Trollhätten Kanal

Heute verlassen wir unseren Liegeplatz im Yachthafen von Långedrag/Göteborg bei super Wetter mit wenig Wind in Richtung Götakanal. Auf der Göta Älv (dt.: Fluss der Gauten) fahren wir quer durch Göteborg entlang der großen Hafenanlagen und des Stadtzentrums. Die Gota älv geht in den ca. 85 km lange Trollhätten Kanal über, der die schiffbare Verbindung zwischen dem Kattegat nahe Göteborg und dem Vänern See ist. Der Kanal hat insgesamt sechs Schleusen und überwindet einen Höhenunterschied von 44 m, da der Vänern See 44 m über dem Meeresspiegel liegt. Die Geschwindigkeit auf dem Kanal ist auf maximal 19 km/h beschränkt, lange Strecken sind aber auch nur mit einer Geschwindigkeit von circa 8 km/h befahrbar, so dass wir entsprechend beschaulich unterwegs sind und ich nebenbei sogar meinen Socken weiter Stricken kann. Da nicht alle Brücken eine Höhe von 30 m haben, müssen einzelne Brücken auf der Strecke für Segelschiffe mit stehendem Mast geöffnet werden, was nur in größeren Zeitabständen passiert, so dass die Segler sich vor den Brücken sammeln. Aber unsere Mimir ist mit 3,70 m flach genug, um unter allen Brücken durchzukommen. Wir erreichen unser heutiges Ziel, den sehr kleinen Gasthafen von Lille Edet, nach 5 Stunden Fahrt. Direkt vor der Einfahrt zum Gasthafen passieren wir noch die erste der sechs Kanalschleuse mit einer Hubhöhe von 6 m, was schon sehr beeindruckend ist. Wir haben Glück und können alleine direkt in die Schleuse einfahren, was ja nicht selbstverständlich ist.
Wir machen noch einen kleinen Spaziergang über die Brücke ins doch relativ trostlose Stadtzentrum von Lille Edet und erledigen noch ein paar Einkäufe. Während. Christoph anschließend unser Abendbrot vorbereitet, nutze ich die Zeit, um mit unserer großen Bürste am Stiel und jetzt Süßwasser dem Steg zugewandte Seite unseres Bootsrumpfes von den Salzkrusten des Kattegat zu befreien.
Nach dem Abendbrot wartet auf Christoph leider noch eine nicht geplante, unangenehme Tätigkeit. Da der Schwimmer unseres Schmutzwassertanks hängt und wir somit nicht wissen, wie voll oder leer er ist, muss dieser ausgebaut, gereinigt und wieder eingebaut werden. Was natürlich im engen „Keller“ unseres Bootes passiert, also kein Vergnügen ist.
Nach getaner Arbeit hat er sich jetzt seine Zigarre und ein Glas Rotwein wirklich verdient!Leer más