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- Jour 5–10
- 22 mai 2024 à 18:23 - 27 mai 2024
- 5 nuits
- 🌧 14 °C
- Altitude: 20 m
ÉcosseCharing Cross55°51’52” N 4°16’16” W
Zu Besuch bei Mr. MacIntosh

Mr. Macintosh empfängt die Besucher in seiner Kirche nur bis 16.00 Uhr und so waren wir froh, kurz vor 15.00 Uhr dort zu sein.
Charles Rennie Mackintosh brachte einen ganz neuen Stil in die Architektur und das Design des angehenden 20. Jahrhunderts. Bald war sein „Glasgow Style“ weltberühmt. Doch sein Leben verlief tragisch.
Charles Rennie Mackintosh gehört zu den bedeutendsten Vertretern der schottischen Architektur und Designs. Noch bevor der Jugendstil Ende des 19. Jahrhunderts in Europa richtig loslegte, folgte er bereits einer Formgebung, die ohne Schnörkel auskam und dafür auf klare Linien und elegante Schwünge sowie einem gesunden Sinn für Funktion setzte.
Für ihn durchdrang Design das ganze Leben: Von der Fassade bis zur Bettwäsche, vom Lampenschirm bis zu den Sitzmöbeln – Mackintosh unterwarf alles seinem Sinn für Formen, Farben und Grafik. So hat das Schaffen dieses Ausnahmekünstlers den Beginn der modernen Architektur mit eingeläutet.
LEBEN: Das Schaffen von Charles Rennie Mackintosh
Charles Rennie Mackintosh wurde am 7. Juni 1868 in Glasgow geboren. Sein Vater stammte aus den Highlands und war ein gut bezahlter Polizeibeamter, seine Mutter kam aus den schottischen Lowlands. Charles war das zweite von insgesamt elf Kindern der Familie. Und er hatte es nicht leicht. Eine Sehnenverkürzung bescherte ihm einen hinkenden Gang. Eine Entzündung am Auge ließ ein Lid sein Leben lang ein wenig tiefer hängen als das andere.
Sein Vater war zudem begeisterter Hobby-Gärtner, und so lernte Charles die Liebe zu organischen Formen kennen. Es stand recht früh für ihn fest, dass er Architekt und Designer werden wollte und mit 16 Jahren begann er eine Lehre. Zudem bildete er sich an der Glasgow School of Art weiter – jener Einrichtung, deren Gebäude er bald selbst mit entwerfen durfte.
Neben den keltischen Einflüssen seiner Heimat faszinierten ihn die Formen und Kunstwerke Japans – beides sollte sein Schaffen stark beeinflussen. Er ließ dagegen den überbordenden und verschnörkelten Stil seiner Zeit bald zurück. Einfachheit und Symbolik interessierten ihn mehr. Das Bild der Rose als Liebe taucht immer wieder auf. Vielleicht auch ein Tribut an die Gärtnerei seines Vaters.
Während des Studiums an der School of Art tat sich Mackintosh mit drei weiteren Schülern zusammen, die ganz ähnliche Ideen hatten: J. Herbert MacNair und die Schwestern Frances und Margaret Macdonald. Die Vier wurden bald als die Glasgow Four bekannt, da sie gemeinsam auf Ausstellungen vertreten waren.
Und er war als Zeichner bei „Honeyman and Keppie“ tätig. Dort war er zum Beispiel an der Innenausstattung des Glasgow Art Club beteiligt.
Die Glasgow Four wurden im Jahr 1900 zur 8. Ausstellung der Wiener Secession eingeladen – einem wichtigen Impulsgeber des Jugendstils und der Moderne. Hier stellten sie den Schottischen Raum aus, der von den Kritikern hochgelobt wurde.
1898 hatte MacNair bereits Frances geheiratet, und Mackintosh ehelichte 1900 Margaret Macdonald. Obwohl sie nicht immer genannt wird, hatte sie erheblichen Einfluss auf das Werk – viele Entwürfe stammen von ihr. Charles wusste das, als er sagte:
„Margaret ist ein Genie, ich habe nur Talent.“
Margaret war übrigens vier Jahre älter als ihr Mann. Ihre Ehe blieb kinderlos.
1909 vollendete er das Gebäude der Glasgow School of Art. Es gilt als sein Meisterwerk. Allerdings war er zu der Zeit vermutlich bereits alkoholabhängig. Obwohl hochgelobt von einigen Künstlern, war die Nachfrage nach Projekten durch ihn recht gering.
1915 zog das Ehepaar Mackintosh nach London. Auch hier konnten sie sich nicht beruflich etablieren. 1923 waren sie derart knapp bei Kasse, dass sie nach Frankreich gingen, um dort günstiger zu leben.
1927 gingen sie aus Gesundheitsgründen zurück. Bei Charles wurde Zungenkrebs festgestellt. Am 10. Dezember 1928 starb er mit 60 Jahren. Margaret lebte noch fünf weitere Jahre in Frankreich, ehe auch sie diese Welt verließ.
Erst einige Jahre später erkannte die Nachwelt, das Genie des Ehepaars Mackintosh. Und heute wird sehr viel getan, um das Erbe des Glasgow Style zu erhalten.
SEHENSWÜRDIGKEITEN: Die Werke von Charles Rennie Mackintosh
Ein Architekt hinterlässt freilich auch jede Menge Sehenswertes. Damit Ihr auf den Spuren von Charles Rennie Mackintosh wandern könnt, kommen hier die interessantesten Sehenswürdigkeiten des Designers. Viele davon befinden sich freilich in seiner Geburtsstadt Glasgow. Zumindest das Lighthouse und die Tea Rooms in der Buchanan Street liegen sehr zentral und können mit einem Bummel durch die Fußgängerzone verbunden werden.
1896 lernte Catherine Cranston, die Tochter eines Teehändlers, Charles Rennie Mackintosh kennen. Cranston eröffnete in den folgenden Jahren vier Teesalons. Ihr Ziel: Ein Treffpunkt für Menschen, ohne dass dort Alkohol konsumiert werden solle. Dass dabei Charles Rennie Mackintosh, der eine deutliches Alkoholproblem hatte, zusammen mit seiner Frau Margaret MacDonald das gesamte Design für die Willow Tearooms in der Sauchiehall Street entwarf, entbehrt nicht einer bitteren Ironie.
Insgesamt war Mackintosh an vier Tea Rooms beteiligt:
Buchanan Street Tea Rooms – In der Buchanan Street 91-93 trug er Wanddekors bei
Argyle Street Tea Rooms – In Hausnummer 114 kümmerte er sich um das Mobiliar
Ingram Street Tea Rooms – Komplettes Innendesign. Es steht heute im Kelvingrove Museum
Willow Tea Rooms – Den Teesalon in der Sauchiehall Street entwarf Mackintosh komplett
Die Willow Tea Rooms in der Sauchiehall Street wurden im Jahr 2017 komplett restauriert. Aus namensrechtlichen Gründen heißen sie heute aber „Mackintosh at the Willow“. Bilder und Infos zum neuen Tearoom hier.
Den ursprünglichen Namen tragen die Willow Tea Rooms in der Buchanan Street 97. Ihr Interieur ist inspiriert vom Design der Ingram Street.
1901 nahmen Mackintosh und seine Frau Margaret Macdonald an einem Wettbewerb zum Design für das „Haus eines Kunstfreundes“ teil. Der Wettbewerb wurde ausgerichtet von der deutschen „Zeitschrift für Innendekoration“. Mackintosh reichte die Entwürfe allerdings nicht ordnungsgemäß ein, was zur Disqualifikation vom Wettbewerb führte. Gleichzeitig aber lobten ihn die Juroren über alle Maßen und begründeten somit auch seinen internationalen Ruhm. Die Entwürfe wurden 1996 im House for an Art Lover in Glasgow umgesetzt.
Der Verleger Walter Blackie suchte 1902 einen Architekten für sein Wohnhaus. Fündig wurde er bei Charles Rennie Mackintosh. Der durfte tatsächlich das gesamte Design übernehmen. Prompt plante er das Haus „von innen nach außen“ – was damals absolut unüblich war. Denn sonst fingen Architekten stets mit Grundriss und Fassade an. 1903 beendete Mackintosh hier sein Werk. Es ist eines der besten Beispiele für seine Kunst, die Inneneinrichtung ist noch original erhalten.
Das Wohnhaus, in dem das Ehepaar Mackintosh lebte, wurde in den 1960ern abgerissen. Allerdings konnte das Innenleben gerettet werden. Das Hunterian Kunstmuseum, gleich gegenüber der Glasgow University, hat das Interieur wieder zusammengesetzt – und zwar ganz genau, so dass auch das Licht gleich einfällt und dass alle Zimmer die gleiche Abfolge haben. In Glasgow ist das sicherlich eine der interessantesten Möglichkeiten, das Schaffen des Künstlerpaares zu begehen.
Sven unser Mueumsführer aus Deutschland bot uns für die Führung noch einen Kaffee an, welchen wir dankend annahmen. Er lebt seit 14 Jahren in Schottland. Er kam, um in Glasgow zu studieren und blieb.
Harald war von der Kirche und dem Interior natürlich begeistert 🤩 .
Danach hatten wir Bärenhunger und gingen in einen der exzellenten Pubs in Glasgow, das weltberühmte „Bon Accord“, seit 22 Jahren betreibt es die Familie McDonaghs mit viel Freude - mein Haggies war Kunst der alten schottischen Kochschule - exzellent!
Harald skizziert entspannt einige Pubszenen und die Pints trinken sich süffig.
Ein weiterer ereignisreicher Tag geht zu Ende und wir fallen müde in unsere Hotelbetten, denn morgen wird es wieder sportlich...
PS: …neben unserem Hotel, das "Albion Hotel" gibt es eine ehemalige Kelvinside Parish Kirche von 1862 Nun beherbergt es das "Òran Mór Pub“ (Òran Mór ist gälisch und bedeutet: große Lebensmelodie oder großes Lied) ;0)…
Ich sagte zu Harald: „wir gucken nur mal, nichts anfassen, nichts bestellen“ - ups 🙈, jeder hat schon wieder ein Pint in der Hand 🍺 … - eine wirklich schöne viktorianische Bar.
Es ist ein wirklich einzigartiger und beeindruckendes Pub im Herzen von Glasgows West End.En savoir plus