• Porrentruy in der Heimat 🇨🇭

    13 maja, Szwajcaria ⋅ ⛅ 16 °C

    Dienstag, 8 Uhr, 13 Grad,
    ein einzelner Sonnenstrahl durchbricht gerade die Wolkendecke, kein Wind, kein Regen…abwarten

    Kurz nach unserer Abfahrt durchfahren wir eines der bedeutendsten Viadukte des 19. Jahrhunderts in Europa.
    Das Viadukt Chaumont aus Natursteinmauerwerk von 1856 ist 600 m lang, 50 m hoch, 8,10 m breit, es umfasst drei Etagen und ist einfach ein beeindruckendes Objekt mitten in der Landschaft.
    Ob der Zug immer noch darüber fährt, hab ich auf die Schnelle nicht herausgefunden, dass aber der Fuss-und Radweg abgesperrt ist war offensichtlich erkennbar.

    Wir cruisen heute Richtung Heimat. Während der Fahrt mache ich mir so meine Gedanken über das Land Frankreich.
    Ja…die „grand Nation“ hat malerische Landschaften, sehenswerte Städte und heimelige Dörfer aber es ist wie es ist und das lässt sich auch nicht mit Champagner schön trinken…es ist marode, ungepflegt, vernachlässigt. Eigentlich könnte Frankreich das ultimative Mekka für Handwerker sein.
    Vom Steinmetz bis zum Elektriker und Zimmermann die hätten alle Hände voll zu tun, inklusive dem Strassenbau.
    Warum nichts gemacht wird?
    Ziemlich sicher liegt es an der knappen Kasse und an der französischen Gelassenheit, keine Ahnung…aber Schade!

    Genau während ich meinen Gedanken freien Lauf lasse, durchfahren wir auf dem Weg Richtung Schweiz ein kleines Kaff, dessen Kirche gerade renoviert und vorallem, von weitem gut sichtbar gereinigt wurde. Der Kirchturm strahlt wieder…na also…geht doch!

    12.39 Uhr überqueren wir die Grenze in die Schweiz.🇨🇭
    Als Nächstes Ziel fahren wir die Kleinstadt Porrentruy oder auch Pruntrut im schweizerischen Jura an.
    Hier gibt‘s einen Stellplatz direkt beim Château de Porrentruy wo wir uns für diese Nacht direkt unter dem alten Turm „Tour Réfous“ von 1270 auf einer Wiese niederlassen. Es gibt Strom und sonst nichts.
    Aber für 10 sFr. Plus 2x3 sFr. Kurtaxe absolut ausreichend.

    Das Schloss wurde 1250 für die Grafen von Montbéliard gebaut.
    Nach einer Feuersbrunst wurde es grösstenteils zerstört und 1335 neu aufgebaut.
    Von 1527-1792 war das Schloss Sitz der Prinz-Bischöfe von Basel bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Auch heute noch ist es ein Symbol der Macht, denn es beherbergt das Gericht und das Gefängnis des Kantons Jura.#🫣#
    Nachdem wir über den Schlossplatz geschlendert sind, führt uns eine hohe Wendeltreppe im Gebäudeinneren direkt nach unten in die sehenswerte Altstadt.
    In Pruntrut leben rund 6‘600 Einwohner und die Altstadt ist klein und kompakt.
    Wir flanieren vorbei an zahlreichen Bürgerhäuser im gotischen, barocken und neoklassizistischen Stil.
    Mir haben es die vielen Aushängeschilder angetan. Obwohl Nachahmungen…ich liebe sie!
    Auf den einladenden Plätzen der Altstadt mit vielen Strassencafés stehen zum Teil monumentale Brunnen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.
    Bei einem Bierchen und einem guten Gespräch mit unseren Tischnachbarn geniessen wir etwas vom „savoir vivre“ der Welschen.
    Den Heimweg nehmen wir durch das „Port de France“, eines von zwei noch erhaltenen Stadttoren von 1563.
    Zwei stattliche Rundtürme bewachen den Eingang. Gleich nach dem Tor, um die Ecke führt ein etwas steiler Fussweg entlang der Stadtmauer zum anderen Schlossturm "Tour de Coq" und somit zum Schloss.

    Den krönenden Abschluss des Tages bilden unsere tierischen Nachbarn; 1 Maultier, 1 Esel, 1 Lama und ein Alpaka 🥰
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