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  • Dag 71

    Tag 71 - Es geht nach Hause ❤️

    18 november 2022, Duitsland ⋅ 🌧 12 °C

    Heute ist es soweit.. Heute am 18.11.2022 sitze ich gerade im Flieger von Bangkok nach Dubai und schreibe ich tatsächlich meinen letzten Tagebucheintrag nach

    - 71 Tagen 🗓
    - 6 Ländern 🌍
    - 56 Tagebucheinträgen 📙
    - 13 Flügen 🛬
    - 15 Bootsfahrten 🛥
    - 5 Busfahrten 🚍
    - 22 Unterkunftsbuchungen 🛌
    - 1 Tattoo 🖌️
    - 6789 Fotos 📸
    - 1000 wundervollen Erlebnissen 🙏
    - 1 ganz tollen Freundschaft - Britta ❤️

    ... und über 6.000 Euro weniger auf meinem Konto 💶.

    Zwar ein bisschen früher als ursprünglich geplant aber zum für mich genau zum richtigen Zeitpunkt.

    Als ich den zweiten Tag in Phuket wach geworden bin, habe ich einfach dieses Gefühl verspürt, nicht mehr zu "wollen". Ich wollte nicht länger in Thailand bleiben und es war einfach an der Zeit, nach Hause zu fliegen und alleine schon dieser Gedanke , fühlte sich bereits an wie ein Befreiungsschlag. Natürlich hätte ich noch zwei Wochen bleiben können, aber Thailand hat für mich persönlich keinen Mehrwert und jeder weitere Tag wäre eine Fehlinvestition gewesen.

    Also buchte ich kurzerhand meinen Rückflug, der ursprünglich am 28.11 gegangen wäre, um, buchte einen Flug für den nächsten Tag von Phuket nach Bangkok und ein Hostel direkt am Flughafen, da ich nicht mehr nach Bangkok reinfahren wollte.

    Am Donnerstagnachmittag bin dann nach Bangkok geflogen. Am nächsten Morgen ging bereits um 09:30 Uhr mein Rückflug über über Dubai.

    Abends in Bangkok angekommen, habe ich mir am Flughafen noch eine Kleinigkeit zu Essen geholt und die obligatorische kleine Tüte Chips und mir ein Bolt zum Hostel gebucht. Abends habe ich dann nur noch ein wenig Netflix geschaut und bin relativ schnell eingeschlafen. Morgens um 6 Uhr bin ich dann aufwacht, hab mir ein Taxi bestellt und im 7eleven noch ein paar Kleinigkeiten für die Rückreise gekauft. 7eleven ist wohl das einzige, was ich aus Thailand vermissen werde 😁 die letzten 5 Wochen war ich wohl einer der besten Kunden 😜 Danach bin ich mit dem größten Bauchkribbeln, wie auf der Hinreise zum Flughafen Bangkok gefahren und hab mich tierisch gefreut. Innerlich habe ich mich einfach gefreut wieder in mein altes, geregeltes Leben zurück zu kehren, aber nicht so, wie ich gegangen bin, sondern absolut gestärkt und reich an tollen Erfahrungen und Erinnerungen.

    Diese Reise hat mich so stark gemacht. Für mich war es zu Beginn eine sehr große Herausforderung los zu ziehen, und nur zu wissen, dass nur die ersten 3 Wochen geplant sind und danach eben gar nichts mehr. Gedanklich war das für mich super schwer, es machte mir Angst und ich wusste nicht, ob ich das so könne, da ich genau das Gegenteil von dem bin, "sich einfach so treiben zu lassen" sondern, vielmehr genau zu wissen, was auf mich zu kommt. Ich kannte es aber auch nicht anders und für mich gehörte eine Planung vorab einfach auch zur Vorfreude dazu. Diese blieb tatsächlich diesmal wirklich auf der Strecke. So richtig wusste ich ja gar nicht, worauf ich mich freuen solle, denn ich wusste ja gar nicht, wo ich am Ende landen werde. Diese Tatsache machte es auch recht schwer, sich auch nur ansatzweise irgendwie darauf vorzubereiten. Also eine ganz neue Erfahrung. Zudem ich war ich die letzten 2 Wochen vor Abflug mit einem Terminmarathon neben Vollzeitarbeiten zwischen Ärzten, Nebenjob, Dinge zu erledigen, an die man denken muss, wenn man längere Zeit nicht zu Hause ist (und das ist jede Menge), Friseur, Physiotherapie etc. beschäftigt. Ich bin echt auf dem Zahnfleisch gekrochen und bis zum letzten Tag noch arbeiten gegangen. Würde ich defintiv nicht empfehlen 😓 danach war ich wirklich sowas von urlaubsreif. Mir fehlte sogar die Zeit, meine Sachen zu packen oder mir überhaupt Gedanken zu machen, was ich mitnehmen möchte. Meinen Backpack habe ich halbherzig 2 Tage vorher innerhalb von einer Stunde gepackt 😅

    Der Start in indonesien war der Beste, den man sich hätte vorstellen können ❤️ Es ist ein wunder wunder wunderschönes und vielseitiges Land. Britta und ich haben jede Menge erlebt, gelacht und Dinge gemeinsam gemeistert, die uns wirklich zusammengeschweißt haben.

    Nachdem sich unsere Wege dann nach ungefähr 3 1/2 Wochen trennten, da wir unsere Reisen auf unterschiedliche Art und Weise fortführen wollten, wusste ich nun, was es heißt, planlos unterwegs zu sein. Auf der einen Seite ein absolut befreiendes Gefühl, Entscheidungen spontan treffen zu können und so flexibel zu sein, quasi "überall" hin reisen zu können, worauf man gerade Lust hat und sich vielleicht auch während der Reise einfach inspirieren zu lassen. Dadurch habe ich viele tolle Orte entdeckt, die zuvor niiieeeemals auf meiner to do Liste gestanden haben wie zb. Angkor Wat oder Khao Sok.
    Aber man muss sich auch bewusst sein, bzw. man wird irgendwann schnell bewusst, dass diese Mediallie zwei Seiten hat. Nämlich die andere bedeutet, dass man sich alle paar Tage damit befassen muss, wohin es als nächstes geht, Wetter checken.. Flüge, Hotels buchen und wieder Sachen packen.

    Am Anfang ist man noch voll von seiner Euphorie gepackt und ist aufgeregt, was da wohl noch alles so kommt und das nächste Abenteuer auf einen wartet aber nicht immer ist alles rosig. Man hat auch mal schlechte Tage, an denen man nicht so motiviert ist und man am liebsten einfach nur im Bett liegen möchte und Lust auf nichts hat, oder an denen man vielleicht keine Lust hat, zu planen, zu recherchieren, zu schauen, wo es zb. gerade nicht regnet bzw. heftige Taifunwarnungen ausgesprochen worden sind und derzeit die größten Teile des Landes überflutet sind. Ich würde sagen, dass es mir das Wetter nicht gerade einfach in meiner Planung gemacht hat und ich mich in einigen Situationen echt "lost" gefühlt habe. Natürlich viel tragischer ist, dass viele Menschen durch die langanhaltenden Unwetter Hab und Gut und sogar Leben verloren haben 😪 Ich muss sagen, dass es mir ab einem gewissen Zeitpunkt sogar ziemlich zusetzte und unter Druck setzte, mich ständig damit befassen zu müssen, wie es weiter geht. Vorallem, wenn mir gerade überhaupt nicht danach war.

    Aber irgendwie hat man den Punkt dann doch immer überwinden können aber die Leichtigkeit des Reisens war dann irgendwie nicht mehr so vorhanden. Manchmal ging es dann wieder einfacher, die nächsten Schritte zu planen aber manchmal war es echt anstrengend und hat viel Zeit und Nerven gekostet. Aufgrund der Tatsache, dass die Regenzeit auf Bali gerade los ging und sie in Thailand und Vietnam scheinbar gar nicht enden wollte, war das echt nicht einfach die nächsten Schritte zu planen, denn wissentlich in Unwetter möchte man ungerne reisen. Habe ein paar Mal darüber nachgedacht, Richtung Mexico zu fliegen. Also einfach eine komplett andere Seite der Welt, allerdings waren die Flüge so teuer und die Reisezeit betrug mehr als 30 Stunden sodass ich den Plan dann mehrfach doch verworfen hatte.

    Also entschloss ich mich kurzerhand doch nach Vietnam - Hanoi zu fliegen. Dort angekommen, in dem schäbigsten Hostel, in dem ich bis zu diesem Zeitpunkt war, hatte ich dann einen kleinen mentalen breakdown. Eine unfassbar laute, stressige, dreckige Stadt, gepaart mit unfreundlichen Menschen saß ich auf meinem Bett und habe diese Entscheidung nach Vietnam zu fliegen, sofort bereut und saß auf meinem Bett und hab einfach nur noch geheult weil absolut lost war und ich diesen psychischen Stress nicht mehr wollte und ich einfach keine Lust mehr auf planen hatte, mir alles zu viel wurde. Ich saß gerade in dieser Stadt, in der ich eigentlich gar nicht sein wollte und mir soo viel mehr der Sinn nach Ruhe und Entspannung war. Ich entschied kurzerhand nach 2 Tagen zurück nach Thailand zu fliegen. Ich musste ich mir eine Auszeit nehmen. Ich habe zwei Tage fast durchgehend geweint. Der ganze Stress der letzten Wochen kam hoch und ich habe wirklich mit dem Gedanken gespielt, nach 7 Wochen ab zu brechen und nach Hause zu fliegen. Aber Viele haben mir gut zugeredet. Ich solle mir ein schönes Hotel am Strand buchen, runter kommen und neue Kraft tanken.

    Innerhalb der einen Woche in Krabi habe ich neue Energie für neue Pläne schöpfen können und habe beschlossen, mir den Druck, noch in verschiedene Länder zu reisen, zu nehmen, und den Rest meiner Zeit in Thailand zu bleiben und zumindest einen flexiblen Rückflug von Bangkok gebucht. Das heißt, das Datum hätte ich flexibel ändern können. Aber es soll ja soooo schön in Thailand sein, hörte ich 😁 ich muss sagen, ich habe das Land nicht lieben gelernt und als mir die Zeit so langsam "weglief" , die Entscheidung bereut, da die Zeit dann zu knapp war, sich doch noch für ein anderes Land zu entscheiden. Aber letztendlich sehe ich das trotzdem als positive Erfahrung und Erkenntnis.

    Meine Reise habe ich deshalb früher als geplant aber mit einem tollen Thailandhighlight, dem Khao Sok Nationalpark beendet.

    Diese Reise hat mich defintiv mehrfach an meine Grenzen gebracht aber soooviel stärker gemacht.

    Nur eine kleine Aufzählung von Dingen, die ich zuvor für mich ausgeschlossen hatte, aber alle überwunden habe:

    Ich bin auf Bali Roller gefahren
    Ich bin Boot/Schiff gefahren 
    Ich saß stundenlang in Bussen
    Ich habe in Hostels geschlafen
    Ich habe Streetfood in Garküchen gegessen bei denen ich es mir hätte zuvor nieeemals vorstellen können

    Aus diesen ganzen Dingen ziehe ich so viele Schlüsse. Natürlich waren alle diese Dinge nicht einfach und sie verlangten immer wieder Überwindung und Vertrauen in mich und nicht selten habe ich in den Situationen wie zb. Bus und Boot, mich und die ganze Welt gehasst, wenn es nicht so gut lief, aber am Ende war ich super stolz, es trotzdem geschafft zu haben. Genau das ist der wichtigste Punkt an dem ich anknüpfen muss. Solange ich an mich Glaube, bin ich in der Lage, alles zu schaffen, auch wenn es sicherlich ganz viele Situationen geben wird, die nicht einfach sind. Ich muss einfach viel mehr an mich selber glauben.

    Dafür werde ich mir persönlich den Orden verleihen 😄 hab nur noch nichts Passendes gefunden, was diesem angemessen wäre 🤔😅
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