Minutemen NP - Badlands South Dakota

Nach einer wunderbaren Nacht (kein Regen, angenehme Temperaturen und wieder in meinem Auto) wache ich bei leichtem Morgennebel auf. Die Fischer sind schon wieder auf dem Wasser und der Nachbar Camper ist schon weg, nix gehört. Da ich für heute zwei Dinge auf dem Programm habe und heute Abend die teuerste Campingplatz Übernachtung bis jetzt ansteht ... und das auf einem NP Campground ... mache ich mich gleich auf den Weg.
Erstes Ziel der Minutemen Missile NP Komplex. Er besteht aus drei Teilen. Ein wie immer gut angelegtes Visitor Center mit Film und Ausstellung, danach kann man die Kommandostelle besuchen in der zwei Luftwaffensoldate Tag und Nacht auf den Abschussbefehl warteten und im Ernstfall die 10 ihnen zugeteilten ballistigen Atomraketen starten. Der dritte Teil war einer der Raketenbehälter mit Rakete. Im kalten Krieg war die Minutemen Rakete die Antwort auf die russische Bedrohung. Frühere Raketensysteme brauchten Tage bis man Sie startklar hatte und bei einem Atomerstschlag der UDSSR wäre kein Gegenschlag mehr möglich gewesen. Die Minutemen Rakete war nach 30 Sekunden abschussbereit (frühere Raketen waren mit Flüßigantrieb die Minutemen hat einen Feststoffantrieb). Vom Zeitpunkt der Entdeckung des Abschusses von Atomraketen aus der UDSSR blieben der USA gesamt 10 Minuten und 30 Sekunden zur Reaktion, man konnte also 10 Minuten überlegen bevor man starten mußte.
Man schätzt in der heißen Phase des kalten Krieges hatte die USA ca. 1.000 Minutemen Raketen abschussbereit.
Warum ausgerechnet in South Dakota ? Man war sich sicher, die Raketenabschussanlagen waren taktische Ziele, so hat man Sie in menschenleere Landstriche installiert damit es keine oder wenig zivile Opfer gibt.
Nach dem Visitor Center fährt man zur Kommandozentrale und besichtigt die. Leider gibt es dafür nur begrenzte Anzahl Tickets, die für die nächsten 31 Tage ausverkauft sind. Das werde ich noch öfter erleben, was weiß ich wo ich in 31 Tagen bin ? Also Nr. 2 auslassen und gleich zu Nr. 3, dem Raketensilo. Schon elegant so ein Teil, aber der Pils den die gemacht hätte, hätte man schwer verdaut.
Anschließend zu meinem nächsten Ziel, immer noch in brütender Hitze, obwohl etwas höher gelegen.
Die Badlands, eine Gebirgsformation aus ... ne, nicht Sandstein, ich würde Tuffstein sagen. Auf jeden Fall ein Gestein das durch Wind und Wetter ... und die Touristen abgetragen wird. Was hat der Ranger im Visitor Center gesagt: Die Badlands verändern sich jeden Tag und wenn wir in 500.000 Jahre wieder herkommen sind Sie wahrscheinlich weg. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und ne Wette abschließen wollen, die Touris schaffen das schon in 300.000 Jahre 🫣
Nach der ersten Runde und vielen Bildern fahr ich zum Campingplatz um meinen Platz in Besitz zu nehmen. Was man da für fast 50 Dollar bekommt, ist ein Witz. Ich bin froh nur eine Nacht bekommen zu haben, ich hätte mich über jede weitere zu Tode geärgert. Dazu mehr beim nächsten Mal. Nach Platzbesetzung ging es noch mal los, die Badlands bei milderem Nachmittags- und Abendlicht zu knipsen. Eine der Hoffnungen den Sternenhimmel bei Nacht ohne Lichtverschmutzung von großen Städten sehen zu können machten leider meine Mitcamper zunichte. Es war zwar wolkenloser Himmel, aber sämtliche Dickschiffe um mich rum, ob Wohnmobile oder 5th Wheeler, alle haben Sie ihre LED Treppenbeleuchtungen an, man konnte Angst haben ein Jumbo verwechselt den Campingplatz mit ner Landebahn. Sterne waren so natürlich nicht zu sehen, geschweige den zu knipsen. Ich bin dann noch Duschen, wofür man noch mal 1 Dollar zahlen mußte und der Wasserstrahl nicht mal kleinfingerdick aber kochend heiß aus der Dusche kam 🚿 Zum Glück wurde es dann in der Höhe in der Nacht wieder kühl und man konnte wieder gut schlafen.Leia mais