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  • Day 4

    3. und 4. Tag auf Madeira

    July 23, 2023 in Portugal ⋅ ⛅ 23 °C

    Bevor es besser wird, ist es möglich, dass es manchmal auch erstmal schlimmer wird.
    Ich hatte für meinen dritten Tag auf Madeira die Westtour gebucht. Also bin ich morgens früh ohne Frühstück (weil zu früh) los und kaufte mir als erstes einen großen Sonnenhut. Ich hatte echt ein schlechtes Gewissen mir selbst gegenüber, dass ich es gestern so übertrieben hatte mit der Sonne. Die Dame an der Rezeption sagte auch, dass es „insane“ (verrückt) war, dass ich (und das ohne Hut) an so einem warmen Tag draußen in der Sonne rumgelaufen bin. Von daher…heute mit Hut.
    Ich stieg mit den anderen Teilnehmern in den Bus, der uns zu sämtlichen Sehenswürdigkeiten auf dem Westteil der Insel fuhr. Es gab so viel Schönes zu sehen!
    Wasserfälle, zahlreiche Wahsinnsaussichten und unendlich viele mögliche Fotomotive. Für mich war es die pure Qual. Mir war so furchtbar schlecht und das trotz eingenommener Reisetablette. Da ich mich leider schon innerhalb der ersten Stunde der Fahrt, die ja den ganzen Tag bis abends dauern sollte, im Bus übergeben musste (glücklicherweise hatte der Busfahrer noch Tüten übrig), nahm ich sogar noch eine zweite Reisetablette ein, weil ich annahm, dass ich die erste Tablette möglicherweise auch ausgebrochen hätte. Aber auch das hat nichts gebracht. Einerseits spürte ich die Wirkung (beider) Tabletten, weil ich mich so richtig benebelt und müde gefühlt habe, wie noch nie zuvor, aber die Übelkeit ging einfach nicht weg. Sogar wenn wir zwischendurch anhielten und einen Aufenthalt draußen hatten, wurde und wurde es nicht besser. Da stimmte etwas nicht…denn das war nicht die normale Reiseübelkeit, die mich schon mein ganzes Leben begleitet. Ich konnte nicht umhin zu vermuten, dass der zu lange, ungeschützte Aufenthalt in der Sonne am vorherigen Tag zu einem sogenannten Sonnenstich bei mir geführt hat. Scheinbar können die dazugehörigen Symptome, zu denen auch Übelkeit und Erbrechen zählt, auch erst Stunden bzw. einen Tag später auftreten (hab ich gegoogelt). Nun hieß es durchhalten. Einige Momente war ich kurz davor um einen Arzt zu bitten, weil ich mich so unvorstellbar elend gefühlt habe, dass ich schon wieder dachte, ich sterbe gleich (aber natürlich gab es den vernünftigen Teil meines Gehirns, der wusste, dass es nicht so sein wird). Ich übergab mich ein weiteres Mal im Bus und dann ging es wieder einigermaßen.
    Ich hatte jedoch Glück im Unglück, da ich mich bei den Erkundungen einer sehr netten kleinen Gruppe von drei liebenswerten Menschen anschließen durfte. Ich wollte in meiner Verfassung nicht alleine rumlaufen und war sehr froh darüber, dass ich das nicht musste. Das gab mir viel Halt und ich hatte wirklich angenehme Gesellschaft.
    Beim Mittagessen aß ich zumindest etwas Gemüsesuppe mit Brot, da ich bisher ja noch gar nichts gegessen hatte und nicht wusste, ob ich sollte oder nicht. Aber es war gut und zum Glück aller musste ich nicht nochmal brechen. (Meine armen Mitreisenden.)
    Abends kam ich völlig erschöpft, schwummerig und noch immer mit etwas Übelkeit wieder im Hotel an und legte mich nach einer Dusche sofort mit nassem Tuch auf dem Kopf ins Bett. Dort bin ich am heutigen 4. Tag auch hauptsächlich geblieben, um mich gründlich zu erholen. Heute ging es mir auch schon deutlich besser. Ich habe gefrühstückt und es mir mit einem ausgeliehenen Buch und diversen Filmen gemütlich gemacht. Jetzt am Abend fühle ich mich wieder gut und habe großen Appetit. Aus diesem Grund gönne ich mir einen Fleischspieß und Ananas zum Nachtisch und weiß, ich habe es überstanden. Deswegen schließe ich diese zwei Tage mit einem lächelnden Kopfschütteln ab und freue mich auf morgen.
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