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  • New Plymouth

    August 1, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 9 °C

    Seit heute morgen um halb 7 sitze ich im Reisebus nach New Plymouth.
    Heute morgen hat mich Rosa gefragt, was ich in den sechs Stunden im Bus machen werde und ich sagte, dass ich schlafen werde, weil ich so müde bin. Nach fünf Stunden Fahrt bin ich nun immernoch totmüde, aber ich bekomme kein Auge zu, weil ich nicht aufhören kann aus dem Fenster zu schauen! Ich habe noch nie so eine Landschaft gesehen!! Es ist echt verrückt: überall sind grüne Hügel, Felsen, Seen und Flüsse. Auf den grünen Hügeln grasen Schafe, schwarze und braune Kühe, Pferde und Rehe.
    Jetzt nach fünf Stunden Fahrt dachte ich, ich könnte noch ein Stündchen schlafen. In dem Moment konnte man auf der rechten Seite das Meer sehen. Zum Glück war Frederik bis eben noch wach und ich konnte ihm Bilder und Videos schicken und erzählen wie aufgeregt ich bin :)

    Ich glaube ich bleibe jetzt einfach wach, bis ich in New Plymouth ankomme. Dort werde ich heute das erste Mal im Linksverkehr Auto fahren. Weil ich gestern Abend viel zu müde war, hat mir Fredi gestern mit Hilfe von Google Maps einen Masterplan zusammengestellt, wie ich am besten vom Bus zum Auto und dann mit dem Auto zur Farm komme und welche Attraktionen ich auf dem Weg noch mitnehmen kann. :)) (So viel dazu, dass ich mal alleine Reise, um selber planen zu müssen :D)
    Wenn das Wetter so bleibt, werde ich also später den Paritutu Rock besteigen.
    Die Farm, auf der ich die nächsten Tage verbringe, gehört Familie Mewes. Dort helfe ich der Familie auf dem Hof und passe auf die beiden Kinder auf und kann dafür umsonst bei ihnen wohnen und essen :) Ich bin super aufgeregt, wie es dort wohl ist.

    Jetzt liege ich im Bett. Es war ein langer aufregender Tag und ich bin super kaputt.
    In New Plymouth angekommen verfolgte ich den Plan und machte mich mit denn Rucksack auf dem Rücken auf den Weg zum Krankenhaus, um dort das Auto von Helen abzuholen. Schon nach ein paar Metern fragte mich ein älteres Pärchen woher ich komme, ein Mann mit Motorrad fragte dasselbe und was ich vorhabe und wieder nach ein paar Metern erzählte mir ein Opa am Straßenrand etwas, was ich aber nicht verstand :D Ich lächelte, antwortete etwas was passen könnte und ging weiter, bis ich das Auto fand. Dann begann der aufregendste Teil des Tages: das erste Mal auf der rechten Seite im Auto sitzen und auf der linken Seite der Straße fahren. Nachdem einige Male der Scheibenwischer volle Pulle loslegte, gewöhnte ich mich dann auch daran, dass der Blinker auf der anderen Seite des Lenkrads zu finden war. Alles ging zum Glück gut und ich kam heile beim Paritutu Rock, einem riesigen Felsen am Strand, an. Nachdem ich viele Treppen hinter mich gebracht hatte, musste ich den letzten Teil des Aufstiegs klettern und mich an einer Eisenkette festhalten. Ich war ziemlich stolz, dass ich mich getraut habe und als ich oben ankam. Die Sicht dort war wirklich beeindruckend und ich hatte ein seltsames Gefühl als ich da oben alleine auf dem Berg saß. Ich glaube heute war mein erster richtiger Heimwehtag...
    Nach dem Abstieg fuhr ich zu Familie Mewes. Ich wurde sehr herzlich empfangen und wir aßen gemeinsam Abendbrot. Die Mädchen sind 7 und 10. Wir haben gemeinsam in den Atlas geschaut, wo Deutschland ist, wir haben etwas gespielt und Ella (7) hat mir selbst verfasste Gedichte vorgelesen. Sie wollen mich mit in ihre Schule nehmen und viel mit mir unternehmen. Ich bin super gespannt auf die Tage hier. :)
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