, gleich gegenüber der Glasgow University, hat das Interieur wieder zusammengesetzt – und zwar ganz genau, so dass auch das Licht gleich einfällt und dass alle Zimmer die gleiche Abfolge haben. In Glasgow ist das sicherlich eine der interessantesten Möglichkeiten, das Schaffen des Künstlerpaares zu begehen.

    Sven unser Mueumsführer aus Deutschland bot uns für die Führung noch einen Kaffee an, welchen wir dankend annahmen. Er lebt seit 14 Jahren in Schottland. Er kam, um in Glasgow zu studieren und blieb.

    Harald war von der Kirche und dem Interior natürlich begeistert 🤩 .

    Danach hatten wir Bärenhunger und gingen in einen der exzellenten Pubs in Glasgow, das weltberühmte „Bon Accord“, seit 22 Jahren betreibt es die Familie McDonaghs mit viel Freude - mein Haggies war Kunst der alten schottischen Kochschule - exzellent!
    Harald skizziert entspannt einige Pubszenen und die Pints trinken sich süffig.
    Ein weiterer ereignisreicher Tag geht zu Ende und wir fallen müde in unsere Hotelbetten, denn morgen wird es wieder sportlich...

    PS: …neben unserem Hotel, das "Albion Hotel" gibt es eine ehemalige Kelvinside Parish Kirche von 1862 Nun beherbergt es das "Òran Mór Pub“ (Òran Mór ist gälisch und bedeutet: große Lebensmelodie oder großes Lied) ;0)…
    Ich sagte zu Harald: „wir gucken nur mal, nichts anfassen, nichts bestellen“ - ups 🙈, jeder hat schon wieder ein Pint in der Hand 🍺 … - eine wirklich schöne viktorianische Bar.
    Es ist ein wirklich einzigartiger und beeindruckendes Pub im Herzen von Glasgows West End.
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  • Drovers Inn am Loch Lommond

    23. toukokuuta 2024, Skotlanti ⋅ ☁️ 9 °C

    Das Albion Hotel in Glasgow war gut zum schlafen und jeder von uns hatte gestern Abend definitiv ein Bier 🍺 zu viel. Unsere etwas zerknautschten Gesichter sprachen Bände ;0)...
    Wir lachten herzlich darüber und los ging es.
    Das erste Ziel des Tages ist das Drovers Inn am Loch Lomond, dem mit 71 km² größten See Schottlands. Das Drovers Inn ist sicherlich eines der berühmtesten und faszinierendsten Gasthäuser Schottlands. Eröffnet 1701 und 1705 zum „Pub of the Year“ gewählt ;0)...
    Sein Alter und sein besonderes Flair machen es zu einem lohnenden Ziel, egal ob man nur auf einen Kaffee vorbeischaut oder die ganze Nacht hier verbringt. Wir haben uns für den Kaffee entschieden.

    Vorsicht beim Eintreten!
    Gleich hinter dem Eingang lauert ein bedrohlicher Bär. Harald konnte ihm gar nicht in die Augen schauen :D... - zum Glück ist das Tier ausgestopft. Gott sei Dank. Und der Bär ist nicht allein. In Vitrinen rund um den Eingang tummeln sich ausgestopfte Katzen, zweiköpfige Marder, Vögel, Albinofüchse und vieles mehr. Dazwischen Waffen, Rüstungen, Uniformen. Harald und ich schwanken zwischen Faszination und Grauen. Und das alles ist nur der Eingangsbereich des Gasthauses Drovers. Wer dem Lärm nach links folgt, landet in der Bar des Hauses. Samstagabends ist es hier meist brechend voll, Live-Musik heizt den Gästen ein. Berühmte Besucher gab es im Drovers Inn schon immer. Auch der Outlaw Rob Roy MacGregor, der unweit von hier am Loch Katrine lebte, soll hier eingekehrt sein.

    Drovers Inn - was der Name bedeutet:

    Die schottischen Highlands waren kein gutes Land für die Landwirtschaft, der Boden war sauer und unfruchtbar. Deshalb war es für viele Bewohner wichtig, Vieh zu halten, das in den Highlands weiden konnte. Heute sind es vor allem Schafe, aber bis ins 18. Im Frühjahr kauften die Drover, die Viehtreiber, überschüssige Rinder auf und stellten Herden zusammen, die sie zu den Viehmärkten im Süden trieben. Zum Sommer hin begannen die Drover, die Highlands zu verlassen. Dazu mussten sie die Routen genau kennen, denn richtige Straßen gab es damals noch nicht. Diese Routen hießen Drover’s Roads und sind zum Teil noch heute in Ortsnamen verewigt. Der Bealach na Bà bei Applecross zum Beispiel bedeutet auf Deutsch „Rinderpass“. Irgendwo mussten die Fahrer übernachten, und so entstanden an einigen Kreuzungen Drovers Inns. Dort gab es Essen und Trinken und vielleicht auch ein Dach über dem Kopf.

    Die erste schriftliche Erwähnung von Treibern stammt aus dem Jahr 1359. Das Ende der Treiber kam mit dem Aufkommen der Dampfschiffe und später der Eisenbahn, die den Viehtransport einfacher und schneller machten. Der letzte Treiber starb im Alter von 91 Jahren im Jahr 1957.

    In diesem 300 Jahre alten Drovers Inn sind natürlich auch Menschen gestorben und ihre Seelen haben diesen Ort nie verlassen. So ist es nicht verwunderlich, dass es viele Geistergeschichten gibt. So wurde hier der junge Treiber Angus erst seiner Herde beraubt und dann hinter dem Haus aufgehängt. Sein Geist soll immer wieder gesichtet werden.

    Eine andere Geschichte handelt von einer Familie, die auf dem Weg zum Drovers Inn war, sich jedoch verirrte und erfror. Sie soll noch heute in der Gegend auftauchen und ihr Ziel suchen.

    Da das Grovers Inn komplett ausgebucht ist, genossen unseren Kaffee ☕️ draußen an den Tischen und nun geht es weiter an die Westküste nach Oban.
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  • Austern 🦪 Frühstück in Oban

    23. toukokuuta 2024, Skotlanti ⋅ 🌬 10 °C

    Oban hat sich mittlerweile einen Ruf für seine hervorragende Küche mit Meeresfrüchten und Fischen erkocht. Davon wollten Harald und ich uns am Hafen direkt davon überzeugen lassen und wir müssen sagen: es wahr vorzüglich. Sei es die gekochten Shrimps 🦐, die Jakobsmuscheln in Knoblauchsauce oder unser Favorit: die Austern 🦪…

    In Oban gibt es einen alteingesessenen Harris Tweed Shop. Seit weit über einem Jahrhundert wird Harris Tweed mit Geschick und Sorgfalt von Kleinbauern in ihren eigenen Häusern auf den äußeren Hebriden gewebt, so wie es auch heute noch der Fall ist. Vom hohen Adel des frühen 20. Jahrhunderts bis hin zu den Laufstegen und Couturiers von heute ist Harris Tweed seit langem die Wahl der Anspruchsvollen und so auch das richtige Geschäft für Harald.
    Wir sagten uns vorher noch: nichts anfassen, nur gucken und nichts kaufen…
    Schwupps und schon hat Harald eine neue Tweed-Weste ;0)…

    Oban ist das Tor zu den westlichen Inseln, beheimatet eine der ältesten Destillerien und hat ein ganz besonderes Wahrzeichen im Stil der Antike. Was ein römisches Kolosseum in den Highlands sucht?

    Oh, Rom. Würde es ihm doch gelingen auch nur einen Hauch des Flairs dieser ewigen Stadt durch die rußigen Gassen Obans wehen zu lassen. Nur ein einziges Bauwerk, das der Kunstfertigkeit Südeuropas hier in den Highlands huldigen würde.

    John Stuart McCaig war ein Menschenfreund, liebte römische Architektur und hatte es als Banker zu einem gewissen Reichtum gebracht. Ganze Teile Obans gehörten ihm damals. Zwar kam er vom Land, doch die kleine Stadt an der schottischen Westküste war nun seine Heimat.

    Als McCaig Mitte des 19. Jahrhunderts in Oban ankam, stand hier noch nicht viel. Erst 1794 hatten die Gebrüder Stevenson an der Bucht eine Destillerie gebaut, das zog Arbeiter an, und rund um das Gebäude und den Hafen bildeten sich kleine Häuserzeilen und Straßen. Ein erstes zartes Erwachen des verschlafenen Nests führte der Besuch des Dichters Sir Walter Scott herbei, denn ihm folgten bald darauf Touristen. Der nächste große Schritt wurde 1880 gewagt: Oban bekam eine eigene Zugverbindung nach Glasgow. Die kleine Stadt, der Hafen, die Destillerie – alles wuchs, wurde größer.

    Doch was hier fehlte, war die Schönheit die Kunst, die Muße. Zumindest empfand das John MacCaig so.

    Er würde das ändern. Er selbst als Geldgeber und Architekt wollte Oban eine steinerne Krone aufsetzen. Ein Kolosseum nach römischem Vorbild. Im Inneren sollte es eine Kunstgalerie beherbergen und natürlich auch sich und seiner Familie ein Denkmal setzen, in Form eines Turmes in der Mitte – Ehre, wem Ehre gebührt.

    Wie gesagt: McCaig war ein Menschenfreund. So heuerte er ab 1897 gezielt in den Wintermonaten Steinmetze an, die sonst in dieser Jahreszeit keine Arbeit gehabt hätten. Auf dem Hügel oberhalb der Stadt, die Destillerie überragend, schufen sie einen Granit-Ring mit zwei Reihen von insgesamt 94 Bogen-Fenstern. Umfang des Bauwerks: 200 Meter.

    5.000 Pfund in fünf Jahren verschlang das kostspielige Unterfangen. Klingt nicht viel. Doch die 5.000 Pfund von damals wären heute in etwa eine halbe Million Pfund wert. Ganz schön viel für einen Steinkreis.

    Als die beiden Ringe geschlossen waren, verließ den mittlerweile 78jährigen Mann jedoch das Glück. Er wusste um sein schwaches Herz, er litt schon eine Weile an Angina Pectoris. Daher verfügte er noch vor seinem Tod darüber, dass weitere Gelder für das Innenleben des Kolosseum bereitstehen würden. Er hatte also vorgesorgt, als er am 29. Juni 1902 seinem Schöpfer gegenüber trat.

    Doch er hatte nicht mit seinen Erben gerechnet. Sie hatten für den Traum des Alten nichts übrig und stoppten sofort die Arbeiten.

    „McCaigs Folly“ – McCaigs Torheit nennen heute viele Bürger der Stadt das Bauwerk. Und doch hat der Menschenfreund am Ende sein Ziel erreicht. Das kleine Kolosseum gilt heute als Wahrzeichen Obans und ist neben der Destillerie sicher die wichtigste Attraktion. In seiner Mitte wurde ein wunderschöner Garten angelegt und die Bürger und Besucher können hier Spazieren, sich auf einer Bank ausruhen oder den Blick über den Hafen genießen.

    Und so weht am Ende doch ein Hauch Rom durch Obans Gassen.

    Über die Stadt Oban selbst:

    Der Fährhafen gilt heute als „Gateway to the Isles“, als Tor zu den Inseln. Tatsächlich gehen von keiner Stadt Schottlands mehr Fährverbindungen ab, als von Oban. CalMac steuert von hier aus Mull, Coll & Tiree, Barra, South Uist, Colonsay, Lismore und Islay an.

    Der Name Oban kommt aus dem Gälischen und bedeutet zu deutsch „kleine Bucht“. An der „kleinen Bucht“ leben heute immerhin rund 8.500 Einwohner.

    Wir ziehen weiter an der Küste entlang, Richtung Norden…
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  • Stalker Castle und Dugalds Rache

    23. toukokuuta 2024, Skotlanti ⋅ ☁️ 11 °C

    Einen kleinen Zwischenstopp, um diese malerische Kulisse zu genießen und natürlich zu zeichnen ✍️ ;0)…

    Eine Burg, das Meer und im Hintergrund die Insel Mull. Die Castle Stalker liefert eine Kulisse, die ihresgleichen sucht. Und natürlich hat sie eine blutige Geschichte – was sonst!

    Am Vorabend der Schlacht – Castle Stalker, 1468

    Es gibt kein Vergeben, es gibt kein Vergessen. Dugald Stewart schritt an der Brüstung entlang und sah der Sonne zu, wie sie hinter den Bergen der Isle of Mull verschwand. Mit der letzten Kraft ihrer Strahlen färbte sie das Wasser des Loch Linnhe blutrot.

    Er hatte seine Feinde geradezu zur Schlacht gezwungen. Immer wieder hatte Dugald von Castle Stalker aus Überfälle auf deren Länder gestartet. Sie sollten nicht vergessen, dass er da war, dass er heranwuchs und sich rüstete für diesen einen Tag der Vergeltung.

    Und der Tag kam. Er wusste, dass die Campbells, die MacFarlanes und auch Männer seines Onkels kommen würden, um die Sache ein für alle mal zu klären. Dugald war vorbereitet. Am Ufer vor der Burg lagerten die MacLarens, die Männer des Clans seiner Mutter. Auch sie waren bereit sich für ihn in die Schlacht zu stürzen, ebenso wie seine Stewarts.

    Hier, vor Castle Stalker, würde Dugald morgen seinen Vater rächen – oder in den Tod gehen.

    Der Bau von Castle Stalker – 1446

    Dugald hatte guten Grund Rachegelüste zu hegen. Denn die Campbells und MacFarlanes waren zusammen mit seinem eigenen Onkel in die Ermordung seines Vaters verstrickt.

    Springen wir also zunächst vom Vorabend der Schlacht gut zwanzig Jahre zurück ins Jahr 1445.

    Dugalds Vater war John Stewart, zweiter Lord of Lorn. Dessen Sitz war die Dunstaffnage Castle, die er als Verwalter für den schottischen König hielt. John war ein verheirateter Mann, seine Frau hatte ihm bereits mehrere Töchter geboren – aber noch keinen Stammhalter. Einen Sohn schenkte ihm erst ein Seitensprung mit der Tochter eines befreundeten Clan-Chefs der MacLarens im Jahre 1445 – und dieser Sohn war Dugald.

    Dugald war ein Kind aus Liebe, aber unehelich und damit zunächst als Stammhalter anfechtbar. Das brachte ihn automatisch in Gefahr, denn zu viele machten sich schon Hoffnung auf den Titel Lord of Lorn. Johns Bruder Walter Stewart konnte seine Gier danach kaum verhehlen. Mit einem unehelichen Sohn würde er kurzen Prozess machen, nur um einen möglichen Anspruch für immer auszuschließen. Und Colin Campbell aus dem gleichnamigen Clan, hatte extra eine der Töchter Johns geheiratet, um seinen Anspruch zu erheben.

    Irgendwann würden Dugald und seine Mutter vielleicht einen Rückzugsort brauchen. Und so baute John 1446 das Jagdhaus Stalcaire zu einem stattlichen Wohnturm aus, zu einer echten Castle. Zu Castle Stalker.

    Braut und Witwe an einem Tag – 1463

    Fünf Jahre hatte John Stewart verstreichen lassen nach dem Tod seiner ersten Frau. Eine angemessene Zeit um Trauer zu signalisieren. Dann endlich wollte er Dugalds Mutter heiraten und so dafür sorgen, dass es keine Zweifel mehr am Anspruch seines Sohnes auf den Titel und die Ländereien gab.

    Dumm nur, dass die Neider eben genau das verhindern wollten und hier ihre letzte Gelegenheit erkannten. Sie engagierten Alan MacCoul – einen Abtrünnigen der MacDougalls und ein zuverlässiger Handlanger der Campbells. Ein Mann für das Grobe.

    Auf dem kurzen Weg zwischen der Burg und der Kapelle von Dunstaffnage überfiel MacCoul die Hochzeitsgesellschaft und verwundete den Bräutigam schwer. Der schaffte es dennoch in die Kapelle und gab sterbend sein Ja-Wort. So kam es, dass Dugalds Mutter Braut und Witwe in nur wenigen Minuten war, und Dugald der rechtmäßige Sohn des Lord of Lorn wurde. Doch Dunstaffnage war bereits von MacCoul besetzt worden und musste sich schließlich nach einer erfolglosen Belagerung zurückziehen – nach Castle Stalker, die er in den Folgejahren weiter ausbaute.

    Und dort würde das Drama sein Ende nehmen …

    Dugalds Rache bei Castle Stalker – 1468

    Dugald brachte sich in den folgenden Jahren stets bei seinen Nachbarn in Erinnerung, in dem er immer wieder kleine Überfälle startete. Schließlich wollten die Campbells und Walter dem Störenfried endlich den Garaus machen und die verfeindeten Lager trafen an den Ufern von Castle Stalker aufeinander.

    Der Kampf war heftig, doch am Ende siegten Dugalds Mannen und radierten dabei den Clan MacFarlane nahezu aus. Dugald selbst nahm Rache am Mörder seines Vaters, den er eigenhändig tötete.

    Doch Dunstaffnage und den Titel erhielt er nicht mehr. Die verfeindeten Parteien einigten sich darauf, dass Walter den Titel übernahm. Der hatte nichts besseres zu tun als ihn nach einem Jahr den Campbells zu übergeben, die ihm dafür fruchtbares Land in Zentralschottland schenkten.

    Dugald allerdings gilt heute als der Ahnherr der Stewarts of Appin. Er starb 1497, als er gegen die MacDonald of Keppoch kämpfte.

    Die weitere Geschichte von Castle Stalker:

    Die Fehde zwischen den Stewarts und Campbells nahm auch in den Folgejahren kein Ende. Zum Beispiel wurde Alexander Stewart of Invernahyle im Jahre 1520 von Campbells ermordet. Sein Sohn Donald rächte sich 24 Jahre später mit einem Überfall auf Dunstaffnage, wo er neun Menschen tötete.

    1620 fiel Castle Stalker zeitweise an den Campbell-Clan, wohl aufgrund einer Wette, auf die der damalige Besitzer Duncan Stewart in betrunkenem Zustand eingegangen war. Die Burg wechselte noch zweimal zwischen den Stewarts und Campbells, ehe sie um 1800 herum dem Verfall überlassen wurde.

    1908 kauften die Stewarts die Burg zurück und schließlich bauten die Besitzer sie Ende des 20ten Jahrhunderts wieder zu einem Wohnhaus aus.

    Das kann heute auch per Boot im Inneren besichtigt werden, allerdings gibt es dafür nur wenige Termine im Jahr.

    Aussprache und Bedeutung von „Stalker“

    Das englische „Stalker“ heißt „Pirschjäger“. Der Begriff Stalker stammt in diesem Fall jedoch vom gälischen „Stalcaire“, das „Falkner“ bedeutet. Darum wird es auch nicht englisch ausgesprochen, sondern wirklich wie es sich im deutschen liest: Stalker.

    Übrigens: Filmkulisse war die Burg auch bereits. Bei den legendären britischen Komiker Monty Python ist es die „Castle of AAAAAAAAAA“, bei der sie sich wiederum von den Franzosen die wüstesten Beschimpfungen einfangen.

    Ich fragte Harald, ob wir es genau so, wie im Film mit darstellen wollen - er lehnte höflich ab - ich weiß gar nicht warum ;0)... ?!

    ...und weiter gehts nach Norden...
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  • Glennfinnan Viaduct & die Midgets

    23. toukokuuta 2024, Skotlanti ⋅ ☁️ 11 °C

    oder die Harry Potter Brücke. Es liegt auf unserem Weg nach Isle of Skye.

    Das Glenfinnan Viadukt bezieht seinen Charme einerseits aus der Landschaft um sich herum: Im Hintergrund liegen zackige Gipfel, die oft von Wolken umspielt werden. Im Vordergrund verläuft das lange Glen Shiel mit dem gleichnamigen Loch, das übrigens ebenfalls seine Rolle im Harry Potter spielt.

    Zum Anderen ist die Brücke selbst – trotz Betonbauweise – ein wahre Schönheit: Auf etwa 380 Meter Länge schlägt sie einen harmonischen Bogen in die grandiose Kulisse, wobei sie eine Höhe von bis zu 30 Meter erreicht. Ein Prachtstück.

    Wir nahmen unsere Campingstühle und suchten uns einen guten Spot, um den Zug mit Brücke zu erhaschen. Allerdings wurde die Zugfahrt seit Tagen eingestellt, weil sich Sicherheitstüren nicht richtig schließen ließen. Also wieder kein Bild mit Zug :0(…

    Aber warum gibt es diese Strecke eigentlich?

    Die Bahnstrecke wurde 1901 eröffnet und damit auch das Glenfinnan Viadukt. Erbaut wurde es von 1897 bis 1898 und zwar von Robert McAlpine, der – damals revolutionär! – nur Beton als Baumittel benutzte. Sie galt als derartiges technisches Wunderwerk, dass der Konstrukteur den Ritterschlag von King George V. erhalten hat – und außerdem vom Volk den Spitznamen “Concrete Bob”, also „Beton Bob“.

    BESONDERHEITEN: Pferd im Pfeiler des Glenfinnan Viaducts?

    Ein Schotte hat mir die Geschichte erzählt, dass in einen Pfeiler ein Arbeitspferd hineingefallen, gestorben und im Beton geblieben sei. Man hätte das arme Tier vor kurzem per Röntgenstrahlung entdeckt.

    Das stimmt nur teilweise, es war nämlich in der benachbarten Brücke auf dieser Strecke, die am Loch nam Uamh verläuft ;0)…

    PS: da Harald seinen Hut am Parkplatz 🅿️ verloren hatte und wir kein Midges Schutz dabei hatten, wurden wir natürlich richtig zerbissen. Der Hut hat sich irgendwie von selbst auf das Auto gesetzt und hat uns schon bei der Rückkehr empfangen.

    Was sind aber Midgets?

    Midges oder Midgies heißen die Stech-Mücken in Schottland.🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿

    Die Highland Midge (Culicoides impunctatus) ist eine kleine Stechmücke, entsprechend ungefähr der hiesigen Bartmücke oder Gnitze. Die Highland Mücke ist dabei gerade einmal zwei Millimeter lang. Sie hat nur ein Flügelpaar, deren Schwingen kleine Punkte aufweisen.

    Gefährlich für uns Menschen sind jedoch nur die Weibchen. Sie benötigen für spätere Ei-Ablagen Protein, das sie in Blut finden. Dabei sind die Midges nicht wählerisch. Sie bedienen sich bei so ziemlich jedem Säugetier.

    Die schottischen Mücken stechen übrigens eigentlich nicht. Sie beißen!
    Dazu haben Sie besondere Unterkiefer, mit denen sie sich in die Haut schneiden. Dann saugen sie das Blut aus den Kapillargefäßen an.

    Um den Blutfluss zu beschleunigen, pumpt die Midge ihren mit Histamin versetzten Speichel in die Wunde. Das Histamin hat die Eigenschaft, kleine Blutgefäße zu erweitern. Gleichzeitig ist es für die Reaktion der Haut verantwortlich – es bildet sich jene juckende Stelle, die uns eine unangenehme Zeit beschert. (mit Zeit ist hier bis zu einer guten Woche gemeint!)

    Ihr Opfer entdeckt die Highland Mücke, indem sie dessen Atem riecht, genauer gesagt das Kohlendioxid. Das kann die Midge im Umkreis von hundert Meter! Kein entkommen also …

    Warum gibt es so viele Mücken in den Highlands?

    Im Westen Schottlands ist die Niederschlagsmenge im Schnitt doppelt so hoch wie im Osten. Zusammen mit dem Torf des Landes, bietet sich den Mücken eine ideale Gegend für die Brut. Denn die Midges legen ihre Eier gerne an Rändern von Sümpfen und Tümpeln ab. Dort können die Larven schlüpfen, sich entwickeln und überwintern.

    Sind die schottischen Mücken gefährlich?

    Wer auf die Bisse der Midges heftiger reagiert, wird keinen Spaß haben. Allerdings übertragen die Highland Mücken bis heute keine gefährlichen Krankheiten – anders als viele Stech-Insekten in Afrika oder Asien. Insofern sind die Midges für die meisten Menschen eher lästig denn wirklich gefährlich.

    Wann werden die Midgets aktiv?

    Die gute Nachricht: Die Mücken brauchen einige Rahmenbedingungen, damit sie fliegen können:

    Hohe Temperatur
    Unter 10 Grad Celsius bekommt der Mücke nicht
    Geringer Wind
    Die Windgeschwindigkeit muss unter 10 KM/h liegen. Heißt: Bereits ein leichter Wind stört den Flug der Mücke. Zum Vergleich: Ein Sturm beginnt bei 83 KM/h.
    Wenig Licht
    Helligkeit mögen die Plagegeister nicht. Es muss schon zwielichtig sein – darum tauchen sie bevorzugt in der Abenddämmerung auf. Allerdings können eben auch Regenwolken diese Lichtverhältnisse herstellen. Und davon gibt es in Schottland viele.
    Hohe Luftfeuchte
    Die Midges werden bei trockener Luft nicht aktiv. Erst ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von um die 70 Prozent fühlen sie sich wohl. 90 Prozent lieben sie. Wenn also das Gefühl der Schwüle bei uns auftritt, sind die Midges richtig gut drauf. Auch leichter Regen stört sie dabei nicht.

    📝 Memo: Smidge (Anti Midgets Spray) kaufen !!!
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  • Ankunft auf Isle of Skye

    23.–26. toukok. 2024, Skotlanti ⋅ 🌬 11 °C

    Hier mussten wir tatsächlich etwas suchen, um unsere Unterkunft zu finden. Zwei Blockhütten einsam an der südlichen Küste von Isle of Skye mit Blick auf das Festland.

    Sassaig Hütten sind für 2 Personen ausgelegt. Die Hütten sind gemütlich und komfortabel mit Doppelschlafbereich, Badezimmer mit Dusche und einer kleinen Küche, die Waschbecken,Kühlschrank, Toaster,Wasserkocher und eine Mikrowelle zur Verfügung hat.Lokal sind die Hütten in Gehweite zu Toravig Destillerie mit privaten Zugang zum Strand.

    Wir richten uns für die nächsten zwei Tage ein, kochen Spaghetti aglio olio. Essen draußen auf der Veranda und genießen den Ausblick mit einem kühlen Schluck Skye Bier 🍺. Zwei Rehe sagen auch noch Hallo, keine 4 Meter von uns entfernt und schon wieder ist ein ereignisreicher Tag zu Ende gegangen und wir fallen wieder gesegnet und müde in die Betten…
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  • Raasay und die Brennerei

    24. toukokuuta 2024, Skotlanti ⋅ ☁️ 13 °C

    Raasay (deutsch: Rehinsel) ist eine Insel der Inneren Hebriden zwischen Skye und dem schottischen Festland. Es leben heute 175 Menschen dort.

    Dieser Winkel der Welt ist für seine atemberaubende Naturschönheit, geologische Vielfalt und eines der unglaublich vielfältigsten Ökosysteme Schottlands bekannt. In Größe und Form mit Manhattan Island (23km lang und 4,8km breit) vergleichbar. Heute arbeiten über 10 % der Inselbevölkerung in der Brennerei, welche wir natürlich auch besuchen ;0)…

    Die Distillery, ausgezeichnet als BESTE BRENNEREI 2023:

    Die Steuergesetze von 1788 verboten Destillierapparate mit einem Fassungsvermögen von weniger als 100 Gallonen. Im Jahr 1823 wurde durch eine Gesetzesänderung eine Steuer auf die Destillation eingeführt. Daher hatte das illegale Whiskybrennen auf der Insel eine große Tradition.

    Im Jahr 2014 gründeten Bill Dobbie und Alasdair Day die R&B Distillers (Raasay & Borders) mit dem Ziel, eine Brennerei in Schottland zu gründen. 2017 eröffneten sie die erste legale Brennerei auf der Insel Raasay.

    Der Gin:

    Neben Raasay Single Malt produziert die Brennerei auch Isle of Raasay Gin, der zehn sorgfältig ausgewählte Pflanzenstoffe enthält, wie zum Beispiel Wacholder von der Insel Raasay, Rhabarberwurzel, Zitronenschale und süße Orangenschale. Der Gin wird dreifach destilliert und ist dadurch leichter als der typische New-Make-Spirit mit einer konzentrierten Note von schwarzer Johannisbeere. Der resultierende Gin schmeckt trocken, würzig und erfrischend sanft. Er wird mit 46 % abgefüllt.

    Der ortsansässige Botaniker Dr. Stephen Bungard achtet darauf, nur den besten Wacholder aus Raasay handzulesen. Um eine gute Geschmacksbalance zu schaffen, werden stärkere Pflanzenstoffe wie Wacholder eingeweicht und direkt in der Kupfer-Malzdestille destilliert. Die leichteren Botanicals wie Orangenschale und Koriander werden separat in einen kupfernen Aromakorb gefüllt und verdampft. Die verschiedenen Aromen der Botanicals werden durch den aufsteigenden Alkoholdampf aus der Destille freigesetzt, der über Rohrsysteme weitergeleitet wird.

    Harald und ich verkosten und genießen die wunderbaren Gerichte (frische Muschel, Brot mit Seegras-Butter und Hähnchen mit Sourcream und Kaviar)und Getränke, danach noch ein Verdauungsspaziergang und dann zum höchsten Punkt der Insel mit einem fantastischen Ausblick auf die Insel Skye.

    Die Fähre setzte uns dann pünktlich um 17 Uhr wieder auf Skye ab und wir fuhren dann noch zu einem Geheimtipp - der Imbiss „The Shellfish Shack“ 🍤 🦀 🦞…

    Wieder geht ein toller Tag voller Eindrücke zu Ende…
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  • Old man of storr

    25. toukokuuta 2024, Skotlanti ⋅ ⛅ 12 °C

    …oder auf deutsch: die grimmigen Wächter der Berge.

    Majestätisch überblickt er das zerklüftete Gebirge im Norden Skyes. Der Old Man of Storr ist eine wunderschöne, gigantische Felsnadel. Die Landschaft dahinter eine grandiose Kulisse. Er sieht ein bisschen aus wie ein übergroßer Hinkelstein. Doch kein Gallier hat je Hand an den Riesen gelegt. Er ist rein natürlich entstanden. Der Old man of Storr ist dabei nur der Abschluss eines sehenswerten Felsgrats. Denn der Berg „the Storr“, zeigt eine steil aufragende Felsformation, die den Namen „the Sanctuary“ – „die Zuflucht“ – trägt.

    Den Old Man of Storr kann man von der Straße aus in der Ferne sehen. Aber viel spannender ist es, die Wanderung nach oben zu wagen. Denn von dort bietet sich ein grandioser Blick über die Ebene hinter der Felsnadel. Die schönsten Fotos kann man von hier aus schießen. Zudem begreift man die Größe des Old Man nur oben, wenn man davor steht. Wenn Harald daneben sitzt, weiß ich gar nicht, wer der old man of storr nun ist ;0)...

    Das die Wanderung zum old man of storr nicht einfach wird, wusste ich und erklärte Harald vorab den Weg, Zeit und Schwierigkeitsgrad - der natürlich „schwer“ war. Der Wetterbericht versprach gut zu werden und so saßen wir 5:30Uhr morgens schon im Auto, um eine Stunde später, den Aufstieg zu wagen.
    Warum so früh?
    The old man of storr ist der Touristenmagnet und ich mag mich nicht an Menschenmassen vorbei drängeln.
    Harald und ich liefen los und merkten schnell, wie steil es war und das Ziel leider immer sichtbar und gaaaaanz weit oben. Nicht gerade motivierend, wenn wir dabei aus dem letzten Loch pfeifen. Es war anstrengend und die willkürlichen Steinstufen machten es noch anstrengender….
    Wir brauchten viele Pausen, aber wir hatten ja Zeit.
    Es ist bekanntlich der Weg der kleinen Schritte, der zum Ziel führt. 100m vor dem Ziel, hielten wir erstmal ein zünftiges Bergfrühstück ab mit Steak 🥩 & Whiskey 🥃 Pie 🥧 und ich hatte ein Venison 🦌 Pie. Es war lecker und tat gut, um den Gipfel zu erklimmen.
    Harald erzählte während der Pause, dass es hier so zerklüftet aussähe, dass man da gut eine Science Fiction Szene drehen könnte.

    Diese äußerst bizarre Landschaft wurde übrigens tatsächlich 2012 in einem Kinofilm verewigt. In dem Alien-Prequel „Prometheus“ finden die Wissenschaftler gleich zu Beginn hier Hinweise auf den außerirdischen Ursprung der Menschheit.

    Gestein und Geschichte:

    Der Alte Mann ist ein Gigant: Die Felsnadel alleine türmt sich 48 Meter auf. Die höchsten Punkte des umgebenden Storr-Gebirges schaffen es immerhin bis auf 719 Meter über dem Meeresspiegel – das ist der höchste Punkt auf der Halbinsel Trotternish. Baumeister dieser traumhaften Landschaft waren die Gletscher der letzten Eiszeit. Sie hinterließen ein Felskunstwerk, das teilweise aus bis zu 24 Vulkan-Gesteinsschichten besteht.

    Der Name „Storr“, der den Berg bezeichnet, zu dem der Old Man gehört, kommt aus dem Nordischen und bedeutet einfach „groß“. Es wird vermutet, dass der Old Man of Storr und der Berg als wichtige Landmarken von den Wikingern genutzt wurden.

    Gegen halb 10 morgens waren wir wieder am Parkplatz angekommen und beim Abstieg, kamen uns schon so viele entgegen, dass wir uns gesagt haben: Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Der Parkplatz war brechend voll und unserer war nicht lange leer und so mit ging es dann erstmal gemütlich frühstücken. Das haben wir uns verdient!

    Ich bin sehr stolz auf meinen „old man“ - Harald: GROSSARTIGE LEISTUNG!
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  • Kilt Rock

    25. toukokuuta 2024, Skotlanti ⋅ ⛅ 13 °C

    …ein Fels wie ein Schottenrock ;0)…

    Seine Ähnlichkeit zum Tartan-Muster des Schottenrocks brachte dieser Küstenlinie den Namen Kilt Rock ein. Früher nutzten ihn Seefahrer als wichtige Landmarke. Heute bewundern ihn hauptsächlich Touristen und da Harald und ich gerade Touristen sind, fahren wir natürlich auch dahin.

    Um den Fels zu sehen, sollte man schwindelfrei sein. Denn um einen guten Blick zu erhalten, treten wir auf eine halbrunde Plattform hinaus. Darunter: Erst lange nichts, dann die tosende See.

    Doch der Ausblick lohnt sich. Denn nicht weit von der Plattform stürzt sich eine Wasserfall mutig den Fels hinab. Es ist der Mealt Fall, Ausgang des gleichnamigen Loch Mealt.

    Nicht selten kommt das Nass aber gar nicht unten an: Der Wind zerstäubt es bisweilen zu einem feinen Nebel und trägt es mit sich fort.

    Weiter im Hintergrund sehen wir dann den Kilt Rock. Wie alte Säulen scheint sich das Gestein nach oben zu ziehen. Durch die unterschiedlichen Schichten bildet sich dabei ein Karomuster, das dem Fels den Namen gab.

    Geformt durch Naturkräfte:

    Schuld an dieser ungewöhnlichen Felsformation sind Vulkan­aktivitäten. Vor etwa 60 Millionen Jahren floss ständig Lava zwischen Sandstein hindurch und erkaltete. Das erzeugte das Muster.

    Insgesamt ist die nördliche Halbinsel der Isle of Skye von bis zu 1,2 Kilometer dicken Lavaschichten überzogen gewesen.

    Es lohnt sich hier auch nach rechts zu gehen…

    Die Attraktionen – also der Kilt Rock und der Wasserfall – liegen auf der linken Seite. Aber es lohnt sich noch einige Meter weiter nach rechts zu gehen, ein Stück weg von der Plattform. Dann kann man sehen, wie sich die massiven Felswände dort am Horizont verlieren.

    Hier gehen die auch deutlich weniger andere Personen hin, die meisten bleiben beim Aussichtspunkt selbst.
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