Unendliche Weite des Vänern-See
16 juli, Zweden ⋅ ☁️ 22 °C
Unser Aufbruch in Vänersborg verläuft heute morgen sehr schleppend. Da wir vorsorglich unseren Tank noch auffüllen wollen, fahren wir die paar Meter zur hafeneigenen Tankstelle. Hier liegt ein Segler, der zwar schon mit Tanken fertig ist, aber das alte Ehepaar füllt noch irgendwelche Flüssigkeiten zusätzlich zu ihrem Diesel in den Tank und lässt sich dabei wirklich Zeit. Ca. 20 Minuten später dürfen wir auch anlegen und tanken. Weiter geht es zum Wartesteiger vor der in Sichtweite gelegenen Eisenbahnbrücke. Da diese lediglich eine Höhe von 2 m hat, muss diese eigentlich für fast alle Schiffe gehoben werden. Da das nur in Abstimmung mit den Zugplänen geschehen kann, haben wir hier eine Wartezeit von circa 1 Stunde. Endlich geht es weiter auf den Vänern-See. Dieser ist mit einer beeindruckenden Fläche von 5.650 Quadratkilometern 5x so groß wie das Ijsel-Meer und damit der drittgrößte See Europas und der größte in der EU. Kein Wunder, dass wir zum Teil am Horizont kein Land mehr sehen. Während der letzten Eiszeit stand der Vänern mit dem Meer in Verbindung, was bis heute Auswirkungen auf seine Flora und Fauna hat, wie z. B. das Vorkommen mariner Lebensformen im Süßwasser. Landschaftlich wunderschön ist der See durch seine vielen Buchten und unzähligen Inseln. Nach zweieinhalb Stunden Fahrt über den See erreichen wir unser heutiges Tagesziel, den Hafen in Hällikes, einem beschaulichen Hafen mit noch vielen freien Liegeplätzen für Gäste wie uns. Nach einer kurzen Pause machen wir uns auf den Weg zu dem nahe gelegenen, von Google angezeigten Coop des Ortes. Dies ist ein relativ kleines Geschäft, das aber alles hat, angefangen von allen Arten von Lebensmitteln über Brennholz, Wasserspielzeug für Kinder, Postkarten, Bücher etc.. Es ist einfach fantastisch, was man in einem so kleinen Laden alles unterbringen kann.
Hällekis war ein früher Industrieort, weitgehend dominiert von der heute stillgelegten Zementfabrik. Aus der industriellen Blütezeit ist eine Arbeitersiedlung aus der Jahrhundertwende um 1900 erhalten (Falkängens bruksgata), die 1983 renoviert wurde und heute eine Handwerkszentrum mit kleinen Kunsthandwerksläden mit Keramikartikeln aber auch Genähtem und Gestrickten bis hin zu Puppen nach Waldorffart und ein Café mit tollem Kuchen beherbergt. Zusätzlich gibt es hier auch zwei kleine Museen und eine Jugendherberge. Der Ort Hällikes selbst scheint einen lockere Ansammlung von Häusern zu sein. Aber er hat einen Bahnanschluss mit einem schönen alten Bahnhof mit Blumen davor.
Ein kurzes Gewitter mit Regen sorgt heute Abend für Abkühlung, so dass wir bei 21,5° den Abend bei einem Glas Rotwein ausklingen lassen werden.Meer informatie









