• Durch das Mühlviertel ins Waldviertel

    9月16日, オーストリア ⋅ ☁️ 14 °C

    Die Strecke war heute nur halb so lang wie gestern. Dafür aber auch komplett trocken von oben. Nur in manchen Wäldern war noch Feuchtigkeit und nasses Laub auf der Straße.
    Insgesamt war das heute ein wunderschöner Motorrad - Wandertag über viele kleine, landschaftlich wunderbar gelegene „Güter - Wege“.
    Los ging’s gegen 10 Uhr bei 13 Grad Celsius. Das war ganz schön frisch, aber es war trocken.
    Gegen die Kälte war ich gut gewappnet. Ich trug lange Unterhosen und unter meiner Jacke so viele „under-, middle- und overlayer“ wie drunter passten. Ich weiß jetzt wie der „Michelin - Mann“ sich fühlen muss. Die vielen Schichten haben geholfen und natürlich auch das Wandertempo, das ich gefahren bin.
    Zuerst führte mich meine Strecke ein Stück durch den bayerischen Wald, prima Motorradstrassen in großer Menge, dann über einen komplett verlassenen Grenzübergang nach Österreich 🇦🇹 Selbst in den Zeiten als die Ösis noch nicht in der EU waren, muss das für die Zöllner ein extrem ruhiger Job gewesen sein. Die Gebäude auf beiden Seiten stehen noch und warten wahrscheinlich darauf, dass der Herr Dobrindt sie mit Leben füllt. Zum Glück hat er wahrscheinlich garnicht genug Leute um alle Grenzübergänge zu besetzen.
    Das Mühlviertel ist ähnlich wie das Waldviertel. Relativ dünn besiedelt, kleine Straßen, fast keine LKW, allerdings deutlich weniger Wald als das gleichnamige Viertel. Von den namensgebenden Mühlen habe ich allerdings nur eine einzige gesehen.
    Ein nettes Erlebnis mit der Polizei hatte ich wenige km nach dem Grenzübergang. An einer Y-Kreuzung bog ich nach rechts ab ohne den Blinker zu setzen. Dann schaute ich in den Spiegel und dachte oh Schreck, die österreichische Polizei 👮 war direkt hinter mir. Sie folgten mir einige km, die ich sehr regelgerecht fuhr. An einer Kreuzung musste ich vor einer roten Ampel 🚦 warten. Auf einmal klopfte mir jemand auf die Schulter. Neben mir stand ein Polizist: „Nur ein kleiner Hinweis: in Österreich wird beim Abbiegen geblinkt“, grinst mich an und verschwindet wieder im Auto.
    Ich fand das eine nette Geste, zumal ich verstanden hatte, dass in Österreich beim Abbiegen „gewinkt“ wird. Aber das habe ich unter dem Helm wahrscheinlich falsch verstanden.

    Im Mühlviertel habe ich mehrmals die „Weltuntergangstour“ der Mountainbiker gekreuzt. Was daran Weltuntergang war, hat sich mir nicht erschlossen.

    Heute bin ich bei Sylvie und Andi im „Drei Hacken“ in Ysper angekommen, wo ich gleich herzlich begrüßt wurde.
    Hier werde ich bis Sonntag bleiben und dann „in einem Rutsch“ heimfahren, wenns das Wetter erlaubt.

    Also: Stimmung gut, Unterkunft gut, Essen voraussichtlich Superklasse, Technik funktioniert und das Wetter wird immer besser. Wunderbar!

    Das Abendessen besteht aus einer leckeren Suppe mit irgendeinem Knödel, danach Selleriesalat mit Estragon und ganz magerem rohem Schinken (extrem lecker), als Hauptgang gibt es Schweinefilet mit prima Bratkartoffeln und Zweigelt - Schalotten. Diese Schalotten werden in dem Rotwein gekocht und reduziert und mit etwas Zucker versetzt; das hatte ich noch nie gegessen und es hat hervorragend zu der Lende gepasst 😋
    Und zum Nachtisch gab es warmen Käsekuchen 😄
    Bei Andis Küche kann es mir nur gut gehen!
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