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  • Day 75

    Erzurum

    October 15, 2022 in Turkey ⋅ ☁️ 13 °C

    Wir sind auf unserem Weg in den Süden in Erzurum gelandet. Die grösste Stadt Ostanatoliens steht bei uns vor allem wegen dem Iran-Visa auf dem Reiseplan; hier im Konsulat können wir sie hoffentlich bald abholen. Aber als Stadt mit langer Geschichte und georgischem und armenischem Einfluss gibt es auch hier einige schöne Gebäude zu sehen.

    Auf einem kleinen Burghügel steht die Zitadelle von Erzurum, welche im 5. Jahrhundert durch die Byzantiner erstellt wurde. Dahinter sieht man die Çifte-Minare-Medrese (Doppelminarett-Medrese), ein sehr spezieller Bau, wie wir ihn noch nicht gesehen haben. Die ehemalige Religionsschule wurde später als Kanonengiesserei und Lager benutzt und ist heute ein Museum. Ebenfalls ein Museum ist die Yakutiye-Medrese, die mit ihrem grossen Eingangsportal und dem speziellen Minarett beeindruckt.

    Im Park hinter der Çifte-Minare-Medrese stehen drei Türben (Üç Kümbetler), also Grabmäler, die uns an die armenische Architektur erinnern, die wir in Ani, der ehemaligen Hauptstadt des alten Armeniens in der Nähe von Kars, bereits gesehen haben. Hier spricht uns auch Necati an, ein Teppichhändler, welcher fünf Jahre in Deutschland gearbeitet hat. Er hat unser Deutsch gehört und wir kommen mit ihm ins Gespräch, da er sein eigenes Deutsch gerne trainiert. Er erzählt uns etwas über die Gräber, über die geschichtlich relevanten Häuser und Gebäude, die dem modernen Erzurum zum Opfer gefallen sind. Sogar über Religion und Politik wird gesprochen (als Kurde hat er hier eine klare Meinung zur aktuellen Regierung). Er lädt uns dann auf einen Tee in sein Haus ein, dass seit 200 Jahren dort steht; links und rechts wurden die Häuser bereits abgerissen. Hier verkauft er Teppiche und Souvenirs (momentan laufen die Souvenirs besser, meint er). "Wie eine Sucht" sei es aber; er kauft immer wieder Teppiche, wenn er die Möglichkeit hat. Im oberen Stockwerk stapeln sie sich in mehreren Zimmern und er erzählt uns viel über das Handwerk und die verschiedenen Stile. Dass wir momentan keinen Bedarf an Teppichen hat, versteht er, aber er gibt uns trotzdem seine Karte mit. Vielleicht ist unser Interesse ja nächstes Jahr noch da.
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