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- Dag 164
- fredag 4. april 2025 11:54
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VietnamStadt Hạ Long20°56’1” N 107°4’9” E
Die Bucht des untertauchenden Drachens

Das letzte Mal besuchten wir diesen Ort am Heiligen Abend 2016: die Halongbucht. Damals waren wir auf mittelmäßigen bis schlechten Lokalstraßen von Hanoi aus 4 1/2 Stunden nach dort unterwegs. Heute brauchten wir auf einer inzwischen entstandenen Autobahn mit einer Zwischenrast nur noch rund 3 Stunden.
Die Halong-Bucht (vietnamesisch: Vinh Hạ Long) ist ein rund 1.500 km² großes Gebiet im Golf von Tonkin in der Provinz Quảng Ninh im Norden Vietnams. Nach offiziellen Angaben ragen 1.969 Kalkfelsen, zumeist unbewohnte Inseln und Felsen, zum Teil mehrere hundert Meter hoch aus dem Wasser. Das Kalksteinplateau, das die Bucht beheimatet, sinkt langsam. 1994 erklärte die UNESCO die Bucht zum Weltnaturerbe.
Der Name Vịnh Hạ Long bedeutet „Bucht des untertauchenden Drachens“ - im Gegensatz zu Thang Long („aufsteigender Drache“, dem alten Namen von Hanoi). Der Legende nach entstand die Bucht durch einen Drachen, einem Long, der nahe am Meer in den Bergen lebte. Als er zur Küste lief, zog er mit seinem Schwanz tiefe Furchen in das Land, das dann vom Meer überflutet wurde, nachdem der Drache ins Wasser abgetaucht war.
Der Name Ha Long verbindet die Geschichte der Drachen mit dem Kampf der Vietnamesen gegen Invasoren. Nach der Gründung Vietnams wurde das Land von ausländischen Feinden angegriffen. Der Gott Ngoc Hoang schickte die Drachenmutter und ihre Drachenkinder zur Erde, um den Vietnamesen im Kampf gegen die Feinde zu helfen. Als die feindlichen Schiffe die Küste stürmten, spuckten die Drachen sofort zahlreiche Juwelen aus. Diese Juwelen verwandelten sich in kleine und große Felseninseln und verbanden sich zu einer festen Zitadelle. Die angreifenden Schiffe der Feinde wurden zerstört.
Nach dem Sieg sahen die Drachen, daß es hier nicht nur schöne Landschaften gab, sondern die Menschen fleißig waren und sich gegenseitig halfen. Deshalb kehrten die Drachenmutter und ihre Drachenkinder nicht in den Himmel zurück, sondern blieben auf der Erde, wo die Schlacht stattfand, um die Menschen in Dai Viet (Groß-Vietnam) für immer zu beschützen.
Der Ort, an dem die Drachenmutter landete, hieß Ha Long, und der Ort, wo die Drachenkinder neben der Drachenmutter landeten, hieß fortan Bái-Tử-Long-Bucht. Die durch die Drachenschwänze aufgewirbelten Wellen hießen Bạch Long Vĩ – die heutige Halbinsel Trà Cổ.
Geologisch entstand die heutige Bucht durch einen im Holozän (gegenwärtige Erdzeit, nach der letzten Eiszeit) ertrunkenen Kegelkarst. Die Kalke entstammen dem Kambrium vor ca. 500 Millionen Jahren, also dem ältesten Paläozoikum (Erdaltertum).
Ein Kegelkarst ist eine unter feuchttropischen Klimabedingungen auf Carbonatgesteinen entstehende Karstlandschaft, die im Gegensatz zum mediterranen Karst von Vollformen, den Karstkegeln, geprägt ist.
Intensive Verwitterung der Kalke schafft tiefe Hohlformen, zwischen denen die Kuppen erhalten bleiben. Die als cockpits bezeichneten ersten Hohlformen haben daher meist einen sternförmigen Grundriß mit nach innen gewölbten Begrenzungslinien. Ihr Tiefenwachstum endet oft erst mit dem Erreichen nicht lösungsfähiger Gesteine unterhalb der Carbonatgesteine oder im Niveau des Vorfluters, also häufig nahe dem Meeresspiegelniveau (vgl. Abbildung).
Fortgesetzte Korrosion an der Basis der Kuppen führt zur Versteilung ihrer Flanken und damit zur Ausbildung der typischen Karstkegel, die teilweise als isolierte Formen aus der Ebene aufragen. Durch weitere Verwitterung der Kegel entstehen schließlich die steilwandigen Karsttürme, die vielfach selbst zahlreiche Lösungsformen aufweisen: an der Basis der Türme, im Übergangsbereich zur bodenbedeckten Ebene finden sich Hohlkehlen und die größeren Fußhöhlen an denen manchmal Deckenkarren ausgebildet sind. In größerer Höhe auftretende Höhlen werden als Halbhöhlen bezeichnet. Des weiteren können im Eingangsbereich den Höhlen Außenstalaktiten hängen (vgl. Abb.).
Die Grotten und Höhlen können teilweise, wie einige Strände auch, nur bei Ebbe betreten werden. Viele von ihnen sind grün, also über und über mit Pflanzen bewachsen, auf den größeren gedeiht teilweise dichter Dschungel. Teilweise haben die Naturkräfte regelrechte Tunnel durch den Fels geschaffen.
Quellen: Spektrum der Wissenschaft und Wikipedia
Wir legten auf der Fahrt einen Zwischenstopp ein. Das größere Gebäude am dortigen Parkplatz beherbergt eine Firma, die auf die Herstellung und vor allen Dingen die Vermarktung von Perlenschmuck ausgerichtet ist. Menschen und Himmel über Menschen, vor allen Dingen offenbar vom indischen Subkontinent! Durch die offenen Türen der Halle konnte man in der Ferne bereits erste Kegelkarstausläufer wahrnehmen.
Nachdem wir das Notwendige zur körperlichen Dehydrierung abgeschossen hatten, machten wir, dass wir weiter kamen. Wir näherten uns nun der Lokalität Ha Long. Und wir trauten unseren Augen nicht. Die gesamte Gegend ist inzwischen zubetoniert und mit Neubauten zugepflastert, deren Gros aber immer noch leersteht. Es drängt sich der Eindruck auf, daß hier möglicherweise Beherbergungskapazitäten am Bedarf vorbei geschaffen worden sein könnten.
Der Strand ist mit ausgewachsen verpflanzten Kokospalmen besetzt und offenbar zu einer Live-Discozone mutiert. Außerdem ist ein Vergnügungspark mit Riesenrad, Achterbahn und anderen Dingen entstanden, der mit einer über monströs hohe Stützen geführten Seilbahn erreicht werden kann. Horden von Touristen, herangekarrt von unübersehbar vielen Bussen fluteten das Schiffsterminal am Hafen. Kurz: ein veritabler Rummel!
Wir begaben uns an Bord des uns zugedachten Schiffes und harrten der Dinge, die da weiter kommen sollten.Les mer