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  • Day 58

    Alltagsleben im Condominium

    December 25, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 28 °C

    Während in der Heimat am ersten Weihnachtstag gegen 9:00h hoffentlich ein gemütliches Frühstück auf dem Plan steht, ist hier völlig normaler Werktag und natürlich auch Schultag und nix Feiertag! Allerdings kommt man am 25. Dezember auch in Thailand nicht ganz an Weihnachten vorbei.

    Wir schauen vom Wohnzimmer auf einen Schulhof hinunter und beobachten jeden Morgen die Morgenzeremonie. Es handelt sich um eine Grundschule, die von der ersten bis zur sechsten Klasse geht. In Thailand ist die Einschulung ähnlich wie bei uns mit sechs Jahren. Schultage sind von Montag bis Freitag. Der Schultag beginnt zwischen 7:30h und 8:00h und dauert ca. bis 16:00h.

    Jeden Morgen versammeln sich in "unserer" Schule wie überall im Land alle Kinder vor Beginn des Unterrichts auf dem Hof. Zunächst wird die Fahne gehisst und die Nationalhymne gesungen, dann gibt es allgemeine Ansagen, bevor man klassenweise zum Unterricht marschiert.

    Heute allerdings kamen die Kinder nicht in den normalen Schuluniformen, sondern überwiegend als Weihnachtsmann 🎅 und in geringerer Zahl voll amerikanisiert in Grün als Elf gewandet. Schon am Sonnabend war im Hof die vorbereitend aufgebaute Bühne weihnachtlich dekoriert worden. Heute früh um 7:00h wurde dann die Lautsprecheranlage erfolgreich durch das Abspielen von "Let it snow!" auf ihre Funktion überprüft. Wir waren dann auch wach 😉

    Bis 10:00h dröhnte dann nach dem üblichen Morgenappell in monotoner Folge ein amerikanisches Weihnachtslied nach dem anderen zum von den Kindern gestalteten Bühnenprogramm über den Hof und ungedämpft auch zu uns in den 18. Stock hinauf. Jedes einzelne Wort war deutlich zu hören. So fördert man hier erfolgreich die Ausbildung altersbedingter Schwerhörigkeit. Danach gab es offenbar regulären Unterricht 😀; denn die Kinder verschwanden von der Bildfläche und der Lärmterror war schlagartig verebbt.

    Wir haben nach unserem Umzug nun alles ausgepackt und verstaut. Ein paar Beobachtungen aus dem Alltag:

    Geschirrspülmaschinen sind nicht sehr gebräuchlich. Man wäscht per Hand ab. Unüblich ist der Anschluß warmen Wassers an der Küchenspüle oder am Handwaschbecken im Badezimmer. Das Duschwasser wird, wenn gewünscht, per kleinem Durchlauferhitzer erwärmt. Dies ist nüchtern betrachtet auch sehr sinnvoll; denn durch die klimatisch bedingten hohen Umgebungstemperaturen fließt das "kalte" Wasser ohnehin meist lauwarm aus dem Hahn. Verfügt das Gebäude gar über einen Wasser-Vorratstank auf dem Dach, kann man sich tagsüber am Wasserhahn auch schon einmal leicht verbrühen!

    Auch Waschmaschinen waschen mit kaltem Wasser. Wir haben auf dem Balkon einen hier üblichen Toplader mit einem Fassungsvermögen von 8,5 kg. Ich habe in der letzten Woche diverse Ladungen gewaschen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

    Unsere gesamte Ausstattung im Küchen- und Sanitärbereich sowie die Schließ- und Sicherheitsausrüstung an der Wohnungstür kommt von der Firma Häfele. Ursprünglich 1923 in Aulendorf in der Nähe von Ravensburg als Fachgeschäft für Eisenwaren gegründet, ist Häfele heute ein internationaler Konzern und seit 1992 auch in Thailand präsent, inzwischen mit Niederlassungen in allen Landesteilen. Die Firma liefert nun nicht nur mehr wie anfangs Möbelbeschläge, sondern hat die gesamte Gebäudeausrüstung im Portfolio. Offenbar war Häfele als Generalunternehmer für das CIELA-Gebäude zuständig.

    Unsere Anlage ist sehr gepflegt. Fast immer, wenn wir tagsüber raus gehen, sehen wir auf dem Gelände fleißige Menschen, die reinigen, wässern und pflegen. Unsere "Zerberusse" an der Schranke kennen uns inzwischen und grüßen jedes Mal sehr freundlich. Wir haben inzwischen auch Erfahrung mit dem Empfang von Paketen und Essenslieferungen. Beides ist unkompliziert. Pakete werden im Nebengebäude an einer zentralen Stelle von zwei Angestellten in Empfang genommen und der Wohnungsnummer zugeordnet. Über eine Mieterapp wird man benachrichtigt, wenn eine Lieferung eingetroffen ist. Man nennt dann in der Zentrale die Wohnungsnummer und bekommt sein Paket ausgehändigt. Im gleichen Gebäude ist auch der 7/11-Supermarkt untergebracht, der vorne von der Straße aus zugänglich ist.

    Bei Essenslieferungen gibt es ein Regal mit Nummern vor dem Haus, in das der Bote das Bestellte abstellt und per App ein Foto schickt, so dass man weiß, wo man das Gewünschte einsammeln kann. Unten im Foyer stehen auch etliche Automaten bereit, die gegen Weniges z.B. Trinkwasser zur Bevorratung anbieten. Genauso werden auch Snacks und sogar Wärmepflaster und ähnlicher kleiner Medizin-Notbedarf feilgeboten, falls einen beispielsweise nachts plötzlich einmal die Hexe schießen und die Nachtruhe dadurch empfindlich stören sollte.

    Wie man sieht, fuchsen wir uns nach und nach ins hiesige Alltagsleben ein😀
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