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  • Day 18

    Indonesien - Lombok Tag 2

    September 26, 2022 in Indonesia ⋅ ⛅ 24 °C

    Nachdem mir gestern um 22 Uhr die Augen zugefallen Sind, war ich heute pünktlich um 6 Uhr wach. Ich habe mich dann nach draußen auf die Terrasse geschlichen, da ich die Hoffnung hatte, eventuell den Sonnenaufgang zu sehen. Britta war dann auch auf ein  Mal wach und fragte ob dich der Blick lohnt. Leider nein, denn er ist auf der anderen Seite. Mit Himmelsrichtungen hatte ich es noch nie. 😌

    Kurze Zeit ist Britta auch auf die Terrasse gekommen und haben die Ruhe und den gigantischen Ausblick genossen. Ich werde ihn garantiert vermissen 😍

    Gegen 8 Uhr sind wir dann zum Frühstück gegangen. Das Restaurant liegt ungefähr auf der Höhe unseres Zimmers. Man kann super schön draußen sitzen und hat ebenfalls den wunderschönen Meerblick. Als wir  auf dem Weg dort hin an der Rezeption vorbei gelaufen sind, haben wir uns erstmals für das wunderschöne Zimmer bedankt. Leider haben wir den netten Mitarbeiter abends nicht mehr gesehen.

    Danach haben wir uns einen schönen Platz upstairs ausgesucht. Wie soll es auch anders sein, gab es bei mir Pancakes mit einem leckeren Tee und frischen Melonensaft. Die Pancakes waren super lecker 🤤 Während des Frühstückes haben wir uns so verquatscht, dass wir fast 2 Stunden dort saßen. Eigentlich wollten wir relativ früh los, weil wir uns den Pink Beach rausgesucht haben, der mit dem Roller 1 1/2 std entfernt ist und die Gezeiten ab Mittags beginnen und man danach nicht mehr so schön ins Wasser gehen kann.

    Also Tasche gepackt und sind gegen halb 11 los. Auf dem Weg dort hin haben wir noch eine Bekannte von Britta abgeholt, die sie ebenfalls über eine Reisegruppe kennengelernt hat und auch gerade hier vor Ort ist.

    Man merkt ganz doll, wie ursprünglich die Insel Lombok noch ist. Ich betone ganz deutlich das Wort noch, denn an der Infrastruktur wird hier gaaaaanz fleißig gearbeitet. Überall werden neue Straßen geteert, sogar mehrspurig und große Kreisverkehre. Man merkt ganz klar, dass die Ursprünglichkeit immer mehr verloren geht und hier der Tourismus angekurbelt werden möchte. Lombok wird jedenfalls nie mehr so ursprünglich sein, wie es jetzt ist.

    Wenn man sich mit Bali ein bisschen beschäftigt, stößt man automatisch auf die Insel Lombok, da diese von dort aus sehr gut zu erreichen ist. Aber der Tourismus ist hier noch auf keinen Fall angekommen. Wir sind knapp 60 km bis zum Pink Beach gefahren und uns sind ganze 3 Touristen auf dem Roller entgegen gekommen. Auf der gesamten Strecke!! Wir sind durch ganz viele kleine Dörfer gefahren, teilweise leben dort die Menschen in Wellblech- Bambushütten, die nichts anderes hatten, als einen Boden, auf den alle Mann gesessen haben. Teilweise sind diese so weit von der nächsten "Stadt" entfernt, sodass man sich die Frage stellt, wie diese Menschen überhaupt leben.. Kleine Kinder, die an der Straße gespielt haben, haben uns fast alle super süß zugewunken, sich gefreut als sie uns gesehen haben und ganz laut "Helloooo" gerufen. Ja - ich mag nicht unbedingt Kinder, aber wenn dir eins winkt, dann winkt man gefälligst zurück!! 😁

    Da uns googlemaps hier teilweise einen kleinen Strich durch die Rechnung macht, sind wir falsch abgebogen und wollten nach ein paar hundert Metern drehen. Wieder sind wir an einer kleinen Gruppe Kindern vorbeigefahren, die ebenfalls freundlich winkten und Helloooo riefen! Süß! Kurz bevor wir drehen wollten, habe ich angehalten, weil ich etwas Trinken wollte. Kaum stand ich mit dem Roller, ( Britta wollte ein bisschen weiter nach mir drehen und stand ca. 10 m entfernt) standen plötzlich 5 neugierige Kinder an meinem Roller. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass aus 5 Kindern irgendwann um die 20 wurden und auf ein Mal kam ein jüngerer Mann (der mag wohl Anfang/Mitte 20 gewesen sein) zu mir und hat auf mich eingeredet. Ich habe ihn nicht verstanden, aber es fühlte sich ziemlich bedrohlich an. Der war auch wirklich unheimlich! Währenddessen lachte ein kleiner Junge der neben mir stand, streckte mir seine Hand entgegen und sagte ganz bestimmend "Money"!  Ich habe richtig Angst bekommen. Ich wurde vollkommen belagert und Britta ist weiter vorne auch von einem anderen Mann auf einem Roller angesprochen, der augenscheinlich auch aus diesem Dorf kommt. Ich wollte einfach nur weg! Ich hab sie panisch gerufen, dass sie her kommen soll und wir schnell abhauen sollen! Ich habe gedreht und Britta fuhr vor mir los. Jungs sind hinter ihr her gelaufen und haben versucht sie zu schlagen. Ich habe einfach Vollgas gegeben!

    Puh! Ich muss sagen, dass war der erste Moment in meinen bisherigen Reisen, in dem ich wirklich Angst hatte. Wenn da jemand "weg kommt" würde das wahrscheinlich nie als Licht kommen. Unser Fahrer aus Bali sagte bereits, dass Lombok gefährlich wäre und die Kriminalität dort nicht zu unterschätzen ist. Ja - ich habe direkt an seine Worte gedacht! Diese Menschen kennen keinen Tourismus und Tourismus verbinden diese wahrscheinlich vorrangig mit Geld. Sie haben nichts und sehen in ins vielleicht eine Chance.. Ich muss sagen, dass hat mein Denken ein wenig geändert bzw. die Situation hat meine Ansichtsweise etwas gedämpft und das Unbeschwerte genommen.

    Teilweise sind uns Jungs auf dem Roller überholt (Alter ca. 14/16 Jahre) die sexistische Andeutungen gemacht oder Mittelfinger gezeigt haben. Fernab von dem Tourismus läuft es doch ein wenig anders! Nur noch mal zur Erinnerung: Wir sind hier auf einer muslimischen Insel! Wir haben auf jeden Fall gesagt, dass wir in keinem Dorf mehr anhalten, sofern sich Menschen in der Nähe befinden. Selbst bei der Durchfahrt habe ich mich teilweise ziemlich unwohl gefühlt.

    Die Ursprünglichkeit von Lombok spiegelt sich teilweise auch darin wieder, dass die Straßen teilweise sehr stark vermüllt sind. Ich war wirklich schockiert. Scheinbar gibt es hier kein Müllsystem. Auf Bali ist es auch vollkommen normal, dass Müll einfach verbrannt wird. Fast vor jedem Haus wird nachmittags ein kleines Feuer gemacht. Hier teilweise auch, aber es bleibt einfach auch so unfassbar viel liegen 😔

    Nun aber zum schönen Teil:

    Nach 1 1/2 Std Fahrt, die teilweise anstrengend war und einem der Hintern weh tat, sind wir angekommen. Vor der Abfahrt zum Strand mussten wir 5 K für das Parken des Rollers zahlen sowie 75 K Eintritt.

    Kaum die Tickets in der Tasche, ging es einen steilen Weg runter. Nach ein paar Metern haben wir die Schönheit auf uns zukommen gesehen. Ein fast karibisch blaues Meer und kein (!) kein einziger Mensch, bis auf wir 3! Wir waren sprachlos und konnten unseren Augen nicht trauen. Ich war noch nie an so einsamen Strand. Im oberen Bereich standen Bambushütten, die frei waren. Wir haben uns einfach eine genommen und uns bereit gemacht und sind direkt ins Meer gesprungen. Das Wasser war soooo warm und kristallklar. Eine absolute Schönheit! 🤗 Der Name des Strandes kommt durch den ganz leichten pinken Schimmer des Sandes, je nach dem, wie das Licht gerade einfällt. Am Strand gab es ein kleines einheimisches Restaurant (hier Warung genannt). Die Frau der das Restaurant gehörte, war so unglaublich nett! Sie konnte kaum Englisch, aber wie haben uns mit Händen und Füßen verständigt. Britta hat dort etwas gegessen und ich eine kalte Cola getrunken. Die Frau zeigte paar Mal mit dem Finger auf unseren Arm und machte den Daumen hoch, weil wir mittlerweile schon richtig schön braun sind. Die war einfach so unfassbar süß! 😍😍

    Wir haben den Nachmittag absolut genossen. Es war wunder wunderschön.

    Leider lag der lange Rückweg noch vor uns, und sind deshalb bereits um 15:30 Uhr losgefahren, damit wir vor dem Sonnenuntergang (18 Uhr) wieder zu Hause sind. Danach waren wir wirklich ko. Wir haben schnell geduscht und sind dann direkt wieder los, um eine Kleinigkeit zu essen.

    Ich liege jetzt gerade mit einer kleinen Tüte Chips im Bett und so langsam fallen mir die Augen zu.

    Für morgen haben wir noch keine konkreten Pläne. Die werden wir morgen wohl bei Pancakes und Avocado-Toast schmieden 😁
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