• Mandy hady Schulte
May – Jun 2024

The long and winding road

through Uk 🇬🇧 2024 Read more
  • Trip start
    May 18, 2024

    …ein wunderbarer Auftakt

    May 19–20, 2024 in England ⋅ 🌙 13 °C

    und das große Abenteuer beginnt. Mit der Fähre ⛴️ pünktlich abgelegt und auch 1A in Dover gelandet. Natürlich durfte ein Kartenspiel zum Zeitvertreib nicht fehlen und Harald hat auch gewonnen 🍾...
    Unser erstes Ziel war gleich Miss Mollett‘s High Class Tea Room im idyllischen Appledore. Die Scones mit Clotted Cream und das Sandwich 🥪 mit Bacon und Brie waren genau das Richtige für diesen Nachmittag. Auf dem Weg nach Wales fuhren wir durch ca. 96 Schlaglöcher so groß wie Bratpfannen und kamen an einem sehr alten Friedhof vorbei, der zum kurzen Verweilen einlud... Harald war ganz fasziniert von dem alten Gebäude und den verfallenden Grabsteinen, dass er direkt den Zeichenblock herausholte und loslegte. Um 20 Uhr erreichten wir Südwales. Das Harewood End Inn ist ein nettes kleines Guesthouse mit lokaler Küche, die einfach lecker war und natürlich durfte auch das Bier nicht fehlen - cheers 🍻.

    PS: ...es ist 1 Uhr morgens und der Künstler 👩‍🎨 hat sich bei Vollmond in einen Holzfäller verwandelt 🪵 - in der ersten Nacht hat er bereits 2/3 des Waldes von Wales 🏴󠁧󠁢󠁷󠁬󠁳󠁿 abgeholzt...
    Dabei hat er vergessen, mir zu sagen, dass er soooo laut schnarcht - Tz, es gibt Dinge 🙄...

    PPS: ... 3:54 Uhr - ich bin hellwach und es gibt jetzt keine Bäume mehr 🪵 in Wales 🏴󠁧󠁢󠁷󠁬󠁳󠁿...
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  • Der erste Morgen danach…

    May 19, 2024 in England ⋅ ☀️ 12 °C

    Wie war das noch mal?
    Man muss sich sein Essen verdienen 🍳 !
    Gesagt - getan und ein Morgenspaziergang durch den walisischen Wald 🌳 tat uns gut. Die Sonne scheint durch die Bäume und wir können ein Spiel von Licht und Schatten genießen. Da wir so für schon auf den Beinen sind, sind wir ziemlich allein hier.
    Danach heißt es ausgiebig frühstücken und dann wieder ab auf die Straße …
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  • Hay-on-Wye

    May 19, 2024 in Wales ⋅ ☀️ 16 °C

    Weltberühmt für seine Bücher und Buchhandlungen. Durch seine einzigartige Lage an der Grenze zwischen England und Wales ist Hay ideal für uns als Besucher, die das wunderschöne Grenzland erkunden und genießen möchten. Die Fahrt geht vorbei an ellenlangen Hecken auf Straßen, die wie überdimensionale Flickenteppiche aussehen. Das Wetter ist bombastisch ☀️🙌🏻... Wir sind gut gelaunt, singen zu den Beatles und schlängeln uns so entlang.
    Über Hay on Wye sagt man, dass auf 1800 Einwohner etwa 10 Millionen Bücher kommen. Ein Paradies für Leseratten, Sammler und Genießer. Natürlich gab es auch 4 Antiquariate und Harald kam voll auf seine Kosten ;0)... Wir tranken noch einen Kaffee und stiegen wieder voller Vorfreude ins Auto, denn Liverpool was calling ;0)...
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  • Roadtrip zur Penny Lane

    May 19–21, 2024 in England ⋅ ☀️ 21 °C

    Es ist Pfingstsonntag und wir erreichen Liverpool am Nachmittag. Die Straßen sind leer. Kaum ein Auto ist unterwegs. 17:00Uhr Anpfiff - Premier League, Liverpool gegen Wolverhampton. Das legendäre Abschiedsspiel von Jürgen Klopp. Liverpool gewinnt 2:0. Wir beschließen, die leeren Straßen zu nutzen, um zur Penny Lane zu fahren und das Haus von Paul McCartney zu besuchen, in dem er aufgewachsen ist ;0).... - Danke Jürgen, auch von uns Beiden für dieses unvergleichliche Erlebnis!

    Ein wunderbarer Start für unsere morgige Beatles-Tour 🎶
    Ein kleiner Schlummertrunk 🍺 und ein paar Haggis-Bonbons in einem der vielen Pubs und wir fallen müde in unsere Betten... Der neue Tag kann kommen...
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  • Beatlemaaaania

    May 20–23, 2024 in England ⋅ ☁️ 14 °C

    Die Beatlemania ist ausgebrochen...
    Noch vor dem Frühstück sind wir direkt zur Beatle-Statue an den Docks gefahren , in der Hoffnung, dass dort noch nicht so viele Leute sind. Unsere Erwartungen wurden übertroffen - wir waren die Einzigen. Die Bilder sprechen für sich. Das Frühstück in der Dale Street war fantastisch und so konnten wir pünktlich die Beatles-Ausstellung besuchen.

    Für 9:00 Uhr hatten wir Tickets für "The Beatles Story" - es ist ein Museum in Liverpool über die Beatles und ihre Geschichte. Es befindet sich im historischen Royal Albert Dock. The Beatles Story enthält Nachbildungen des Casbah Coffee Club, des Cavern Club und der Abbey Road Studios sowie andere historische Beatles-Gegenstände wie John Lennons Brille, George Harrisons erste Gitarre und eine detaillierte Geschichte der British Invasion und der Solokarrieren aller Beatles. Das Museum wurde 2015 auch als eine der besten Touristenattraktionen des Vereinigten Königreichs ausgezeichnet.
    Es wurde für alle Sinne etwas geboten - einfach beeindruckend... Vieles war bekannt und vieles war auch einfach neu für uns...

    Das Wetter war super und so ließen wir es uns nicht nehmen, mit dem Doppeldeckerbus eine kleine Sightseeingtour zu machen. Liverpool ist eine Stadt voller Geschichte, Kultur und faszinierender Architektur. Abends fuhren wir am Haus von John Lennon vorbei, wo er als Kind aufgewachsen ist.
    Zum Abschluss waren wir noch im Three Piggies im selben Viertel und haben den Tag Revue passieren lassen...
    PS: die Parkautomaten in Liverpool mochten uns nicht - nur Münzen, keine Kartenzahlung möglich, keine Scheine, aber wir hätten auch eine App herunterladen können, aber die wollte unsere Handynummern einfach nicht akzeptieren. Ende vom Lied: ein Knöllchen 🙄!
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  • Impressionen Beatles Story

    May 20, 2024 in England ⋅ ☁️ 13 °C

    Am 28. August des Jahres 1207 setzte Kind John, der Herrscher der britischen Inseln, seine Unterschrift unter eine Urkunde, mit der ein kleines Dorf am Fluss Mersey zu einer Gemeinde des Königreichs erklärt wurde. Der Name dieses winzigen Fischerdorfes war Liverpool.
    Siebenhundertsiebenundfünfzig Jahre später sollte es der Geburtsort einer Kulturrevolution sein, die mit einer solchen Wucht über die Welt hereinbrechen sollte, dass sie den Lauf der Geschichte verändern würde.
    DIE BEATLES
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  • Impressionen Liverpool

    May 20, 2024 in England ⋅ ⛅ 14 °C

    Um 1190 war der Ort als „Liuerpul“ bekannt, was etwa „schlammiger Pfuhl“ oder „schlammige Bucht“ bedeutet. Die Ursprünge von Liverpool gehen auf das Jahr 1207 zurück, als die Siedlung zum Marktflecken und Hafen erklärt wurde. Ursprünglich diente die Stadt als Stützpunkt für Truppen, die in Irland eingesetzt wurden. Das Schloss Liverpool wurde um 1230 gebaut, 1726 jedoch wieder abgerissen. Vier Jahrhunderte lang war Liverpool relativ unbedeutend.

    Um die Mitte des 16. Jahrhunderts betrug die Einwohnerzahl nur etwa 500, und die Gegend war bis etwa 1650 weit unbedeutender als Chester weiter südlich. 1571 baten die Einwohner Königin Elisabeth I. um Steuersenkungen und bezeichneten ihre Stadt in der Bittschrift als „Liverpool, die arme, heruntergekommene Stadt Ihrer Majestät“.

    Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts wuchs die Stadt kaum und es ereignete sich wenig. Ausnahme war 1644 eine achtzehntägige Belagerung durch die Truppen von Ruprecht von der Pfalz, Herzog von Cumberland während des Englischen Bürgerkrieges.

    1698 erteilte das Unterhaus den Bürgern das Recht, eine neue Kirche zu bauen. Danach begann der Aufstieg Liverpools zu einer der wichtigsten Städte des Landes. Durch den zunehmenden Handel mit den Westindischen Inseln begann die Stadt zu wachsen. Große Profite aus dem Sklavenhandel trugen zum Wachstum und zum Wohlstand bei. Als 1787 in Großbritannien die Bewegung zur Abschaffung des Sklavenhandels begann, galt der Sklavenmarkt in Liverpool als der größte weltweit.
    In Liverpool entstand die erste karibische Gemeinde Englands.

    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde 40 Prozent des Welthandels über den Hafen von Liverpool abgewickelt. In den Jahren 1830 bis 1930 nahmen etwa neun Millionen (von 40 Millionen) Europäer ein in Liverpool startendes Auswandererschiff in ein Land der „neuen Welt“, die meisten in die USA, Australien oder Neuseeland.[7] Große Mengen Stahl und Textilien, in Städten wie Manchester, Sheffield oder Leeds produziert, wurden von Liverpool aus exportiert, insbesondere in die Länder des Commonwealth. 1829 baute George Stephenson die erste Eisenbahn von Liverpool nach Manchester. 1850 wurde Liverpool Bischofssitz und 1880 erhielt Liverpool das Stadtrecht. Unter der Federführung des Schiffseigners Sir Alfred Lewis Jones wurde 1898 die heute der Universität angeschlossene Liverpool School of Tropical Medicine gegründet. 1911 wurde Liverpool zum Erzbistum erhoben.

    In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hielt das Wachstum an und die Stadt war ein Anziehungspunkt für Einwanderer aus ganz Europa, vor allem aus Irland. 1930 hatte die Stadt 850.000 Einwohner. Im Zweiten Weltkrieg wurde Liverpool in der Luftschlacht um England 1940/41 von deutschen Bomberverbänden angegriffen und erheblich beschädigt. Eine zerbombte Kirche wurde als Mahnmal nicht wieder aufgebaut.[8] 2.500 Einwohner wurden getötet und 11.000 verletzt. Die Stadt war von 1939 bis 1945 Endpunkt der wichtigen transatlantischen SC- und HX-Geleitzüge.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte ein großes Wiederaufbauprogramm mit zahlreichen neuen Wohnquartieren. In den 1950er Jahren nahm die Bedeutung Liverpools als Hafen- und Industriestandort kontinuierlich ab. 1972 eröffnete Seaforth Dock, das damals bedeutendste Hafenprojekt Großbritanniens. Bis 1985 sank die Einwohnerzahl auf 460.000.

    Historisch gehörte Liverpool zur traditionellen Grafschaft Lancashire, bis es 1888 zu einer „county borough“ (ähnlich einer kreisfreien Stadt) wurde. 1974 wurde Liverpool eine Metropolitan Borough innerhalb von Merseyside, einem neu geschaffenen Metropolitan County.

    Der bis heute im Stadtbild sichtbare wirtschaftliche Niedergang in den 1970er und 80er Jahren gilt als ein Grund für die mehrtägigen schweren Ausschreitungen 1981 in Toxteth. Dieser Stadtteil im Südosten von Liverpool war geprägt von viktorianischen Arbeiterwohnsiedlungen, Sozialwohnungen und einem hohen Migrantenanteil. Nationale Beachtung fand 1984 bis 1987 die Auseinandersetzung zwischen der Tory-Regierung unter Margaret Thatcher und dem Stadtrat von Liverpool, in dem trotzkistisch eingestellte Teile der Labour Party („Militant Tendency“) die Mehrheit hatten. Es kam zu mehreren großen Demonstrationen und Streiks. Der Konflikt endete 1987 mit der Amtsenthebung des Stadtrates durch staatliche Rechnungsprüfer.

    Seit den 1990er Jahren ist die Wirtschaft Liverpools gewachsen. Besonders in den Bereichen Dienstleistungen und Tourismus entstanden zahlreiche Arbeitsplätze.

    Im Jahr 2008 war Liverpool Europäische Kulturhauptstadt. In den „Kings Docks“ wurde im Frühjahr 2008 die Multifunktionshalle Echo Arena Liverpool mit 10.000 Sitzplätzen eröffnet. In den Mersey Docks wurde das Museum of Liverpool errichtet; es ersetzt seit 2011 das alte Museum of Liverpool Life.
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  • Schlagloch 265 - Todmorden

    May 21, 2024 in England ⋅ ☁️ 16 °C

    Wenn man googelt:
    Ist Todmorden ein schöner Ort zum Leben?
    ...kommt als Antwort:

    Todmorden gehört zu den 20 gefährlichsten Kleinstädten in West Yorkshire und ist die 39. gefährlichste Kleinstadt insgesamt unter den 118 Städten, Dörfern und Großstädten in West Yorkshire. Die Gesamtkriminalitätsrate in Todmorden lag im Jahr 2023 bei 125 Straftaten pro 1.000 Einwohner.

    Wir nahmen das Risiko auf uns, schließlich waren wir auf einem abenteuerlichen Roadtrip und besuchten Katharina Heu, eine langjährige Freundin von Harald. Sie bereitete uns ein phänomenales, zwar veganes, aber leckeres Frühstück mit allem, was dazu gehört - inklusive einer veganen Wurstalternative namens „No Ham“ zu ;0)...
    Nach dem Frühstück ließ ich die Beiden alleine, da sie sich das letzte Mal vor ca. 10 Jahren gesehen hatten. Es gab viel zu erzählen. Ich erkundete Hebden Bridge, ein schönes Städtchen 15 Autominuten entfernt. In einem kleinen aber feinen Antiquitätengeschäft entdeckte ich interessante Fingerhüte. Da Harald diese sammelt, schickte ich ihm sofort ein Foto und er bestellte gleich zwei, so dass ich ihm eine kleine Freude machen konnte. Wenn man andere glücklich macht, sollte man sich auch mal selbst belohnen…
    Ich kehrte also noch in „The Pub“ in Todmorden selbst ein, das mir Katharina wegen der Biere empfohlen hatte 🍺. Ich wurde nicht enttäuscht 👌🏻. Als Harald dann anrief, sammelte ich ihn ein, um unsere Reise fortzusetzen.
    Im Auto erzählten wir uns dann, was wir jeweils erlebt hatten...
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  • The Ashes Farm in Settle

    May 21–25, 2024 in England ⋅ ☁️ 13 °C

    Die Straße hatte uns wieder und nach nur 1,5 Stunden Fahrt waren wir auch schon in dem sehr idyllischen und abgelegenen Örtchen Settle angekommen. Jane und Steve erwarteten uns schon und begrüßten uns herzlich.
    Die Farm ist gemütlich und hat einen atemberaubenden Aus- und Weitblick. Schafe - so weit das Auge reicht... Man kann jederzeit eins pflücken ;0)...
    Jane hatte für uns einen Tisch im Station Inn reserviert. Da es zu Fuß nur 20 Minuten entfernt war, machten wir uns auf den Weg - das Wetter war fantastisch, ebenso wie das Essen und das Stout 👌🏻. Harald findet noch Zeit zum Zeichnen und lässt den Tag entspannt ausklingen.
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  • Lake District

    May 22, 2024 in England ⋅ 🌧 13 °C

    Die Ashes Farm war ein Traum zum Übernachten - ein wahres Juwel mitten im Nirgendwo. Mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Das Full English Breakfast wurde von Jane und Steve mit viel Herzenswärme zubereitet. Bruce aus London und seine ältere Begleiterin aus Lancaster (zwei weitere Übernachtungsgäste) begleiteten uns mit ihrem sehr britischen Humor beim Frühstück - es war ein sehr amüsantes Erlebnis.
    Am Vormittag stand der Lake District mit dem höchsten Berg Englands 🏴󠁧󠁢󠁥󠁮󠁧󠁿, dem Skyfall Pike, auf dem Programm. Allerdings regnet es den ganzen Tag - typisch britisch. Wir machen das Beste daraus. Die Straßen wurden immer schmaler und schmaler… Harald zerquetschte fast den Beifahrergriff :D... Oben angekommen, genossen wir auch, trotz Regen ☔️ , die tolle Aussicht. Wir beschlossen, dass Harald seinen Kilt überwirft und sich einfach in diese Kulisse einfügt - aber seht selbst ;0)…
    ...der Weg führte uns dann weiter nach Glasgow, denn Charles Rennie MacIntosh ruft...
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  • Zu Besuch bei Mr. MacIntosh

    May 22–27, 2024 in Scotland ⋅ 🌧 14 °C

    Mr. Macintosh empfängt die Besucher in seiner Kirche nur bis 16.00 Uhr und so waren wir froh, kurz vor 15.00 Uhr dort zu sein.
    Charles Rennie Mackintosh brachte einen ganz neuen Stil in die Architektur und das Design des angehenden 20. Jahrhunderts. Bald war sein „Glasgow Style“ weltberühmt. Doch sein Leben verlief tragisch.

    Charles Rennie Mackintosh gehört zu den bedeutendsten Vertretern der schottischen Architektur und Designs. Noch bevor der Jugendstil Ende des 19. Jahrhunderts in Europa richtig loslegte, folgte er bereits einer Formgebung, die ohne Schnörkel auskam und dafür auf klare Linien und elegante Schwünge sowie einem gesunden Sinn für Funktion setzte.
    Für ihn durchdrang Design das ganze Leben: Von der Fassade bis zur Bettwäsche, vom Lampenschirm bis zu den Sitzmöbeln – Mackintosh unterwarf alles seinem Sinn für Formen, Farben und Grafik. So hat das Schaffen dieses Ausnahmekünstlers den Beginn der modernen Architektur mit eingeläutet.
    LEBEN: Das Schaffen von Charles Rennie Mackintosh

    Charles Rennie Mackintosh wurde am 7. Juni 1868 in Glasgow geboren. Sein Vater stammte aus den Highlands und war ein gut bezahlter Polizeibeamter, seine Mutter kam aus den schottischen Lowlands. Charles war das zweite von insgesamt elf Kindern der Familie. Und er hatte es nicht leicht. Eine Sehnenverkürzung bescherte ihm einen hinkenden Gang. Eine Entzündung am Auge ließ ein Lid sein Leben lang ein wenig tiefer hängen als das andere.
    Sein Vater war zudem begeisterter Hobby-Gärtner, und so lernte Charles die Liebe zu organischen Formen kennen. Es stand recht früh für ihn fest, dass er Architekt und Designer werden wollte und mit 16 Jahren begann er eine Lehre. Zudem bildete er sich an der Glasgow School of Art weiter – jener Einrichtung, deren Gebäude er bald selbst mit entwerfen durfte.
    Neben den keltischen Einflüssen seiner Heimat faszinierten ihn die Formen und Kunstwerke Japans – beides sollte sein Schaffen stark beeinflussen. Er ließ dagegen den überbordenden und verschnörkelten Stil seiner Zeit bald zurück. Einfachheit und Symbolik interessierten ihn mehr. Das Bild der Rose als Liebe taucht immer wieder auf. Vielleicht auch ein Tribut an die Gärtnerei seines Vaters.
    Während des Studiums an der School of Art tat sich Mackintosh mit drei weiteren Schülern zusammen, die ganz ähnliche Ideen hatten: J. Herbert MacNair und die Schwestern Frances und Margaret Macdonald. Die Vier wurden bald als die Glasgow Four bekannt, da sie gemeinsam auf Ausstellungen vertreten waren.
    Und er war als Zeichner bei „Honeyman and Keppie“ tätig. Dort war er zum Beispiel an der Innenausstattung des Glasgow Art Club beteiligt.
    Die Glasgow Four wurden im Jahr 1900 zur 8. Ausstellung der Wiener Secession eingeladen – einem wichtigen Impulsgeber des Jugendstils und der Moderne. Hier stellten sie den Schottischen Raum aus, der von den Kritikern hochgelobt wurde.
    1898 hatte MacNair bereits Frances geheiratet, und Mackintosh ehelichte 1900 Margaret Macdonald. Obwohl sie nicht immer genannt wird, hatte sie erheblichen Einfluss auf das Werk – viele Entwürfe stammen von ihr. Charles wusste das, als er sagte:
    „Margaret ist ein Genie, ich habe nur Talent.“
    Margaret war übrigens vier Jahre älter als ihr Mann. Ihre Ehe blieb kinderlos.
    1909 vollendete er das Gebäude der Glasgow School of Art. Es gilt als sein Meisterwerk. Allerdings war er zu der Zeit vermutlich bereits alkoholabhängig. Obwohl hochgelobt von einigen Künstlern, war die Nachfrage nach Projekten durch ihn recht gering.
    1915 zog das Ehepaar Mackintosh nach London. Auch hier konnten sie sich nicht beruflich etablieren. 1923 waren sie derart knapp bei Kasse, dass sie nach Frankreich gingen, um dort günstiger zu leben.
    1927 gingen sie aus Gesundheitsgründen zurück. Bei Charles wurde Zungenkrebs festgestellt. Am 10. Dezember 1928 starb er mit 60 Jahren. Margaret lebte noch fünf weitere Jahre in Frankreich, ehe auch sie diese Welt verließ.
    Erst einige Jahre später erkannte die Nachwelt, das Genie des Ehepaars Mackintosh. Und heute wird sehr viel getan, um das Erbe des Glasgow Style zu erhalten.
    SEHENSWÜRDIGKEITEN: Die Werke von Charles Rennie Mackintosh

    Ein Architekt hinterlässt freilich auch jede Menge Sehenswertes. Damit Ihr auf den Spuren von Charles Rennie Mackintosh wandern könnt, kommen hier die interessantesten Sehenswürdigkeiten des Designers. Viele davon befinden sich freilich in seiner Geburtsstadt Glasgow. Zumindest das Lighthouse und die Tea Rooms in der Buchanan Street liegen sehr zentral und können mit einem Bummel durch die Fußgängerzone verbunden werden.
    1896 lernte Catherine Cranston, die Tochter eines Teehändlers, Charles Rennie Mackintosh kennen. Cranston eröffnete in den folgenden Jahren vier Teesalons. Ihr Ziel: Ein Treffpunkt für Menschen, ohne dass dort Alkohol konsumiert werden solle. Dass dabei Charles Rennie Mackintosh, der eine deutliches Alkoholproblem hatte, zusammen mit seiner Frau Margaret MacDonald das gesamte Design für die Willow Tearooms in der Sauchiehall Street entwarf, entbehrt nicht einer bitteren Ironie.
    Insgesamt war Mackintosh an vier Tea Rooms beteiligt:
    Buchanan Street Tea Rooms – In der Buchanan Street 91-93 trug er Wanddekors bei
    Argyle Street Tea Rooms – In Hausnummer 114 kümmerte er sich um das Mobiliar
    Ingram Street Tea Rooms – Komplettes Innendesign. Es steht heute im Kelvingrove Museum
    Willow Tea Rooms – Den Teesalon in der Sauchiehall Street entwarf Mackintosh komplett
    Die Willow Tea Rooms in der Sauchiehall Street wurden im Jahr 2017 komplett restauriert. Aus namensrechtlichen Gründen heißen sie heute aber „Mackintosh at the Willow“. Bilder und Infos zum neuen Tearoom hier.
    Den ursprünglichen Namen tragen die Willow Tea Rooms in der Buchanan Street 97. Ihr Interieur ist inspiriert vom Design der Ingram Street.
    1901 nahmen Mackintosh und seine Frau Margaret Macdonald an einem Wettbewerb zum Design für das „Haus eines Kunstfreundes“ teil. Der Wettbewerb wurde ausgerichtet von der deutschen „Zeitschrift für Innendekoration“. Mackintosh reichte die Entwürfe allerdings nicht ordnungsgemäß ein, was zur Disqualifikation vom Wettbewerb führte. Gleichzeitig aber lobten ihn die Juroren über alle Maßen und begründeten somit auch seinen internationalen Ruhm. Die Entwürfe wurden 1996 im House for an Art Lover in Glasgow umgesetzt.
    Der Verleger Walter Blackie suchte 1902 einen Architekten für sein Wohnhaus. Fündig wurde er bei Charles Rennie Mackintosh. Der durfte tatsächlich das gesamte Design übernehmen. Prompt plante er das Haus „von innen nach außen“ – was damals absolut unüblich war. Denn sonst fingen Architekten stets mit Grundriss und Fassade an. 1903 beendete Mackintosh hier sein Werk. Es ist eines der besten Beispiele für seine Kunst, die Inneneinrichtung ist noch original erhalten.
    Das Wohnhaus, in dem das Ehepaar Mackintosh lebte, wurde in den 1960ern abgerissen. Allerdings konnte das Innenleben gerettet werden. Das Hunterian Kunstmuseum, gleich gegenüber der Glasgow University, hat das Interieur wieder zusammengesetzt – und zwar ganz genau, so dass auch das Licht gleich einfällt und dass alle Zimmer die gleiche Abfolge haben. In Glasgow ist das sicherlich eine der interessantesten Möglichkeiten, das Schaffen des Künstlerpaares zu begehen.

    Sven unser Mueumsführer aus Deutschland bot uns für die Führung noch einen Kaffee an, welchen wir dankend annahmen. Er lebt seit 14 Jahren in Schottland. Er kam, um in Glasgow zu studieren und blieb.

    Harald war von der Kirche und dem Interior natürlich begeistert 🤩 .

    Danach hatten wir Bärenhunger und gingen in einen der exzellenten Pubs in Glasgow, das weltberühmte „Bon Accord“, seit 22 Jahren betreibt es die Familie McDonaghs mit viel Freude - mein Haggies war Kunst der alten schottischen Kochschule - exzellent!
    Harald skizziert entspannt einige Pubszenen und die Pints trinken sich süffig.
    Ein weiterer ereignisreicher Tag geht zu Ende und wir fallen müde in unsere Hotelbetten, denn morgen wird es wieder sportlich...

    PS: …neben unserem Hotel, das "Albion Hotel" gibt es eine ehemalige Kelvinside Parish Kirche von 1862 Nun beherbergt es das "Òran Mór Pub“ (Òran Mór ist gälisch und bedeutet: große Lebensmelodie oder großes Lied) ;0)…
    Ich sagte zu Harald: „wir gucken nur mal, nichts anfassen, nichts bestellen“ - ups 🙈, jeder hat schon wieder ein Pint in der Hand 🍺 … - eine wirklich schöne viktorianische Bar.
    Es ist ein wirklich einzigartiger und beeindruckendes Pub im Herzen von Glasgows West End.
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  • Drovers Inn am Loch Lommond

    May 23, 2024 in Scotland ⋅ ☁️ 9 °C

    Das Albion Hotel in Glasgow war gut zum schlafen und jeder von uns hatte gestern Abend definitiv ein Bier 🍺 zu viel. Unsere etwas zerknautschten Gesichter sprachen Bände ;0)...
    Wir lachten herzlich darüber und los ging es.
    Das erste Ziel des Tages ist das Drovers Inn am Loch Lomond, dem mit 71 km² größten See Schottlands. Das Drovers Inn ist sicherlich eines der berühmtesten und faszinierendsten Gasthäuser Schottlands. Eröffnet 1701 und 1705 zum „Pub of the Year“ gewählt ;0)...
    Sein Alter und sein besonderes Flair machen es zu einem lohnenden Ziel, egal ob man nur auf einen Kaffee vorbeischaut oder die ganze Nacht hier verbringt. Wir haben uns für den Kaffee entschieden.

    Vorsicht beim Eintreten!
    Gleich hinter dem Eingang lauert ein bedrohlicher Bär. Harald konnte ihm gar nicht in die Augen schauen :D... - zum Glück ist das Tier ausgestopft. Gott sei Dank. Und der Bär ist nicht allein. In Vitrinen rund um den Eingang tummeln sich ausgestopfte Katzen, zweiköpfige Marder, Vögel, Albinofüchse und vieles mehr. Dazwischen Waffen, Rüstungen, Uniformen. Harald und ich schwanken zwischen Faszination und Grauen. Und das alles ist nur der Eingangsbereich des Gasthauses Drovers. Wer dem Lärm nach links folgt, landet in der Bar des Hauses. Samstagabends ist es hier meist brechend voll, Live-Musik heizt den Gästen ein. Berühmte Besucher gab es im Drovers Inn schon immer. Auch der Outlaw Rob Roy MacGregor, der unweit von hier am Loch Katrine lebte, soll hier eingekehrt sein.

    Drovers Inn - was der Name bedeutet:

    Die schottischen Highlands waren kein gutes Land für die Landwirtschaft, der Boden war sauer und unfruchtbar. Deshalb war es für viele Bewohner wichtig, Vieh zu halten, das in den Highlands weiden konnte. Heute sind es vor allem Schafe, aber bis ins 18. Im Frühjahr kauften die Drover, die Viehtreiber, überschüssige Rinder auf und stellten Herden zusammen, die sie zu den Viehmärkten im Süden trieben. Zum Sommer hin begannen die Drover, die Highlands zu verlassen. Dazu mussten sie die Routen genau kennen, denn richtige Straßen gab es damals noch nicht. Diese Routen hießen Drover’s Roads und sind zum Teil noch heute in Ortsnamen verewigt. Der Bealach na Bà bei Applecross zum Beispiel bedeutet auf Deutsch „Rinderpass“. Irgendwo mussten die Fahrer übernachten, und so entstanden an einigen Kreuzungen Drovers Inns. Dort gab es Essen und Trinken und vielleicht auch ein Dach über dem Kopf.

    Die erste schriftliche Erwähnung von Treibern stammt aus dem Jahr 1359. Das Ende der Treiber kam mit dem Aufkommen der Dampfschiffe und später der Eisenbahn, die den Viehtransport einfacher und schneller machten. Der letzte Treiber starb im Alter von 91 Jahren im Jahr 1957.

    In diesem 300 Jahre alten Drovers Inn sind natürlich auch Menschen gestorben und ihre Seelen haben diesen Ort nie verlassen. So ist es nicht verwunderlich, dass es viele Geistergeschichten gibt. So wurde hier der junge Treiber Angus erst seiner Herde beraubt und dann hinter dem Haus aufgehängt. Sein Geist soll immer wieder gesichtet werden.

    Eine andere Geschichte handelt von einer Familie, die auf dem Weg zum Drovers Inn war, sich jedoch verirrte und erfror. Sie soll noch heute in der Gegend auftauchen und ihr Ziel suchen.

    Da das Grovers Inn komplett ausgebucht ist, genossen unseren Kaffee ☕️ draußen an den Tischen und nun geht es weiter an die Westküste nach Oban.
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  • Austern 🦪 Frühstück in Oban

    May 23, 2024 in Scotland ⋅ 🌬 10 °C

    Oban hat sich mittlerweile einen Ruf für seine hervorragende Küche mit Meeresfrüchten und Fischen erkocht. Davon wollten Harald und ich uns am Hafen direkt davon überzeugen lassen und wir müssen sagen: es wahr vorzüglich. Sei es die gekochten Shrimps 🦐, die Jakobsmuscheln in Knoblauchsauce oder unser Favorit: die Austern 🦪…

    In Oban gibt es einen alteingesessenen Harris Tweed Shop. Seit weit über einem Jahrhundert wird Harris Tweed mit Geschick und Sorgfalt von Kleinbauern in ihren eigenen Häusern auf den äußeren Hebriden gewebt, so wie es auch heute noch der Fall ist. Vom hohen Adel des frühen 20. Jahrhunderts bis hin zu den Laufstegen und Couturiers von heute ist Harris Tweed seit langem die Wahl der Anspruchsvollen und so auch das richtige Geschäft für Harald.
    Wir sagten uns vorher noch: nichts anfassen, nur gucken und nichts kaufen…
    Schwupps und schon hat Harald eine neue Tweed-Weste ;0)…

    Oban ist das Tor zu den westlichen Inseln, beheimatet eine der ältesten Destillerien und hat ein ganz besonderes Wahrzeichen im Stil der Antike. Was ein römisches Kolosseum in den Highlands sucht?

    Oh, Rom. Würde es ihm doch gelingen auch nur einen Hauch des Flairs dieser ewigen Stadt durch die rußigen Gassen Obans wehen zu lassen. Nur ein einziges Bauwerk, das der Kunstfertigkeit Südeuropas hier in den Highlands huldigen würde.

    John Stuart McCaig war ein Menschenfreund, liebte römische Architektur und hatte es als Banker zu einem gewissen Reichtum gebracht. Ganze Teile Obans gehörten ihm damals. Zwar kam er vom Land, doch die kleine Stadt an der schottischen Westküste war nun seine Heimat.

    Als McCaig Mitte des 19. Jahrhunderts in Oban ankam, stand hier noch nicht viel. Erst 1794 hatten die Gebrüder Stevenson an der Bucht eine Destillerie gebaut, das zog Arbeiter an, und rund um das Gebäude und den Hafen bildeten sich kleine Häuserzeilen und Straßen. Ein erstes zartes Erwachen des verschlafenen Nests führte der Besuch des Dichters Sir Walter Scott herbei, denn ihm folgten bald darauf Touristen. Der nächste große Schritt wurde 1880 gewagt: Oban bekam eine eigene Zugverbindung nach Glasgow. Die kleine Stadt, der Hafen, die Destillerie – alles wuchs, wurde größer.

    Doch was hier fehlte, war die Schönheit die Kunst, die Muße. Zumindest empfand das John MacCaig so.

    Er würde das ändern. Er selbst als Geldgeber und Architekt wollte Oban eine steinerne Krone aufsetzen. Ein Kolosseum nach römischem Vorbild. Im Inneren sollte es eine Kunstgalerie beherbergen und natürlich auch sich und seiner Familie ein Denkmal setzen, in Form eines Turmes in der Mitte – Ehre, wem Ehre gebührt.

    Wie gesagt: McCaig war ein Menschenfreund. So heuerte er ab 1897 gezielt in den Wintermonaten Steinmetze an, die sonst in dieser Jahreszeit keine Arbeit gehabt hätten. Auf dem Hügel oberhalb der Stadt, die Destillerie überragend, schufen sie einen Granit-Ring mit zwei Reihen von insgesamt 94 Bogen-Fenstern. Umfang des Bauwerks: 200 Meter.

    5.000 Pfund in fünf Jahren verschlang das kostspielige Unterfangen. Klingt nicht viel. Doch die 5.000 Pfund von damals wären heute in etwa eine halbe Million Pfund wert. Ganz schön viel für einen Steinkreis.

    Als die beiden Ringe geschlossen waren, verließ den mittlerweile 78jährigen Mann jedoch das Glück. Er wusste um sein schwaches Herz, er litt schon eine Weile an Angina Pectoris. Daher verfügte er noch vor seinem Tod darüber, dass weitere Gelder für das Innenleben des Kolosseum bereitstehen würden. Er hatte also vorgesorgt, als er am 29. Juni 1902 seinem Schöpfer gegenüber trat.

    Doch er hatte nicht mit seinen Erben gerechnet. Sie hatten für den Traum des Alten nichts übrig und stoppten sofort die Arbeiten.

    „McCaigs Folly“ – McCaigs Torheit nennen heute viele Bürger der Stadt das Bauwerk. Und doch hat der Menschenfreund am Ende sein Ziel erreicht. Das kleine Kolosseum gilt heute als Wahrzeichen Obans und ist neben der Destillerie sicher die wichtigste Attraktion. In seiner Mitte wurde ein wunderschöner Garten angelegt und die Bürger und Besucher können hier Spazieren, sich auf einer Bank ausruhen oder den Blick über den Hafen genießen.

    Und so weht am Ende doch ein Hauch Rom durch Obans Gassen.

    Über die Stadt Oban selbst:

    Der Fährhafen gilt heute als „Gateway to the Isles“, als Tor zu den Inseln. Tatsächlich gehen von keiner Stadt Schottlands mehr Fährverbindungen ab, als von Oban. CalMac steuert von hier aus Mull, Coll & Tiree, Barra, South Uist, Colonsay, Lismore und Islay an.

    Der Name Oban kommt aus dem Gälischen und bedeutet zu deutsch „kleine Bucht“. An der „kleinen Bucht“ leben heute immerhin rund 8.500 Einwohner.

    Wir ziehen weiter an der Küste entlang, Richtung Norden…
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  • Stalker Castle und Dugalds Rache

    May 23, 2024 in Scotland ⋅ ☁️ 11 °C

    Einen kleinen Zwischenstopp, um diese malerische Kulisse zu genießen und natürlich zu zeichnen ✍️ ;0)…

    Eine Burg, das Meer und im Hintergrund die Insel Mull. Die Castle Stalker liefert eine Kulisse, die ihresgleichen sucht. Und natürlich hat sie eine blutige Geschichte – was sonst!

    Am Vorabend der Schlacht – Castle Stalker, 1468

    Es gibt kein Vergeben, es gibt kein Vergessen. Dugald Stewart schritt an der Brüstung entlang und sah der Sonne zu, wie sie hinter den Bergen der Isle of Mull verschwand. Mit der letzten Kraft ihrer Strahlen färbte sie das Wasser des Loch Linnhe blutrot.

    Er hatte seine Feinde geradezu zur Schlacht gezwungen. Immer wieder hatte Dugald von Castle Stalker aus Überfälle auf deren Länder gestartet. Sie sollten nicht vergessen, dass er da war, dass er heranwuchs und sich rüstete für diesen einen Tag der Vergeltung.

    Und der Tag kam. Er wusste, dass die Campbells, die MacFarlanes und auch Männer seines Onkels kommen würden, um die Sache ein für alle mal zu klären. Dugald war vorbereitet. Am Ufer vor der Burg lagerten die MacLarens, die Männer des Clans seiner Mutter. Auch sie waren bereit sich für ihn in die Schlacht zu stürzen, ebenso wie seine Stewarts.

    Hier, vor Castle Stalker, würde Dugald morgen seinen Vater rächen – oder in den Tod gehen.

    Der Bau von Castle Stalker – 1446

    Dugald hatte guten Grund Rachegelüste zu hegen. Denn die Campbells und MacFarlanes waren zusammen mit seinem eigenen Onkel in die Ermordung seines Vaters verstrickt.

    Springen wir also zunächst vom Vorabend der Schlacht gut zwanzig Jahre zurück ins Jahr 1445.

    Dugalds Vater war John Stewart, zweiter Lord of Lorn. Dessen Sitz war die Dunstaffnage Castle, die er als Verwalter für den schottischen König hielt. John war ein verheirateter Mann, seine Frau hatte ihm bereits mehrere Töchter geboren – aber noch keinen Stammhalter. Einen Sohn schenkte ihm erst ein Seitensprung mit der Tochter eines befreundeten Clan-Chefs der MacLarens im Jahre 1445 – und dieser Sohn war Dugald.

    Dugald war ein Kind aus Liebe, aber unehelich und damit zunächst als Stammhalter anfechtbar. Das brachte ihn automatisch in Gefahr, denn zu viele machten sich schon Hoffnung auf den Titel Lord of Lorn. Johns Bruder Walter Stewart konnte seine Gier danach kaum verhehlen. Mit einem unehelichen Sohn würde er kurzen Prozess machen, nur um einen möglichen Anspruch für immer auszuschließen. Und Colin Campbell aus dem gleichnamigen Clan, hatte extra eine der Töchter Johns geheiratet, um seinen Anspruch zu erheben.

    Irgendwann würden Dugald und seine Mutter vielleicht einen Rückzugsort brauchen. Und so baute John 1446 das Jagdhaus Stalcaire zu einem stattlichen Wohnturm aus, zu einer echten Castle. Zu Castle Stalker.

    Braut und Witwe an einem Tag – 1463

    Fünf Jahre hatte John Stewart verstreichen lassen nach dem Tod seiner ersten Frau. Eine angemessene Zeit um Trauer zu signalisieren. Dann endlich wollte er Dugalds Mutter heiraten und so dafür sorgen, dass es keine Zweifel mehr am Anspruch seines Sohnes auf den Titel und die Ländereien gab.

    Dumm nur, dass die Neider eben genau das verhindern wollten und hier ihre letzte Gelegenheit erkannten. Sie engagierten Alan MacCoul – einen Abtrünnigen der MacDougalls und ein zuverlässiger Handlanger der Campbells. Ein Mann für das Grobe.

    Auf dem kurzen Weg zwischen der Burg und der Kapelle von Dunstaffnage überfiel MacCoul die Hochzeitsgesellschaft und verwundete den Bräutigam schwer. Der schaffte es dennoch in die Kapelle und gab sterbend sein Ja-Wort. So kam es, dass Dugalds Mutter Braut und Witwe in nur wenigen Minuten war, und Dugald der rechtmäßige Sohn des Lord of Lorn wurde. Doch Dunstaffnage war bereits von MacCoul besetzt worden und musste sich schließlich nach einer erfolglosen Belagerung zurückziehen – nach Castle Stalker, die er in den Folgejahren weiter ausbaute.

    Und dort würde das Drama sein Ende nehmen …

    Dugalds Rache bei Castle Stalker – 1468

    Dugald brachte sich in den folgenden Jahren stets bei seinen Nachbarn in Erinnerung, in dem er immer wieder kleine Überfälle startete. Schließlich wollten die Campbells und Walter dem Störenfried endlich den Garaus machen und die verfeindeten Lager trafen an den Ufern von Castle Stalker aufeinander.

    Der Kampf war heftig, doch am Ende siegten Dugalds Mannen und radierten dabei den Clan MacFarlane nahezu aus. Dugald selbst nahm Rache am Mörder seines Vaters, den er eigenhändig tötete.

    Doch Dunstaffnage und den Titel erhielt er nicht mehr. Die verfeindeten Parteien einigten sich darauf, dass Walter den Titel übernahm. Der hatte nichts besseres zu tun als ihn nach einem Jahr den Campbells zu übergeben, die ihm dafür fruchtbares Land in Zentralschottland schenkten.

    Dugald allerdings gilt heute als der Ahnherr der Stewarts of Appin. Er starb 1497, als er gegen die MacDonald of Keppoch kämpfte.

    Die weitere Geschichte von Castle Stalker:

    Die Fehde zwischen den Stewarts und Campbells nahm auch in den Folgejahren kein Ende. Zum Beispiel wurde Alexander Stewart of Invernahyle im Jahre 1520 von Campbells ermordet. Sein Sohn Donald rächte sich 24 Jahre später mit einem Überfall auf Dunstaffnage, wo er neun Menschen tötete.

    1620 fiel Castle Stalker zeitweise an den Campbell-Clan, wohl aufgrund einer Wette, auf die der damalige Besitzer Duncan Stewart in betrunkenem Zustand eingegangen war. Die Burg wechselte noch zweimal zwischen den Stewarts und Campbells, ehe sie um 1800 herum dem Verfall überlassen wurde.

    1908 kauften die Stewarts die Burg zurück und schließlich bauten die Besitzer sie Ende des 20ten Jahrhunderts wieder zu einem Wohnhaus aus.

    Das kann heute auch per Boot im Inneren besichtigt werden, allerdings gibt es dafür nur wenige Termine im Jahr.

    Aussprache und Bedeutung von „Stalker“

    Das englische „Stalker“ heißt „Pirschjäger“. Der Begriff Stalker stammt in diesem Fall jedoch vom gälischen „Stalcaire“, das „Falkner“ bedeutet. Darum wird es auch nicht englisch ausgesprochen, sondern wirklich wie es sich im deutschen liest: Stalker.

    Übrigens: Filmkulisse war die Burg auch bereits. Bei den legendären britischen Komiker Monty Python ist es die „Castle of AAAAAAAAAA“, bei der sie sich wiederum von den Franzosen die wüstesten Beschimpfungen einfangen.

    Ich fragte Harald, ob wir es genau so, wie im Film mit darstellen wollen - er lehnte höflich ab - ich weiß gar nicht warum ;0)... ?!

    ...und weiter gehts nach Norden...
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  • Glennfinnan Viaduct & die Midgets

    May 23, 2024 in Scotland ⋅ ☁️ 11 °C

    oder die Harry Potter Brücke. Es liegt auf unserem Weg nach Isle of Skye.

    Das Glenfinnan Viadukt bezieht seinen Charme einerseits aus der Landschaft um sich herum: Im Hintergrund liegen zackige Gipfel, die oft von Wolken umspielt werden. Im Vordergrund verläuft das lange Glen Shiel mit dem gleichnamigen Loch, das übrigens ebenfalls seine Rolle im Harry Potter spielt.

    Zum Anderen ist die Brücke selbst – trotz Betonbauweise – ein wahre Schönheit: Auf etwa 380 Meter Länge schlägt sie einen harmonischen Bogen in die grandiose Kulisse, wobei sie eine Höhe von bis zu 30 Meter erreicht. Ein Prachtstück.

    Wir nahmen unsere Campingstühle und suchten uns einen guten Spot, um den Zug mit Brücke zu erhaschen. Allerdings wurde die Zugfahrt seit Tagen eingestellt, weil sich Sicherheitstüren nicht richtig schließen ließen. Also wieder kein Bild mit Zug :0(…

    Aber warum gibt es diese Strecke eigentlich?

    Die Bahnstrecke wurde 1901 eröffnet und damit auch das Glenfinnan Viadukt. Erbaut wurde es von 1897 bis 1898 und zwar von Robert McAlpine, der – damals revolutionär! – nur Beton als Baumittel benutzte. Sie galt als derartiges technisches Wunderwerk, dass der Konstrukteur den Ritterschlag von King George V. erhalten hat – und außerdem vom Volk den Spitznamen “Concrete Bob”, also „Beton Bob“.

    BESONDERHEITEN: Pferd im Pfeiler des Glenfinnan Viaducts?

    Ein Schotte hat mir die Geschichte erzählt, dass in einen Pfeiler ein Arbeitspferd hineingefallen, gestorben und im Beton geblieben sei. Man hätte das arme Tier vor kurzem per Röntgenstrahlung entdeckt.

    Das stimmt nur teilweise, es war nämlich in der benachbarten Brücke auf dieser Strecke, die am Loch nam Uamh verläuft ;0)…

    PS: da Harald seinen Hut am Parkplatz 🅿️ verloren hatte und wir kein Midges Schutz dabei hatten, wurden wir natürlich richtig zerbissen. Der Hut hat sich irgendwie von selbst auf das Auto gesetzt und hat uns schon bei der Rückkehr empfangen.

    Was sind aber Midgets?

    Midges oder Midgies heißen die Stech-Mücken in Schottland.🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿

    Die Highland Midge (Culicoides impunctatus) ist eine kleine Stechmücke, entsprechend ungefähr der hiesigen Bartmücke oder Gnitze. Die Highland Mücke ist dabei gerade einmal zwei Millimeter lang. Sie hat nur ein Flügelpaar, deren Schwingen kleine Punkte aufweisen.

    Gefährlich für uns Menschen sind jedoch nur die Weibchen. Sie benötigen für spätere Ei-Ablagen Protein, das sie in Blut finden. Dabei sind die Midges nicht wählerisch. Sie bedienen sich bei so ziemlich jedem Säugetier.

    Die schottischen Mücken stechen übrigens eigentlich nicht. Sie beißen!
    Dazu haben Sie besondere Unterkiefer, mit denen sie sich in die Haut schneiden. Dann saugen sie das Blut aus den Kapillargefäßen an.

    Um den Blutfluss zu beschleunigen, pumpt die Midge ihren mit Histamin versetzten Speichel in die Wunde. Das Histamin hat die Eigenschaft, kleine Blutgefäße zu erweitern. Gleichzeitig ist es für die Reaktion der Haut verantwortlich – es bildet sich jene juckende Stelle, die uns eine unangenehme Zeit beschert. (mit Zeit ist hier bis zu einer guten Woche gemeint!)

    Ihr Opfer entdeckt die Highland Mücke, indem sie dessen Atem riecht, genauer gesagt das Kohlendioxid. Das kann die Midge im Umkreis von hundert Meter! Kein entkommen also …

    Warum gibt es so viele Mücken in den Highlands?

    Im Westen Schottlands ist die Niederschlagsmenge im Schnitt doppelt so hoch wie im Osten. Zusammen mit dem Torf des Landes, bietet sich den Mücken eine ideale Gegend für die Brut. Denn die Midges legen ihre Eier gerne an Rändern von Sümpfen und Tümpeln ab. Dort können die Larven schlüpfen, sich entwickeln und überwintern.

    Sind die schottischen Mücken gefährlich?

    Wer auf die Bisse der Midges heftiger reagiert, wird keinen Spaß haben. Allerdings übertragen die Highland Mücken bis heute keine gefährlichen Krankheiten – anders als viele Stech-Insekten in Afrika oder Asien. Insofern sind die Midges für die meisten Menschen eher lästig denn wirklich gefährlich.

    Wann werden die Midgets aktiv?

    Die gute Nachricht: Die Mücken brauchen einige Rahmenbedingungen, damit sie fliegen können:

    Hohe Temperatur
    Unter 10 Grad Celsius bekommt der Mücke nicht
    Geringer Wind
    Die Windgeschwindigkeit muss unter 10 KM/h liegen. Heißt: Bereits ein leichter Wind stört den Flug der Mücke. Zum Vergleich: Ein Sturm beginnt bei 83 KM/h.
    Wenig Licht
    Helligkeit mögen die Plagegeister nicht. Es muss schon zwielichtig sein – darum tauchen sie bevorzugt in der Abenddämmerung auf. Allerdings können eben auch Regenwolken diese Lichtverhältnisse herstellen. Und davon gibt es in Schottland viele.
    Hohe Luftfeuchte
    Die Midges werden bei trockener Luft nicht aktiv. Erst ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von um die 70 Prozent fühlen sie sich wohl. 90 Prozent lieben sie. Wenn also das Gefühl der Schwüle bei uns auftritt, sind die Midges richtig gut drauf. Auch leichter Regen stört sie dabei nicht.

    📝 Memo: Smidge (Anti Midgets Spray) kaufen !!!
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  • Ankunft auf Isle of Skye

    May 23–26, 2024 in Scotland ⋅ 🌬 11 °C

    Hier mussten wir tatsächlich etwas suchen, um unsere Unterkunft zu finden. Zwei Blockhütten einsam an der südlichen Küste von Isle of Skye mit Blick auf das Festland.

    Sassaig Hütten sind für 2 Personen ausgelegt. Die Hütten sind gemütlich und komfortabel mit Doppelschlafbereich, Badezimmer mit Dusche und einer kleinen Küche, die Waschbecken,Kühlschrank, Toaster,Wasserkocher und eine Mikrowelle zur Verfügung hat.Lokal sind die Hütten in Gehweite zu Toravig Destillerie mit privaten Zugang zum Strand.

    Wir richten uns für die nächsten zwei Tage ein, kochen Spaghetti aglio olio. Essen draußen auf der Veranda und genießen den Ausblick mit einem kühlen Schluck Skye Bier 🍺. Zwei Rehe sagen auch noch Hallo, keine 4 Meter von uns entfernt und schon wieder ist ein ereignisreicher Tag zu Ende gegangen und wir fallen wieder gesegnet und müde in die Betten…
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  • Raasay und die Brennerei

    May 24, 2024 in Scotland ⋅ ☁️ 13 °C

    Raasay (deutsch: Rehinsel) ist eine Insel der Inneren Hebriden zwischen Skye und dem schottischen Festland. Es leben heute 175 Menschen dort.

    Dieser Winkel der Welt ist für seine atemberaubende Naturschönheit, geologische Vielfalt und eines der unglaublich vielfältigsten Ökosysteme Schottlands bekannt. In Größe und Form mit Manhattan Island (23km lang und 4,8km breit) vergleichbar. Heute arbeiten über 10 % der Inselbevölkerung in der Brennerei, welche wir natürlich auch besuchen ;0)…

    Die Distillery, ausgezeichnet als BESTE BRENNEREI 2023:

    Die Steuergesetze von 1788 verboten Destillierapparate mit einem Fassungsvermögen von weniger als 100 Gallonen. Im Jahr 1823 wurde durch eine Gesetzesänderung eine Steuer auf die Destillation eingeführt. Daher hatte das illegale Whiskybrennen auf der Insel eine große Tradition.

    Im Jahr 2014 gründeten Bill Dobbie und Alasdair Day die R&B Distillers (Raasay & Borders) mit dem Ziel, eine Brennerei in Schottland zu gründen. 2017 eröffneten sie die erste legale Brennerei auf der Insel Raasay.

    Der Gin:

    Neben Raasay Single Malt produziert die Brennerei auch Isle of Raasay Gin, der zehn sorgfältig ausgewählte Pflanzenstoffe enthält, wie zum Beispiel Wacholder von der Insel Raasay, Rhabarberwurzel, Zitronenschale und süße Orangenschale. Der Gin wird dreifach destilliert und ist dadurch leichter als der typische New-Make-Spirit mit einer konzentrierten Note von schwarzer Johannisbeere. Der resultierende Gin schmeckt trocken, würzig und erfrischend sanft. Er wird mit 46 % abgefüllt.

    Der ortsansässige Botaniker Dr. Stephen Bungard achtet darauf, nur den besten Wacholder aus Raasay handzulesen. Um eine gute Geschmacksbalance zu schaffen, werden stärkere Pflanzenstoffe wie Wacholder eingeweicht und direkt in der Kupfer-Malzdestille destilliert. Die leichteren Botanicals wie Orangenschale und Koriander werden separat in einen kupfernen Aromakorb gefüllt und verdampft. Die verschiedenen Aromen der Botanicals werden durch den aufsteigenden Alkoholdampf aus der Destille freigesetzt, der über Rohrsysteme weitergeleitet wird.

    Harald und ich verkosten und genießen die wunderbaren Gerichte (frische Muschel, Brot mit Seegras-Butter und Hähnchen mit Sourcream und Kaviar)und Getränke, danach noch ein Verdauungsspaziergang und dann zum höchsten Punkt der Insel mit einem fantastischen Ausblick auf die Insel Skye.

    Die Fähre setzte uns dann pünktlich um 17 Uhr wieder auf Skye ab und wir fuhren dann noch zu einem Geheimtipp - der Imbiss „The Shellfish Shack“ 🍤 🦀 🦞…

    Wieder geht ein toller Tag voller Eindrücke zu Ende…
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  • Old man of storr

    May 25, 2024 in Scotland ⋅ ⛅ 12 °C

    …oder auf deutsch: die grimmigen Wächter der Berge.

    Majestätisch überblickt er das zerklüftete Gebirge im Norden Skyes. Der Old Man of Storr ist eine wunderschöne, gigantische Felsnadel. Die Landschaft dahinter eine grandiose Kulisse. Er sieht ein bisschen aus wie ein übergroßer Hinkelstein. Doch kein Gallier hat je Hand an den Riesen gelegt. Er ist rein natürlich entstanden. Der Old man of Storr ist dabei nur der Abschluss eines sehenswerten Felsgrats. Denn der Berg „the Storr“, zeigt eine steil aufragende Felsformation, die den Namen „the Sanctuary“ – „die Zuflucht“ – trägt.

    Den Old Man of Storr kann man von der Straße aus in der Ferne sehen. Aber viel spannender ist es, die Wanderung nach oben zu wagen. Denn von dort bietet sich ein grandioser Blick über die Ebene hinter der Felsnadel. Die schönsten Fotos kann man von hier aus schießen. Zudem begreift man die Größe des Old Man nur oben, wenn man davor steht. Wenn Harald daneben sitzt, weiß ich gar nicht, wer der old man of storr nun ist ;0)...

    Das die Wanderung zum old man of storr nicht einfach wird, wusste ich und erklärte Harald vorab den Weg, Zeit und Schwierigkeitsgrad - der natürlich „schwer“ war. Der Wetterbericht versprach gut zu werden und so saßen wir 5:30Uhr morgens schon im Auto, um eine Stunde später, den Aufstieg zu wagen.
    Warum so früh?
    The old man of storr ist der Touristenmagnet und ich mag mich nicht an Menschenmassen vorbei drängeln.
    Harald und ich liefen los und merkten schnell, wie steil es war und das Ziel leider immer sichtbar und gaaaaanz weit oben. Nicht gerade motivierend, wenn wir dabei aus dem letzten Loch pfeifen. Es war anstrengend und die willkürlichen Steinstufen machten es noch anstrengender….
    Wir brauchten viele Pausen, aber wir hatten ja Zeit.
    Es ist bekanntlich der Weg der kleinen Schritte, der zum Ziel führt. 100m vor dem Ziel, hielten wir erstmal ein zünftiges Bergfrühstück ab mit Steak 🥩 & Whiskey 🥃 Pie 🥧 und ich hatte ein Venison 🦌 Pie. Es war lecker und tat gut, um den Gipfel zu erklimmen.
    Harald erzählte während der Pause, dass es hier so zerklüftet aussähe, dass man da gut eine Science Fiction Szene drehen könnte.

    Diese äußerst bizarre Landschaft wurde übrigens tatsächlich 2012 in einem Kinofilm verewigt. In dem Alien-Prequel „Prometheus“ finden die Wissenschaftler gleich zu Beginn hier Hinweise auf den außerirdischen Ursprung der Menschheit.

    Gestein und Geschichte:

    Der Alte Mann ist ein Gigant: Die Felsnadel alleine türmt sich 48 Meter auf. Die höchsten Punkte des umgebenden Storr-Gebirges schaffen es immerhin bis auf 719 Meter über dem Meeresspiegel – das ist der höchste Punkt auf der Halbinsel Trotternish. Baumeister dieser traumhaften Landschaft waren die Gletscher der letzten Eiszeit. Sie hinterließen ein Felskunstwerk, das teilweise aus bis zu 24 Vulkan-Gesteinsschichten besteht.

    Der Name „Storr“, der den Berg bezeichnet, zu dem der Old Man gehört, kommt aus dem Nordischen und bedeutet einfach „groß“. Es wird vermutet, dass der Old Man of Storr und der Berg als wichtige Landmarken von den Wikingern genutzt wurden.

    Gegen halb 10 morgens waren wir wieder am Parkplatz angekommen und beim Abstieg, kamen uns schon so viele entgegen, dass wir uns gesagt haben: Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Der Parkplatz war brechend voll und unserer war nicht lange leer und so mit ging es dann erstmal gemütlich frühstücken. Das haben wir uns verdient!

    Ich bin sehr stolz auf meinen „old man“ - Harald: GROSSARTIGE LEISTUNG!
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  • Kilt Rock

    May 25, 2024 in Scotland ⋅ ⛅ 13 °C

    …ein Fels wie ein Schottenrock ;0)…

    Seine Ähnlichkeit zum Tartan-Muster des Schottenrocks brachte dieser Küstenlinie den Namen Kilt Rock ein. Früher nutzten ihn Seefahrer als wichtige Landmarke. Heute bewundern ihn hauptsächlich Touristen und da Harald und ich gerade Touristen sind, fahren wir natürlich auch dahin.

    Um den Fels zu sehen, sollte man schwindelfrei sein. Denn um einen guten Blick zu erhalten, treten wir auf eine halbrunde Plattform hinaus. Darunter: Erst lange nichts, dann die tosende See.

    Doch der Ausblick lohnt sich. Denn nicht weit von der Plattform stürzt sich eine Wasserfall mutig den Fels hinab. Es ist der Mealt Fall, Ausgang des gleichnamigen Loch Mealt.

    Nicht selten kommt das Nass aber gar nicht unten an: Der Wind zerstäubt es bisweilen zu einem feinen Nebel und trägt es mit sich fort.

    Weiter im Hintergrund sehen wir dann den Kilt Rock. Wie alte Säulen scheint sich das Gestein nach oben zu ziehen. Durch die unterschiedlichen Schichten bildet sich dabei ein Karomuster, das dem Fels den Namen gab.

    Geformt durch Naturkräfte:

    Schuld an dieser ungewöhnlichen Felsformation sind Vulkan­aktivitäten. Vor etwa 60 Millionen Jahren floss ständig Lava zwischen Sandstein hindurch und erkaltete. Das erzeugte das Muster.

    Insgesamt ist die nördliche Halbinsel der Isle of Skye von bis zu 1,2 Kilometer dicken Lavaschichten überzogen gewesen.

    Es lohnt sich hier auch nach rechts zu gehen…

    Die Attraktionen – also der Kilt Rock und der Wasserfall – liegen auf der linken Seite. Aber es lohnt sich noch einige Meter weiter nach rechts zu gehen, ein Stück weg von der Plattform. Dann kann man sehen, wie sich die massiven Felswände dort am Horizont verlieren.

    Hier gehen die auch deutlich weniger andere Personen hin, die meisten bleiben beim Aussichtspunkt selbst.
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  • Museum of Island life

    May 25, 2024 in Scotland ⋅ ☁️ 13 °C

    Wir fuhren vom Kilt Rock weiter die Küste entlang Richtung Norden und sahen, wie sich dunkle, strohgedeckte Häuser in die Landschaft von Skye ducken.
    Es ist ein Freilichtmuseum und beschlossen spontan, es zu besichtigen.

    Die Dame an der Kasse erzählte gerade den Kunden vor uns, dass Rod Stewart diesen Ort besucht hat und großzügigerweise ein Trinkgeld von 10.000£ gegeben hat.

    Drinnen in den Häusern ist es eng und es riecht nach Torfbrand. Das Skye Museum of Island Life zeigt seinen Besuchern eindrucksvoll, wie das Leben hier vor hundert Jahren aussah.

    Hier können wir uns in die Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts begeben. Das Museumsdorf besteht aus sieben alten Schwarzhäusern. Schwarzhäuser sind düstere, steingemauerte Häuser mit Stroh- oder Schilfdächern. Jahrhundert zurückversetzen. Schwere Steine baumeln an den Seiten herab, um das Dach zu befestigen.

    Der Platz in einem solchen Haus ist begrenzt, wie das Wohnhaus des Museums anschaulich demonstriert: Eine Stube, zwei Schlafzimmer - das war's. Die Familie, die hier lebte, hatte 10 Kinder in diesem kleinem Häuschen groß gezogen. Alles ist noch original eingerichtet. Die Kastenbetten mit ihren Strohmatratzen und Leinendecken, die Stühle in der Küche, alte Eisentöpfe, eine Bibel ...

    Die Häuser wurden mit Torffeuern beheizt, deren Rauch einen ganz besonderen, starken, aber angenehmen Geruch verbreitete. Ein Geruch, der hier noch heute um die Nase weht.

    Neben einem Wohnhaus verfügt das Museum des Insellebens auch über eine Schmiede, eine Weberei und natürlich einen einfachen Stall. Heute befindet sich darin kein Vieh, sondern eine Sammlung von Werkzeugen, von denen einige zweihundert Jahre alt sind (darunter ein Kastrationswerkzeug). Zwischen den Häusern stehen weitere alte Werkzeuge und Fahrzeuge für die Feldarbeit. Zum Beispiel ein Pflug, vor den man ein Pferd spannen konnte.

    Nach wie vor wichtig ist das Ceilidh House. "Ceilidh" (ausgesprochen wie "Käili") ist das gälische Wort für ein geselliges Beisammensein - meist mit Musik. Man könnte also sagen, dass es das Gemeindezentrum des Dorfes war. Es beherbergt heute alte Dokumente und Briefe, die ein wenig vom Leben der Dorfbewohner erzählen. Daneben hängen viele alte Postkarten und Fotos, die sogar den Besuch der Herzogin von York im Jahr 1933 zeigen.

    Das Museum of Island Life schafft eine einzigartige Atmosphäre, in der man sich ein wenig in das Leben von damals zurückversetzt fühlt.

    Blackhouse in the highlands:

    Blackhouses waren die traditionellen Behausungen der Bauern, der Crofters, in den Highlands und insbesondere auf den Hebriden. Da sie nicht viel Geld hatten, griffen sie auf billiges Baumaterial zurück: Stein und Stroh. Für das Holz der Dachstühle mussten sich die Bauherren etwas einfallen lassen - Skye war damals noch nicht bewaldet. Sie waren also auf Treibholz angewiesen, das an der Küste angeschwemmt wurde.

    Die Konstruktion der Blackhouses ist jedoch genial. Mit ihrer strohgedeckten Form hielten die armen Hütten auch den heftigsten Stürmen stand. Sie waren das sichere Dach über dem Kopf der armen Bevölkerung.

    Die Gebäude im Museum sind jedoch eher moderne Schwarzbauten. In noch früheren Jahrhunderten teilten sich die Menschen die Räume mit dem Vieh, und das Torffeuer brannte nicht im Schornstein - es gab keinen Schornstein. Der Rauch zog einfach durch Löcher im Dach ab. Mehr oder weniger.

    Die Blackhouses waren noch bis in die 1930er Jahre bewohnt. Als schließlich die letzten Bewohner das Dorf verließen, beschlossen kluge Köpfe, es zu erhalten. Das erste Haus wurde 1965 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

    Zwischen Gemütlichkeit und Hoffnungslosigkeit:

    Die Atmosphäre im Dorf war so zwiespältig wie das Wetter, das uns während unseres Besuchs dort begleitete. Bei blauem Himmel sahen die Häuser sicherlich gemütlich aus. Aber die grauen Wolken empfanden wir eher als bedrohlich und beängstigend. Sie drückten eine Hoffnungslosigkeit aus. Das Leben muss wirklich hart und Rauh gewesen sein.

    Auf der Weiterfahrt sorgte es noch für weiteren Gesprächsstoff - wirklich beeindruckend und absolut zu empfehlen.
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  • Dunvegan Castle

    May 25, 2024 in Scotland ⋅ ⛅ 15 °C

    Stammsitz der MacLeods auf Skye.

    Nach dem wir gesehen haben, wie die armen, arbeitenden Menschen auf Skye gelebt haben, wollten wir uns natürlich auch ansehen, wie es den Bessergestellten ging auf der Insel erging.

    Diese bedrohlichen Mauern machen deutlich: Hier herrscht der Clan MacLeod. Rund um die Festung befindet sich ein sehenswerter Garten, der allerdings auch gerade bearbeitet wurde und so entschlossen wir uns, nur die Castle anzuschauen. Wir wurden am Eingang freundlich empfangen und jeder ging in seinem Rhythmus von Raum zu Raum.

    Seit rund achthundert Jahren befindet sich die Burg im Besitz einer einzigen Familie:
    dem Clan MacLeod.
    Jede Generation hat hier ihre Spuren hinterlassen. So wurde die Burg immer wieder erweitert und umgebaut, bis sie ihre heutige Form erhielt.
    Im Laufe der Jahrhunderte hat die Familie natürlich einige interessante Erinnerungsstücke gesammelt, die Besucher in den Ausstellungsräumen des Schlosses bestaunen können. An erster Stelle ist die Feenfahne zu nennen, die wesentlich älter ist als das Schloss selbst. Sie soll den MacLeods von Feen geschenkt worden sein, und solange sie in deren Besitz war, beschützte sie die Familie.
    Um sicherzustellen, dass der Fahne selbst nichts zustößt, wurde sie sicherheitshalber hinter Glas angebracht, damit sie die nächsten Jahrhunderte überleben konnte. Doch der Zahn der Zeit hat ohnehin schon an der zarten Seide genagt. Mehr als ein gelblicher Fetzen ist kaum noch zu sehen.

    Ein weiteres Prunkstück der Sammlung, das auf eine lange Tradition zurückblicken kann, ist das Sir Rory Mor's Horn, ein aus Ochsenhorn gefertigtes und mit Silber verziertes Trinkgefäß. Es fasst etwas mehr als einen Liter. Der Tradition zufolge muss der künftige Clanchef in der Lage sein, das Horn in einem Zug zu leeren, um seine Männlichkeit zu beweisen. Zu diesem Zweck wird es mit Wein gefüllt.
    Auf Umwegen über die MacDonalds haben auch Relikte aus der Zeit des Jakobitenaufstandes ihren Weg ins Schloss gefunden. Eine Haarlocke von Bonnie Prince Charlie und ein Trinkglas mit einer Widmung. Außerdem das Mieder von Flora MacDonald und noch ein paar Kleinigkeiten mehr.
    Neben all diesen schönen Dingen gibt es im Schloss auch nüchterne Dinge zu sehen: Die Küche zum Beispiel, oder noch schlimmer, das Verlies.

    Der Ursprung der Feenflagge:

    Obwohl dies enttäuschend ist, stammt die Feenfahne wahrscheinlich nicht von echten Feen ;0)...
    Vielmehr ist die konkretere Vermutung richtig, dass es sich um eine Fahne aus der Zeit der Kreuzzüge handelt. Für diese Annahme spricht zumindest die Seide, aus der die Fahne gewebt ist. Diese stammt nämlich aus dem Nahen Osten, soweit die Kreuzfahrer vorgedrungen sind.
    Das Material wurde auf die Zeit zwischen vierhundert und siebenhundert nach Christus datiert. Das heißt, deutlich früher als die ersten Kreuzzüge stattfanden. Deshalb gibt es mehrere Theorien über das Tuch, z. B. dass es vom Hemd eines Heiligen stammt... ...aber es ist unmöglich, das mit Sicherheit herauszufinden. Es wäre schade, wenn die schönen Legenden verloren gingen.
    Übrigens bleibt Dunvegan Castle der einzige Stammsitz der MacLeods, und eben nicht Eilean Donan Castle. Das wurde nur als Kulisse für den Film „Highlander“ genommen.

    Wir sind fasziniert davon, wie viele Dinge gut erhalten sind und über die gemalten Portraits aus ganz verschiedenen Epochen von den Clanmitgliedern.

    Wir ziehen mit unseren Gedanken weiter und sind wieder on the road....
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  • Neist Point - kraftvoller Inselabschluss

    May 25, 2024 in Scotland ⋅ ⛅ 14 °C

    Unser abschließendes Ende der Isle of Skye kommt mit einem Donnerschlag: Neist Point, im äußersten Westen der Insel, bietet ein beeindruckendes Wechselspiel von Klippen und Meer 🌊.

    Am westlichsten Ende der Isle of Skye ragt eine Landzunge mit steilen Klippen ins Meer - fast so, als ob Skye versuchen würde, die äußeren Hebriden zu berühren.

    Die Form dieser Landzunge ist einzigartig: Wie bei einer Skisprungschanze steigt der erste Teil von Neist Point zuerst an und schwingt dann in ein dahinter liegendes Plateau aus. Ganz am Ende befindet sich einer der charakteristischen Leuchttürme Schottlands.

    Wir können Neist Point auf zwei Arten besichtigen. Eine Möglichkeit besteht darin, zum Leuchtturm zu laufen, die andere darin, einen Abstecher zur Seite zu machen. Ein kurzer Spaziergang entlang der Klippe eröffnet den typischen Blick auf Neist Point, wie er auf vielen Bildern zu sehen ist - auch auf dem obigen. Harald war allerdings von gegenüberliegenden Felsmassiv so beeindruckt, dass er spontan beschloss, den Stuhl heraus zu holen und sich davor zu setzen, um es auf Papier zu bringen und ich machte den Abstecher, um den Leuchtturm zu sehen.

    Aber auch sonst lohnt sich der Blick - über den Minch, das Meer zwischen den Inneren und äußeren Hebriden, zeichnen sich die Silhouetten von Benbecula und South Uist ab.

    Wenn man sich an Neist Point satt gesehen haben, spaziert man die Steilküste entlang zurück. Vorsicht: Hier ist es fast 100 Meter hinunter zum Meer. Im Jahr 2013 kostete dies einer Person das Leben, als sie herunterfiel.

    Die Mutigen steigen von dort direkt zur Landzunge hinunter, aber das erfordert schon eine gewisse Trittsicherheit. Alle anderen gehen sicher zurück zum Tor des Parkplatzes und von dort die Treppe hinunter, wir haben es gar nicht erst gewagt und genossen einfach die Aussicht mit etwas Sicherheit ;0)…

    Wir steigen ins wieder ins Auto, vorbei an malerischen Bergen, Schafen und einem großartigen Wolkenspiel fahren wir zurück Richtung Unterkunft...
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  • Eileann Donan Castle 🏰

    May 26, 2024 in Scotland ⋅ ☁️ 12 °C

    …die Highlander Burg.
    Highlander, James Bond und sogar Bollywood – Eilean Donan Castle ist Filmkulisse für viele Kinohits. Die Burg in Schottlands wildem Westen kennt aber noch viele weitere Geschichten.

    Da wir auf dem Weg waren zu den Highland-Games auf Blair Castle, hatte Harald schon das perfekte Outfit für diese Szenerie an. Ein spontaner Zwischenstopp, der sich cineastisch lohnet - schaut Harald hier nicht authentisch aus ?

    Wie auch immer…
    Eilean Donan Castle thront auf einer kleinen Insel, die bei Flut komplett vom Meer umspült wird. Auf die Insel, gelangt man nur über eine langezogene und wunderschöne steinerne Brücke. Diese Brücke und das düstere Gemäuer dahinter hat Eilean Donan berühmt gemacht, denn sie diente immer wieder als Filmkulisse. Ob für den Film „Highlander“ oder andere Kinohits, wie zum Beipsiel James Bonds „The world is not enough“.

    Eilean Donan ist zwar eine schottische Touristen-Attraktion erster Güte, aber eine, die sich durchaus zu besuchen lohnt. Zumal die Führungen gekonnt inszeniert werden. Mit dem Kilt gekleidet, einem schottischem Zungenschlag und viel Herzblut erzählen die Guides die Geschichte der Burg, führen durch die üppigen Zimmer und die Geheimkammer im großen Saal. Sehr Spannend!

    LAGE: Eilean Donan Castle hat drei Meeresarme unter Kontrolle

    Die Lage ist malerisch und strategisch zugleich. Eilean Donan liegt genau am Treffpunkt dreier Meerbusen. Von der Isle of Skye im Westen kommt das Loch Alsh, das dann nach Süd-Osten abknickt und von da an Loch Duich heißt. Loch Duich reicht dabei tief ins Landesinnere, bis hin zur Shiel Bridge. Oberhalb der Burg verläuft schließlich noch das schmale Loch Long.

    Wer diese Lochs mit dem Schiff befahren wollte, um in das Landesinnere zu kommen, der musste zuerst an Eilean Donan Castle vorbei. Genau das machte die Burg so wertvoll.

    WISSEN: Aussprache von „Eilean Donan“ und Geschichte der Burg

    Zunächst einmal: Es spricht sich ungefähr „Elänn Donnen“. Übersetzt heißt der gälische Name „Donans Insel“. Man glaubte, dass auf dem kleinen Eiland einige Zeit der Heilige Donnán von Eigg lebte, ehe er 617 von einer piktischen Königin verbrannt wurde. Beleg dafür lassen sich allerdings nicht finden.

    Die Burg wirkt alt und ehrfurchteinflößend. Aber zumindest so richtig alt ist sie noch gar nicht. Denn das, was wir heute sehen, wurde erst im Jahre 1932 nach 20 Jahren Bauzeit fertiggestellt. Eilean Donan Castle hat also in dieser Form noch nicht einmal ihren hundertsten Geburtstag gefeiert.

    Die ursprüngliche Burg an dieser Stelle (erste Bauten gab es schon seit dem 13. Jahrhundert) haben englische Fregatten zerstört, als sie darin befindliche spanische Soldaten angriff. Die Spanier waren gekommen, um die Jakobiter im Kampf gegen die Engländer zu unterstützen.

    FILMKULISSE: Filme die auf Eilean Donan Castle spielten

    Natürlich gibt es da den einen Film: Highlander mit Christopher Lambert aus dem Jahre 1986 hat Eilean Donan mit seiner Brücke weltberühmt gemacht. Eigentlich ist die Szene nur sehr kurz, die dort spielt: Der Clan MacLeod zieht in den Krieg aus und reitet über die Steinbrücke, im Hintergrund erhebt sich das Gemäuer der Burg. Doch war das wohl eine der prägenden Szenen des Streifens, denn danach wollten plötzlich so viele Menschen diese Burg mit der außergewöhnlichen Brücke sehen.

    Besuch eines bekannten Geheimagenten erhielt Eilean Donan 1999. Denn im James Bond Film „Die Welt ist nicht genug“, verschlägt es Pierce Brosnan als 007 auch nach Schottland – und wo sonst als in der Eilean Donan Castle sollte das Hauptquartier des MI6 residieren?

    Und dann gab es noch exotischen Besuch aus Bollywood. Im Film „Kuch Kuch Hota Hai“ mit Superstar Shah Rukh Khan taucht Eilean Donan plötzlich als Kulisse für einen der typischen Songs im indischen Kino auf, allerdings nur kurz und im wilden Mix mit anderen Top Sehenswürdigkeiten Schottlands.

    Weitere Filme, die teilweise hier spielten: „Bonnie Prince Charlie“ mit David Niven, „Der Freibeuter“ mit Errol Flynn und „Nessie – Das Geheimnis von Loch Ness“.

    Persönliche Anmerkung:
    Wir hatten das Glück mal wieder so früh da zu sein, dass kaum Touristen da waren und so mit sind die Bilder einfach einzigartig!
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  • Highland Games

    May 26–28, 2024 in Scotland ⋅ ☁️ 11 °C

    … sind seit Hunderten von Jahren ein Teil der schottischen Kultur und heute so beliebt wie eh und je. Kein Wunder, wenn man das Gefühl der Gemeinschaft, des Erbes und der Feierlichkeiten bei den schottischen Hochlandspielen erlebt. Haralds Kilt hat hier natürlich einen standesgemäßen Auftritt gehabt. Es regnete, aber die Schotten sind das gewohnt und so fanden die Spiele, trotz der Nässe statt.

    Die schottischen Highland Games sind in der Regel eintägige Veranstaltungen, die überall im Land im Freien stattfinden. Auf dem Programm stehen traditionelle Highland-Sportarten wie Baumstammwerfen, Tauziehen und Hammerwurf, Highland-Tanz und -Musik sowie jede Menge Familienspaß wie Essens- und Kunsthandwerkerstände und Spiele. Wir aßen traditionell - Haggis und Venison 🦌.

    Das berühmteste Ereignis der Spiele, das Baumstammwerfen, soll aus der Notwendigkeit entstanden sein, Baumstämme über Abgründe zu werfen. Heutzutage wird es eher nach dem Stil als nach der Entfernung beurteilt - die Teilnehmer versuchen, einen sehr schweren und ca. 3m langen Baumstamm so zu werfen, dass er in der 12-Uhr-Position von ihnen wegfällt. Die Länge des Wurfs ist dabei völlig unerheblich.

    Highland-Tanz

    Tänzerinnen und Tänzer zeigen in schottischen Tänzen wie dem Schwerttanz und dem berühmten Highland Fling eine atemberaubende Beinarbeit. Die farbenfrohen Kostüme und die ansteckende Energie der Tänzerinnen und Tänzer, die sowohl einzeln als auch in Gruppen um Titel kämpfen, werden Sie in Hochstimmung versetzen. Das Cowal Highland Gathering ist bekannt für die Qualität seiner Hochlandtänze und zieht die besten Tänzer aus der ganzen Welt an, die an den schottischen Meisterschaften und Weltmeisterschaften teilnehmen.

    Zu vielen Veranstaltungen gehören auch Viehwettbewerbe, Paraden und sogar Wettbewerbe um das bestgekleidete Haustier. Einige Highland Games werden bis in die Nacht hinein mit weiteren Musikkonzerten, Ceilidhs und Discos fortgesetzt.

    Die Highland Games sind so beliebt, dass die Schotten, als sie in andere Länder auswanderten, diese Tradition in die ganze Welt mitnahmen. Highland Games finden seit 1836 in Amerika statt, werden aber auch in anderen Ländern wie Kanada, Norwegen, Neuseeland und Brasilien veranstaltet. Aber es gibt keinen besseren Weg, sie zu erleben, als in ihrem ursprünglichen Land und wir waren dabei ;0)…

    Wir ließen uns bei diesem Event treiben, aßen hier und da traditionelle Küche und hielten den ein oder anderen Schnack mit den Leuten dort.
    Der Aufwasch, der Kapelle und die Anfeuerung der Kanone, war schon sehr beeindruckend.

    ... erzog uns wieder ins Auto und weiter geht es nach Dingwall in unsere Unterkunft...
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