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Die Shan oder Wer mit wem gegen wen?

Das Volk der Shan, im Deutschen auch Schan (andere Bezeichnungen: Sha, Tai Shan, Sam, T(h)ai Yai (große T(h)ai), Tai Luang, Ngio, Ngiow, Ngiaw, Ngiao, Ngeo, Dai, Sán Chay etc.) ist die größte nationale Minderheit in Myanmar (Birma). Es gehört zur Familie der Tai-Völker.
Die Shan nennen sich selber nicht Shan, sondern Tai; in Thailand werden sie als Thai Yai (ไทใหญ่) große Thai bezeichnet. Der Name Shan kommt aus dem Birmanischen und bedeutet Siam, สยาม ausgesprochen Sayaam, der alte Name von Thailand.
Die Shan leben hauptsächlich im Shan-Staat mit der Hauptstadt Taunggyi im Osten Myanmars, wo sie mit 8,5 % (etwa vier Millionen) die größte Minderheit im Lande bilden. Des Weiteren leben Shan im südwestlichen Kachin-Staat. Andere Quellen beziffern die Anzahl der Shan mit sieben bis acht Millionen, wobei allerdings nicht nur dieses Tai-Volk, sondern auch noch Pa-o, Palaung, Wa, Kachin, Akha und Lalu dazugezählt werden und so wohl eher die Gesamtbevölkerung des Shan-Staats genannt wird.
Kleine Gruppen von Shan finden sich auch an der Grenze zur chinesischen Provinz Yunnan, in Laos und in Thailand. Die in China offiziell zur Dai-Nationalität gezählte Bevölkerung ist eng mit den Shan verwandt oder zumindest teilweise mit ihnen identisch. Sie haben geschichtlich betrachtet dieselben Ursprünge und auch kulturelle Gemeinsamkeiten.
Die Shan sind 650 v. Chr. aus dem heutigen China in ihr heutiges Siedlungsgebiet eingewandert. Ende des 13. Jahrhunderts regierten sie mit dem Königreich Ava über Birma, und bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts hatten sie ihr Reich bis nach Yunnan in China, nach Tenasserim im Südosten Birmas, nach Assam in Indien und in Teile von Laos und Thailand ausgedehnt.
Die meisten Shan sind Buddhisten, aber auch Hinduismus, Islam und Animismus sind verbreitet. Die gleichnamige Sprache Shan zählt, wie Thai, zu den Tai-Sprachen. Sie wird mit der Shan-Schrift geschrieben. Die meisten Shan sind Bauern und leben vom Anbau von Reis, Gemüse, Soja und Obst, aber auch Edelsteine und Teakholz werden in der Region gewonnen. Traditionell sind Schmiede- sowie Gold- und Silberarbeiten. Der weitverbreitete Anbau von Opium liegt zum großen Teil in den Händen der Regierungsarmee.
Ende des 16. Jahrhunderts wurden die Shan von den Birmanen unterworfen, und 50 Jahre später beendeten die Chinesen die Shan-Monarchie. 1774 eroberte Siam das Kőnigreich Lan Na im heutigen Norden Thailands und machten es tributpflichtig. Lan Na war davor Burma tributpflichtig gewesen und umfaßte Teile des heutigen Shan Staates. Der Shan-Staat wurde 1887 britisches Protektorat, 1922 erhielten die Shan einen eigenen Status, und die Briten schufen die „Federated Shan States“.
Anfang 1942 marschierten die Chinesen unter Chiang Kai-shek in das Gebiet ein. Sie taten dies, um die Briten im Kampf gegen die Japaner zu unterstūtzen, welche in Burma eingefallen waren. Am 10. Mai 1942 besetzte Thailand wiederum als Verbǜndeter der Japaner Kengtung und vertrieb die Chinesen. Die Thai eroberten also die Gebiete zurǜck, welche sie ab 1883 in den Grenzverträgen mit England verloren hatten. Am 14. August 1945 zogen sich die Thai wieder zurück, um eine Aufnahme Thailands in die UN nicht zu gefährden. Die Shan Staaten kamen so wiederum unter britische Herrschaft.
Im Vertrag von Panglong von 1947 zwischen Burma und den Shan wurde der Weg zur Verfassung der Union von Birma geebnet, der die gemeinsame Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahre 1948 folgte. Den Shan wurde in der Vereinbarung zugesichert, sich nach einer Frist von zehn Jahren von der Union lösen zu könnten.
Ende 1949 zogen sich geschlagene Truppen der 93. Division von Chiang Kai-sheks Kuomintang (kurz KMT) von Yunnan kommend wiederum in die Gebiete der Shan zurück und errichteten dort Basen. Zirka 12.000 Mann KMT Truppen setzten sich fest, begannen mit dem Opiumanbau und -handel und ermutigten Shan, mit ihnen in das Geschäft einzusteigen.
Die Regierung in Rangoon beschwerte sich deshalb am 17. März 1953 bei der UN-Hauptversammmlung. 59 Staaten stimmten für die Forderung nach einem kompletten Rückzug der nationalchinesischen Truppen. Nur Nationalchina stimmte dagegen. Die birmesischen Truppen starteten darauf die Operation Nagar Naing, um die Truppen aus der Shan-Region zu vertreiben, erlitten jedoch eine schwere Niederlage.
Ende 1953 kam es zu Verhandlungen, um einen Rückzug der KMT zu erreichen. Im Februar und April 1954 wurden daraufhin Tausende KMT Mitglieder ŭber Chiang Rai (Nordthailand) nach Taiwan ausgeflogen. Aber 6.000 KMT verblieben vor Ort. Erst 1960 gelang es der birmesischen Armee, mithilfe von chinesischen Truppen die KMT endgültig aus dem Shan Staat Richtung Thailand zu vertreiben.
Am 31. März und 17. April 1961 evakuierte Taiwan 4.500 KMT Soldaten. Die restlichen Einheiten der KMT flohen nach Thailand und Laos. Viele von diesen hatten einheimische Frauen geheiratet und Familien gegründet und siedelten im Grenzgebiet von Chiang Rai, Chiang Mai und Mae Hong Son. Den Kampf gegen das kommunistische China hatten diese KMT aufgegeben. Stattdessen wurden sie nun von Thailand als Grenzschutztruppen eingesetzt.
Damit machte man aber den Bock zum Gärtner, denn natürlich ließen die KMT auch in Thailand nicht vom lukrativen Opiumgeschäft ab, sondern kooperierten munter mit Shan-Gruppierungen in Birma.
Für den grenzüberschreitenden Verkehr organisierte man Maultierkarawanen, um das Opium aus den entlegeneren Gebieten des südlichen Shan-Staates zu transportieren.
Mit den chinesischen Truppen kamen 1961 Mitglieder der kommunitischen Partei Birmas und chinesische Freiwillige, und diese setzten sich im őstlichen Shan Staat in den ehemaligen Basen der KMT fest. Besonders in den Grenzgebieten zu China rekrutierten sie Einheimische. Von dort aus organisierten sie bewaffnete Operationen bis nach Zentral-Myanmar.
Da sich 1957 bereits deutlich abzeichnete, daß sich der Shan-Staat nicht, wie im Vertrag von Panglong zugesichert, von der Union Birmas abspalten konnte, gingen Studenten in den bewaffneten Untergrund, um die Unabhängigkeit militärisch zu erzwingen. Dabei wurden sie nun wiederum von den KMT unterstützt.
Im Jahre 1962 putschte das birmanische Militär und setzte die Verfassung außer Kraft. Der Anführer des Putsches, Ne Win, hatte bereits als Premierminister 1959 die Macht der Fürsten im Shan-Staat aufgehoben. Die Militärregierung verfolgte einen sozialistischen, zentralistischen Kurs. Die Shan State Army (kurz SSA) wurde 1964 durch den Zusammenschluss mehrerer Gruppen gegründet. Sie gilt als erste ernstzunehmende Widerstandsbewegung gegen die Macht des Militärs.
Eines der Ziele der SSA war die Wiederherstellung der alten Zustände, also die Macht der Fürsten. Die SSA bekämpfte die Militärregierung, aber auch die KMT, welche wiederum vom CIA Unterstützung erhielt. 1969 verfügte die SSA über fast 10.000 Mann. Aber die Verluste waren groß und viele Kämpfer schlossen sich anderen Widerstandsgruppen an oder liefen zu den Kommunisten über. 1976 galt die SSA als geschlagen und lőste sich auf. Die SSA bildete aber die Basis der noch heute bestehenden Shan Armeen.
Die Shan State Army-North (kurz SSA-N) der Shan State Progress Party baute auf den 4.000 Kämpfern auf, welche von der SSA zur illegalen Communist Party of Birma (CPB) übergelaufen waren. Die CPB erhielt Hilfe aus China, während die SSA von keiner ausländischen Macht Unterstützung erhielt. Im Süden schlossen sich 2.000 Soldaten den Drogenmilizen um die KMT an. Auf diesen Milizen basiert die noch heute aktive Shan State Army-South (kurz SSA-S) des Restoration Council of Shan State. Finanziert wurde der bewaffnete Kampf unter anderem mit Opiumanbau. Im Mai 1973 vereinbarte die birmanische Regierung mit den USA die Bekämpfung des Mohnanbaus.
Der chinesische Shan Khun Sa (alias Chang Shi-fu), ein Opiumhändler, baute zwischen 1965 und 1969 seinerseits eine eigene Miliz auf, die zunächst die Regierung unterstützte. Die Miliz war vom Typ Ka Kwe Ye . Ka Kwe Ye bedeutet Verteidigung. Die Ka Kwe Ye-Milizen wurden durch lokale Initiativen aufgebaut, nicht durch das Militär gegründet. Sie finanzierten sich selber und unterstanden nicht der Militärhiarchie. Sie wurden vom Militär weder ausgerüstet, noch ausgebildet oder bezahlt. Oftmals bekamen Ka Kwe Ye Milizen Lizenzen zum Beispiel für den Abbau von Bodenschätzen, Abholzgenehmigungen und Ländereien,damit sie sich selber finanzieren konnten. Im ganzen Shan Staat gründeten lokale Führer Ka Kwe Ye Milizen, welche sehr einflussreich wurden.
Khun Sa wurde der inoffizielle Führer dieser Milizen. Dem Militär wurde er dadurch zu mächtig, und man verhaftete ihn 1969. 1973 wurde er im Zuge eines Gefangenaustauschs freigelassen: Mitglieder seiner Miliz hatten russische Mediziner entführt und als Geiseln genommen.
Nach seiner Freilassung baute Khun Sa 1974 die Shan United Army (SUA) auf und bekämpfte die Miltärregierung. Auch wenn der Name etwas anderes vermuten ließ, waren die meisten Mitglieder der SUA Chinesen, also ehemalige Mitglieder der KMT im Shan-Staat und Thailand. Und sie waren eher eine kriminelle Vereinigung von Drogenhändlern als Freiheitskämpfer. Das Hauptquartier der SUA befand sich in Ban Hin Taek, einer Bergsiedlung im Nordwesten der Provinz Chiang Rai. 1982 wurde das Dorf von Thai-Truppen gestürmt, und Khun Sa baute ein neues Hauptquartier in Homong im Shan-Staat auf, gegenüber der thailändischen Provinz Mae Hong Son in der Höhe von Mittelthailand.
1985 vereinigte er sich mit Mo Heing, der 1982 die Shan United Revolutionary Army (SURA) gegründet hatte. Die SURA hatte sich zuvor mit einer Abspaltung der SSA zur Tai Revolutionary Army (TRA) vereinigt. SURA und TRA bildeten nun die Muang Tai Army (MTA), die Khun Sa befehligte.
Der Vereinigte Rat des Shan-Staates stand unter dem Vorsitz von Khun Saeng, dem Onkel von Khun Sa, und später von Mo Heing (s.o.). Nach dessen Tod im Juli 1991 übernahm dieses Amt ebenfalls Khun Sa. Diese sogenannte nationale Shanbewegung war nichts weiter als eine Drogenorganisation. 8.000 Mann hatte die MTA 1993 unter Waffen, darunter viele Kinder. In den 1990er Jahren wurde die MTA von Regierungstruppen und besonders von der United Wa State Army (kurz UWSA) besiegt. Khun Sa kapitulierte 1996 und lebte weiter als Geschäftsmann. Eine Abspaltung der MTA, die SSA-S, führte den Kampf gegen die Regierung fort.
Die UWSA kontrolliert bis heute (Stand 2025) immer noch große Teile des ehemaligen Gebiets der MTA (Muang Tai Army) an der Thai-Grenze zu Chiang Mai und Chiang Rai. Das Gebiet der UWSA wird Region 171 genannt. Dort verdrängte man einen Teil der Shan Bevölkerung und siedelte dafür ethnische Wa an.
In den Jahren 1996 und 1997 wurden große Teile des mittleren Shan Staats durch Militäroperationen entvölkert, 2.000 Dörfer durch Regierungstruppen niedergebrannt. Etwa 300.000 Bewohner wurden zu Flüchtlingen, davon waren die meisten Shan. Die Weltöffentlichkeit ignorierte diese Vertreibung, die viele Shan auf die Kapitulation der MTA zurückführten.
Im Dezember 2011 unterzeichnete die Shan SSA-S (Shan State Army South) einen Friedensvertrag mit der neuen Regierung. Es kam jedoch weiterhin zu Kampfhandlungen mit der Regierungsarmee und zu Menschenrechtsverletzungen. Im Jahr 2015 unterzeichnete die SSA-S den Nationalen Waffenstillstandsvertrag (kurz NCA).
Quellen (auch für die Bilder):
- https://www.chiangmai-alacarte.com/the-tai-yai-… ,
- https://www.maehongsonholidays.com/shan-people/ und
- Pinterest sowie WikipediaBaca lagi