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  • Day 30

    Ho-Chi-Minh-City (Saigon)

    December 20, 2022 in Vietnam ⋅ ⛅ 23 °C

    Nachdem die Rückreise von Bolivien nach Deutschland weitgehend reibungslos geklappt hatte, verbrachten wir 3 Tage im schönen Waldenburg, um den 60. Geburtstag von Peter zu zelebrieren. Nach Beendigung der Feierlichkeiten und letzten Besorgungen im Drogeriemarkt unseres Vertrauens, fuhr Niels Sabine, Peter, Anna und Dirk zum Frankfurter Flughafen. Für einen normalen Flugtag fuhren wir rechtzeitig los. Für einen unnormalen Flugtag 5 Tage vor Weihnachten mit vielen Passagieren, Blitzeis und 180 ausgefallenen Flügen am Morgen fuhren wir nicht früh genug los. Bei Anna und Dirk ging alles trotz langer Wartezeiten relativ glatt durch. Bei Sabine und Peter, die über Lissabon auf die Kap Verden wollten, war es eine absolute Punktlandung, die dadurch begünstigt wurde, dass der Flug aufgrund der morgendlichen Komplikationen auf dem Rollfeld verspätet war. Letztendlich hoben aber alle ab und erreichten die anvisierten Ziele.

    Unser Ziel war Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam. Das war früher die Hauptstadt der südvietnamesischen Teilrepublik und hieß bis 1975 noch Saigon. Nach dem militärischen Sieg des kommunistischen Nordens über den Süden sowie die amerikanische Armee wurde die Stadt zu Ehren des kommunistischen Anführers Ho Chi Minh umbenannt. Der Name Saigon ist in der Stadt allerdings noch allgegenwärtig und prangt auf vielen Schildern. Sogar das lokale Bier trägt diesen Namen. Finden wir auch besser, Biere nach Orten zu benennen. Moritz Fiege ist zwar geil und kultig, aber wir trinken lieber Paderborner Pils als Herbert-Müller-Pils.

    Wir kamen aus dem frierenden Deutschland also ins 30-Grad-warme Saigon und mussten uns erstmal einiger Kleidungsschichten entledigen. Dann der übliche Kram am Flughafen: Kohle aus dem Automaten ziehen, draußen die erste Reihe "Taxi-Taxi"-Krakeler überlaufen und in der zweiten Reihe einen günstigen Bus in die Stadt nehmen.

    Wir kamen in unserem Hotel an, das sich in einer Seitenstraße der bei feierwütigen Touristen beliebten Vergnügungsmeile "Walking Street" befand. Wir schauten uns nachmittags in der näheren Umgebung um und fanden einiges:

    1. Günstige SIM-Karten für 11 € und 4 GB Datenvolumen täglich.
    2. Abends sehr viele sporttreibende Menschen im Park und auf umliegenden Laufstrecken sowie improvisierten Sportparcours.
    3. Extrem laute Musik auf der Walking Street und aufdringlichste Promoter (selbst Schuld! Wer da kein Bock drauf hat, sollte einfach nicht drüber schlappen).
    4. Dreiste Fußmassagetante, die bei Dirk schlecht und bei Anna gut war und ihr Trinkgeld in die Höhe verhandelte (passiert uns nicht nochmal).
    5. Besuch eines riesigen Marktes mit allem möglichen Kram und auch vielen Sachen, die nicht aus Herzogenaurach in Auftrag gegeben wurden. Macht irgendwie Spaß. Nachfolgend aus dem Gedächtnisprotokoll der 15-sekündige Monolog einer Verkäuferin, während wir an ihrem Stand vorbeischlenderten: "What you looking for? Shirt? Yes? Lacoste! 750.000 normal price, very cheap, okay for you 550.000? Want to try? 400.000? Okay, for you 250.000 my friend, okay?"
    6. Motobikes en masse. Haben als Fußgänger direkt 2 Unfälle gesehen. Erster Unfall: Mann schneidet Frau, Lenkräder verhaken sich, Frau fällt runter, bremst mit ihrer linken Wange auf dem Asphalt, steht wieder auf, geht zu dem Typ, macht ihn zur Sau, Dirk stellt ihre Handtasche zu Ihr, Typ will abhauen, Frau hält seinen Roller fest, gestikuliert, fängt an aus der Nase zu bluten, Einigung, es auf dem Bürgersteig zu klären, Dirk bekommt Anweisung von der Frau den Roller von der Straße zu holen, Auftrag ausgeführt, nach Einschaltung einer dritten Partei, die als Medium auftritt, hauen wir ab.
    Zweiter Unfall: Plastikschaden
    7. (Nächster Tag): Tour ins Mekong-Delta. Dachten erst, dass wir Reisfelder besichtigen, war aber nicht so. Wir hatten einen verrückten Guide, der viel erzählt hat und lustig drauf war. Bei der 2-stündigen Hinfahrt besuchte die 10-köpfige Reisegruppe einen Tempel von einer Religionsgemeinschaft, die 3 oder 4 verschiedene Religionen unter einem Dach vereint. Gute Sache, wie wir finden! Dann kamen wir zu unserem Kutter und tuckerten über den zweitlängsten Fluss der Welt, dem Mekong, zu zwei im Fluss liegenden Inseln und erfuhren allerhand Sachen, die dort gemacht werden: Verarbeitung von Kokosnüssen zu Süßigkeiten, traditionelle Musik und Musik die auch wir kennen, exotische Früchte, viele gesunde Sachen aus Bienenhonig, eine Anaconda im Maschendrahtkäfig, die man sich im den Hals legen lassen und sich damit fotografieren lassen kann (...), Mittagessen mit Stäbchenbenutzungstutorial und frisch gegrilltem Elephant-Ear-Fish, einer Paddeltour in traditionellen Booten zurück zum Anleger. Es war ein sehr kurzweiliger Tagesausflug, den wir mit einer Fußmassage ausklingen ließen (s. Punkt 4).
    8. Am Morgen des 22.12. fuhren wir mit dem Bus nach Soc Trang.
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