• Tagestour in den Nordwesten v. Bangkok 1

    3. marraskuuta 2024, Thaimaa ⋅ 🌙 25 °C

    Am 3. November haben uns Poms und Non zu einem besonderen Ausflug in die nähere Umgebung von Bangkok mitgenommen. Sie hatten einen Kleinbus samt Fahrer gechartert und haben uns zu einem Abstecher in die Provinz Chainat, gut drei Stunden nordwestlich von Bangkok, eingeladen. Non unterstützt seit vielen Jahren einen jungen Mönch, der in einem Kloster in dieser Provinz lebt. Er sollte nun im Rahmen einer Kathin-Zeremonie ein neues Gewand von Non erhalten. Über den Zusammenhang von Kathin hatten wir ja schon am 26.10. im Zusammenhang mit der Prozession der königlichen Barken berichtet. So prächtig war unsere Veranstaltung zwar nicht, aber dafür umso ursprünglicher und für uns mehr als beeindruckend.

    Es ging schon sehr früh los, um kurz nach sechs Uhr morgens wurden wir abgeholt. Da es Sonntag war, erwies sich der Verkehr aus der Stadt hinaus nicht übermäßig stark, und wir kamen gut voran. Wir haben wieder die hervorragende Infrastruktur an den thailändischen Tankstellen genossen mit blitzsauberen Toiletten gratis und der Möglichkeit, Kaffee und Essen oder Snacks zu ganz normalen Preisen besorgen zu können, wie wir sie aus dem Alltag in der Stadt gewohnt sind.

    Für die letzten 45 Minuten war es dann mit den gut ausgebauten Straßen allerdings vorbei, es ging tief in ländliche Gegenden, und wir bekamen einen Eindruck vom Leben fernab selbst von einem 7/11. Hier sind die Wege zum Einkaufen weit, und unasphaltiert, und es wird sicher viel durch Eigenanbau zur Versorgung getan. Der Weg führte uns mitten durch Felder mit Zuckerrohr, Kassava und Mais. Das Kloster selbst, unser heutiges Ziel, liegt gefühlt irgendwo im Nirgendwo am Rande der Ebene, quasi am Fuß der sie begrenzenden bewaldeten Bergketten. Es ist sehr einfach und wenig prunkvoll. Die Gebäude sind eher praktisch aus Holz mit Blechdächern ausgeführt, halt so, wie es die beteiligte Dorfgemeinschaft mit ihren Mitteln ermöglichen konnte

    Die ganze benachbarte Dorfbevölkerung hatte das Tempelgelände farbenprächtig dekoriert und die Versammlungshalle, in der die Zeremonie stattfand, dem Anlass entsprechend vorbereitet. An den das Dach tragenden Säulen fielen jeweils Gebinde aus Zuckerrohr, Bananenstauden und einer Pomelo auf. Von der Decke hingen unterschiedliche Zeremonialfahnen herab, die mit Sprüchen verziert ein Krokodil, einen Tausendfüßler oder eine Schildkröte zeigten. Wir bekamen als die Gäste möglicherweise mit der weitesten Anreise gleich Plätze sehr weit vorne, und es versteht sich wohl von selbst, dass Christian und ich die einzigen Ausländer waren. Gut, dass wir Poms und Non an unserer Seite hatten, denn Englisch sprach hier niemand.

    Wir hatten am Vortag noch zwei Jasminkränze, typische Willkommensgeschenke, besorgt, und auch einen Umschlag mit einer moderaten Geldspende bestückt. Poms und Non hatten neben dem Gewand für "ihren" Mönch noch Tüten mit Gaben mit Gegenständen fürs tägliche Leben wie Seife, Waschmittel, Papiertaschentücher, haltbare Lebensmittel etc. für die anderen Mönche vorbereitet. Solche Gaben sind zu derartigen Anlässen ganz üblich und wurden auch von den anderen Gästen in großer Anzahl überreicht. Die ebenfalls zu Kathin gebräuchlichen Geldspenden kamen häufig in Form fantasievoll gestalteter "Bäumchen" daher. Nach einer Meditation, die der Abt leitete, wurden dann nach und nach alle Gaben überreicht.

    Die Übergabe der Geschenke geschah schweigend, wobei die Versammelten vor den in einer Reihe etwas erhöht sitzenden Mönchen knieten. Für eine korrekt ablaufende Zeremonie müssen mindestens fünf Mönche innerhalb der Sema-Steine des Klosters (acht Begrenzungsstelen, die meist die Form eines rituellen Lotusblütenblattes haben) anwesend sein. Der Spender erklärt, dass er veritable Kathin-Roben übergibt.

    Der vorsitzende Mönch gab dies anschließend der Versammlung bekannt und zitierte dann Pali-Texte aus den Ordensregeln. Der Spender zeigte dann die Roben, wonach die Mönche weitere rituelle Palitexte rezitierten.
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