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  • Day 32

    Soc Trang

    December 22, 2022 in Vietnam ⋅ ⛅ 27 °C

    Warum gibt es solche Busse oder Bahnen nicht in Deutschland? Du bekommst nen Sitz, der auch als Liege zurückgestellt werden kann, bekommst ein Wasser und eine Decke. Du legst Dich da rein, pennst, und wenn Du da bist machen die Dich wieder wach. Super Sache!!! In Soc Trang hatten wir ein Hotel, das eigentlich überragend war. Großes Zimmer, Pool, sauber, 28 Grad, Klimaanlage, Restaurant direkt neben dran, also alles was man sich für einen Zwischenstopp für einen Tag wünschen kann.

    Auf dem Zimmer lag eine Speisekarte herum, auf der alle möglichen Sachen standen, die man gerne isst (z.B. gebratener Reis mit allen möglichen Zutaten, alle möglichen Suppen) und die man eher nicht so gerne isst (z.B. Schlangenkopf, Nager etc.). Wir gingen freudestrahlend ins Restaurant und versuchten etwas zu bestellen. Da wir leider des Vietnamesischen und die Bedienungen des Englischen nicht mächtig waren, hatten wir eine sehr große Sprachbarriere, die auch durch den Google Translator nur schwer zu überwinden war. Wir bestellten schließlich 2x gebratenen Reis mit Gemüse ("no meat, no fish"). Warum die Zubereitung 30 Minuten dauern sollte erschloss sich uns, als ca. 25 Minuten nach unserer Bestellung ein Motobiker mit einer Plastiktüte und einer Essen-To-Go-Box vorgefahren kam. Da kam unser Essen! 5 Minuten später wurde es, garniert mit frischen Gurken und Tomaten, serviert. Leider implizierte "no meat, no fish" leider keine Garnelen. Für Anna gabs dann noch ne Suppe und wir hatten ein sehr leckeres Abendessen. Zwar über Umwege, aber sehr lecker. Wir hatten das Gefühl, dass unsere Bedienung nicht nein sagen konnte und alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um unseren Essenswunsch zu erfüllen.

    Zwischendrin war Dirk nochmal kurz im Hotelzimmer und bemerkte, dass wir trotz Doppelzimmer nicht zu zweit, sondern zu dritt waren. Er sah aus dem Augenwinkel, wie ein Gecko von der Wand hinter den Fernseher huschte. Als wir später nochmal hinter die Glotze schauten, konnten wir ihn nicht sehen, später war er wieder da. Nein, Geckos können nicht von jetzt auf gleich zur Tarnung die Hautfarbe wechseln. Das können Chamäleons! Waldemar ist aber ein Gecko und kann das nicht. Wir bemerkten, dass Waldemar in der Steckdose hinterm TV wohnt und sich dort sehr gut verstecken kann. Wir waren damit einverstanden, obwohl er sich nicht an den Kosten für das Zimmer beteiligte. Wir hofften aber, dass er ein paar von den 39 Mosquitos von der Wand pflückt, um die Nacht ohne Mückenschutz erträglich zu machen. Doch weit gefehlt! Waldi hat gar nichts gemacht. Der hing in seiner Höhle und ist einfach seiner Arbeit nicht nachgekommen!

    Wir nutzten also abends noch den sehr geilen Pool und ließen anschließend die Mückenplage bis 5.00 Uhr morgens über uns ergehen. Dann kam das Taxi, das uns zum 45 Minuten entfernten Hafen nach Tran De fuhr. Von dort legte die Schnellfähre "Superdong" ins 80 km entfernte Con Dao ab.

    Auf dem modernen Hafenterminal herrschte erwartungsvolle Stimmung. Dirk wollte in dieses Südseearchipel über den Seeweg gelangen. So wie man sich das vorstellt: Die Sonne geht auf, 27 Grad, wir befinden uns auf dem Sonnendeck und können uns bei 2,5 Stunden Überfahrt am traumhaften Meer erfreuen und in der Ferne die immer klarer werdenden Silouetten dieser Trauminselgruppe erkennen. Wir stiegen also in das Boot ein. Reihe 5, Platz A und B. Direkt am Fenster. Das Fenster war aber so weit oben, dass man nur rausgucken konnte, wenn man sich hinstellt. Was für ein Scheiß - dachten wir. Die Crew verteilte für jede Person:
    1. Eine Flasche Wasser (oh, thank you!)
    2. Ein Erfrischungstuch (thank you!)
    3. 2-3 Plastiktüten (aha)
    Die Fahrt ging los über seichtes Flusswasser. Dann kamen 3-4 Wellen, begleitet vom euphorischen Gejohle der Passagiere. Die Meute fand es toll! Wie in der Achterbahn! Super! Dann kamen weitere Wellen und wir bekamen von links die erste richtig scheppernde Breitseite, die bis oben ans Fenster klatschte. Spätestens da war klar warum sich die Fenster so weit oben befindem und es war vorbei mit der Leichtigkeit. Nach 30 Minuten legte der erste Junge los. Wir wussten nun um die Verwendung der ganzen Mülltüten, die da vorher verteilt wurden. Um uns herum legte mindestens jeder Zweite eine astreine brühwarme Calzone in die Tüte. Als das schlafende Pärchen neben uns plötzlich wach wurde und auch loslegte, wurde es beinahe kriminell. Anna rückte einen auf, Dirk stellte sich hin. Was für ein Ausblick, draußen 8 Meter hohe Wellen, drinnen 200 kotzende Menschen und noch 1 Stunde zu fahren. Was für ein Ritt! Wir behielten das Abendessen aus Soc Trang bei uns und waren froh, dass vor der Fahrt das Boarding gerade begann, als wir im Begriff waren uns ein leckeres Omelett-Brötchen am Steg zu kaufen aber es aus Zeitgründen bleiben ließen. Wir waren auf Con Dao angekommen: Unserem Weihnachtsdomizil.
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