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  • Day 5

    Marinhas - Viana do Castelo (ca. 21 km)

    September 10, 2022 in Portugal ⋅ ☀️ 24 °C

    - A glory to those who carry me - my feet. -

    Ich behaupte, ich kann für jeden sprechen, wenn ich sage, dass alle von uns das Gefühl - mal mehr, mal weniger - benötigen, getragen zu werden von etwas oder jemandem, dem man vertrauen kann - zugegeben, momentan sind das unteranderem meine Füße.

    Lektion 4: Getragen werden - die Füße als Symbol dafür, was Gott mir Gutes tut. Er trägt mich, gibt mir Halt, auch in den Momenten, wenn meine Beziehung zu ihm gerade nicht ganz einfach ist und gerade dann, wenn ich mich selbst verloren fühle.

    Passend dazu begegnete mir folgende, so schöne Bibelstelle:

    I have made you and
    I will carry you;
    I will sustain you and
    I will rescue you.
    (Isaiah 46,4)

    - Jesus gives you the hold you need - especially in moments you feel lost. -

    Zur Route:
    Marinhas - Viana do Castelo

    Ca. 1,5 km von der Küste entfernt ging es durch kleine Städte, alte portugiesische Dörfer und Wald auf Viana do Castelo zu. Auf dem Weg durchquerten wir ein Stadtfest, auf dem wir typisch portugiesisches Gebäck aßen und an einem Haus am Waldrand machten wir eine Pause - dem liebenswertesten Ort des Tages und vielleicht des gesamten Weges. Hier baute der Besitzer einen Stand mit Obst aus seinem Garten, gekühlten Getränken und Keksen auf. Außerdem durften wir heute einige Höhenmeter überwinden, die sich lohnten, da sich jedes Mal spektakuläre Ausblicke boten. Tag 4 ist der erste, auf dem sich ein totales Gefühlschaos abspielt. Von weinen, lachen, Gedanken, den Weg abzubrechen, gewinnbringenden Gesprächen und dem Willen immer weiter laufen zu wollen ohne zu stoppen, ist alles mit dabei. Irgendwann erreichten wir unsere Pilgerunterkunft in einem alten Kloster, in der wir uns nur wohlfühlen konnten. In der Kirche nebenan versuchte ich alle meine Eindrücke vom heutigen Tag zu verarbeiten - das Ergebnis: Es ist unmöglich. Und tatsächlich ist es so, dass ich mit Sicherheit in einiger Zeit rückblickend von unendlich schönen Momenten erzählen kann, die ich jetzt noch gar nicht in Worte fassen kann. Kommen wir am Ende noch kurz auf die weniger schönen Seiten und gleichzeitig auf die realistische Seite des Pilgerlebens zu sprechen. Die Füße tun weh und sind voller Blasen, welche einen daran hindern, entspannt laufen zu können und auch die Nächte können in oft sehr stickigen Schlafsälen mit schnarchenden Pilgern sehr kurz sein, so wie die vergangene mit nur vier Stunden Schlaf. Dennoch lernte ich auch dieses Mal wieder die Einfachheit des Pilgerlebens zu schätzen.
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