• In den Mangroven

    September 10, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 30 °C

    Wir fuhren weiter zur Wetland-Safari-Tour. So langsam ging mir mein Guide mit dem schwer verständlichen, englischen Dialekt auf die Nerven. Er war zwar lieb und hilfsbereit, jedoch plapperte er in einer Tour und ich konnte bei den Fahrten zwischen den Stationen nicht durchatmen. Stattdessen musste ich mich ständig konzentrieren und versuchen, seine Sätze zu deuten. Dazu kommt, dass mein Englisch noch stark verbesserungswürdig ist und mir einige Vokabeln fehlen. Spricht jemand deutlich, verstehe ich jedoch das meiste. Bei Oui (oder wie sein Name sich auch schreiben mag) gestaltete sich dies extrem schwierig für mich.
    Angekommen, ging es nach ein paar Minuten Wartezeit, in welcher wir die in der Ferne springenden Delfine beobachteten, sogleich ins Boot. Enttäuscht stellte ich fest, dass mein Guide mit einstieg. Wir schipperten sogleich zu den Delfinen und konnten das Treiben und Spielen dieser einzigartigen Geschöpfe in Ruhe genießen. Die Irrawaddy-Delfine haben runde Köpfe und kommen ausschließlich in den Mangroven im Fluss hier vor. Sie sind auch stark vom Aussterben bedroht.

    Es ging danach weiter zu den Langnasenaffen. Auch hier hatten wir Glück und konnten sie in den Bäumen hüpfen sehen. Mein Guide erinnerte mich an den Moskitoschutz und ich sprühte mich ein. Da er zu nah hinter mir saß, bekam er ne ordentliche Ladung ins Gesicht. Nun denn, ich hatte danach für einige Zeit meine Ruhe und konnte die Natur und seine Geräusche auf mich wirken lassen.

    Im Dunkeln kam es dann zu einem weiteren Highlight. Wir konnten dank der Taschenlampen der Fahrer die Augen der vielen Krokodile im Wasser leuchten sehen. Wir fuhren an einem Dorf auf Stelzen vorbei, bei welchem seit etwa 100 Jahren kein Mensch mehr von Krokodilen getötet wurde. Dies ist dort ein großer Erfolg, da die Krokodile aufgrund der Nahrungsknappheit durch Überfischung sehr hungrig sind.

    Als wir an Land durch das letzte Stück seichtes Wasser laufen mussten, weil das Boot durch die Ebbe nicht näher an den Anlegesteg kam, war mir das erste Mal richtig mulmig zumute. Nur ein paar Meter vor der Ausstiegsstelle wurde ein Krokodil gesichtet. Aber naja, man vertraut ja den Guides. Erschöpft und im Ganzen ging es danach in die Unterkunft zurück. Ich beschloss, einfach mehr zu schweigen und nicht mehr auf alles, was mir der Guide sagte, zu reagieren.
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