NOK, immer geradeaus gen Ostsee

Bei strahlendem Sonnenschein geht es auf dem 98,6 km langen Nord-Ostsee-Kanal Richtung Kiel. Diese zwischen 1885 und 1895 erbaute und mehrmals verbreiterte und vertiefte Wasserstraße erspart dem Schiffverkehr gegenüber der Route um Skagen 250 Seemeilen (463 km). Sie hat eine Breite von 162 m mit einer Tiefe von 11 m. Laut Statistik fahren hier knapp 35.000 Berufsschiffer pro Jahr durch. Neben mehreren Seglern und einzelnen Motorbooten sind uns heute mindestens zehn Berufsschiffer, zum Teil mit riesigen bis 40 m hohen Containerschiffen begegnet. Der Verkehr wird auf dieser Wasserstraße durch Weichen-Lichtsignale und Sprechfunk geregelt, da große Schiffe für nur an zwölf Ausweichstellen begegnen können. Für uns als Sportboot ist die maximale Fahrgeschwindigkeit auf dem Kanal auf 15 km/h limitiert. Das bedeutet, dass wir bis zu unserem Zielhafen in der Nähe von Rendsburg bei Kilometer 70 ca. 4,5 Stunden unterwegs sind. Kurz vor unserem Ziel passieren wir noch ein historisches Wahrzeichen der deutschen Ingenieurskunst, die Rendsburger Eisenbahnhochbrücke mit Schwebefähre von 1930. Die gesamte Konstruktion aus 17.220 Tonnen Stahl wird von 3,2 Mio. Nieten ohne Schweißnähte zusammengehalten.
Jetzt liegen wir in einer kleinen, nicht sehr attraktiven Marina nahe Rendsburg weit ab der Zivilisation und verleben einen ruhigen Abend bei 20 Grad und Nieselregen, bevor es morgen Richtung Kieler Förde weitergeht.Read more