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TailândiaKhlong Chala13°48’19” N 100°40’30” E
Die Prozession der königlichen Barken

Die königliche Barkenprozession (Thai: กระบวนพยุหยาตราชลมารค; krabuan phayuhayattra chonlamak) ist eine Zeremonie von sowohl religiöser als auch königlicher Bedeutung, die seit fast 700 Jahren stattfindet. Die königlichen Barken repräsentieren eine Mischung aus Handwerk und traditioneller thailändischer Kunst. Die Prozession wird selten abgehalten und markiert nur die bedeutendsten kulturellen und religiösen Ereignisse. Während der 70jährigen Regierungszeit von König Bhumipol Adunyadet wurde sie nur 16 Mal veranstaltet.
Die Barkenprozession umfaßt derzeit 52 Boote: 51 historische Barken und das königliche Boot Narai Song Suban, das König Bhumipol (Rama IX.) 1994 in Auftrag gab. Die Barken sind mit 2.082 Ruderern bemannt, und die Prozession führt den Fluss Chao Phraya hinunter: vom Wasukri Royal Landing Place im Dusit-Viertel von Bangkok, vorbei am Tempel des Smaragd-Buddha, und dem Großen Palast sowie am Wat Pho und erreicht schließlich Wat Arun in Thonburi.
Erste Quellen dokumentieren derartige Bootsprozessionen bereits für das 11. Jahrhundert. In diesem Zusammenhang wird ein König mit dem schönen Namen Sai Nam Pheung (wörtlich: König Honigfluß) genannt. In der Sukhothai-Periode (13. bis Anfang 15. Jahrhundert) wird eine solche Zeremonie für die Regentschaft des Königs Ram Khamhaeng im Rahmen des Loi Krathong-Festes erwähnt.
Aufzeichnungen des Franziskanermönches Marcelo de Ribadeneira berichten für das Jahr 1582 in der auf die Sukhothaiperiode nachfolgenden Ayutthaya-Zeit von einer Bootsprozession des Königs Maha Thammarachathirat folgendermaßen:
„Zu Ehren der Ankunft des Königs von Siam wurden vier große königliche Barken vor Seiner Majestät festgemacht. Viele Menschen bliesen kleine silberne Trompeten. Die königlichen Barken des Königs von Siam waren bemalt und mit vielen Kunstwerken und Statuen verziert. Als Heck und Bug geöffnet wurden, sah man ihre wunderschöne goldene Farbe. In der Form ähnelten sie Elefanten.“
Im Jahr 1687 notierte Simon de la Loubère, ein französischer Diplomat in Siam, in seinem berühmten Buch „Du Roi de Siam“ handschriftlich über den königlichen Bootszug des damaligen König Narai von Ayutthaya:
„Da wir in Siam nur auf dem Wasserweg und nicht auf dem Landweg reisen, hat der König von Siam viele schöne Transportboote. Ich habe gesagt, dass ein Boot, das nur aus einem einzigen Baum besteht, manchmal 16 bis 20 wa (32–40 Meter) lang ist. Zwei Männer sitzen im Schneidersitz parallel zueinander. Einer paddelt nach rechts, der andere nach links. Beim Bootfahren rudert man mit dem Paddel, und das Paddel ist ein kurzes Ruder, das in der Mitte und am Ende mit beiden Händen gehalten wird … Es ist nicht am Rand des Kahns befestigt, und die Person, die das Boot rudert, blickt zum Bug und paddelt mit dem Rücken zum Heck.
Auf einem einzigen Gefährt sind manchmal hundert …. Paddler zu zweit mit gekreuzten Beinen auf den Planken plaziert. Die untergeordneten Offiziere führen jedoch kürzere Boote mit weniger Paddlern, beispielsweise 16 oder 20. Während des Paddelns singen oder brüllen die Leute.“
Während der Prozessionen wurde der Takt des Paddelns durch Trommeln und begleitende Musik vorgegeben. Die meisten Boote dienten gleichzeitig im Bedarfsfalle ebenso als Kriegsschiffe.
Die momentan regierende Chakri-Dynastie kam nach dem Untergang Ayutthayas an die Macht und wählte Khrung Thep, das heutige Bangkok, als Regierungssitz.
Bald nach seiner Krönung im Jahr 1782 befahl König Rama I. den Bau der königlichen Barke Si Suphannahong. Die Si Suphannahong war über ein Jahrhundert lang die wichtigste königliche Barke. 1911 ließ König Rama VI. ihr Nachfolgeschiff, ebenfalls Suphannahong genannt, vom Stapel.
Im Jahr 1870 schrieb Anna H. Leonowens über die königliche Prozession des Ananta-Nakkharat-Bootes während der Herrschaft von König Rama V. Ihr Werk wurde in der englischen Ausgabe als „Governess at the Siamese Court“ veröffentlicht.
Bei Anna Leonowens handelt es sich um das Vorbild für die englische Lehrerin „Anna“ in der mehrfach verfilmte Story „Anna and the King of Siam“, 1951 als „The King and I“ ebenfalls Thema eines Musicals von Rogers and Hammerstein.
„Die königliche Staatsbarke, hundert Ellen lang, ist nicht nur kunstvoll geschnitzt und mit Kristall-, Porzellan-, Perlmutt- und Jadestücken eingelegt, sondern auch reich emailliert und vergoldet. Der Vorsteven, der sich zehn oder elf Fuß vom Bug erhebt, stellt die Nagha Mustakha Sapta dar, die siebenköpfige Schlange oder den Alligator. Ein Phrasat oder erhöhter Thron nimmt die Mitte ein und wird von vier Säulen getragen. Die außerordentliche Schönheit der Einlegearbeiten aus Muscheln, Perlmutt, Kristall und Edelsteinen in allen Farben, die Pracht der Vergoldung und die Eleganz der kostbaren Vorhänge, mit denen es behangen ist, machen es zu einem der eindrucksvollsten und schönsten Objekte, die man auf der Meinam sehen kann. Die Barke wird normalerweise von einhundertfünfzig Männern bewegt, ihre Ruder sind vergoldet und mit Silberspitzen versehen.“
— Anna Harriette Leonowens, Die englische Gouvernante am siamesischen Hof, 26. Juli 1870.
Bis zum Ende der absoluten Monarchie im Jahr 1932 fanden gelegentlich Prozessionen statt. Die meisten königlichen Barken wurden in der Nähe des Bahnhofs Thonburi aufbewahrt. Dieser wurde im Zweiten Weltkrieg bombardiert, wobei eine große Anzahl der Boote zerstört wurde. Erst im Jahr 1959 belebte König Bhumipol die historische Tradition der Barkenprozessionen erneut.
Die vier nachfolgend beschriebenen Boote sind die wichtigsten im Bestand:
Die königliche Barke SUPHANNAHONG (Thai: เรือพระที่นั่งสุพรรณหงส์; „Goldener Schwan“ oder „Phönix“) wurde 1911 während der Herrschaft von Rama VI. (König Vajiravudh) gebaut. Ihr Bug ähnelt einem mythischen Schwan oder Hong, ist mit Goldlack und Glasjuwelen geschmückt und hat eine kristalline Kugel und eine Quaste, die aus ihrem Maul baumelt. Dieses 46 Meter lange Schiff wurde aus einem einzigen Teakholzstamm geschnitzt und lief am 13. November 1911 vom Stapel. An Bord befindet sich ein goldener Pavillon, in dem der König und seine unmittelbare königliche Familie untergebracht wird. Suphannahong ist die reguläre königliche Barke, wenn ein König mit der Prozession reist. Sein Rumpf ist schwarz lackiert.
Das königliche Boot ANANTANAKKHARAT (Thai: เรือพระที่นั่งอนันตนาคราช; Ananta, „König der Schlangen“, Naga) wurde während der Herrschaft von Rama III. (König Nangklao) gebaut. Es wurde als primäres königliches Transportboot von Rama IV. (König Mongkut) verwendet. Die aktuelle Anantanakkharat wurde während der Herrschaft von Rama VI. (König Vajiravudh) in Auftrag gegeben und am 14. April 1914 vom Stapel gelassen. Der Bug ist als siebenköpfige Naga, dem mystischen schlangenartigen Geschöpf gestaltet, in gold lackiert und mit Glasjuwelen besetzt. Anantanakkharat trägt im Gegensatz zu den anderen königlichen Barken, die mit Pavillons ausgestattet sind, mittig einen kleineren pagodenartigen Aufbau, um darin heilige Gegenstände zu transportieren. Ihr Rumpf ist grün gestrichen.
Das Boot ANEKKACHATPHUCHONG (Thai: เรือพระที่นั่งอเนกชาติภุชงค์) – auf Kiel gelegt während der Herrschaft von Rama V. (König Chulalongkorn) im späten 19. Jahrhundert - ist die älteste der vier königlichen Barken. Obgleich der Steven keine große mythische Figur trägt, weist dieser doch zahlreiche kleine dekorative geschnitzte Nagas auf. Der Rumpf von Anekkachatphuchong ist rosa lackiert.
Die königliche Barke NARAI SONG SUBAN RATCHAKAN THI GAO (Thai: เรือพระที่นั่งนารายณ์ทรงสุบรรณ รัชกาลที่ ๙; „Gott Narayana auf seinem Träger Garuda“) ist das einzige Boot, dessen Bau 1994 und während der Herrschaft von König Bhumipol (Rama IX.) begonnen wurde. Der Stapellauf erfolgte am 6. Mai 1996 anläßlich der Feierlichkeiten zum fünfzigsten Jahrestag der Thronbesteigung. Das Boot mit rotem Rumpf übernahm vorübergehend einmal die Rolle der wichtigsten königlichen Barke von Suphannahong. Die ursprüngliche Narai Song Suban – zerstört im Zweiten Weltkrieg - begann ihr Leben als Mongkol Suban und hatte nur den Garuda als Galionsfigur, bevor König Mongkut vorn eine Statue von Narayana (= Vishnu) nachrüstete und sie in Narai Song Suban umbenannte.
Die Namen der vier königlichen Barken sind in einem Reim zusammengesetzt: „Suphannahong“, „Narai Song Suban“, „Anantanakkharat“ und „Anekkachatphuchong“. Die Prozessionsordnung der königlichen Barken ist so gestaltet, dass „Anantanakkharat“ an der Spitze fährt, gefolgt von „Suphannahong“, „Narai Song Suban“ und „Anekkachatphuchong“.
Das gesamte Schauspiel wurde ausführlich vom Fernsehen übertragen und gestattete dadurch Detailbilder, die für die Menschenmassen, die die Ufer des Flusses säumten, in dieser Art nicht sichtbar und zugänglich waren. Wir waren also gut beraten, uns das Ganze daheim im klimatisierten Hotelzimmer anzuschauen, anstatt uns in der prallen Sonne im Gewusel des Publikums durchbraten zu lassen.
Quelle Texte und Bilder: Wikipedia
Quelle Videos: YoutubeLeia mais