• Unser geliebtes Oban

    June 13, 2024 in Scotland ⋅ ☁️ 13 °C

    Nach einem guten Frühstück fahren wir 10 Uhr vom Hotel in Ayr ab. Es ist bewölkt, aber es regnet nicht. Die klassische Highland Route über die A82 kennen wir schon ziemlich gut und als wir am Loch Lomond ankommen, legen wir einen Stopp an der Duck Bay ein. Hier kann man gut und direkt am See parken, denn im weiteren Verlauf gibt es kaum noch Plätze, wo man direkt am See halten kann. Außerdem ist die Straße sehr kurvenreich, nicht übermäßig breit und sehr stark befahren. Ich wundere mich immer wieder über die tollkühnen Motorradfahrer, die hier überholen und sich zwischen die Autos mogeln.
    Mittlerweile kommt sogar schon die Sonne wieder heraus und wir vertreten uns die Beine und laufen am See entlang. Auf dem Parkplatz gegenüber dem Hotel gibt es sogar Toiletten (auch wenn es nur Dixie-Klos sind).

    In Tyndrum - das ist der Ort mit dem tollen "The Green Welly Stop" wechseln wir auf die A85. Jetzt wird die Straße noch enger, aber Katrin fährt mittlerweile schon wie eine Einheimische :-D
    Unterwegs schreibe ich mich schon mit Sabrina, die sich gerade noch Castle Stalker anschaut und auch nur noch 30 Minuten von ihrem Campingplatz entfernt ist.

    … und so sind wir dann auch schon um kurz vor 14 Uhr in Connel, fahren über die gleichnamige Connel Bridge.
    Diese Brücke war bei ihrer Fertigstellung neben der Forth Bridge die größte freitragende Brücke Großbritanniens. Sie wurde ursprünglich als eingleisige Eisenbahnbrücke für die Callander&Oban Railway gebaut. Wenn ein Zug die Brücke überqueren musste, wurde die Brücke wie ein Bahnübergang behandelt und mit Schranken versehen. Im Jahr 1966 wurde die Bahnstrecke aber stillgelegt und die Brücke zu einer reinen Autobahnbrücke umgestaltet, wobei die Schienen entfernt wurden. Die schmale Brücke wird heute einspurig betrieben, der Verkehr wird durch Ampeln geregelt.

    Wissend, dass wir zeitig sind, checken wir ein und haben Glück - unser Zimmer ist schon fertig. Wir machen uns einen Tee und verabreden uns für 15 Uhr mit Sabrina in Oban. Wir kommen auch etwa zur gleichen Zeit am Parkplatz an.
    Unser erster Gang in Oban ist immer der Hafen. Hier im Oban Seafood Hut (Green Shack) gibt es den frischesten und besten Fisch, Muscheln, Austern, Hummer, Langusten und Sandwiches.
    Für Sabrina sind es die ersten Austern (und auch Muscheln?) - skeptisch probiert sie - aber es scheint nicht ihre Lieblingsspeise zu werden :-D

    Wir entscheiden, zum McCaig's Tower hinaufzulaufen. Da waren wir auch noch nicht, weil wir immer am Fuße des Battery Hill in der Distillery hängengeblieben sind, haha. Also steigen wir tapfer die 144 Stufen der Jakobsleiter von der Argyle Street aus hinauf.
    McCaig's Tower ähnelt einem Kolosseum. Inzwischen regnet es wieder, aber von hier oben aus haben wir eine wunderbare Aussicht auf die Stadt Oban, Mull, Kerrera und den Firth of Lorn. Die Geschichte dahinter ist interessant: Im Grunde handelt es sich um ein unvollendetes Bauprojekt, das 1895 von einem örtlichen Bankier namens John Stuart McCaig im Alter von 70 Jahren begonnen wurde. Sein Ziel war es, den örtlichen Steinmetzen über die Wintermonate Arbeit zu verschaffen. Das Projekt wurde jedoch nie fertiggestellt, da er 1902 starb. Niemand weiß wirklich, wie das fertige Gebäude ausgesehen hätte, aber das, was jetzt noch steht, bietet einen interessanten Aussichtspunkt über Oban, der einen Besuch wert ist.

    Wir bummeln noch ein bisschen durch das quirlige Städtchen und entschließen uns dann zum Abendessen im Ee-Usk Seafood Restaurant. Es ist ziemlich voll, wir haben nicht reserviert, aber doch Glück und bekommen einen Tisch bis 19:30. Uhr. Da ich schon längst den morgigen Tag geplant habe, sprechen wir uns ab und beschließen gemeinsam mit der Fähre auf die Insel Kerrera zu fahren und dort zu wandern. Das Essen war soooo lecker und pünktlich um halb 8 bringen wir Sabrina zu ihrem Cody, verabschieden uns und fahren zurück in unser Hotel.
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