• Zum Tagesabschluss Lagerfeuerromantik🔥

    28 Januari, Finland ⋅ ☁️ -8 °C

    Dienstag, 10 Uhr, -9 Grad, bewölkt …
    Sonnenaufgang: 10.06
    Sonnenuntergang: 14.46

    Wir bleiben heute hier auf dem Stellplatz in Kielajoki/Giellajohka.
    Übrigens; Kielajoki ist finnisch, Giellajohka samisch und der Fluss der hier durchfliesst heisst auch so!
    Praktisch! Man muss sich nicht noch mehr so komplizierte Wörter merken.
    Dieser Ort mitten in der Natur ist ein Familienbetrieb der nebst Beherbergungs- und Gastronomieangebote auch eine angrenzende Rentierzucht unterhält.
    Tja…und da die Viecher schon immer und überall präsent sind, dachten wir, wenn nicht jetzt wann dann! So frisches Fleisch gibt‘s nicht immer und überall. Und deshalb haben wir gestern Abend im hiesigen Restaurant
    Geschnetzeltes Rentierfleisch mit Kartoffelpüree gegessen!
    Ja…hm…was soll ich dazu sagen? Es war nicht schlecht!
    Wohlverstanden…aber auch keine Gaumenfreude! Irgendwie hatte ich das Gefühl, das arme Tier wurde zweimal umgebracht…das zweite Mal wurde es zu Tode gekocht!
    Komischerweise…hier in Finnland mosert keiner rum, man isst es und einige finden es sogar total lecker.
    Klar…es ist eine lappländische Spezialität…hm…muss dann wahrscheinlich so sein!?!?🤔
    Nichts desto trotz…ich werde in einer anderen Ecke Lapplands wieder geschnetzeltes Rentier probieren.
    Was aber ganz sicher positiv zu Buche schlägt, die Leute die das heimelige Restaurant wie auch den Stellplatz „Giellajohka“ betreiben, bieten eine gemütliche und warmherzige Oase im Herzen von Lappland.

    So…wir machen heute wieder mal eine Wanderung durch den Winterwunderwald.
    Irgendwo auf der anderen Strassenseite führt ein Trampelpfad auf eine Anhöhe.
    Wir folgen den Wegweisern und den gelben Markierungen.
    Zeitweise stapfen wir auf ziemlich steilen Pfaden in die Höhe.
    Da hoch zuwandern ist schon ein gutes Gefühl. Wir hören nichts, keine Geräusche nur das knirschen des Schnees unter den Stiefeln und…zeitweise unser schwerer Atem der im Steilanstieg etwas heftiger wird.
    Immer wieder, wollen wir nicht das Genick voller Schnee, müssen wir den Kopf einziehen oder gar gebückt unter den Bäumen durch. Die schwere Schneelast drückt die Ästen weit runter.
    Die Landschaft sieht einfach traumhaft schön aus.
    Gemäss Wegweiser erreichen wir nach 600 Meter eine
    Eremitenhütte.

    Sie soll ein spannendes Ausflugsziel sein, bei dem man einen Einblick in das asketische Leben eines Einsiedlers erhält, der hier tatsächlich mal gehaust haben soll.
    Die Habseligkeiten des Einsiedlers sind noch immer in der Hütte zu finden und man wird gebeten, dass man sein Andenken ehrt indem man seine wenigen Sachen an ihrem angestammten Platz lässt.
    Wir sehen uns ein wenig um und stellen fest, dass diese Behausung gar nicht so schlecht ist. Das wichtigste; ein Ofen steht in der Hütte und womit wir überhaupt nicht gerechnet hätten, in einer Nische steht eine Personenwaage am Boden🫣.
    Also…die Zeit von dem Einsiedler kann noch nicht allzu lange her sein.
    Draussen unter der Schneedecke finden wir sogar n
    einen Steinbackofen…oder Pizzaofen?

    Danach folgen wir dem Pfeil, der 2 Kilometer bis zur Strasse zeigt. Von hier haben wir einen wunderbaren Ausblick auf die umliegende Hügellandschaft.
    Der Abstieg macht einen weiten Bogen und ist weniger steil als der Aufstieg.
    Nur bei einem kurzen Abhang setze ich mich auf den Hintern und rutsche im weichen Schnee runter.
    Es macht einfach gerade einen riesen Spass!
    Wir entdecken zwischen den Bäumen viele Trampelspuren von Rentieren und im hohen Schnee tiefe Löcher wo sie sich bis zum Waldboden durcharbeiten um nach Futter suchen.
    Mein Schatz kann es auch heute nicht lassen, macht immer wieder Kabriolen und Baumkuscheln🤭 darf auch nicht fehlen.
    Irgendwann erreichen wir das zugefrorene Flussufer und schon bald auch wieder die Strasse.

    Beim Womo treffen wir auf unsere neuen Nachbarn:
    Anita und Rolf

    René hat Lust auf Lagerfeuerromantik deswegen entfacht er im Tipi am Flussufer ein Feuer und Anita und Rolf schliessen sich uns an.
    Von unten wärmen uns Rentierfelle, von vorne das Feuer und von innen heisse Schokolade und eine gute Grillwurst.
    Wir haben einander viel zu erzählen und die Zeit vergeht wie im Fluge.
    Ein schöner Tag endet in guter Gesellschaft.
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