• Röttle, das alte Mühlental am Vätternsee

    October 16 in Sweden ⋅ ☁️ 9 °C

    Donnerstag, 8 Uhr, 6 Grad, in der Nacht hat’s geregnet, jetzt; bewölkt? Hochnebel? Mal abwarten was sich noch tut…

    Übrigens…hab gelesen;
    für alle Adrenalinjunkies; mitten in den Wäldern von Klavreström soll man mit der längsten Zipline-Bahn Europas, über 4.5 Kilometern, durch die Småländischen Baumwipfel sausen können.
    Nun…Würde mir auch gefallen 😅

    Jaaa…Tatatataaaa…es war bloss Hochnebel! Bei unserer Abfahrt reisst er ziemlich schnell auf und wir schaukeln durch das hügelige Småland das sich total im goldenen Herbst Modus präsentiert. Durch beschauliche Dörfer, durch sonnendurchflutete Wälder und vorbei an spiegelnden Seen.
    Mein Gott…was will man mehr…einfach nur fantastisch 🤩
    Diese Oktobertage erfüllen das
    Klischee des „Swedish-Indian-Summer“ zu 💯%
    Von mir aus hätte die heutige Fahrt ewig dauern können🥰

    Aber…weil uns der kleine Ort Röttle am Vätternsee dazwischen gekommen ist, endet die Reise erst mal.😅

    Röttle By ist ein historisches Industriedorf bei Gränna und steht für eine malerische Dorfidylle aus längst vergangener Zeit.
    Ich stelle mir gerade vor, im Sommer müssten wir ziemlich sicher in Gränna parkieren und dann hierher wandern oder radeln.

    Röttle wurde 1279 erstmals Urkundlich erwähnt ist ein winziges Dorf südlich von Gränna am Vätternsee und so paradiesisch, dass man denkt, „Inga Lindström“ hätte es für einen ihrer Filme erfunden. Rote Holzhäuser, ein rauschender Bach und der Duft von Laub, Moos und Geschichte liegen in der Luft.

    Wir spazieren die verschiedenen Wege, Pfade und Treppen rauf und runter. Mal führt uns der Weg vorbei an warmen sonnenbeschienen Gärten, gleich darauf spazieren wir im Schatten der kühlen Schlucht wo der Wasserfall über die Felsen rauscht vorbei an dick vermoosten alten und geschichtsträchtigen Mauern.

    Der Name „Röttle“ stammt von Rytlofors, also „die röhrende Stromschnelle“. Schon im Mittelalter nutzten die Leute die Kraft des Wassers; Mühlen, Schmieden, Papier-und Munitionherstellung…hier war richtig was los!
    Im 17. Jahrhundert machte Graf Per Brahe Röttle sogar zu einem kleinen Industriezentrum.

    Heute geht’s ruhiger zu.
    Der Röttlestigen, ein hübscher Wanderweg, führt vorbei an alten Mühlen und Wasserfällen ins Naturreservat Västanå, perfekte Kulisse für Fotos und Tiefenentspannung. Im Sommer läuft die alte Rasmus-Mühle noch, und wer Durst hat, kann beim Röttle Bryggeri ein lokales Bier probieren, gebraut mit Hopfen aus dem Dorf.

    Nun…Röttle ist Geschichte, Natur und schwedischer Charme in Reinform, ein Ort, an dem das Wasser rauscht, die Zeit stillsteht und ich unweigerlich denke; hier könnte ich bleiben.

    Nach diesem Ausflug in die schwedische Romantik fahren wir nur wenige Kilometer weiter nach Gränna auf den neuen Stellplatz „Gästplats Gränna“.

    Als erstes Stühle raus, Kaffee machen, Hosenbeine hoch krempeln, lange Pulloverärmel nach hinten schieben, rein in den Stuhl und…einfach gerade die warme Sonne geniessen.
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