- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 11
- Friday, June 21, 2024
- 🌬 14 °C
- Altitude: 23 m
ScotlandStornoway Harbour58°12’30” N 6°23’17” W
Stornoway

Da die Wettervorhersage für den ganzen Tag Regen verkündet hatte, beschlossen wir nach Stornoway ins Museum Nan Eilean zu fahren.
Es ist ein angebauter Teil des Lew Castle, das man natürlich auch gleich mit kostenlos besichtigen kann.
Das Museum ist sehr modern , multimedial und unheimlich interessant, zeigt es auf eindrucksvolle Art und Weise die Geschichte und das Leben der Äußeren Hebrideninseln, deren Kultur, die Menschen, die Sprache. Natürlich kommt auch die Geschichte des Lewis Chessman nicht zu kurz.
Die Isle of Lewis war die am dichtesten besiedelte Wikingerkolonie im Westen Schottlands, die vielen skandinavischen Ortsnamen zeugen von vielen Wikingersiedlungen - 99 von 126 sind heute noch vorhanden. Im Jahr 1831 wurde in einer Steinkiste am Strand von Uig ein großer Hort von Schachfiguren gefunden. Es handelte sich um mindestens 93 Figuren, die kunstvoll aus Walrosselfenbein und Walzähnen geformt waren. Es scheint, dass sie zwischen 1150 und 1200 in Norwegen hergestellt wurden.
Die Figuren waren in einwandfreiem Zustand. Gehörten sie einem mächtigen nordischen Anführer? Waren sie die Waren eines Händlers auf dem Weg zu wohlhabenden Städten wie Dublin? Sicherlich wurden sie absichtlich vergraben, und der Besitzer kehrte nicht zurück. Sie blieben verborgen und sicher, bis Malcom MacLeod sie fand...
Jede Schachfigur ist einzigartig und kunstvoll geschnitzt. Es gibt 8 Könige, 8 Königinnen, 15 Ritter, 16 Bischöfe, 12 Wächter und 19 Bauern. Vielleicht am bekanntesten sind die 4 Berserker, die an ihren Schilden nagen und sich in einen Rausch versetzen, bevor sie ohne Rüstung in die Schlacht ziehen. Schach war bei den Wikingern beliebt, um die kalten Winternächte in ihren Langhäusern zu überbrücken und sich auf Schlachtstrategien zu konzentrieren, die Leben retten und zu größerem Reichtum und Ansehen führen konnten. Nach über 150 Jahren auf dem Festland sind nun 6 der Figuren wieder in den Äußeren Hebriden und im Museum nan Eilean im Lews Castle, Stornoway, ausgestellt.
Die erste Ausstellung der Schachfiguren fand in Malcolms Scheune statt. Bald verkaufte er sie jedoch für £30 (die er benötigte, da seine Familie bald von dem Land in Pennydonald vertrieben wurde), und die Mehrheit wurde anschließend bei einer Auktion für £84 vom British Museum gekauft, während der Rest in die Hände des National Museum of Scotland gelangte. Im Jahr 2019 wurde ein Wächter (Turm) in einer Schublade einer Wohnung in Edinburgh entdeckt und anschließend für die beträchtliche Summe von £795.000 verkauft.
Von den 92 heute bekannten Lewis-Schachfiguren befinden sich 11 Stück im National Museum of Scotland in Edinburgh, während die anderen 82 im British Museum in London aufbewahrt werden.
Nach einem kurzen Spaziergang durch das kleine Hafenstädtchen fahren wir zum Harris&Lewis Smokehouse, in der Hoffnung auf frischen Fisch - aber hier gibt es nur ein Café und so begnügen wir uns mit Tee und Sandwiches. Nach dem Einkaufen im Coop machen wir uns wieder auf den Heimweg.
Unterwegs halten wir am Ardroil Beach und machen im Nieselregen einen ausgedehnten Strandspaziergang. Wir fahren weiter und machen noch einen weiteren Abstecher zum Mangurstadh Beach. Hier hört es auf zu nieseln und es wird heller. Wir genießen die hohen Wellen und den Wind.
Als wir am B&B ankamen, kam die Sonne heraus. Anna stapelte gerade Torf zum Trockenen auf, den sie im Winter zum heizen verwenden. 3000GBP können die dadurch einsparen und auf Öl oder Strom verzichten. Der Torf aus den oberen Schichten hat einen niedrigen Heizwert, der tiefer gelegene dagegen so wie Kohle.
Zum Abendessen gibt es eine heiße Suppe. Jetzt, da ich diese Zeilen schreibe ( es ist 22 Uhr) , strahlt die Sonne 🌞 - es ist Sommersonnenwende und damit der längste Tag des Jahres. Uns wurde gestern erzählt, dass jetzt gerade an den Steinkreisen Callainas Massen von Touristen aufschlagen/ also verschieben wir das auf nächste Woche…Read more
WildWortWechsel
Einen ähnlichen sah ich tatsächlich im British Museum in London. Habe mir davon einen Abguß gekauft, der jetzt bei mir Zuhause an der Wand hängt. Manchmal ist die Welt klein ...