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  • Day 15

    Teo - Santiago de Compostela (ca. 15 km)

    September 20, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 28 °C

    - God is not only a destination. It‘s a lifelong decision to go with. -

    Der Weg und das Ziel meines Weges waren zwar klar vorgegeben aber das alleine reicht nicht aus, um dort auch anzukommen. Die offiziell 280 km an der Küste Portos über das Landesinnere Spaniens bis nach Santiago de Compostela zu laufen, erforderte jeden Tag die neue Entscheidung, weitergehen zu wollen. Das hat auch oft etwas mit Willensstärke und Kampfgeist zu tun - oft ist es einfach Kopfsache und eine innere Motivation bzw. ein innerer Antrieb.

    „Der Anfang braucht Begeisterung, ein gutes Ende Disziplin.“

    Lektion 14: Das Gehen des Jakobsweges hat Parallelen zu meinem Weg mit Gott. Gott ist nicht „nur“ ein Ziel bzw. eine Richtung - nein, er fordert mich tagtäglich durch das Treffen meiner Entscheidung für oder gegen ihn heraus, seine Nachfolgerin bzw. seine Jüngerin zu sein. Das Treffen dieser Entscheidung ist allerdings nicht immer einfach, da wir Entscheidungen von Emotionen, Erlebnissen und so vielem mehr abhängig machen - so wie ich die Entscheidung weiterzulaufen unter anderem davon abhängig machte, wie sich meine Füße fühlten. Durch das Treffen von Entscheidungen kann ich aber auch über mich hinauswachsen. Ich muss nicht wegen meiner schmerzenden Füße stehen bleiben, so wie ich meine Entscheidung für mein Leben mit Gott auch nicht von negativen Erlebnissen abhängig machen muss. Riskiere etwas in deinem Leben!

    „Alles, was für unser Leben und unsere Frömmigkeit gut ist, hat seine göttliche Macht uns geschenkt; sie hat uns den erkennen lassen, der uns durch seine Herrlichkeit und Kraft berufen hat.“ (2. Petrus 1,3)

    - Grow beyond yourself with GOD! Thank you lord for everything! -

    Zur Route:
    Teo - Santiago de Compostela

    Meine letzten 15 km rannte ich quasi zum Ziel. Aber jetzt erst mal langsam. Im halbdunkeln startete mein Tag und der herbstliche Morgen war traumhaft. Die Luft so klar, der Nebel über dem Feld und die langsam wärmende Sonne taten gut, nach dem es morgens mittlerweile doch wirklich sehr kühl ist. Mein Weg führte mal wieder durch viel Feld, entlang an Straßen und durch Dörfer, denen ich aber nicht anmerken konnte, dass ich mich einer Großstadt nähere. 15 km - 3 Stunden, eigentlich viel zu schnell. Ab dem achten Kilometer bis zum Ziel konnte ich quasi bereits in der Entfernung auf Santiago blicken. Meine Entscheidung am Vormittag nach Santiago hineinzulaufen war die Beste. Es tümmelten sich zwar schon einige Touristen und Reisegruppen durch die Stadt aber der Vorplatz der Kathedrale, mein vorerst endgültiges Ziel, war immerhin nicht überfüllt. In einer Seitenstraße, die direkt auf die Kathedrale zuläuft, traf ich Lucie wieder. Wir unterhielten uns aber nur kurz, sodass ich mein Ziel endgültig erreichen konnte. Angekommen flossen natürlich ein paar Tränchen und ich setzte mich am Rand des großen Vorplatzes der Kathedrale hin. Hier lies es sich problemlos lange aushalten, da es so viele Menschen zu beobachten gibt. Plötzlich steht Mandy vor mir, die gerade in der Stadt unterwegs ist. Die Freude ist riesig, als wir uns dort plötzlich gegenüberstehen. Gemeinsam verbringen wir den Nachmittag in der Stadt. Abends traf ich mich noch mit ein paar Pilgerfreunden und es gab endlich die heißersehnte Paella und zum Nachtisch den typischen Mandelkuchen „Tarta de Santiago“. Und auch der Sonnenuntergang sah fantastisch aus.
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