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- Day 149
- Thursday, March 20, 2025 at 3:44 AM
- 🌬 27 °C
- Altitude: 11 m
ThailandKhlong Klang12°6’37” N 102°16’9” E
Weiße Elefanten auf Koh Chang??

Nun sind wir also wieder einmal für zwei Wochen am Meer, das dritte Mal in Serie bereits auf der Elefanteninsel Koh Chang im Golf von Thailand, deren Umriß ein wenig an den Kopf eines der grauen Dickhäuter erinnert. Ja, hinzu kommt, daß der Elefant das Wappentier von Thailand ist, stehen doch alle „weißen“ Elefanten, wenn sie entdeckt werden, hierzulande dem König zu. Dabei sind diese selten vorkommenden Albinos beileibe nicht weiß, sondern weisen nur eine deutlich hellere Hautfarbe auf. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts schmückte ein weißer Elefant auf rotem Grund die Flagge des damals noch Siam genannten Landes.
Alle entdeckten weißen Elefanten werden nach dem Gesetz („The Elephant Maintenance Act“, 1921) dem König präsentiert: normalerweise in einer Zeremonie – sie werden nicht in Gefangenschaft genommen. Je mehr weiße Elefanten der König hat, desto größer ist sein Ansehen. Der verstorbene König Bhumipol Adunyadet besaß zehn. Den weißen Pachydermen ist sogar ein eigenes kleines Museum auf dem Gelände des Dusit-Palastes gewidmet. Die dortigen Beschriftungen sind allerdings nur in Thaischrift angebracht.
Ein weißer Elefant in Thailand ist nicht zwangsweise ein Albino, jedoch muss er eine blasse Haut haben. Mögliche Kandidaten werden nach verschiedenen Kriterien bewertet, die in alten Texten festgeschrieben sind:
• eine weiße oder rosa Färbung des Auges rund um die Hornhaut,
• der Gaumen muss rosafarben und glatt sein,
• eine charakteristische Hautfalte an den Schultern,
• die Haut um die Stoßzähne hat die gleiche Farbe wie die unter den Schultern,
• weiße oder rosa Genitalien,
• weiße oder rosa Zehennägel,
• die Nagelhaut muss heller sein, als die umgebende Haut,
• das Haar ist von hellbrauner Farbe und durchscheinend, wenn gegen das Licht gehalten,
• aus einem Haarfollikel wachsen zwei Haare,
• die Schwanzhaare müssen besonders lang sein,
• die Öffnung der Musth-Drüse hat eine hellere Farbe als bei gewöhnlichen Elefanten,
• die allgemeine Körperfärbung ist ein „Kastanien-Grau“.
Elefanten, die diesen Test bestehen, werden in vier Kategorien eingeteilt und dann dem König angeboten. Manchmal werden Elefanten aus den niedrigen Kategorien zurückgewiesen.
Weiße Elefanten in Redewendungen
• „Weißer Elefant“ ist eine Bezeichnung für eine Investitionsruine. Der Begriff wird nicht nur auf gescheiterte Großprojekte angewendet, sondern auch auf solche, die im Verhältnis zum Nutzen übermäßig teuer sind oder hohe Folgekosten verursachen, zum Beispiel wenig genutzte Fußballstadien oder Olympiastadien. Dirk van Laak nannte in seinem Buch Weiße Elefanten (1999) unter anderem das gigantische Staudamm-Projekt Atlantropa, die Concorde und das Kernkraftwerk Kalkar als Beispiele. Der Schweizer Fotograf Christian Helmle dokumentierte „Weiße Elefanten“ in Europa und veröffentlichte im Jahr 2007 einen Bildband unter diesem Titel. In der Entwicklungspolitik werden Entwicklungsprojekte, die viel kosten, soziale und ökologische Schäden anrichten und geringen Nutzen bringen, als „Weiße Elefanten“ bezeichnet.
• Im Englischen spricht man ähnlich wie im Deutschen von einem weißen Elefanten (englisch white elephant), wenn eine Sache keinen Nutzen hat, aber viel Aufwand verursacht oder übermäßig viel kostet, oder wenn der Besitzer kein Interesse an ihr hat. Der Ausdruck white elephant in der Bedeutung „mit erdrückenden Kosten verbundener Gegenstand, den man gern los wäre“ ist seit 1851 belegt. Er geht anscheinend darauf zurück, dass der König von Siam weiße Elefanten gelegentlich mit der Absicht verschenkte, den Empfänger finanziell zu ruinieren.
Aber genug Elefantöses! Hier im Hotel KC Grande kennen wir die Rahmenbedingungen bereits von unseren vorhergehenden Aufenthalten, so daß man sich gut auf Gewohntes einstellen konnte. Auffallend ist, daß gegenwärtig eine deutsche Übermacht an Touristen in der Anlage zu finden ist. Offenbar haben einige deutsche (Pauschal)Anbieter das Haus in ihre Programme aufgenommen.
Auch das Zimmermädchen, das hinter uns aufräumt, ist eine Bekannte aus dem vorigen Jahr. Damals hatte sie einmal ein Handtuch in Form eines Schwanes auf unseren Betten drapiert und mit in der Vornacht vom Regen herabgewaschenen verschiedenfarbigen Frangipaniblüten dekoriert. Ich zeigte ihr die damals gemachten Fotos, worauf sie wiederum eine Handtuch-Schwanenskulptur anfertigte. Die Thais haben eben Sinn und Neigung für handwerklich-dekorative Basteleien. Das kann man im Alltag immer wieder beobachten.
Ein wenig habe ich mich auch wieder mit den uns umgebenden Gehölzen befaßt. Da ist zum einen ein KATAPPENBAUM direkt vor unserem Zimmer, der auch Meer- oder Seemandel, Indische Mandel oder Badam genannt wird. Die Art ist in Malesien (Malaiischer Archipel von Sumatra, der Süden der Halbinsel Malakka bis Neuguinea und der Bismarck-Archipel sowie die Philippinen) und bis ins Pazifikgebiet beheimatet, ist aber auch außerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebietes oft zu finden.
Katappenbäume sind halbimmergrüne Bäume, die Wuchshöhen von bis über 30 Meter erreichen. Sie weisen eine quirlige, horizontale Verzweigung auf, die zu einer offen spreizenden Krone führen. Der Stammdurchmesser erreicht bis 150 Zentimeter und manchmal werden Brettwurzeln gebildet. Die Borke ist gräulich-braun und im Alter langsrissig und schuppig.
Das Fruchtfleisch und der Kern der Frucht sind essbar und wohlschmeckend, die Hülle jedoch ist sehr zäh und muss zuvor entfernt werden, was oftmals nicht einfach ist.
In Asien und Afrika wird die Art oftmals als Schattenspender angepflanzt. Das mäßig beständige und mittelschwere Holz wird auf Grund seiner leichten Bearbeitung als Nutzholz verwendet, ihm wird auch ein angenehmer Geruch nachgesagt. Das elastische Holz ist rötlich mit einer gekreuzten und gewundenen Maserung. In Malaysia wird es für den Boots- und Hausbau eingesetzt. Das Holz kann in Wasser eingeweicht werden und ergibt eine gelbe Farbe, die Rinde eine schwarze, beide Lösungen werden als Färbemittel genutzt.
Der Rinde werden auch medizinische Wirkungen zugeschrieben, beispielsweise gegen Durchfall, Gonorrhö, Leukorrhö, Typhus und Magenkrämpfe.
In der Aquaristik verwendet man die getrockneten Blätter (als Seemandelbaumblätter) vorbeugend und zur Behandlung von Krankheiten. Die Inhaltsstoffe der Blätter (Flavonoide/Gerbstoffe, Tannine, Saponine/Triterpinoide) haben eine antibiotische, antimykotische, antioxidative, adstringierende und entzündungshemmende Wirkung.
Dann ist da auch noch der ALEXANDRISCHE LORBEER, der entlang unseres Strandabschnitts gedeiht. Calophyllum inophyllum, auch Tamanu, Kamani oder Foraha genannt, ist ein nur langsam wachsender Hartholzbaum, dessen Holz als Indisches Mahagoni oder Rosenholz gehandelt wurde; es wird auch als Bintangor verkauft. Der Baum ist von Ostafrika bis Malesien, Polynesien und Nordaustralien beheimatet. Er ist vergleichsweise tolerant gegenüber Salz.
Der Alexandrische Lorbeer darf – was zur Verwirrung beiträgt – nicht mit dem Alexandrinischen Lorbeer verwechselt werden. Bei letzterem, der auch als „Traubendorn“ bezeichnet wird und zu den Spargelgewächsen zählt, handelt es sich um einen eher kriechend wachsenden Halbstrauch.
Aus den Samen des Alexandrischen Lorbeers wird Tamanuöl (Calophyllum- oder Forahaöl) gewonnen, wobei ein ausgewachsener Baum zwischen einem und zehn Kilogramm Öl pro Jahr liefern kann. Auf Madagaskar und in Ostafrika ernähren sich dort beheimatete Flughunde von den ölhaltigen Samen und tragen so zur Verbreitung der Pflanze bei.
Das Tamanuöl findet mittlerweile in der Behandlung von Hautkrankheiten und in der Kosmetik Verwendung. Es hat eine antibakterielle, entzündungshemmende und wundheilende Wirkung.
Die Elefanten lassen uns nicht los! Gerade entdecken wir eine neue Dekoration von unseren Zimmerfeen auf den Betten: diesmal sind es eben ausgerechnet WEISSE Elefanten, die uns überraschen und erfreuen! Und damit ist die eingangs formulierte Frage quasi aus dem Stegreif beantwortet und bejaht worden!
Quelle: WikipediaRead more
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