• Was so alles zu tun ist

    29 października 2024, Tajlandia ⋅ ☀️ 32 °C

    Wir haben am ersten Morgen nach der Ankunft gleich einige Dinge in Angriff genommen, von denen wir im Vorfeld schon wussten, dass sie zeitnah nach unserer Rückkehr erledigt werden mußten. Auch aus diesem Grund haben wir uns für die Tage im Hotel entschieden, da alles, was anstand, im MBK durchführbar war.

    So haben wir zum Beispiel unsere thailändischen Telefonnummern, die wir ja als Prepaid-Modell haben, um ein Jahr verlängert. Ohne eine solche thailändische Nummer läuft hier gar nichts. Egal, ob man sich irgendwo ins WLAN einwählen will, bei Online Händlern einkaufen möchte oder die Fahrkarte für die BTS mit Geld bestücken möchte, überall wird nach der Telefonnummer gefragt. Die Verlängerung unter unserer gewohnten Nummer - wichtig, sonst hätte man überall erst die hinterlegte Nummer ändern müssen - ging unproblematisch, und wir hatten diesen Punkt schnell abgehakt.

    Etwas aufwendiger wird es, wenn man für das Inlandkonto eine Bank-App benutzt, wie es wir und Millionen andere tun, und zugleich ein neues Telefon hat - also die Hardware gewechselt hat. Bei geänderter Telefonnummer wäre ein anderes Verfahren abzuwickeln. Beim neuen Telefon muss man mit Pass und dem neuen Gerät, auf dem die App schon installiert ist, zu einer Filiale in unserem Fall der Bangkok Bank. Mit Hilfe des sehr netten und der englischen Sprache mächtigen Angestellten klappte das innerhalb von 10 Minuten.

    Der übliche Smalltalk enthüllte schnell, dass wir aus Deutschland kommen, und, oh Wunder, er hat einen Bekannten, der in Augsburg wohnt. Es war rührend, wie sehr er sich bemühte, Augsburg richtig auszusprechen und immer wieder am für die thailändische Zunge fast unmöglich zu artikulierdenden "gs" verzweifelte. Wir verabschiedeten uns im gegenseitigen Einverständnis, dass die jeweils andere Sprache sehr kompliziert sei.😉

    Natürlich waren wir auch zu einem Willkommenseis bei Swensens, das gehört ja zwingend zum Prozess des Ankommens dazu, ebenso wie thailändisches Streetfood im Foodcourt des MBK. Der dort angebotene Somm Tamm zum Beispiel (Salat mit grüner Papaya, Zitronensaft, Tomaten, Chilis und Schlangenbohnen) gehört zu den besten, die wir bisher gefunden haben.

    Parallel lief im Hintergrund immer die Sache mit den beschädigten Koffern weiter. Natürlich sind wie bei allen Vorhaben vor das Gelingen Fallstricke und Schlaglöcher eingebaut. Die ganze Huddelei, die wir mit der Air France bis zur initialen Klärung hatten, war unbeschreiblich. Zunächst mußte man sich innerhalb von 7 Tagen nach Ankunft und Feststellung des Gepäckschadens online zur richtigen Internet-Seite durchwursteln, auf der man sein Begehr dann formulierend vorbringen konnte - und man glaube nun nicht, daß die Gauner bei Air France einem dies in irgendeiner Form servicehalber erleichtert hätten! Au contraire! Kampfauftrag: Verwirrung des Klassenfeindes! Und dann hatte man alles soweit eingepflegt und hochgeladen - und jetzt streikte der Schalter zum endgültigen Abschicken des Ganzen. Auf wundersam verschlungenen Wegen und nach allerlei Telefongesprächen gelangten wir letztlich dann doch ans Ziel.

    Dann konnten wir endlich den Reparaturauftrag auslösen. Die Reparatur dauerte ein paar Tage, wurde aber komplett vom Hotel organisiert, was für uns sehr angenehm war! Wir hätten eigentlich angesichts des angerichteten Schadens keinen Pfifferling mehr auf die beiden Kofferruinen gewettet und es kann als sicher gelten, daß sie bei uns in Deutschland - zack! - als unreparierbar auf dem Müll gelandet wären. Nicht so hierzulande! Und das kommt unserer Grundeinstellung zu nachhaltigem Leben sehr entgegen!

    An einem der Tage waren wir auch schon mal mit einigen großen Taschen (in Ermangelung der Koffer 😉) mit Sachen in unserer Wohnung, um nach dem Rechten zu schauen, Strom und Wasser wieder anzustellen und den Kühlschrank in Betrieb zu nehmen. Alles war soweit in Ordnung, bis auf einen Spannungsbruch der mächtigen Rauch-Glasscheibe in einer der Schranktüren im großen Schlafzimmer.

    Das kann schon einmal vorkommen, wenn die Temperaturen entsprechend ansteigen und sich das Material des Mobiliars dadurch ausdehnt. Wenn dann eine Glasscheibe beim Einbau des Glases in einen Metallrahmen nicht genügend breite Ausdehnungsfuge zugemessen erhielt, staut sich das Glas am Metall und dann macht es Knacks! und die Scheibe zerbröselt in tausend scharfkantige Splitter.

    So auch hier - zum Glück haben wir die Wohnung ja möbliert gemietet, so daß für den Schaden das Haus zuständig ist. Und so mußten wir uns keiner Schnitt-Verletzungsgefahr beim Aufräumen aussetzen, sondern konnten die nötigen Arbeiten getrost den herbeigerufenen Heinzelmännchen und-weibchen vom Service überlassen, die zu mehreren und wohlgerüstet flugs freundlich und wohlgemut vor Ort erschienen. Und neue Glas-Schranktüren waren innerhalb einer Woche genauso zuverlässig geliefert und montiert. Perfekt!

    Die Koffer kamen nach drei Tagen pünktlich und professionell verarztet aus der Gepäck-Klinik zurück. Das Ganze war selbst für hiesige Verhältnisse mit insgesamt umgerechnet 81 € recht teuer, jedoch ist das Geld hierfür mittlerweile auf unserem Konto zurück.
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