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  • Day 33

    Endlich mal ernüchternd

    February 28 in Australia ⋅ ☁️ 19 °C

    Unser heutiger Ausflug führt uns zum Cradle Mountain, dem Wanderhighlight Tasmaniens. Ähnlich wie im Tongariro Nationalpark entscheiden wir uns für die zweitbeste und weitaus einfachere Strecke. Doch diesmal haben wir weniger Glück: Zum einen spielt das Wetter nicht mit, die Sonne schickt nur vereinzelt ein paar Strahlen durch die ziemlich dichte Wolkendecke. Und zum anderen wird schnell klar, dass hier weit mehr Menschen unterwegs sind als wir das gewohnt sind. Auf dem Parkplatz vorm Visitor Center parken Hunderte von Fahrzeugen - Autos, Camper, Tourbusse - und selbst ein Hubschrauber ist zu sehen. Das Besucherzentrum ist keine einfache Blockhütte, sondern wirkt eher wie der Eingangsbereich eines großen Kinokomplexes: sechs geöffnete Kassen mit dem typischen Zick-Zack-Absperrband, mit dem man versucht Menschenmengen zu ordnen. Es gibt ein Cafe, einen Souvenirshop, ein kleines Reisebüro zum Buchen von geführten Touren, Unterkünften und ja, auch von Hubschrauberflügen. Quasi alles, was unser Herz so gar nicht begehrt.

    Wir machen uns trotzdem auf den Weg zu unserer Runde um den Dove Lake. Zum Ausgangspunkt unserer Wanderung bringt uns ein Shuttle für umgerechnet etwa 10 EUR pro Kopf. Danach führt ein Rundweg um den See. Nüchtern betrachtet ist das ein wirklich sehr schönes Fleckchen Erde, doch fühlt sich das Wandern auf dem perfekt angelegten Weg halt so gar nicht nach Abenteuer an. Und dass man an einigen Stellen zwischen amerikanischen Touristen mit Chipstüte und ein paar Asiaten mit Nikon und Wanderstöcken quasi Rüssel an Schwanz den Weg beschreitet, tut sein Übriges. Statt noch eine kleine Tour durch ein Stückchen Regenwald dranzuhängen, machen wir uns auf dem Heimweg. Und als wir dann endlich wieder zu unserem rustikalen Bungalow in der Mitte von Nirgendwo abbiegen, begrüßen uns die heimischen Alpakas schon mit neugierig gereckten Hälsen. Das ist schön.
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