Malaysia

September - October 2019
A 29-day adventure by Saskia Read more
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  • Day 1

    Kuala Lumpur

    September 5, 2019 in Malaysia ⋅ ⛅ 32 °C

    Ankunft im Herzen von Malaysia

    Ich beschloss nach meiner Ankunft mit dem Bus und der Monorail zu meinem ersten Hostel zu fahren, um Geld zu sparen. Eine Monorail ist im Prinzip eine Straßenbahn - nur wirkt die Fahrt auf der schmalen Schiene über der Stadt etwas gewagt. Mir erschien es leicht unlogisch, wie sich die schwere Bahn auf so einem dünnen Gleis eigentlich halten soll. Die starken Neigungen der Bahn auf jeder Kurve schmälerten meine Bedenken auch nicht gerade.
    Im Hostel angekommen, bezog ich sofort mein Bett in der Hoffnung, etwas Schlaf nachholen zu können. Nach ein paar Stunden vergeblicher Mühen bestellte ich mir ein Grab Taxi und ließ mich zum KL Tower fahren. Dort aß ich erst einmal indisch und fuhr dann zum Sky Deck hinauf. Der Blick über Kuala Lumpur ist dort gigantisch und äußerst empfehlenswert. Von oben nahm ich die vielen Hochhäuser nochmal viel besser wahr.

    Nadya

    Ich fragte eine Frau, ob sie ein Bild von mir machen könnte und sie legte sich als Fotografin sogleich richtig ins Zeug. Wir kamen ins Gespräch und sie empfahl mir in fließendem Englisch, was ich noch alles sehen sollte in Malaysia. Wir kamen schnell zu persönlichen Themen und auf meine Schätzung ihres Alters auf Mitte zwanzig reagierte sie sehr erstaunt - denn sie ist bereits 40! Sie ist zudem keine typische Muslimin, zumindest nicht nach westlichen Klischee-Ansichten. Nicht verheiratet, kinderlos - zudem eine selbstbewusste, leidenschaftlich gern Reisende, die im Marketingbereich arbeitet und gut verdient. Sie hasst es in Moscheen zu gehen und nimmt dies nur ein- bis zweimal im Jahr unter der Voraussicht eines guten Essens dort wahr. Sie war mir auf Anhieb sympathisch.
    Nach dem Besuch des KL Towers fuhr sie mich heim und lud mich zukünftig ein, bei ihr übernachten zu können.
    Ein schöner erster Tag!
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  • Day 2

    Kultur und Lichterfontänen

    September 6, 2019 in Malaysia ⋅ ⛅ 33 °C

    Kult(o)ur-Tag

    Nach einer komplizierten Nacht - mein Schlafrhythmus ist noch nicht eingepegelt - fuhr ich mit einem Taxi zum islamischen Museum und der nationalen Moschee. Wer mich kennt, weiß, dass ich Museen zwar ab und zu mal mitnehme, aber selten mehr dazu erzählen möchte. Natürlich ist das alles etwas Besonderes, aber mein Herz geht da eben nicht so richtig auf. Die Kunst im Museum war sehr schön und die Moschee nicht so beeindruckend wie erwartet. Von außen war sie deutlich beeindruckender.
    Danach bin ich auf der Suche nach einem scheinbar unsichtbaren See durch einen Orchideenpark geirrt und orderte mir dann ein Taxi, um endlich zu den für mich wirklich interessanten Dingen zu gelangen.

    The place to be - Die Petronas Twin Towers am Abend

    Endlich bekam ich etwas für meinen Geschmack! Ein Spektakel aus Lichterfontänen in Begleitung von Musik erfolgte mit Anbruch der Dämmerung. Es ging etwa eine Stunde lang und ich genoss alles in vollen Zügen.
    Danach irrte ich auf der Suche nach einem günstigen Restaurant um die Türme herum und sprach irgendwann eine Einheimische an. Die nahm mich sogleich mit in eine gute Gegend für lokales Essen und ich war dankbar für diese einfache Lösung. Nach dem Essen fuhr ich zurück zum Hostel und freute mich auf den morgigen Tag mit Nadya.
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  • Day 3

    Ballett, Batu Caves und Familienleben

    September 7, 2019 in Malaysia ⋅ ⛅ 32 °C

    Nadya sammelte mich mittags an einem Cafe ein. Wir fuhren ihre sechsjährige Nichte Adriana zum Ballett und aßen etwas in der Zeit, als sie Unterricht hatte. Anschließend fuhren wir Adriana nach Hause und ich lernte gleich noch Nadyas Eltern kennen. Sie sind alle so freundlich und interessiert an meiner Reise gewesen, ich habe mich dort sehr wohl gefühlt.

    Danach fuhren wir zu den Batu Caves, einem berühmten Hindu-Tempel in einer riesigen, sehr hoch gelegenen Höhle. Da Nadya Rückenprobleme hat, lief ich alleine auf der fröhlich bunten Treppe nach oben. Ich musste ständig anhalten, um Fotos von der 272 Stufen hohen Treppe und dem Ausblick über die Stadt zu machen. Vor allem die gewaltig große, goldene Statue des Gottes Murugan, die sich direkt neben dem Aufgang zu den Höhlen befindet, hat mich sehr beeindruckt. Oben angekommen, ging es in die Höhle mit einigen kleinen Tempeln und Altaren hinein. Die Haupthöhle am Ende ist bis zu 100 Meter hoch.
    Der Rückweg gestaltete sich sehr langsam, da ich in laufender Tour gefragt wurde, ob ich für ein Foto herhalten könnte. Nachdem ich lächelnd zustimmte, wurde dies sogleich von den jeweiligen Gruppen ausgenutzt und verschiedene Posen eingenommen. Es würde mich schon mal interessieren, an wie vielen Orten ich jetzt im Wohnzimmer hänge bzw. auf wie vielen Facebook- und Instagram-Profilen ich jetzt vertreten bin.

    Nach den Batu Caves holten wir uns was zu Essen bei einem Inder und fuhren zu Nadyas Wohnung. In der Nachbarschaft gibt es einen Swimmingpool neben dem Spielplatz, welchen ich zugleich in Beschlag nahm. Später besuchten wir noch einmal Nadyas Eltern, die Frau ihres Bruders und deren drei Kinder - Adriana (6), Emir (3) und Aisha (ein paar Monate alt). Ich wurde wieder sehr herzlich empfangen und wir unterhielten uns über typische Gepflogenheiten in Malaysia und meine Reise. In Asien wird älteren Menschen sehr viel mehr Respekt gezollt als in Europa. So legte der kleine Emir bei der Begrüßung seine Stirn kurz auf meine Hand. Ein Kuss auf die Hand oder ein gebeugtes Vorbeigehen ist ebenfalls üblich. Europa könnte sich da wirklich mal eine Scheibe abschneiden. Das respektlose Verhalten vieler Kinder gegenüber ihren Eltern hat mich schon des Öfteren aufgeregt.
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  • Day 3

    Klischees überdenken

    September 7, 2019 in Malaysia ⋅ ⛅ 32 °C

    Wieder in Nadyas Wohnung, unterhielten wir uns noch lange auf dem Sofa. Wobei die Unterhaltungen meist so aussehen, dass Nadya sehr viel mehr spricht und ich eher zuhöre, da ich besser Englisch verstehen als sprechen kann. Sie erzählte mir, dass sie schon ein paar Beziehungen hatte, jedoch die goldenen Jahre zur Gründung einer Familie verpasst hätte. Sie wurde nach einer siebenjährigen ernsten Beziehung von ihrem Freund betrogen und hatte lange damit zu kämpfen. Doch sie hat auch viele Freunde in der Welt, vor allem männliche, die ihr Leben neben den 23 Cousins und vielen Nichten und Neffen bereichern. Sie trägt das Kopftuch nicht nur wegen ihrer Religion, sondern auch, weil sie sich nicht wohl fühlt in der Öffentlichkeit mit ihren Haaren. Für sie ist es schöner, ihre Haare zu bedecken. Sie ist zwar sehr selbstbewusst und offen, hat aber anscheinend auch eine sehr schüchterne Seite. Ihre Eltern haben sie selbst als Teenager nie zum Kopftuch gezwungen, es war allein ihre Entscheidung.

    Dies zu hören, hat mich sehr überrascht, man hat ja doch die eine oder andere Ansicht zum Islam. Genau wie die Story des homosexuellen Moslems auf Nusa Lembongan begeistern mich solche Geschichten abseits von Klischees. Ich finde es spannend, auch mal hinter die Kulissen zu schauen. Wie bei den Christen gibt es unterschiedliche Individuen und Praktiken, die Religion zu leben. Entscheidend ist doch am Ende, was in uns steckt. Wie wir denken und handeln. Schubladendenken sollten wir uns alle abgewöhnen, obwohl dies dank Unwissenheit oft eine leichte Sichtweise ist.

    Übrigens gibt es in Malaysia keine Todesstrafe wie auf Bali. Diese Praktiken sind wohl auch mehr in Südostasien verbreitet. Dort wird zum Beispiel auch einem Dieb die Hand abgehakt. Jedoch bedarf es, bis es zu so einem Urteil kommt, vier zuverlässiger Zeugen. Des Weiteren hat der Dieb die Möglichkeit, sich bei der Familie des Bestohlenen zu entschuldigen, um so dieser Strafe zu entgehen. Und selbst, wenn es soweit kommen sollte... Wird immerhin nur die "unwichtigere" Hand abgehakt. Na das ist doch was!
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  • Day 4

    Kuching - Die Stadt der Katzen

    September 8, 2019 in Malaysia ⋅ ⛅ 32 °C

    Nach dem Frühstück fuhr mich Nadya ins Zentrum von wo aus ich einen Bus zum Flughafen nahm. Endlich geht's nach Borneo! Ich schreckte hoch, als der Flieger landete. Ich war so müde, dass ich sogar im Flugzeug einschlafen konnte. Ich buchte ein Taxi zur Unterkunft und als ich inmitten von Chinatown in Kuching dort ankam, wurde ich etwas enttäuscht. Die Unterkunft war gewöhnungsbedürftig, die Duschen befanden sich über den Gemeinschaftsklos und folglich war immer alles nass. Zudem hatte mein Zimmer kein Fenster, was es etwas muffig riechen ließ. Ich versuchte erstmal zu schlafen, was natürlich wieder mal nicht klappte, da es nachmittags war.

    Gerädert rappelte ich mich auf, um die Gegend zu erkunden. An der Flusspromenade gab es allerhand Läden zu entdecken, eine Band sang Lieder und später gab es noch eine Wassershow vor einem beleuchteten Regierungsgebäude. In Kuching war ich erst recht eine Attraktion, extremer noch als bei den Batu Caves! Überall wurde ich angestarrt und zufällig wurde immer dann ein Selfie gemacht, wenn ich irgendwo im Hintergrund herum lief. Ich litt allmählich unter Verfolgungswahn.

    Eine hilfsbereite Einheimische empfahl mir für die nächsten Tage ein paar Aktivitäten, da ich keine Touristeninfo fand und sie fragte. So richtig weiß ich hier noch nicht, wie ich was organisieren soll. In den Baku Nationalpark kann man wohl auf eigene Faust gehen. Es wird überall empfohlen, dort zu übernachten, jedoch ist die einzige Unterkunft schon Monate im Vorfeld ausgebucht.
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  • Day 5

    Damai Beach und Cultural Village

    September 9, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 28 °C

    Ziellos

    Ich ließ mich zum Damai Beach fahren, nachdem ich vergeblich nach etwas zum Frühstück gesucht hatte. Entweder ist um neun noch zu früh für die Borneo-Bewohner oder es liegt an dem chinesischen Feiertag heute. Am Strand angekommen, versuchte ich mich zu entspannen. Es wollte mir so gar nicht gelingen, die Ungewissheit über meine Pläne in den nächsten zwei Tagen plagte mich sehr. Ich wusste immer noch nicht genau, wie ich sie gestalten soll. Auf Bali war es so viel einfacher, praktisch jeder bot sich dort als Guide an und stellte Touren für einen zusammen.

    Cultural Village

    Nach dem Essen im Restaurant am Strand ging ich gegenüber zu dem Cultural Village. Dieses Dorf besteht aus sieben Langhäusern und präsentiert einheimische Stämme und ihr Leben darin. In ein paar davon leben sie wohl immer noch ab und zu. Es gab zudem ein Kulturprogramm mit Tänzen und Theater-Elementen für Touristen, was sehr bunt und unterhaltsam war.
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  • Day 5

    Endlich Pläne

    September 9, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 30 °C

    Nach dem Besuch des Dorfes wollte ich zur Touristeninformation fahren. Doch der Guide hielt mich bereits unterwegs davon ab und sagte mir, was er mir die nächsten Tage anbieten kann. Na endlich, geht doch! Nach umfangreicher Besprechung der Möglichkeiten konnten wir uns einigen und ich konnte beruhigt in den Abend starten. Ich besuchte noch den chinesischen Markt bei meiner Unterkunft und besorgte mir etwas zu Essen. Bei der all abendlichen Wassershow konnte ich entspannt den Abend ausklingen lassen.Read more

  • Day 6

    Die Waldmenschen

    September 10, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 25 °C

    Früh am Morgen holte mich mein Fahrer ab. Als erstes ging es zu den Orang-Utans, in das Semenggoh Wildlife Rehabilitation Center. Die etwa 30 bis 40 Waldmenschen leben dort im Nationalpark und kommen ab und zu zur Fütterungsstation, wenn ihnen danach ist. Ansonsten können sie sich auch im Dschungel ernähren. Sie werden außerdem im Wildlife Center aufgepeppelt, wenn sie krank sind. Als ich ankam, waren ein paar Leute mit einem Angestellten vom Park bereits eifrig dabei, nach oben in die Bäume zu schauen. Zwei große Orang-Utans hangelten sich dort entlang. Während der 1,5 Stunden dort sah ich bei den Fütterungen der Affen mit Obst und Eiern zu und es zeigte sich sogar eine Mutter mit einem einmonatigen Baby. Sie kam uns sehr nah und ließ sich von den vielen Besuchern nicht abschrecken.Read more

  • Day 6

    Jongs Crocodile Farm

    September 10, 2019 in Malaysia ⋅ ⛅ 29 °C

    Nachdem der Morgen schon so gut anfing, ging es weiter zur Krokodilfarm. Das Skelett des Kopfes des größten je in Sarawak gefangenen und getöteten Krokodils wurde im Eingangsbereich ausgestellt. Es tötete vor einigen Jahren einen sechsjährigen Jungen. Neben gefährlichen Schlangen, Fischen, einigen Vögeln und Affen sah ich sehr viele Krokodile in verschiedenen Größen.
    Das Highlight war jedoch die Fütterung dieser an einem großen Teich. Zwei Angestellte der Farm ließen Bündel von Fleisch über den gespannten Augen der Krokodile baumeln. Diese versuchten dann, sich das Fleisch zu schnappen, was sich nicht als all zu einfach herausstellte. Da meine Kamera leider nach dem Besuch der Orang-Utans ausging, musste meine Handy-Kamera herhalten. Wie sich herausstellte, konnte ich sie leider auch nicht mit meinem Handykabel bzw. der Powerbank unterwegs laden, was mich sehr ärgerte.
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