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  • Day 32

    Fazit Australien / Tasmanien

    January 28, 2023 in Australia ⋅ ⛅ 33 °C

    *Der erste Eindruck*
    Oh mein Gott! Endlich wieder geregelten Verkehr, kein wildes Gehupe und verrückte Überholmanöver. Eine Großcousine von Maja holte uns am Flughafen ab. In der Stadt sahen die Gebäude und Straßen wieder ganz "normal" aus, also ähnlich wie bei uns auch. In ihrem Wohnort gab es riesige Grundstücke, auf dem oft nicht nur ein Haus stand, sondern auch noch ein weiteres Gästehaus. Viele hatten Tiere wie Schafe oder Pferde, die sie ebenso auf einer Fläche auf ihrem Grundstück hielten. Uns gefiel es auf anhieb richtig gut und wir hätten später auch gerne so eine große Fläche zur Verfügung. Leider ist das in Deutschland in der Art kaum vorhanden und wenn, dann ist sie unbezahlbar.

    *Outback*
    Ohne Auto ist man hier außerhalb der Innenstadt komplett aufgeschmissen. So holten wir uns einmal für Gelong und auch über die komplette Zeit in Tasmanien einen Mietwagen. Man fährt teilweise stundenlang durchs Nichts. Also damit meine ich wirklich... Nichts! Man ist umgeben von der trockenen Wildnis und das einzige, das man zu sehen bekommt, sind riesige Schaf- oder Rinderherden. Dabei stößt man auch immer wieder auf lustige Straßenschilder, die einen z. B. davor warnen, dass ein Känguru dein Auto hochheben, ein tasmansicher Teufel über die Straße huschen oder man einem Pinguine begegnen könnte. Hin und wieder war auch mal ein Koala abgebildet oder ein normales Känguru, das nicht gleich dein Auto anhebt.
    Viele der Straßen sind auch gar nicht ausgebaut, d. h. sie bestehen aus Schotterwegen (Gravel Roads, wie sie hier genannt werden). Mit einem Allrader ist das natürlich kein Problem. Die meisten Menschen fahren große Pick-Ups oder ähnliches. Wir mit unserem Kleinwagen, dessen Reifen auch schon echt abgefahren waren, mussten teilweise umdrehen, da wir das Risiko 20 km lang auf einer solchen Strecke, die wir ja dann auch wieder zurück gemusst hätten, nicht eingehen wollten. Ebenso musste man darauf achten, immer rechtzeitig irgendwo zu tanken, da meilenweit nichts kam. Hier stehen bleiben möchte wirklich niemand.
    Ach ja, es gab es auch kaum einen Kilometer Straße, an der kein „Roadkill“ lag. Es wimmelte nur so vor überfahrenen Tieren. Diese dienten mit als größte Futterquelle für beispielsweise Tasmanische Teufel, Schlangen usw.

    *Die Menschen allgemein*
    Die "Aussies" und "Tassies", wie sie sich selbst bezeichnen, erlebten wir größtenteils wirklich sehr freundlich und aufgeschlossen. Alle waren bei jeder Sache immer sofort hilfbereit und versuchten bestmöglich zu helfen oder zu beraten. Mit jedem, den man irgendwo an einem Aussichtspunkt etc. traf, hielt man einen kurzen Plausch.
    Auffallend viele australische Männer tragen hier einen Schnauzer. Scheint wohl so ein Country-Ding zu sein. Furchtbar! (Also finde ich persönlich, das ist natürlich geschmacksache)

    *Dialekt*
    Wenn du denkst, du verstehst mittlerweile ganz gut Englisch, dann warst du noch nicht in Australien. Meine Güte, haben die einen Dialekt drauf! So klingt es wahrscheinlich für uns, wenn wir in der Schweiz sind. Oder in Sachsen. Gleichzeitig reden sie auch noch so schnell. Zum Glück hatten wir Stefan dabei, der das Meiste immer gut verstanden hat. Maja und ich wären aufgeschmissen gewesen. Oft schauten wir uns nur fragend an und mussten lachen, weil wir beide einfach so gut wie kein Wort verstanden haben. Keine Chance, wir verstehen sie einfach nicht. Zum Glück redeten nicht alle so, gerade die, die im Tourismus arbeiteten, sprachen zum Glück sehr klares Englisch.

    *Essen*
    Ich liebe es hier! Gerade Tasmanien ist eine absolute Feinschmecker-Insel. Hier gibt es alles was das Herz begehrt. (Außer du bist Veganer, sorry Maja) So gibt es hier z. B. auch die spezielle "Betta-Milk", die es auch nur auf Tasmanien gibt. An unserem Tasting-Tag besuchten wir sämtliche Manufakturen. Wir haben Käse, Wallabybraten und Bier probiert, waren in einer Austerfarm, in einer Honigmanufaktur, im Whiskyhaus und einer Schokoladenfabrik. Ebenso gibt es hier eine Lavendelfarm, eine Himbeerfarm und viele Weinkeller. Die Tassies sind sehr stolz auf ihre Produkte und sich lokal zu ernähren ist sehr einfach. Allgemein haben wir auch die Supermärkte lieben gerlent. Die Auswahl in den Woolworths, Coles und Aldis ist bombastisch. Diese werden wir wirklich sehr vermissen. Das Obst und Gemüse ist hierbei meist ziemlich günstig. Andere Produkte waren teilweise extrem überteuert. Grob würde ich aber sagen, dass im Durchschnitt ein üblicher Einkauf ähnlich viel kostet, wie in Deutschland, bei den aktuellen Preisen, auch.

    *Tierwelt*
    Oft habe ich den Satz gehört "Pass in Australien bloß auf mit den Viechern", sodass ich selbst schon anfangs beunruhigt war. Offensichtlich haben viele das Bild, dass es hier nur so vor giftigen Schlangen und Spinnen wimmelt. Vermutlich ist das auch so, nur bekommt man sie selten zu Gesicht. Schade eigentlich, ein paar große Spinnen hätte ich schon gerne mal gesehen. Nur einmal hatte ich eine etwas größere Spinne beim Umdrehen meines Zeltes unten am Boden haften. Ob sie überhaupt giftig war, weiß ich nicht, sie hat zumindest kein furchteinflößenden Eindruck auf mich gemacht, weshalb ich sie einfach weggeschnipst habe. Schlangen haben wir nur zwei Mal gesehen. Einmal beim Wandern, die aber sofort im Gebüsch verschwand und einmal eine, die in aller Ruhe über den Campingplatz schlängelte.
    Auf Tasmanien gibt es den berühmten Tasmanschen Teufel, der normalerweise als scheues Tiere gilt. Wer meinen ersten Bericht von der Insel gelesen hat, weiß, dass ich eine Nacht das Vergnügen mit ihm haben durfte. Auch durch spätere Vergleiche mit Possums, Dachsen usw. war es ziemlich einddeutig, dass es wirklich so ein Teufel war. Der Tasmanische Tiger ist ebenfalls ein Tier, dass es nur hier geben soll und worauf die Einheimischen auch sehr stolz sind, dieser gilt jedoch als ausgestorben.
    Ansonsten gibt es, genau wie man es sich vorstellt, jede Menge Kängurus und Wallabys die überall frei herumhüpfen und die man an jeder Ecke zu Gesicht bekommt. Neu kennengelernt habe ich die Filander. Von diesen habe ich vorher noch nie etwas gehört. Wallabys sind kleine Kängururs und Filander sind kleine Wallabys. Diese fand ich aber weniger süß, da sie eine komische Kopfform haben.
    Welche Tiere man leider kaum zu sehen bekommt, sind die Koalas. Auch wir haben leider keinen entdecken können, was ich sehr schade finde. Aber wie will man sie auch sehen, wenn ihr Leben nur aus Fressen und Schlafen besteht. Auch Wombats sieht man nicht wirklich in der freien Laufbahn. Nur tot am Straßenrand haben wir welche entdecken können.
    Was man nach Anbruch der Dämmerung an manchen Stellen gut beobachten konnte, waren die Pinguine. Pinguine in Australien? Ja, das habe ich mir anfangs auch gedacht. Aber die kleinen Zwergpinguine leben hier überall, hauptäschlich an der Südküste. Ebenso konnten wir wilde Robben beobachten, einen Ameisenigel am Straßenrand entlang spazieren sehen und jede Menge Kakadus beim Schnattern zuhören.
    Schnabeltiere und Emus sollen ebenfalls in Australien leben, diese konnten wir leider auch nirgends entdecken.

    *Japaner / Chinesen*
    Wer glaubt, er hätte schon viele Asiaten (hauptsächlich Japaner und Chinesen) auf einem Haufen gesehen, der war noch nicht in Sydney. Und dabei haben wir die letzten vier Monate in Asien verbracht. Wir kamen uns wieder etwas zurückversetzt vor. In der größten Stadt Australiens bekam man kaum Einheimische zu sehen und es wimmelte nur so vor Asiaten. Ein Vorteil dabei: Es gab überall Sushi! An jeder Ecke waren asiatische Supermärkte und man feierte hier sogar ziemlich groß das Lunarfest. Dies ist ein chinesischen Neujahrs- und Frühlingsfest, das erst Ende Januar gefeiert wird. Hier waren überall Stände aufgebaut, vergleichbar mit unseren Weihnachtsmärkten.

    *Die Natur*
    Auch hier hatte die Natur unglaublich viel zu bieten. Jede Menge hohe Klippen, von den man einen atemberaubenden Ausblick hatte. Die Strände bestanden aus sehr hellem feinen Sand, der beim Laufen quietschte. Das Wasser war glasklar und leider oft ziemlich kalt. Ein Nationalpark nach dem anderen. Trockene unberührte Wildnis. Leider sind 4 Wochen viel zu kurz, um alles zu entdecken. Gerne wäre ich z. B. auch zum Great Barrier Reef gefahren, um dort tauchen oder schnorcheln zu gehen.
    Australien ist das erste Land auf der Weltreise, in dem ich mir es wirklich vorstellen könnte zu Leben.
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