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  • Day 1

    Ab in die Sonne

    March 22, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Kurz den "neuen" BER bewundert und ab in die vereinsamte Sicherheitskontrolle.
    "Bitte alle Lebensmittel auspacken."
    Zwei Kisten, einen leeren Rucksack und einen ungläubigen Beamten später, packte ich wieder alles ein und schlenderte zu meinem Gate.
    Zu dreiviertel gefüllt hoben wir pünktlich um 11 Uhr ab und ich döste schnell weg. Nur zum essen wachte ich kurz auf. Meine Plastik-Gabel war durchgebrochen, weshalb ich versuchte mir mit dem übrig gebliebenen Teil meine Nudeln aus dem Behälter zu schaufeln. Bald wurde mir das aber zu umständlich. Also doch Kuchen essen.
    Nach knapp 5 Std landeten wir dann auf Teneriffa Süd. Noch einmal den Gesundheits-QR-Code vorgezeigt und schon hatte ich meinen Koffer.
    2 1/2 Std blieben mir, um meinen Mietwagen zu holen, zum Hafen zu fahren, ein Ticket zu kaufen und die Fähre zu besteigen.
    Den Schlüssel hatte ich schnell und nach kurzem herumirren stand ich vor meinem süßen Auto. Dank Google war ich dann auch schon 20 min später an der Fähre, wo mir gesagt wurde, ich solle um 17 Uhr wieder kommen. Da ich nicht auf den kostenpflichtigen Parkplatz wollte, fuhr ich die Strandpromenade zurück, wo ich glücklicherweise eine Parklücke fand.
    Im Pullover und Jogginghose wurde ich von der Sonne gebraten, während ich über den Strand zum Hafen lief. Dort holte ich mir ein Ticket und beeilte mich zurück zu kommen, da es schon fast 18 Uhr war.
    Wieder an der Anlegestelle angekommen, war ich fast alleine und mir wurde gesagt, dass ich mein Auto dort stehen lassen könnte und dann so gegen 17:30 wiederkommen sollte. Ich schaute auf mein Handy: 18 Uhr, auf die Anzeige im Auto: 17 Uhr und fragte wie spät es sei. 17 Uhr.
    Verwirrt googelte ich nochmal, obwohl ich mir sicher war, dass Spanien und Deutschland in einer Zeitzone liegen. Da hatte ich auch Recht, doch die kanarischen Inseln gehören in eine Zeitzone mit England. Glück gehabt, dass ich eine Stunde mehr und nicht weniger hatte, sonst hätte ich die Nacht auf Teneriffa verbringen müssen.
    Pünktlich um 18:45 legte die Fähre dann ab und ich verputzte die Nudeln mit meinem Reisegöffel aus dem Koffer, während Teneriffa in der untergehenden Sonne immer kleiner wurde.
    In der Ferne konnte man schon die Umrisse La Gomeras ausmachen, welche sich steil aus dem Wasser empor zogen. Gekrönt von ein paar Wolken über der Mitte der Insel.
    Im Dunkeln erreichten wir die Küste und ich machte mich auf den Weg ins Valle Gran Rey. Eine enge Straße wand sich steil den Berg hinauf und ich tastete mich langsam vorwärts, am Rand des Scheinwerfers Kakteen erkennend.
    Teilweise war die Straße in den Berg geschnitten, wodurch orange-gelb-rot-schwarze Felswände neben einem in die Höhe schossen.
    Die kargen Felswände wurden plötzlich durch undurchdringbares Grün abgelöst und ein dichter Nebel bedeckte alles. Im stockdunkel des allumschließenden Nebels kämpfte ich mich über die Mitte der Insel und war erleichtert, als es wieder bergab ging und der Nebel verschwand. Nach einer Weile kam ich zu einem Tunnel, der gespenstisch gerade, steil nach unten verlief. Bald darauf entdeckte ich die ersten Häuser, die sich rechts und links der Straße an die Felswände klammerten.

    Nach knapp 1 1/2 Std Fahrt hatte ich es auf die andere Seite der Insel geschafft, fand einen Parkplatz und holte meinen Apartmentschlüssel aus einem kleinen Schließfach. Da ich keinen Lichtschalter fand, tastete ich mich im Dunkel in den obersten Stock und öffnete die Tür.
    Ich stand auf der Dachterrasse und sah mich zweifelnd um. Eine weitere Tür führte wieder ins Haus und ich probierte meine Schlüssel aus. Alle ließen sich hineinstecken, jedoch nicht drehen.
    Ich begann schon zu zweifeln ob ich richtig sei, doch es gab nur drei Stockwerke - drei Apartments und ich hatte das oberste gebucht.
    Ich entschloss mich noch einmal die Schlüssel in der Terrassentür auszuprobieren, um wenigstens einen ausschließen zu können, doch hier ließ sich nun auch keiner mehr drehen.
    Grade als ich überlegte den Vermieter anzurufen, drehte sich der Schlüssel im Schloss und ich trat in ein kleines Zimmer mit Bett und Küchenzeile. Angrenzend noch ein Bad so groß wie das Einzelbett und ein Kleiderschrank.
    Ich machte mir noch einen Tee und fiel dann erschöpft ins Bett.
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