Granitschleusen
July 15 in Sweden ⋅ ☁️ 21 °C
Schon vor dem Frühstück erleben wir heute ein faszinierendes Schauspiel, die Begegnung von zwei großen Frachtschiffe an/in der Schleuse. An dem Wartesteiger direkt an unserem Hafen macht vor der Schleuse ein großer Frachter mit einer Länge von 89 m und 13 m Breite fest (AIS und Vesselfinder gibt dir diese Information), um auf seine Schleusung zu warten. Allerdings ist die Schleuse gerade von einem ebenso großen Frachter belegt, der nach oben geschleust wird. Für uns ist es sehr erstaunlich, dass so große Schiffe in die für uns doch relativ überschaubare Schleuse passen. Bei der Einfahrt des Schiffes in die Schleuse leistet der Kapitän wirklich Präzisionsarbeit, denn links und rechts zwischen Bordwand und Schleusenwand sind nur wenige Zentimeter frei, so dass auch nur dicke Seile als Scheuerschutz an der Bordwand herab gelassen werden können. Dementsprechend dauert die Einfahrt des Schiffes in die Schleuse auch relativ lange.
Nach dem Frühstück verlassen wir unseren Liegeplatz in Lilla Edet und setzen unsere Fahrt auf dem Trollhätten Kanal fort. Vor der Stadt Trollhätten erreichen wir den Wartebereich vor der berühmten, in den Fels gesprengten 3-er Schleusentreppe von 1844 mit einer Höhe ca. 34 m. Hier treffen wir auch vier Boote wieder, die mit uns im Hafen Lilla Edet übernachtet haben, allerdings bereits mehr als eine 1 Stunde vor uns aufgebrochen sind. Somit haben die schon mindestens 1 Stunde auf die Schleusung gewartet und auch wir müssen noch weiter warten, weil hier ein großes Frachtschiff vor der Sportschifffahrt beim Schleusen Vorrang hat.
Eine Besonderheit dieser Schleusentreppe ist es, dass die ersten drei Kammern direkt hintereinander geschaltet sind, d.h., wenn man mit der ersten Kammer hochgeschleust ist, fährt man nach Öffnung des Schleusentors direkt weiter in die zweite Kammer beziehungsweise von der zweiten in die dritte Kammer. Etwas schwierig gestaltet sich der Kammerwechsel allerdings, wenn gleichzeitig Sportboote sowohl aufwärts als abwärts geschleust werden, da es dabei beim Kamerwechsel zu Gegenverkehr kommt. Aber da gilt auch wie im Straßenverkehr des Rechtsfahrgebot und mit ein bisschen Geduld lässt sich das Problem lösen. Durch die groben Felswände auf der Westseite der Kammern sowie die große Hubhöhe haben diese Schleusenkammern eine einzigartige wild romantische Note. Nach kurzer Wegstrecke schließt sich dann gleich noch die nächste und fünfte Schleuse des Kanals. Für uns geht es weiter über den Kanal bis nach Vännersborg, wo wir in der Vännerparken Marina übernachten wollen. Da unser heutige Fahrt durch die vielen Schleusen mit entsprechenden Wartezeiten insgesamt 7 Stunden beträgt , sind wir relativ spät in der Marina. Aber mit etwas suchen finden wir noch einen Liegeplatz für diese Nacht. Eine neue Herausforderung ist das Festmachen mit Grundgeschirr, also an 2 versenkten Anker in der Mitte des Hafens mit Unterwasssertauen zum Ufer. Unser Expertenwissen ist wieder etwas breiter. Der super sonnige Tag mit mäßigen Wolken findet seinen abendlichen Ausklang mit kräftigen Regenschauern zum Teil begleitet von Sonnenschein.Read more













