Satellite
Show on map
  • Day 88

    Gefangen im Bauch des Wals

    January 24 in Thailand ⋅ ☁️ 30 °C

    Willkommen zurück im thailändischen Behördenalltag! Schön, dass alle wieder anwesend sind! 😀

    Wir schalten zurück auf Montag, 22. Januar 2024, ca 15:10h Ortszeit. Die Wartenummer der Aspirantin wird mit der Aufforderung aufgerufen, sich zu Schalter 27 zu begeben.

    Dort wartet eine Beamtin, die den Erklärungen, man wolle heute lediglich einen Dokumentencheck machen und deswegen gebe es auch noch keine Bankunterlagen, entweder nicht zuhört oder diese nicht verstehen will. Sie rupft die sorgfältig in eine sinnvolle Ordnung gebrachten Papiere scheinbar wahllos auseinander. Das Geld sei noch nicht zwei Monate auf dem Konto!

    Nein, laut Bankbuch nicht, aber morgen können wir es ja beweisen, so der Einwand. Zur Adresse fehlt ihr der Personalausweis der Vermieterin und das sogenannte Hausbuch - bei uns vergleichbar mit einem Grundbuchauszug - als Beweis, dass die Wohnung der Vermieterin wirklich gehört.

    = Erklärender Einschub =

    Der Begriff "Hausbuch" mag bei manchem natürlich ebenso ungute Erinnerung an verflossene DDR-Zeiten wecken. Das Hausbuch (Lehnübersetzung von russ. домовая книга, domowaja kniga) war in der DDR ein am 6. September 1951 durch die gesetzliche Meldeordnung über die Einführung von Hausbüchern vorgeschriebenes Register. Es führte in der Regel ein Mieter (Hausvertrauensmann), bei privaten Häusern auch der Eigentümer des Hauses. Auf anfänglich 15 und zuletzt 64 Seiten wurden die Namen, Geburtsdaten und Berufe der jeweiligen Mieter und Untermieter eines Hauses sowie die Lage der jeweiligen Wohnung aufgelistet (z. B. „1. Stock rechts“).

    Besucher aus der DDR, die länger als drei Tage blieben, mussten sich beim Hausbuchbeauftragten zwecks Eintrag melden. Bei Besuchern aus dem Ausland – das galt auch für Westdeutsche („Bürger der BRD“) und West-Berliner – lag die Meldepflicht bei 24 Stunden nach Ankunft.

    Beim besuchsweisen Aufenthalt waren neben dem Namen der Person das Geburtsdatum, die Staatsbürgerschaft, die zurzeit ausgeübte Tätigkeit, die Anschrift der Hauptwohnung, der Name des Besuchten, der Zeitraum des Besuchs sowie die eventuelle An- und Abmeldung bei der Volkspolizei (DVP) einzutragen. Bei Besuchern aus dem Ausland kam zusätzlich das Datum des Grenzübertrittes hinzu. Die Meldung bei der Volkspolizei musste von Nicht-DDR-Bürgern innerhalb von 24 Stunden erfolgen. DDR-Bürger mussten sich bei der DVP melden, wenn der Besuchszeitraum 30 Tage überschritt.

    Der Volkspolizei, den freiwilligen Helfern der DVP oder den Mitarbeitern der Staatssicherheit war das Hausbuch auf Verlangen vorzulegen.Nach der Wende wurden die Hausbuchverantwortlichen aufgefordert, die Hausbücher im Meldeamt bzw. bei einer Polizeidienststelle abzugeben.

    Die Kontrolle des Hausbuchs ohne Voranmeldung durch Amtsträger, war in der DDR üblich. Inoffizielle Mitarbeiter (IM) der Stasi nutzten dies, stets unter Angabe eines falschen Amtsstatus (etwa Jugendamt), um sich Zugang zu Wohnungen zu verschaffen und Mieter zu befragen, scheinbar zur Verifizierung von Hausbucheinträgen. (Quelle: Wikipedia)

    = Ende des Einschubs =

    In mir macht sich wegen des vorgeblich Fehlenden Panik breit. Wo soll ich das bis morgen herbekommen? Kein von mir zu Rate gezogener Bericht zum Vorgang "Aufenthaltsverlängerung", in dem der Antragsteller eine Mietwohnung bewohnt, hatte diese Notwendigkeiten erwähnt.

    Erreiche ich die Maklerin, die uns die Wohnung vermittelte und verfügt diese über die geforderten Unterlagen? Mein Blutdruck und meine Pulsfrequenz steigen in ungesunde Höhen. Meine Erklärungsversuche und Fragen laufen bei der Beamtin komplett ins Leere. Ohne dass ich es mitbekommen habe, hat sie eine Kollegin herbeigerufen, die mich jetzt mitnimmt - einschließlich des in der Zwischenzeit jeglicher Systematik entbehrenden Papierwustes.

    Diese hinzugekommene Beamtin ist nun glücklicherweise aber das genaue Gegenteil ihrer Kollegin. Sie fragt, wo das Problem liege, versteht, dass der Termin erst morgen sein wird, dass wir folglich über die Bankunterlagen noch gar nicht verfügen können und fragt nach meinem Einkommensnachweis von der deutschen Botschaft.

    Als sie den Betrag sieht, erklärt sie mir, dass die Sache eigentlich ganz einfach sei. Wir sollten uns doch von der Botschaft bitte ein amtliches Schreiben besorgen, das belegt, dass wir verheiratet sind. Dann kommen wir quasi unter ein Dach mit den finanziellen Anforderungen, und die Bankunterlagen würden überflüssig. Wenn das so ist, WARUM sagt einem das dann niemand?

    Es wäre doch, als ich im Dezember in der Botschaft die Einkommensbescheinigungen besorgt habe, überhaupt kein Problem für mich gewesen, so ein Dokument zu erbitten, die den Status belegende Heiratsurkunde habe ich ja - höchst vorsorglich! - im Original längst dabei 😞. Diese Misere ist in letzter Konsequenz nur und ausschließlich dem gestern bereits thematisierten vermaledeiten "Ermessensspielraum" jeder einzelnen Behörde gedankt!

    Meinen Einwand, unser Termin sei ja schon morgen Nachmittag, lächelt die freundliche Beamtin weg und meint, wenn nicht morgen am Dienstag, dann sei doch noch bis einschließlich Freitag Zeit, die Verlängerung zu beantragen, das Visum gelte ja noch bis Sonntag 😉

    Ich habe dann nach Verlassen der Räume der Immigration erst einmal wieder alle Papiere geordnet. Als nächstes habe ich versucht, die deutsche Botschaft telefonisch zu erreichen. Es war jetzt ca. 15:30h, Büroschluss bei den Deutschen war jedoch schon um 12:00h - also nur ein Ansageband und keine Chance, eine Nachricht zu hinterlassen. Was passiert eigentlich, wenn ein deutscher Staatsangehöriger außerhalb der Bürozeiten einen echten Notfall hat???

    Konsularische Dienstleistungen seitens der Botschaft wie etwa nötige Dokumente und Bestätigungen im Übrigen nur nach vorheriger Terminvereinbarung. Also habe ich über das Kontaktformular eine Nachricht mit der Schilderung meiner Not und die Bitte um dringenden Rückruf abgesetzt. Was die Qualität der Unterstützung deutscher Staatsangehöriger im jeweiligen Ausland anbelangt, das ist gemeinhin nur als ein Trauerspiel zu bezeichnen. Wundert sich etwa noch jemand über diesbezügliche grottenschlechte Bewertungen dieser Einrichtungen im Internet?

    Die Maklerin habe ich Gott sei Dank sofort erreicht. Sie schickte mir innerhalb von fünf Minuten das Erbetene. Wie Ausdrucken vom Stick geht, weiß ich inzwischen auch für die Umsetzung in Thailand. Einmal tief durchatmen und zunächst eine Sorge weniger!

    Inzwischen ist es nach 16:00h - Büroschluss für viele Beamte, und auch abgefertigte Antragsteller wollten jetzt nach Hause. Die Folge: keine Taxis vor Ort, und auch die Bestellung eines Wagens über Grab klappte erst im dritten Anlauf. Durch die Rush Hour dauerte der Heimweg von etwa sieben Kilometern eine sehr reichliche Stunde. Die Zeit habe ich genutzt, um Christian schon einmal auf den aktuellen Stand zu bringen.

    Wir haben dann gemeinsam entschieden, es zunächst nicht auf die o.g. "Botschaftslösung" ankommen zu lassen, sondern den Termin am morgigen 23. Januar wie geplant wahrzunehmen. Meine Nacht war allerdings sehr unruhig und nicht wirklich erholsam 😉

    ACHTUNG!!! SPOILER!!!

    Im Endeffekt war dies die richtige Entscheidung. Wir sind um kurz nach 10h bei der Bank gewesen und haben alles Nötige bekommen - natürlich auch dies nicht kostenlos. 100 Baht pro Dokument, also in Summe 400 Baht (gut 10 €) wurden fällig. Kopien dieser Bescheinigungen und Ausdrucke von Personalausweis der Vermieterin und des Hausbuches waren in der Folge dank der Copyshops im Hause ruck zuck erledigt.

    In einer relativ ruhigen Ecke habe ich dann alles finalisierend geordnet, die neuen Kopien haben wir wieder brav jedes Blatt einzeln unterschrieben, und dann haben wir noch vor dem großen Andrang zur Mittagspause einen Tisch im Café ergattert und erst einmal in Ruhe einen Eiskaffee getrunken.

    Zehn Minuten vor 13h fanden wir uns dann wieder am Eingang der Immigration ein. Es war noch geschlossen, und es gab getrennte Warteschlangen für die Besucher, die wie wir einen Online-Termin vereinbart hatten und für den (überwiegenden) Rest ohne Termin. Als die Türen geöffnet wurden, kamen zunächst die Terminbesucher rein und verteilten sich auf die verschiedenen Bereiche je nach Anliegen. Von meinem Besuch gestern her wusste ich ja schon, wo wir hinmussten, und so konnten wir schnell in der betreffenden Wartezone Platz nehmen.

    Es gibt neben den stempelverteilenden Beamten auch eine Vielzahl von sogenannten Trainees - also Auszubildende, die beim Übersetzen helfen, Botengänge erledigen und auch die abgefertigten Pässe wieder an ihre Besitzer aushändigen. Da man uns auch um 13:05h noch nicht aufgerufen hatte, obwohl unser Schalter mit einer Beamtin besetzt war, habe ich dann eine solche Trainee gefragt, wie wir uns verhalten sollen. Sie meinte, wir müssten zunächst zum Schalter 27 (!!!) zum Dokumentencheck, wir sollten ihr doch bitte folgen.

    An Schalter 27 war heute Gott sei Dank eine andere Beamtin ansässig, sehr nett. Sie machte einen Haken nach dem anderen an unsere Unterlagen. Meine Bankgeschichten gab sie mir zurück, weil der Verdienst reiche, Christian bekam seine Einkommensbescheinigung retour, weil ja genügend Geld lange genug auf dem Konto gelegen hatte. Personalausweis der Vermieterin und Hausbuch bekamen einen Haken. Zum Schluss wurde unsere Wartenummer und der Schalter auf die Unterlagen geschrieben, wir sollten doch bitte noch kurz Platz nehmen und würden gleich aufgerufen. Erste Hürde übersprungen!!! Minimaler Optimismus machte sich breit.

    Unser Unterlagenberg war inzwischen übrigens auf 53 Blatt (!!!) pro Person angewachsen. Es kamen im Verlauf dann noch mindestens vier weitere hinzu.

    Kaum saßen wir wieder, wurden wir auch schon aufgerufen. Die jetzt zuständige Beamtin machte einen netten Eindruck, aber das heißt ja erst einmal nichts. Sie fing mit meinen Unterlagen an, blätterte in einem Affenzahn das Konvolut durch, stempelte was auch immer, sortierte aus, gab uns beiden drei zusätzliche Blätter zum Unterschreiben, stempelte kleine Blätter mit Daten und schob schließlich jedem von uns ein jeweils leeres Blatt mit der Aufforderung zu, doch bitte handschriftlich eine Skizze des Weges zu unserer Wohnung zu Papier zu bringen.

    Ich hatte über Immigrationbüros in der Provinz bereits gelesen, dass dort so etwas verlangt wird, für mich war das für die Hauptstadt Bangkok jedoch neu. Jedenfalls waren wir mental vorgewappnet und unter Berücksichtigung aller bisherigen Windungen und Verwicklungen nun auch nicht mehr großartig überrascht. Nach einigen präzisierenden Nachfragen, von welchem Startpunkt aus wir denn den Weg zeichnen sollten, einigten wir uns auf die benachbarte Hochbahnstation in Richtung Süden. Das war ja nun einfach: es ist eine schnurgerade Strecke von ca. 600m!

    Als auch das erledigt war, bekam ich in meinen Pass einen fetten großen Stempel. Verlängerung genehmigt!!!

    Bei Christian wurden die Bankunterlagen nochmal genauestens angeschaut, und dann bekam er der Stempel auch in seinen Pass. Trommelwirbel, Fanfaren bitte!! 😉

    Die Trainee entschwand mit Pässen, Christians Bankbuch im Original und dem jeweils zugehörigen Unterlagenberg wahrscheinlich ins Back Office, wir wurden erneut gebeten, Platz zu nehmen. Nach relativ kurzer Zeit bekamen wir gegen Unterschrift Personaldokumente und Bankbuch zurück. Es war - man staune - noch vor 14:00!!

    Kurz überlegt, ob wir nun die Mehrfach-Wiedereinreisegenehmigung heute noch beantragen oder noch einmal herkommen sollten - wir entschieden, dieses Vorhaben jetzt, da wir nun doch schon einmal hier waren, gleich mit zu erledigen. Die Beamtin bei den wiederum nötigen Wartenummern schickte uns vor Ausgabe einer solchen zunächst zum Kopieren des Passes mit dem frischen Stempel. Na, dieses Procedere kannten wir ja schon! 😀

    Zurück in der Immigration bekamen wir die erbetene Wartenummer und die Aufforderung, uns zur Zone C zu begeben. Die Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis war in Zone L passiert. Wir saßen noch nicht richtig, da wurden wir auch schon aufgerufen. Gebühren bezahlt, übrigens alles in bar - nur Bares ist Wahres 😉 - der ganze Prozess dauerte keine fünf Minuten: "Bitte draußen Platz nehmen, Sie werden aufgerufen!". Wartezeit ca. 15 Minuten, und nun ist eine ganze Seite des Passes voll mit beiden Stempeln.

    Wenn man denkt, das war es jetzt für das kommende Jahr: IRRTUM! Die Behörde will alle 90 Tage wiederum von einem hören. Die kleinen Zettel, die die Beamtin bei der Verlängerung mit gestempelt hatte, nennen den Termin für die nächste 90-Tage-Meldung. Jeder Ausländer mit Langzeitvisum muss sich alle 90 Tage wiederum bei der Immigration melden, um den Wohnort zu bestätigen.

    Das geht wohl inzwischen online, bei uns wird das Ende April sein. Da bleibt uns ja noch ein bisschen Zeit zur Recherche! Wenn wir übrigens in Deutschland sind, entfällt diese turnusmäßige Meldung. Mit der erneuten Einreise im Oktober beginnen die 90 Tage dann erneut zu laufen. Wird die Meldefrist versäumt, sind natürlich gleich Strafgebühren von maximal 5.000 Baht plus eine zusätzliche Summe pro versäumtem Tag von bis zu 200 Baht fällig. Also am besten den nächsten Termin vorbeugend gleich im Kalender notieren!

    Natürlich sind auch die beantragten Genehmigungen incl. der Stempel nicht umsonst. Die Gebührenstruktur hierfür erschließt sich einem allerdings nicht. Jegliche Visaverlängerung kostet, egal, ob für 30 Tage (mußten wir ja 2022 für Christian beantragen) oder wie jetzt bei uns für 365 Tage immer 1.900 Baht, knapp 49 Euro. Die Genehmigung für mehrfache Ein- und Ausreisen innerhalb eines Jahres kostet 3.800 Baht, gut 97 Euro. Verstehen muss man das nicht.

    Im Laufe des Vormittags hatte sich übrigens die deutsche Botschaft per Email zurückgemeldet. Ein Ehenachweis für die Thaibehörden erfolgt durch eine von der Botschaft beglaubigte Übersetzung der Heiratsurkunde. Eine Liste der für Bangkok hierfür verfügbaren sieben Übersetzungsbüros ist der Internetseite der Deutschen zu entnehmen.

    Mit vorliegender Übersetzung vereinbare man dann wiederum online einen Termin zur Beglaubigung bei der Landesvertretung. Auf die Tatsache, dass das Visum in einer knappen Woche ausläuft, wurde, obwohl von mir eindeutig dargelegt, gar nicht eingegangen. Notfälle haben nicht vorzukommen, basta!!

    Was haben wir nun? Insgesamt 11.800 Baht (312 €) für Gebühren weniger in der Reisekasse, einen genehmigten Aufenthalt bis zum 28. Januar 2025 und eine Wiedereinreisegenehmigung für beliebig viele Ein- und Ausreisen in diesem Zeitraum. Und natürlich einige Nervenanspannungen, schlecht verbrachte Nächte, Schweißausbrüche und ungesunde Blutdrucksteigerungen zusätzlich und ohne Berechnung!

    Das gibt uns nun die Freiheit und Sicherheit, jetzt die Zeit einerseits bis zu unserer Rückkehr nach Deutschland Mitte Mai und andererseits die Zeit nach unserer Rückkehr Ende Oktober genauer planen zu können. Wir haben ja die Idee einer Reise nach Laos, und wir sind für den Herbst von Freund Theja nach Australien eingeladen. Eine erneute Reise in den Isaan, also den Nordosten Thailands, wäre schön. Fest gebucht ist schon ein 14-Tage-Urlaub auf Koh Chang ab Ende Februar. Dort waren wir zuletzt 2019, und es war wunderschön.

    "Lessons learned" ist in meiner Berufstätigkeit immer Bestandteil eines Projektabschlussberichtes gewesen. Der unbedarfte Laie könnte stattdessen von "Moral und christlicher Nutzanwendung" sprechen......

    Und das Großprojekt "Aufenthaltsverlängerung" haben wir für dieses Mal abgeschlossen. Also, welche Erkenntnisgewinne haben wir, und was machen wir daraus für etwaige Folgevorhaben?

    Erstens:

    Jeder bringt sich jeden Morgen selber mit ins Büro. Gilt zu Hause und noch viel mehr hier. Die Beamtin am Schalter 27 am Montag hatte vielleicht einfach einen schlechten Tag. Pech für den Kunden, der unerfahren ist, weil er den Prozess noch nie durchlaufen hat! Aber wer nicht in der Lage ist, mit derlei Fährnissen und Unwägbarkeiten umzugehen, soll bitte gleich daheim bleiben. Nun haben wir die Erfahrung, und beim nächsten unschönen Erlebnis heißt es von unserer Seite einfach "Ommmmm!!!" 😉

    Zweitens:

    Vereinbare online einen festen Termin, um dir die Warteschlangen zu ersparen. Es gibt zwar reichlich Sitzplätze in den Wartezonen, aber am Montag haben auch Leute gestanden. Bis zu vier Wochen im Voraus ist eine Terminvereinbarung möglich.

    Bereite alles, was du brauchst, so weit wie möglich zu Hause vor. Mache ruhig deine eigene Ordnung, aber sei gewiss, dass deine Ordnung nicht diejenige der Beamten sein wird, die den Fall bearbeiten. Macht nichts, "Mai bpenn rai!", rede nicht dazwischen, sondern lass diejenigen machen, die was davon verstehen. Und mach' für alle Fälle zur Sicherheit einen weiteren Komplettsatz Kopien für den Verbleib im Eigenbestand!

    Drittens:

    Verlass dich nicht darauf, im Notfall von der deutschen Botschaft unkompliziert Hilfe zu erhalten! Schon gar nicht telefonisch und erst recht nicht am Nachmittag. Dienstleistungsgedanke? Fehlanzeige. Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner. Ehrlich gesagt, ziemlich frustrierend! Der Anspruch ist angesichts der Steuern, die wir zum Unterhalt dieses System aufzubringen haben, gewiß nicht zu hoch! Mein ehemaliger Dienstherr, die Deutsche Rentenversicherung Bund, sieht und praktiziert das jedenfalls anders.

    Viertens:

    Thailändische Bürokratie ist nicht immer rational nachvollziehbar. Aber nachdem wir das Procedere nun einmal erleidend durchlaufen haben, wissen wir beim nächsten Mal besser, wie es geht. Eine entsprechende Liste habe ich geschrieben und erstmal vorratshalber in die Schublade gepackt. Insgesamt ein lästiger Aufwand, der aber lohnt für ein ganzes Jahr in diesem tollen Land!

    Wir waren übrigens gestern Abend bei uns um die Ecke in einem winzigen und sehr sauberen Restaurant mit ausschließlich thailändischer Speisekarte. Zack! diese abfotografiert und durch ein Übersetzungsprogramm geschickt, das Ergebnis abgespeichert fürs nächste Mal. Es war total lecker, für uns beide zusammen haben wir 130 Baht, also 3,34 Euro bezahlt, das noch als Nachtrag und in Relation zu den berappten Verwaltungsgebühren. 😉
    Read more