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  • Day 66

    Asien - Khao Lak

    November 13, 2022 in Thailand ⋅ 🌧 29 °C

    Am nächsten Morgen sah es nicht ganz nach Strandwetter aus. Also musste Plan B her und ich schaute, was man in der Umgebung machen könnte, da ich ja mit dem Scooter relativ flexibel war..

    Ich habe mir dann einen nahegelegenen kleinen Nationalpark rausgesucht, den ich besuchen wollte. Also das erste Mal seit langem, mal wieder festes Schuhwerk angezogen und los ging es zum Khao Lak Nationalpark Lamru, der ca. 5 km von meinem Hostel entfernt lag. Es war eher ein kleiner, aber durch seine Lage am Meer, laut Internet, ziemlich lohnenswerter Park. Nachdem ich 100 TBH Eintritt bezahlt habe, habe ich einen ausgedruckten Plan mit den möglichen Wegen bekommen und bin los. Erst Mal bin ich die Route am Meer entlang gegangen, die von oben nach unten führte und kam somit einen richtig tollen Ausblick hatte 😊 wenn die Sonne geschienen hätte, wäre es sicherlich noch mal schöner gewesen. Unten angekommen - absolute Ruhe. Ohnehin sind mir nur 2 Menschen auf dem Weg begegnet. Ich habe mich auf eine Schaukel gesetzt, die direkt am Wasser zwischen zwei Ästen gespannt war und eine kleine Frühstückspause gemacht und den Ausblick aufs Meer einfach genossen ❤️ ich merke immer weder, wie viel das Meer doch bei mir auslöst. Ich liebe es einfach 🥰

    Danach musste ich den größten Teil der Strecke zurückgehen, der nun logischerweise nach oben führte 😓 um dann die nächste Abzweigung für den anderen Weg zu nehmen. Auch wenn, bzw zum Glück, dass die Sonne nicht schien, war es durch die Luftfeuchtigkeit so dermaßen schwül in dem Park, der quasi nur durch dichten Wald führte, sodass ich nassgeschwitzt war. Der Weg war auch ziemlich anspruchsvoll und dazu noch erschwerender, dass es die letzten Tage viel regnete und der Weg überwiegend aus Matsch bestand. Entweder ging es
    nach oben oder nach unten und das über Stock und Stein. Teilweise musste man sich an Ästen festhalten und hochziehen. An ganz schwierigen Stellen war ein Tau gespannt, mit dem man sich helfen konnte. An den schönsten Aussichtspunkten hatte ich immer eine kleine Pause eingelegt. Als letzter Stop auf dem Plan war ein Strand markiert. Der Sandy Beach. Dort waren unerwartet viele Menschen. Ich habe mich dort auf eine Bank gesetzt und dort ca. eine halbe Stunde verbracht. Hatte leider keine Badesachen dabei. Von dort aus war es ca. noch Mal 1 km bis zum Ausgang. Natürlich steil nach oben und da dies ein anderer Ausgang wer, als der Eingang, an dem ich reingekommen war, sind es noch mal 1,2 km gewesen die ich an der Straße entlang ging, bis ich wieder an meinem Scooter war.

    Insgesamt war ich ungefähr 3 Stunden in dem Nationalpark. Er ist zwar nicht so groß, aber dennoch eine perfekte Aktivität, wenn das Wetter gerade nicht so ideal ist.

    Am Scooter angekommen, habe ich dann überlegt, was ich als nächstes machen möchte und habe mir eine Gedenkstätte der Tsunamiopfer aus 2004 rausgesucht, der allerdings 30 km von mir entfernt war. Aber das war überhaupt nicht schlimm. Ich konnte ja eeeeendlich wieder Scooter fahren. Ich liebe es einfach!! Ich werde defintiv wenn ich zurück bin, den Führerschein für die 125er machen, damit ich auch ein bisschen "schneller" fahren kann. Ein paar kmh merken doch wirklich sehr viel aus.

    An der Gedenkstätte angekommen, die direkt am Strand des Abschnittes gelegen war, welches von dem Tsunami am schlimmsten betroffen war, war es extremst bedrückend. Dort stand eine Mauer, die einer Welle gleichen sollte mit Fliesentafeln der Namen, sowie teilweise Bilder der Opfer und letzter Wünsche und. Gedanken der Hinterbliebenen. Ich hatte einen richtigen Klos im Hals. Überwiegend der Tafeln bezogen sich auf Deutsche Opfer. Ich bin mir nicht sicher, ob es mehrere Gedenkstätten gibt. Vor dieser Mauer stand noch symbolisch ein altes Fischerboot. Ein paar Meter entfernt direkt am Strand, wurde gleichzeitig zu der Gedenkstätte eine große Buddha Statue errichtet, die genau auf diese schaut und somit auf sie 'aufpasst'. Ein Ort, der mich wirklich zum Nachdenken brachte und viel Mitgefühl in mir aufkommen lies. Mit ein wenig gedrückter Stimmung bin ich dann den Rückweg angetreten. Da auf diesem noch ein Wasserfall lag, habe ich diesen als Zwischenstop angegeben, um kurz daran an zu halten. Der Sai Rung Wasserfall ist von der Straße aus bereits ausgeschildert und nach ca. 4 km erreicht man ihn. Vor Ort muss man 20 TBH fürs Parken bezahlen, passiert eine kleine Holzbrücke, die über einen kleinen Bach führte und nach wenigen Minuten war man bereits da. Ich war echt baff! Mit so einem großen Wasserfall hatte ich gar nicht gerechnet. Dieser wird auch gerne Rainbowwasserfall genannt, da wenn die Sonne scheint, dass Wasser in mehreren Farben changiert. Aber leider schien die Sonne ja nicht 😜

    Nach ein paar Bildern bin ich dann zurück. Mittlerweile zog es sich so zu, dass die Rückfahrt quasi ein Wettlauf gegen die Zeit war, da ich direkt in das Unwetter direkt auf mich zukam. Also gab ich richtig Gas. Immerhin waren es noch gute 15 km. Zum Glück allerdings auf gerader und zweispuriger Strecke 😁 In der letzten Sekunde bin ich im Hostel angekommen. Kaum den Scooter abgestellt fing es wie aus Eimern an zu schütten... Puh! Glück gehabt. Da es mittlerweile schon Nachmittag war, aber überhaupt nicht schlimm. Ich hatte eh nichts mehr auf meinem Plan für heute stehen.

    Am Abend bin ich dann mit Alex zu dem Festival gegangen. Da ohnehin die Lautstärke in dem Zimmer so laut war, als sei man mittendrin statt nur dabei, wollten wir dann auch zumindest sehen, was da so los war. Wir wussten nur durch den Hostelbetreiber, dass wohl abends ein berühmter thailändischer Sänger dort auftritt. Wir haben ein wenig die Streetfoodstände abgeklappert und uns dann vor der Bühne ein freies Plätzchen geschnappt, wo gerade eine Modenschau für Bademode stattfand. Das war auf der einen Seite sehr cool gemacht, aber auf der anderen Seite etwas makaber, dass quasi unmittelbar vor dem Polizeischiff, welches damals 1,5 km vom Tsunami ins Landesinnere gespült worden ist und nun dort als "Attraktion" bzw. Gedenk steht, aufgebaut worden ist. So nah kann Freud und Leid beieinander stehen. Die Thailänder scheinen aber nach dem Motto zu leben, dass sie aus dem Negativen dennoch versuchen, etwas Positives zu machen.

    Wir haben uns im Vorfeld gar nicht schlau gemacht, wer der Sänger ist, bis er irgendwann mit Feuerwerk und lautem Mädelsgeschrei auf die Bühne kam. Er machte Rap Musik und brachte direkt die Menge zum Toben. Da zwischenzeitlich alle nach vorne vor die Bühne liefen, haben wir uns dies auch nicht nehmen lassen und haben uns ins Getümmel gemischt. Wir waren die einzigen Touristen 😅 Der Rest hat sich das aus der letzten Reihe aus sicherer Entfernung angeschaut. Wir waren echt total positiv überrascht und haben gar nicht damit gerechnet, dass es noch so abgeht 💃 es war echt total cool!!

    Am nächsten Morgen wurde ich mit Sonnenschein geweckt 🥰🤗☀️ Also stand der Plan fest - auf zum Strand. Diesmal habe ich mir den white sand beach rausgesucht. Der sah auf den Bildern wirklich toll aus. Ich hoffte nur, diesmal nicht wieder enttäuscht zu werden. Nach ca. 10 km angekommen, war ich total geflashed! ❤️ Hier gibt es also doch noch das Paradies... Ich suchte mit ein kleines und einsames Schattenplätzchen unter einem Baum fernab von den anderen Menschen aus, und habe dort den Tag bis zum Nachmittag verbracht. Gegen 15 Uhr bin ich zurück zum Hostel gefahren und habe mich in Ruhe fertig gemacht. Die beiden Mädels aus meinem Zimmer sind Vormittags bereits abgereist 😒 also war ich auf meinen Zuwachs gespannt. Kaum eine halbe Stunde kam ein Kerl ins Zimmer. Ein Däne! Er wunderte sich, dass nur ich im Zimmer sei, da es scheinbar über Booking ausgebucht sei. Ok.. Das schloss also nicht darauf hin, dass wir nur zu zweit bleiben werden. Keine Stunde später kamen noch 3 weitere Jungs rein (Italiener), die sich erst mal überall breit gemacht haben, einer von denen, hatte das Bett über mir. Scheinbar war er erkältet. Während er alle 2 Minuten hustete, wackelte das ganze Bett! Wunderbar - I love it! Wenn er nicht gerade hustete, rölpste er. Willkommen im Hostelalltag. Da war es mal wieder, die zweite Seite der Medaille des Hostels. Abends gesellte sich dann noch ein Mädel aus Russland dazu und das Zimmer war voll.. Danach war die Klobrille immer oben, und es gab kein Toilettenpapier mehr. Thanks! Ich war einfach nur froh, nur noch eine Nacht zu haben! Ich habe mich dann zur einstündigen Massage geflüchtet und bin danach aufs Festival gegangen. Leider regnete es zwischenzeitlich immer ziemlich stark. Ich gebe mir an einem Streetfoodstand einen Burger geholt und mich dann vor die Bühne gesetzt. Es stand alles im Zeichen der Traditionen. Nach 2 Stunden Volkstänze gebe ich mich dann doch dafür entschieden, zurück zu gehen. Bis halb 12 dachte natürlich keiner darüber nach, ein wenig leiser zu sein oder das Licht aus zu machen. Also... Ohrenstöpsel rein und Schlafmaske an. Ich bin doch relativ schnell eingeschlafen.

    Da ich mir nachmittags über das Hostel einen Transfer nach Khao Lak gebucht habe, habe ich morgens meine Sachen zusammengepackt. Um 10:30 Uhr wurde ich abgeholt. Zuvor war der Hostelbesitzer noch so lieb und ist mit mir gemeinsam zum Scooterrental gefahren, um diesen abzugeben. Der Start des Transfers war nämlich am Hostel. Also nahm er mich quasi nach Rückgabe des Scooters wieder zurück 😊

    Endlich mal eine positive Erfahrung: der Van war sogar 5 Minuten früher da! Nach einer Stunde sind wir dann in Khao Sok angekommen und bin dann die 900 Meter von der Haltestelle zur zum Hostel gegangen und wurde super lieb empfangen 🥰 für die erste Nacht war ich im Chillax Hostel. Danach wollte ich ohnehin einen Ausflug vor Ort inkl. Übernachtung buchen.

    Mein Fazit zu Khao Lak:
    Ja - ganz nett, wenn man quasi ohnehin in der Nähe ist. Für mich war es ja nur ein Zwischenstopp, weil ich nach Khao Sok wollte. Es gibt schon ein paar schöne Strände, aber eindeutig zu viele Deutsche und der Ort hat für mich leider gar keinen Charme. Es führt eine bereite, 4 spurige Schnellstraße durch den Ort. Zum Rollerfahren ideal, aber schnell gehen einem auch die Ideen aus, was man dort machen könnte. Ich persönlich würde nicht mehr nach Khao Lak reisen. 3 Nächte waren absolut ausreichend.
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