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  • Day 66

    We proudly present: Unsere Wohnung!

    January 2 in Thailand ⋅ ⛅ 31 °C

    Nachdem wir nun schon zwei Wochen in unserer neuen Bleibe verbrachten, wird es Zeit, daß wir das Ganze einmal näher vorstellen und beschreiben. Die Wohnresidenz CIELA an der Pahonyothin Road im Ortsteil Bang Bua liegt gegenüber der privaten Sri Pathum-Universität. Das Grundstück gehört ebenfalls noch zum Besitzstand der Hochschule. Der Komplex wurde wohl erst im Jahre 2019 fertiggestellt und umfaßt neben dem 28geschossigen Wohngebäude auch noch ein großes Parkhaus.

    In einem weiteren zur Pahonyothin gelegenen Nebengebäude sind ein 7/11-Markt und die zentrale Paketannahmestelle für alle Mieter untergebracht. Vorne an der mit einer Schranke gesicherten Grundstückseinfahrt wachen mindestens zwei Zerberusse rund um die Uhr darüber, daß niemand unbefugt hineingelangt. Auch der seitliche Zugang für die Fußgänger ist mit einem Tor verschlossen, das sich nur mit der zentralen Schlüsselkarte entriegeln läßt. Das ganze Anwesen ist in einem ausgezeichneten und sauberen Zustand, was auch für die Außenanlagen vor dem Haus gilt, die gärtnerisch gepflegt und regelmäßig gewässert werden. Im Hof vor dem Eingang bieten einige schattige z. T. überdachte Sitzgruppen die Möglichkeit der Rast.

    Das Gebäude weist im Grundriß die Form eines großen Z auf, das allerdings rechtwinklig ist und dessen einer (quasi) Querbalken länger als der andere ist. Am besten wird das durch das angefügte Foto verdeutlicht. Unsere ca. 65 Quadratmeter große Wohnung ist eine der großen im Haus und befindet sich am Ende des längeren Querbalkens gegenüber von einem der drei Flucht-Treppenhäuser. Auf dem Foto erkennt man auch die fünf beieinanderliegenden Personenaufzüge des Hauses dort, wo der Flur zum zweiten kürzeren Z-Querbalken ansetzt. Insgesamt umfaßt die Anlage über 900 Einzelappartements. Da die Fenster unserer Bleibe annähernd nach Nordosten orientiert sind, werden die Räume nicht zusätzlich durch direkte Sonneneinstrahlung aufgeheizt, was sehr praktisch ist.

    Auf dem Weg von unserem Appartement zu den Fahrstühlen kommen wir an dem kleinen Müllsammelraum unserer Etage vorbei. Dieser liegt neben dem mittleren der drei Treppenhäuser. Dort befinden sich belüftet von der Umgebungsluft drei Mülltonnen: eine für organische, eine für recyclebare Abfälle und eine für den Restmüll. Dieser Raum ist insgesamt peinlich sauber und weist außerdem noch einen Wasseranschluß zur eventuell nötigen Reinigung von Mülleimern auf. Alle Abfallbehälter werden täglich geleert; nebenan befindet sich zu diesem Zweck ein zusätzlicher Lastenfahrstuhl, über den bedarfsweise auch schwerere Lieferungen wie Möbelstücke die Etagen erreichen können.

    Der Komplex wurde wohl vor allem für Wohnzwecke der Studenten der gegenüberliegenden Universität errichtet. Entsprechend jung präsentiert sich das Publikum und die Mieterschaft. Wer hier wohnt und studiert, gehört zu den Wohlhabenden im Lande; vielleicht könnte man hier auch von einer Jeunesse dorée sprechen. Unseren Beobachtungen nach sind wir wohl die einzigen Farangs im Komplex und zählen außerdem altersmäßig absolut zur Seniorenriege. Dementsprechend fallen wir auch auf und werden so verstärkt wahrgenommen, was nicht verkehrt ist.

    Betritt man das etwa 70m hohe Haus unten von der Straße aus, gelangt man zunächst in ein helles, langgestrecktes klimatisiertes Foyer, das in mehreren Sitzgruppen jede Menge Platz bietet. Von dort aus passiert man vier nebeneinanderliegende Automaten, an denen man sich mit 1,5l-Trinkwasser-Flaschengebinden, frisch gebrühtem Kaffee, am 7/11-Automaten mit kleinen Snacks und Getränken und nebenan mit Not-Pharmabedarf versorgen kann. Durch das zweite und größere Foyer mit zahlreichen weiteren Sitzgruppen gelangt man dann durch eine selbstöffnende und –schließende Glasschiebetür, die auch wieder mittels der Schlüsselkarte zu entriegeln ist, in den Bereich der Aufzüge. In diesem Teil findet man auch die Gesamt-Briefkastenanlage des Hauses und den Raum mit den Münzwaschmaschinen und – wäschetrocknern und einer Umkehrosmoseanlage für das Trinkwasser.

    Wir bevorzugen jedoch – wie viele andere auch – das angelieferte Trinkwasser in 1,5l-PET-Flaschen oder auch 5l-PET-Großgebinden. Auf diese Weise erzeugen wir aber auch zwangsläufig jede Menge zusätzlichen Müll. Die Verwendung und der Einsatz von Plastik in Thailand ist für unsereinen ohnehin reichlich erschreckend. Bei jedem noch so kleinen Einkauf zückt der Händler sofort eine Plastiktüte und man muß auf die Verwendung mitgebrachten Materials ab und an energisch bestehen.

    Ein Umweltbewußtsein – wenn überhaupt – ist in Thailand nach wie vor leider nur im Embryonalstadium vorhanden. Eine „Umwelt“ scheint hier in der öffentlichen Wahrnehmung nicht zu existieren – eine Haltung, die einen fatal an die Zustände in der längst untergegangenen DDR erinnert. Dort waren die Mißstände jedoch vor allem auf die wirtschaftlichen Verhältnisse und die vorhandene Ignoranz und Inkompetenz zurückzuführen. Hier in Thailand wäre man mit etwas Mühe und öffentlicher Erziehung auch wirtschaftlich durchaus in der Lage, Entsprechendes einzuführen und umzusetzen. Jedoch herrscht unserer Beobachtung nach eine allgemeine Gleichgültigkeit, und das ist traurig und auch erschreckend.

    Kommen wir nun im 18. Stockwerk nach Verlassen des Fahrstuhls und einem längeren Fußmarsch zu unserer Wohnungstür. Auch den Fahrstuhl mußte man, um ihn benutzen zu können, zuvor mit der bereits erwähnten Schlüsselkarte entriegeln, und die Freigabe gilt auch nur für Fahrten zwischen dem Erdgeschoß, unserem direkten Stockwerk und der Dachterrasse! Die Wohnungstür ist mit einem individuell zu wählenden vier- bis sechsstelligen Zahlencode zu entriegeln. Beim Schließen erfolgt die Verriegelung automatisch. Ver- und Entriegelungsvorgang werden jeweils durch eine kurze Tonfolge angezeigt.

    Die Wohnung wurde möbliert vermietet. Möbel und technische Geräte waren beim Einzug vorhanden und waren nur durch das eine oder andere nach Gusto zu ergänzen. Die Deckenbeleuchtung ist einheitlich im ganzen Haus eingebaut, eine große Waschmaschine (Toplader) ist samt zugehörigem Strom-, Wasser und Abwasseranschluß auf der „Loggia“ vorhanden und die großen Einscheibenfenster in ihren Metallprofilen sorgen für ausreichende Geräuschdämmung im Gebäudeinnern, bieten jedoch keinen Schutz gegen die hohen Außentemperaturen.

    Die Fenster aller Wohnungen haben einheitlich identische blickdichte lichtgraue Stoffgardinen, die bei Bedarf für eine zusätzliche Temperaturisolierung sorgen können. Der Haupt-Wohn und Eßraum ist genau wie jeder der beiden Schlafräume mit einer separat regelbaren Klimaanlage ausgerüstet. Die dafür nötigen Außenaggegate beanspruchen den Hauptraum der kleinen Loggia, wo sich auch die Waschmaschine befindet.

    Direkt hinter der Wohnungstür befindet sich ein mit hellgrauen Bodenfliesen ausgestatteter Vorplatz, der linkerhand die kurze Küchenzeile und gegenüber einen raumhohen Einbauschrank und anschließend die Kühl-Gefrierkombination aufweist, diese gekrönt von der Mikrowelle. Die Küchenzeile in angenehmer 90cm-Arbeitshöhe enthält ein Zweiplatten-Cerankochfeld, unter dem unter einem großen Besteckschubfach ein tiefes und hohes nach vorn offenes Ablagefach ideal zur Lagerung von allfälligen Getränkevorräten geeignet ist.

    Darunter befindet sich eine weitere größere Schublade, die unsere Kochtöpfe und Pfannen aufnimmt. Neben dem Kochfeld folgt eine kleine Ablagefläche, an die das Edelstahl-Abwaschbecken anschließt. Dieses hat – wie hierzulande üblich – nur einen Kaltwasseranschluß, der jedoch allgemein ausreicht. Die Einhebel-Auslaufarmatur wackelt zwar lämmerschwanzartig hin und her, jedoch ist dies durch eine mangelhafte Konterung im dünnen Blech des Abwaschbeckens bedingt. Unter dem Abwaschbecken hat man im doppeltürigen Unterschrank jede Menge Stauraum für Putzutensilien.

    Der Oberteil der Küchenzeile hat über dem Herd eine ausziehbare Abzugshaube mit Beleuchtung und darüber einen Schrank für Gewürze und anderes. Daneben folgt dann ein bis zur Zimmerdecke reichender doppeltüriger Hängeschrank. Anschließend an die Küchenzeile haben wir einen größeren Beistelltisch von IKEA platziert, der mittels seiner verstellbaren Beine auf Arbeitsplattenniveau angehoben werden konnte, Er nimmt Kaffeemaschine, Wasserkocher und manches andere zusätzlich Notwendige auf und schafft zusätzliche Ablage- und Arbeitsfläche.

    Unter diesem Tisch konnten wir die Abfallbehälter und das Schuhregal unterbringen, denn wir entledigen uns beim Hereinkommen natürlich unserer Schuhe und laufen– wie in Thailand allgemein üblich – innerhalb der Wohnung barfuß herum.

    Den Rest der betreffenden Wand bis zum Fenster nimmt ein niedriges Sideboard aus hellem gewachsten Holz ein, das zugleich den Fernseher trägt. Der Fußboden in der gesamten Wohnung – abgesehen von der gefliesten Entréezone und den Sanitärräumen – ist mit hellgrauem Laminat in Holztextur ausgelegt. Gegenüber dem Sideboard befindet sich eine Vierer-Sitzgruppe mit hellgrauem strapazierfähige Bnezug mit einem Recamierenelement direkt am Fenster.

    Dahinter schließt sich der kleine Eßbereich an, mit einem zum Sideboard passenden Tisch und vier Stühlen. Von dort aus gelangt man durch eine Schiebetür auf die angrenzende Loggia. Auf der anderen Seite des Eßbereichs befindet sich das eine Bad mit Waschtisch, Toilette und mit Schwing-Glastür abgetrennter niveaugleicher Dusche mit kleinem Durchlauferhitzer.

    Angrenzend an den Eßbereich folgt der kleine Schlafraum, ausgerüstet mit einer 3,5‘-Schlafstatt (ca. 1,06m breit), einem raumhohen Schiebetüren-Einbauschrank und einem kleinen Tisch. Der nächste größere Schlafraum verfügt über ein Eckfenster, ein 6.5‘ breites Doppelbett (1,98m) mit zwei Nachttischen, einem kleinen Schreibtisch samt Stuhl und einem Einbau-Eckschrank, mit jeder Menge Staukapazität. Von diesem Schlafraum aus ist das an das erste Bad angrenzende zweite Duschbad mit identischer Ausstattung zu erreichen. Gegenüber des Kopfendes vom Doppelbett ist an der Wand ein zweiter Fernseher angebracht.

    Alle Räume sind bei einer Höhe von 2,50m mit Rauchmeldern ausgestattet und mit der gebäudeinternen Sprinkleranlage verbunden. Allerdings bleibt festzuhalten, daß bei unserem Einzug die seit 2019 vorhandenen Abdeckungen auf den Rauchmeldern immer noch original an Ort und Stelle waren. Wir waren offenbar die Ersten, die dies bemerkten und konkludent handelnd die Abdeckungen flugs entfernten und damit die Detektoren erstmals in Betrieb nahmen. Soviel zum Thema Sicherheit und Gefährdungsbewußtsein im Lande……..

    Insgesamt ist festzuhalten, daß die Wohnung zwar über einige Steckdosen verfügt, jedoch sind derer nach Wahrnehmung des modernen Nutzers durchaus nicht genügend vorhanden und diese teilweise an strategisch ungünstigen Punkten angebracht. Auch die Sanitärräume ermangeln - abgesehen vom Anschluß der kleinen Durchlauferhitzer an den Duschen – jeglicher elektrischer Anschlußmöglichkeiten. Wie sagt der Franzmann so schön? „On sait se débrouiller!“ – Man muß sich nur zu helfen wissen – und so arbeiten wir fallweise eben mit Verlängerungskabeln und Mehrfachsteckdosen (unter Beachtung der jeweiligen Anschlußlast!). Akkugeräte wie Zahnbürsten und Rasierapparat werden außerhalb des Bades aufgeladen, und einen Fön brauchen wir beide nicht. Holzauge schläft eben nie!!

    Es ist mit hoher Sicherheit zu vermuten, daß die gesamten Wohnungen im Haus in puncto Einbaumöbel, installierte technische Geräte, Deckenbeleuchtung, Gardinen, Wohnungstür und Innentüren, Fußbodenbeläge und Sanitäreinrichtung und –ausstattung uniform geplant und ausgeführt worden sind. Einzig was die mobile Möblierung und die Wanddeko anbelangt, haben die Eigentümer bzw. Mieter der Appartements individuell freie Hand.

    Die möblierte Vermietung hat für uns den unbedingten Vorteil, daß wir uns was den Unterhalt und allfällig notwendige Reparaturen betrifft an unsere Vermieterin bzw. die für sie tätige Agentur halten können.

    Wir verfügen über einen weiteren Lichtbildausweis, der es uns ermöglicht, die Einrichtungen auf dem Dach des Gebäudes zu betreten und zu benutzen. Auf der 28. Etage befindet sich ein größerer Swimmingpool mit zugehörigen Sanitäranlagen, ein großer verglaster Fitneßbereich mit diversen Trimmgeräten, eine Sauna (!!!!), eine Dachterrasse und ein separater klimatisierter Ruhe-, Sitz- und Arbeitsbereich. Durch die Lichtbildausweise ist annähernd sichergestellt, daß Hausfremde – also auch individuelle Gäste der Bewohner - in diesen Bereich keinen Zutritt erhalten.
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