• Kalmar-Eine Stadt mit Vergangenheit…

    October 15 in Sweden ⋅ ☁️ 11 °C

    Mittwoch, 8.30 Uhr, 10 Grad,
    Hm…momentan überwiegend bewölkt!

    Ja…also…ich hab festgestellt, dass es die Schweden wirklich mit den Sitzbänken haben. Offenbar ist das hier eine Art nationale Leidenschaft, irgendwo zwischen Fika-Kultur und IKEA-Fraktion. 😄
    In verschiedenen Städten wetteifert man tatsächlich darum, wer die längste Bank Schwedens besitzt.

    Hier in Kalmar sind wir gestern an ihr entlang spaziert…an der Gustav-Wasa-Bank. Sie steht majestätisch im Schutz der Friedhofsmauer und bringt es auf stolze 222 Meter.
    2015 eingeweiht, war sie damals Rekordhalterin.
    Aber Rekorde sind bekanntlich da, um gebrochen zu werden:
    2022 meldete Karlskrona eine 260 Meter lange Bank, und aktuell hält Hjo, am Vätternsee, wo wir letztes waren, mit 270 Metern den Titel.
    Man darf gespannt sein, welche Stadt als Nächstes die Herausforderung annimmt 😅

    Bevor wir den Parkplatz vor dem Friedhof verlassen statten wir Kalmar auch dieses Mal, bei mittlerweile traumhaftem Herbstwetter, einen kurzen Besuch ab.
    Die geschichtsträchtige Stadt liegt teils auf Inseln, das Zentrum auf Kvarnholmen, umgeben von Stadtmauer, Schlossblick und Geschichte pur.

    Durch den idyllischen Friedhof, vorbei am sonnenbestrahlten Schloss, über die vielbefahrene Hauptstrasse erreichen wir das städtische Gefängnis. Von dort führt eine Holzbrücke direkt durchs prächtige Stadttor in der historischen Stadtmauer von 1658…mitten rein in die Altstadt!
    Der 65 Meter hohe Wasserturm, in unmittelbarer Nähe zur Stadtmauer, einst Wasserspender, heute Wohnhaus mit 11 Apartments, thront majestätisch seit 1900 über der Stadt.
    Irgendwann, nach unzähligen Friseuren, Nagelstudios, Shops und Restaurants stehen wir auf dem schönsten Barocken Marktplatz Schwedens, der etwa in der Mitte des 17. Jahrhunderts angelegt wurde.
    Auf der einen Seite des Platzes wurde der „Dom zu Kalmar“ (der offen ist😊) als Symbol geistlicher Macht errichtet, während auf der gegenüberliegenden Seite das Rathaus als Symbol weltlicher Macht stand und immer noch steht.
    Zwischen den Kopfsteinpflastergassen reihen sich liebevoll erhaltene Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, und im Viertel „Gamla Stan“ beim Schloss fühlt man sich direkt ins Mittelalter zurückversetzt.

    Doch kaum sind wir richtig eingetaucht, läuft uns die Zeit davon…also nichts wie hin zu Euromaster zum Radwechsel.
    Aber klar ist; diese Stadt wird uns einfach nie langweilig! Kaum denkt man, man kenne schon jede Ecke, stolpert man plötzlich über ein neues kleines Wunder, das einem bei den gefühlt tausend Besuchen davor einfach durch die Lappen gegangen ist.

    Nach exakt zwei Stunden, also ganz im Sinne der skandinavischen Gemütlichkeit, ist der Radwechsel endlich geschafft!
    Zwei Mechaniker waren am Werk: einer schuftet, der andere übt sich in Daumengymnastik am Handy und greift nur ein, wenn’s gar nicht anders geht oder wenn’s nach Arbeit aussieht.😏

    Und natürlich stand mein Schatz mit strengem Blick daneben, der inoffizielle Qualitätschecker mit Röntgenaugen! 👀Ohne seine wachsame Aufsicht wären die Luftschläuche heute wahrscheinlich verkehrt herum angeschlossen worden…🫣

    Dann geht’s ziemlich schnell; Mit der Sonne im Rücken und einer Wolkenfront im Visier verlassen wir Kalmar und cruisen durch Småland ins Ungewisse 😅
    In Klavreström beim ehemaligen Bahnhof, direkt an einem See finden wir ganz spontan einen sehr ruhigen Parkplatz für die Nacht.
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