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- Day 1
- Monday, March 22, 2021
- ⛅ 18 °C
- Altitude: 11 m
SpainPlaya de Los Cristianos28°3’3” N 16°43’15” W
Ab in die Sonne

Kurz den "neuen" BER bewundert und ab in die vereinsamte Sicherheitskontrolle.
"Bitte alle Lebensmittel auspacken."
Zwei Kisten, einen leeren Rucksack und einen ungläubigen Beamten später, packte ich wieder alles ein und schlenderte zu meinem Gate.
Zu dreiviertel gefüllt hoben wir pünktlich um 11 Uhr ab und ich döste schnell weg. Nur zum essen wachte ich kurz auf. Meine Plastik-Gabel war durchgebrochen, weshalb ich versuchte mir mit dem übrig gebliebenen Teil meine Nudeln aus dem Behälter zu schaufeln. Bald wurde mir das aber zu umständlich. Also doch Kuchen essen.
Nach knapp 5 Std landeten wir dann auf Teneriffa Süd. Noch einmal den Gesundheits-QR-Code vorgezeigt und schon hatte ich meinen Koffer.
2 1/2 Std blieben mir, um meinen Mietwagen zu holen, zum Hafen zu fahren, ein Ticket zu kaufen und die Fähre zu besteigen.
Den Schlüssel hatte ich schnell und nach kurzem herumirren stand ich vor meinem süßen Auto. Dank Google war ich dann auch schon 20 min später an der Fähre, wo mir gesagt wurde, ich solle um 17 Uhr wieder kommen. Da ich nicht auf den kostenpflichtigen Parkplatz wollte, fuhr ich die Strandpromenade zurück, wo ich glücklicherweise eine Parklücke fand.
Im Pullover und Jogginghose wurde ich von der Sonne gebraten, während ich über den Strand zum Hafen lief. Dort holte ich mir ein Ticket und beeilte mich zurück zu kommen, da es schon fast 18 Uhr war.
Wieder an der Anlegestelle angekommen, war ich fast alleine und mir wurde gesagt, dass ich mein Auto dort stehen lassen könnte und dann so gegen 17:30 wiederkommen sollte. Ich schaute auf mein Handy: 18 Uhr, auf die Anzeige im Auto: 17 Uhr und fragte wie spät es sei. 17 Uhr.
Verwirrt googelte ich nochmal, obwohl ich mir sicher war, dass Spanien und Deutschland in einer Zeitzone liegen. Da hatte ich auch Recht, doch die kanarischen Inseln gehören in eine Zeitzone mit England. Glück gehabt, dass ich eine Stunde mehr und nicht weniger hatte, sonst hätte ich die Nacht auf Teneriffa verbringen müssen.
Pünktlich um 18:45 legte die Fähre dann ab und ich verputzte die Nudeln mit meinem Reisegöffel aus dem Koffer, während Teneriffa in der untergehenden Sonne immer kleiner wurde.
In der Ferne konnte man schon die Umrisse La Gomeras ausmachen, welche sich steil aus dem Wasser empor zogen. Gekrönt von ein paar Wolken über der Mitte der Insel.
Im Dunkeln erreichten wir die Küste und ich machte mich auf den Weg ins Valle Gran Rey. Eine enge Straße wand sich steil den Berg hinauf und ich tastete mich langsam vorwärts, am Rand des Scheinwerfers Kakteen erkennend.
Teilweise war die Straße in den Berg geschnitten, wodurch orange-gelb-rot-schwarze Felswände neben einem in die Höhe schossen.
Die kargen Felswände wurden plötzlich durch undurchdringbares Grün abgelöst und ein dichter Nebel bedeckte alles. Im stockdunkel des allumschließenden Nebels kämpfte ich mich über die Mitte der Insel und war erleichtert, als es wieder bergab ging und der Nebel verschwand. Nach einer Weile kam ich zu einem Tunnel, der gespenstisch gerade, steil nach unten verlief. Bald darauf entdeckte ich die ersten Häuser, die sich rechts und links der Straße an die Felswände klammerten.
Nach knapp 1 1/2 Std Fahrt hatte ich es auf die andere Seite der Insel geschafft, fand einen Parkplatz und holte meinen Apartmentschlüssel aus einem kleinen Schließfach. Da ich keinen Lichtschalter fand, tastete ich mich im Dunkel in den obersten Stock und öffnete die Tür.
Ich stand auf der Dachterrasse und sah mich zweifelnd um. Eine weitere Tür führte wieder ins Haus und ich probierte meine Schlüssel aus. Alle ließen sich hineinstecken, jedoch nicht drehen.
Ich begann schon zu zweifeln ob ich richtig sei, doch es gab nur drei Stockwerke - drei Apartments und ich hatte das oberste gebucht.
Ich entschloss mich noch einmal die Schlüssel in der Terrassentür auszuprobieren, um wenigstens einen ausschließen zu können, doch hier ließ sich nun auch keiner mehr drehen.
Grade als ich überlegte den Vermieter anzurufen, drehte sich der Schlüssel im Schloss und ich trat in ein kleines Zimmer mit Bett und Küchenzeile. Angrenzend noch ein Bad so groß wie das Einzelbett und ein Kleiderschrank.
Ich machte mir noch einen Tee und fiel dann erschöpft ins Bett.Read more
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- Day 3
- Wednesday, March 24, 2021 at 1:30 AM
- 🌙 16 °C
- Altitude: 329 m
SpainArure28°7’5” N 17°19’29” W
Cascada de Arure

Gestern lief ich nur kurz durch die engen Straßen, kaufte ein und lag ansonsten am Strand oder auf der Terrasse in der Sonne, wo ich mir erstmal einen Sonnenbrand in den Armbeugen und auf den Unterarmen holte.
Heute wollte ich von meinem Apartment aus eine Wanderung entlang des Barranco de Argaga machen, doch die Zugangsstraße war wegen Bauarbeiten geschlossen. Also entschloss ich mich zurück zum Apartment zu gehen, meine Autoschlüssel zu holen und 10 min landeinwärts zu fahren, wo ich online einen Trail zu einem Wasserfall gefunden hatte. Ich fand einen Parkplatz direkt gegenüber des Weges und begann der engen Treppe hinauf ins El Guro zu folgen.
Kleine Gassen schlängelten sich durch die an den Berg gepressten Häuser und ich bewunderte die riesigen Aloe Vera Pflanzen, während ich mich an den individuellen Wänden entlangtastete.
Schlagartig wichen die kleinen Häuser der felsigen Hitze und so folgte ich dem steinigen Weg durch die Kakteen. Zwischen den Steinen neben mir steckte etwas und ich zog eine volle Sonnencreme Flasche hervor. Lächelnd steckte ich sie ein, da ich mir sowieso in den nächsten Tagen eine Neue hätte kaufen müssen.
Bald kam ich in das schmale Tal, dass der Fluss in den Berg geschnitten hatte und wurde von Bambus und Palmen umzingelt.
Ein Baum wuchs horizontal niedrig über den Weg und ich beschloss, darauf Pause zu machen und etwas zu essen. Das plätschern eines Baches und das rascheln der Echsen im Laub regten zum Genießen an, während der Wind das mich umgebende Grün in Wellen durchkämmte.
Ich folgte dem Bach durch den undurchdringlichen Bambus und als ich mich an einer Gabelung nicht für eine Richtung entschieden konnte, landete ein weißer Schmetterling demonstrativ mitten auf dem einen Weg. Fünf Weitere kreisten über ihm und ich beobachtete sie eine Weile, bis sich zwei weite auf den Boden setzen und ich entschloss dem anderen Weg zu folgen. Dort fand ich eine Aloe Vera, von der ich ein kleines Stück abschnitt und damit meinen Sonnenbrand stillte.
Am dünnen Wasserfall angekommen genoss ich erstmal einen Apfel und beobachtete einen gelben Vogel, der an der steilen Felswand umher hüpfte. Im Wasser hatte schon jemand einen Stein-Turm gebaut, was mich inspirierte auch ein paar Steine zu balancieren.
Der Rückweg führte mich dann schnell zur Straße und schon stand ich wieder an meinem Auto.Read more
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- Day 4
- Thursday, March 25, 2021 at 1:29 PM
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 813 m
SpainBaja de Juan Amaro28°6’53” N 17°20’11” W
Mérica

Beim Frühstück ignorierte ich die Warnung vor starkem Wind und entschied heute die Hochebene am Beginn Valle Gran Reys zu erklimmen.
Schon auf dem Weg zum Fuß des Berges knallte mir die Sonne in den Nacken und ich war durchgeschwitzt, bevor ich überhaupt den Trail betreten hatte. In der Absicht eine schönere Abkürzung zu nehmen, verlief ich mich prompt im Gewirr der schmalen Treppen La Caleras. Als ich dann vor einer Sackgasse stand, beschloss ich doch den empfohlenen Weg zu nehmen. Bald kämpfte ich mich steil im Zickzack das orange-schwarze Vulkangestein empor, welches mit seinen rohen Spitzen nur gelegentlich Platz für eine Aloe Vera oder einzelne Büsche ließ.
Als ich die Hochebene erreicht hatte wurde es immer windiger und es wurde schwierig gerade dem Weg zu folgen.
Mitten auf der von kleinen Bäumchen und Steinmauern übersäten Ebene stand eine Haus-Ruine, zu der ich mich flüchtete. In einer Ecke fand ich Schutz und verputzte erstmal einen Teil meines Proviants, während ich mich umschaute. Eine Mauer war übersät mit eingeritzten Verewigungen, die Frühsten die ich fand von 1975.
Als ich gestärkt war, entschloss ich mich die Umgebung noch etwas zu erkunden. Bald fand ich noch weitere Ruinen und entdeckte in der Ferne eine kleine Höhle. Dort angekommen eröffnete sich daneben eine viel größere Höhle, die sich schräg nach oben in den Berg fraß. Ich kletterte hinein und genoss die Windstille und den Schatten.
Am Eingang fielen mir ein paar weiße Muscheln ins Auge, woraufhin ich mir erstmal eine mitnahm. Anschließend machte ich mich auf die Suche nach dem einzigen Baum, den man sogar von meinem Apartment aus erkennen konnte. Der Wind machte es mittlerweile schwer zu gehen, weshalb ich mich an Abhängen an die Felsen krallte. Als ich den Baum fast erreicht hatte, fiel mir ein Schild auf, welches um Wasser für klein Sabina (ein 1 Jahr alter Ableger des Baumes) bat. Grade wollte ich etwas Wasser auf das Bäumchen träufeln, da bemerkte ich, dass mein Wasserschlauch alle war.
Also kein Wasser für klein Sabina und auch kein Wasser für den Rückweg in praller Sonne. Zumindest hatte ich noch einen Apfel.
Kurz krabbelte ich zu dem Baum und klammerte mich an ihn, doch entspannt darunter zu sitzen wollte mir der Wind nicht erlauben und es ging mir doch etwas zu steil hinab.
Ich trat den Rückweg an und fand nach einer Weile eine kleine Nische, in der ich etwas windgeschützt und im Schatten meinen Apfel genießen konnte. Als ich mich weiter gegen den Wind den Berg hinab kämpfte, wurden mir Sand und Steinchen in die Haut geschossen, so dass ich ab und zu stehen bleiben musste um nicht zu stolpern.
Endlich hatte ich es ins Dorf geschafft, wo der Wind nur etwas weniger stark pustete und nahm in meinem Apartment eine schöne Dusche, nachdem ich etwas gegessen hatte.Read more
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- Day 6
- Saturday, March 27, 2021 at 6:56 PM
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 1,064 m
SpainBanda de las Rosas28°8’44” N 17°17’11” W
Waldbaden und neue Bekanntschaften

Gestern entschied ich, nach anfänglichen Schwierigkeiten aus dem Bett zu kommen, zum Nationalpark in den Wald zu fahren.
Es windete immernoch sehr stark und Wolken fegten über die Insel. Ich kämpfte mich in meinem Autochen den Berg hinauf und fand neben der steilen Straße einen kleinen Parkplatz.
Nach einem guten Stück über verwaiste Straßen und Brachland mit einzelnen Palmen, mit nur der Begegnung einer Ziege, stand ich dann vor dem Parque National de Garajoney.
Hinter der Grenze erwartete mich ein verschnörkelter, mit Moos überwachsener Wald aus verschiedensten Bäumen. Ich schlenderte hindurch und sog alles in mich auf.
Als ich einen Aussichtspunkt erreichte, machte ich es mir an einem Felsen bequem, aß etwas und las für eine Weile. Währenddessen jagte ein Schwarm Schwalben vor mir über die Bäume und drei Greifvögel drehten ihre Kreise zum Dauerbeschall der Amseln aus dem Unterholz.
Mir wurde etwas kühl, weshalb ich mich wieder auf den Weg machte und direkt auf weitere Aussichtspunkte stieß. Man hatte einen guten Blick über die waldbedeckten Berge, die Felsen mit ihren Kakteen und Aloe Veras, ein kleines Dorf bis hin zur Nordküste.
Wieder auf der Südseite angekommen, fegte mir der Wind Wolken entgegen, weshalb ich mich beeilte zu meinem Auto zu kommen. Fast angekommen begann es dann auch schon zu regnen und ich flüchtete mich schnell ins stickige Auto.
Heute wollte ich ganz entspannt etwas einkaufen, mich für eine Radtour nächste Woche anmelden und lesen.
Im Supermarkt sprach mich dann Sam aus Köln an. Ich schätzte ihn auf ungefähr 25, ohne Maske ungefähr mein Alter. Super selbstbewusster, etwas verpeilter Typ, der kein Roggenbrot fand. Ich war schon dreimal durch den Laden gelaufen, um Apfelmus zu finden. Also suchten wir beide beides. Ohne Erfolg.
Er wollte morgen zum Playa Santiago, wo Menschen in Höhlen wohnen, um den Vollmond zu feiern und fragte ob ich mit wolle. Ich sagte erstmal ja und wir verabredeten uns für später am Stand. Dort schien er jeden zu kennen und hatte keine Scheu zu Leuten zu gehen. Daneben fühlte ich mich noch introvertierter, als ich es bin und es fiel mir generell schwer nach so langer Zeit wieder mit fremden Menschen Kontakt aufzubauen.
Wir spielten ein wenig Fußball, wobei er direkt bemerkte, ich sei eher der Muskel-Typ, als Fußball-begabt. Da hat er wohl Recht, Fußball lag mir noch nie.
Ich bot an morgen zu fahren und wir verabredeten uns mit noch jemandem in einem Cafe, um dann zusammen zum Playa Santiago zu fahren.Read more
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- Day 7
- Sunday, March 28, 2021
- ⛅ 14 °C
- Altitude: Sea level
SpainPunta Marichal28°2’18” N 17°10’43” W
Playa De Chinguarime

Die Zeitumstellung brachte mich komplett aus der Bahn und ich hatte keine Ahnung wo dieses Cafe sein sollte. Ich lief einfach los in der Hoffnung darüber zu stolpern, oder dass Sam mir schreiben würde. Nachdem ich landeinwärts etwas herumgelaufen war, schlenderte ich die Küste entlang und traf auf ein paar alte Hippies, dazwischen Sam. Er stellte mir kurz die anderen vor, bevor wir mein Auto holten und versuchten drei Personen mit Gepäck und Instrumenten hineinzuquetschen.
Außer Sam mit seiner Gitarre, kam noch David mit seiner Hang aus Polen mit, der auf der Promenadenmauer schlief und promt herunter fiel als Sam ihn weckte und Mathias, der nicht aufhören konnte zu reden. Das wurde nicht besser mit jedem Schluck Wein den er trank und es dauerte ewig, bis er sich verabschiedet hatte und wir fast zwei Stunden später als geplant los fuhren.
Während der Fahrt konnte ich ihn einigermaßen ausblenden und mich auf die Straße konzentrieren, doch durch ständige Raucherpausen und dem ganzen Gepäck kamen wir nur langsam voran und brauchten im Endeffekt doppelt so lange. Bei unserer vorletzten Pause, wir waren gerade über den Berg und die Sonne ließ sich wieder blicken, mampften wir genüsslich Senf-Blätter und Blüten vom Straßenrand und grölten bei der Weiterfahrt "Love me like you do" mit.
In Santiago hielten wir dann noch einmal um etwas einzukaufen und ich unterhielt mich etwas mit einem Ansässigen und seinem Hund, während ich auf die Instrumente aufpasste.
Als Sam und Mathias wieder herauskamen, drückte mir Sam stolz ein Glas Apfelmus in die Hand. Und Roggenbrot hatte er auch gefunden.
Nachdem wir es über eine winzige Straße mit super scharfen Kurven ins nächste Tal geschafft hatten, hielten wir auf einem kleinen Parkplatz direkt am Meer. Der Parkplatz war voll und ein paar Leute hatten mit ihrem Van ihr Camp aufgeschlagen.
Mathias wollte erstmal ganz in Ruhe ankommen, was uns nicht störte, wir die Sachen schulterten und uns auf den Weg machten. Da Flut herrschte, konnten wir nicht durch das Felsentor nach Chinguarime und mussten deshalb über den Berg wandern.
Im nächsten Tal angekommen, war es im Gegensatz zum Parkplatz total ruhig und wir luden an einer Gemeinschaftshöhle die Sachen ab. Überall entlang der Felsen hatten sich Menschen in Höhlen und Nischen eingerichtet und mit Steinen und Tarps ausgebessert. Jeder lief so rum wie er wollte und Kinder spielten zwischen den Steinen. In der Main-Cave wurde Schach gespielt und auf kleinen Holzfeuern gekocht. Es gab sogar einen großen Lehm Ofen. Ich hatte Hemmungen mich dazu zu gesellen da sich alle zu kennen schienen und genoss erstmal das Rauschen des Meeres auf einem Felsen in der Sonne.
Aus einem riesigen Topf voll Reis, Gemüse und Fisch wärmten Sam und ich uns etwas auf und da ich keinen Teller hatte, suchte ich mir kurzerhand einen flachen Stein.
Als ich auf Erkundungstour zum nächsten Berg war, kam ich mit zwei Leuten ins Gespräch und trat kurzerhand der dunklen Seite bei um mit jemanden am anderen Berg einen Zeichensprache-krieg zu führen. Ja, Dogen waren an diesem Ort nichts fremdes.
In der Main-Cave setzte ich mich dann zu Sam, der Gitarre spielte und von ein paar Trommlern begleitet wurde und genoss die Musik, während mir der Duft von Räucherstäbchen und Lorbeerblättern in die Nase stieg. Bald wurde eine kleine Feuerschale aufgestellt und ein Feuer entzündet. Dabei kam ich mit Klara ins Gespräch, während die Sonne vom Schein des Feuers und ein paar Kerzen abgelöst wurde. Ich genoss das Feuer und den Rhythmus der Trommeln, während ich mit Klara quatschte, als der Vollmond klar über dem Berg erschien. Es sah so aus, als würde er auf dem Berg liegen und langsam darauf ins Meer herunter rollen.
Die Höhle wurde immer voller und ein Pärchen kam von seinem Segelschiff mit einem großen frischen Barrakuda, der erstmal angebraten und an alle verteilt wurde. Der beste Fisch den ich je gegessen habe.
Es wurde spät, weshalb ich mich von Sam und Klara verabschiedete und auf den abenteuerlichen Heimweg machte, da es auf dem Berg im dichten Nebel stark regnete.Read more
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- Day 8
- Monday, March 29, 2021
- ☀️ 18 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik27°59’40” N 17°20’26” W
Ab aufs Meer

Lara, bei der ich die Naturpädagogik Seminare gemacht hätte, hatte mir eine Waltour ans Herz gelegt und wollte heute selbst eine machen. So lief ich nach dem Frühstück an den Hafen und ergatterte den letzten Platz auf der Amazonia.
Um 15 Uhr bekamen wir alle ein paar Globuli gegen Seekrankheit, stiegen dann zu Zehnt auf das kleine Boot, legten die Rucksäcke und Schuhe in die Kajüte und setzten uns nach vorne auf ein paar Kissen. Alle waren deutsch und viele nicht zum ersten Mal dabei. So bekamen wir gemütlich von unserer Wissenden etwas über die verschiedenen Tiere erzählt, die wir zu Gesicht bekommen könnten. Die Stimmung war ganz anders als in Kanada. Eher familiär, nicht so gekünstelt touristisch. Ein Fotograf stand pfeifend an der Reling und der Kapitän über Allen auf dem Dach. An das Steuer hatte er zwei Seile gespannt mit denen er von dort aus lenkte und gleichzeitig nach Tieren Ausschau hielt.
Ich unterhielt mich kurz mit einer Praktikantin aus Lara's Kindergarten, die auch aus Berlin kommt und genoss dann voll und ganz die Sonne, den Wind und das Gesamtbild der Insel, während wir über die Wellen flogen. Ich ließ grade die Beine vorne ins Wasser hängen, als ein toter Kalmar entdeckt wurde, der an der Oberfläche schwamm und wahrscheinlich Opfer eines Wals geworden war. So etwas zu sehen ist sehr selten, da sich die Körper, die zu großem Teil aus Wasser bestehen, an der Luft schnell auflösen.
Bald darauf entdeckten wir auch schon die erste Finne aus dem Wasser tauchen und begegneten zwei Pilotwalen, die entspannt dahin schwommen. Wir folgten ihnen kurz und fuhren dann weiter, als die beiden abtauchten. An der Oberfläche entspannen Pilotwale, holen regelmäßig Luft und liegen sozusagen auf der Couch. Doch wenn sie abtauchen und auf Jagt gehen, können sie Geschwindigkeiten von bis zu 9m pro Sekunde erreichen.
Doch die beiden waren nur der Anfang. Wir trafen verschiedene Familien mit großen beschützenden Bullen und Kleinen, die dicht bei ihrer Mutter schwommen. Bei jedem auftauchen wurde gejauchzt und sich im Anschluss bedankt.
Auf der Suche nach Delfinen fuhren wir noch etwas herum, entdeckten jedoch nur weitere Pilotwale, giftige Galeeren und Krabben an den Felsen.
Als wir dann langsam die Küste entlang zurück fuhren entdeckten wir noch einen seltenen Fischadler in einer Bucht seine Kreise drehen.
Während ich mich gemütlich mit Lara unterhielt wurde dann vegetarische Paella und Getränke serviert.
Nach schönen und erfolgreichen vier Stunden auf dem Wasser war ich doch erschöpft und grade noch ohne Sonnenbrand davon gekommen.Read more
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- Day 10
- Wednesday, March 31, 2021
- ⛅ 15 °C
- Altitude: 792 m
SpainCubaba28°9’48” N 17°17’57” W
Die (Vollmond) Party

Klara hatte mir gesagt, dass die Vollmond-Party auf heute verschoben wurde und ich wollte auch mal eine Nacht in einer Höhle schlafen, weshalb ich beschloss wieder nach Chinguarime zu fahren.
Ganz entspannt verbrachte ich den Vormittag mit kochen und wollte dann auf dem Weg bei einer Quelle vorbeifahren, um mein Wasser aufzufüllen. Lara hatte gesagt diese wäre in Epina, weshalb ich in das kleine Örtchen fuhr. Einspurig ging es steil den bröckeligen Berg entlang und ich hatte Probleme Wendemöglichkeiten zu finden, als ich vergeblich die Quelle suchte.
Nachdem ich dann doch mal Google gefragt hatte, ging es wieder zurück auf die Hauptstraße und zu einem kleinen Restaurant. Von dort aus lief ich 5 min einen gepflasterten Weg durch den Regenwald und stand vor den Chorros de Epina. Vier hohle Stöcke, von denen sich drei nochmals gabelten, ragten aus der Felswand und ließen Wasser in ein Becken plätschern.
Die Legende besagt, dass jeder Mann von links nach rechts von den ungeraden Stöcken trinken soll und Frauen von den Geraden, um in der nächsten Zeit seinen Lebenspartner zu finden.
Ich füllte meine Behälter auf, trank aus dem zweiten Stock und überdachte noch einmal was ich grade gelesen hatte. Also trank ich aus dem ersten, dritten, fünften und siebten, bevor ich wieder zum Auto marschierte.
Am Parkplatz angekommen gab es noch genau einen freien Platz für mich und ich verspeiste erstmal meinen mitgebrachten Reis mit Gemüse am Stand. Dann schnappte ich mir meinen Rucksack und machte mich auf den Weg über den Berg.
Drüben angekommen traf ich an der "Coffee kitchen" auf Malvin, ein französisches Mädchen, dass mich wieder erkannte. Sie zeigte mir direkt einen freien Platz unter einem Felsvorsprung daneben. Sogar mit Tarp davor. Also lud ich meine Sachen ab und traf am Stand auf Klara, die grade aus dem Wasser gekommen war. Wir quatschten eine Weile, wobei wir immer wieder vor dem größerwerdenden Schatten des Berges flohen, damit sie in der Sonne trocknen konnte. Ein Pole hatte grade gekocht und kam mit Fischburger Häppchen für uns herüber. Super lecker.
Klara ging zu ihrem Zelt, um sich Klamotten zu holen und ich lief etwas herum, kannte aber keinen der wenigen Leute. So las ich ein wenig, genoss die Sonne und das Meer und balancierte Steine.
Es wurde begonnen Deko aufzustellen, eine Musikanlage aufzubauen und Holz heran zu schaffen. Ich ging in die Main-Cave und half einem finnischen Mädchen einen Nudelsalat zu machen. Alles was wir fanden und einigermaßen passen könnte wurde dazugeschmissen und fett mit Mayonnaise und Mangodressing ertränkt. Sam war vom Einkaufen wiedergekommen und wir begrüßten uns kurz.
Es war schon dunkel geworden und Musik drang herüber, weshalb wir den Nudelsalat schnappten und uns auf ins Barranco machten.
In der Mitte eines Sandplatzes war ein hoher Stamm aufgestellt worden von dem sich im Schwarzlicht leuchtende Schnüre verzweigten, Fahnen und andere Gebilde hingen und überall LEDs leuchteten. Neben dem DJ Pult stand ein kleines Buffet und etwas weiter knisterte schon ein Feuer.
Ich unterhielt mich mit Leuten am Feuer, stopfte mich mit Nudelsalat voll und genoss es mal wieder ungezwungen zu Psytrance zu tanzen. Der Staub und der Rauch der Feuer setzten sich mir in die Nase und gepaart mit der Musik fühlte ich mich ohne Drogen trotzdem etwas benebelt. (Mein Bier hatte ich im Kühlschrank vergessen) Zwischendrin setzte ich mich ab und zu auf den höhergelegenen Strand, beobachtete die Sterne am klaren Himmel und genoss die Atmosphäre der knapp 60 ausgelassenen Menschen.
Um Mitternacht ging auf einmal die Musik aus.
Nach einer Weile wurde klar, dass jemand Geburtstag hatte und etwas vorbereitet wurde. Das Geburtstagskind wurde auf einen Stein gesetzt und vor ihm tat sich ein freies Feld auf. Ich saß grade am Feuer und bekam mit, wie Pablo seinen Stab entzündete und ins Freie trat. Schnell suchte ich mir einen erhöhten Platz und verfolgte gespannt, wie die Musik begann und Pablo in einen feurigen Tanz überging. Die Menge jauchzte, während das Feuer Bilder in die Nacht zauberte.
Nach einer Weile kam jemand anderes mit zwei kurzen Stäben, die er bei Pablo entzündete und damit Tricks vollführte. Als sein Feuer grade erlosch, flammte ein neues in der Menge auf und schnell wurde ein Kreis am Lagerfeuer gebildet. Nun wechselte sich jeder der sich traute ab, um mit verschiedensten brennenden Gegenständen Tricks zu zeigen, oder damit zu tanzen.
Zum Abschluss stellte sich jemand auf den steinigen Strand und schleuderte eine brennende Kugel im Kreis, die sich dabei auflöste und in alle Richtungen flog. So stand er in einem dunklen Kreis umgeben vom Gelb des davon fliegenden Feuers.
Danach wurde es langsam leerer und schließlich beschloss ich auch meine Höhle aufzusuchen. Da ich keine Isomatte oder einen Schlafsack dabei hatte, breitete ich zwei Handtücher auf dem Boden aus und deckte mich mit meiner Jacke zu. Die Musik drang noch deutlich herüber und als ich fast eingeschlafen war, tauchte Sam auf und sortierte erstmal seine Sachen. Als er dann fertig war und ich wieder eindöste kamen meine Nachbarn, die zwei Polen nach Hause, quatschten und begannen dann endlich zu schnarchen. Mir wurde kalt, weshalb ich mir noch eine Hose und einen Pulli anzog und dann endlich einschlief.Read more
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- Day 11
- Thursday, April 1, 2021
- ⛅ 20 °C
- Altitude: Sea level
SpainCabo Gaviota28°2’20” N 17°10’38” W
A Day at Chinguarime

Nach einer durchfrohrenen Nacht begrüßte ich die wärmenden Sonnenstrahlen und wurde beim ausziehen immer wacher. Ein dumpfer Rhythmus der Trommeln drang vom Lagerfeuer herüber und nachdem ich am Strand richtig aufgewacht war, machte ich mich auf den Weg zu den Überresten der letzten Nacht.
Ein paar Überlebende saßen noch am Feuer und trommelten. Ich gesellte mich zu Klara und als mir jemand eine Trommel anbot versuchten wir gemeinsam einen Rhythmus zu finden. Wir hatten beide keine Ahnung was wir taten, weshalb ich versuchte Passagen der Stepp-Choreographie umzusetzen, doch meine Handkoordination ließ zu wünschen übrig.
Zwei Leute schliefen im Sand ein, weshalb wir erst versuchten sie mit Tüchern vor der Sonne zu schützen und dann in den Schatten zu bringen als wir auch aus der Sonne fliehen wollten.
In der Main-Cave wurde eine versalzene Knoblauchsuppe fabriziert, doch ich ergötzte mich an einer Schoko-Creme, die am Buffet übrig geblieben war.
Den Tag verbrachte ich total entspannt mit viel Nichts tun, ohne das Bedürfnis irgendwas machen zu müssen.
Ich quatschte mit ein paar Leuten, versuchte mich im Jonglieren mit Keulen und probierte mit fließenden Bewegungen Stöcke mit einem Italiener umherwandern zu lassen.
Und schon wurde der Schatten des Berges wieder länger.
Als ich grade zusammenpackte kam der spanische Leon vorbei und ich bot ihm an ihn in die Stadt mitzunehmen. Er freute sich und schnappte seinen Rucksack.
So verabschiedete ich mich von den Leuten in der Main-Cave und wir kletterten über den Berg zum Parkplatz. Dabei trafen wir auf einen Hang Spieler und blieben kurz gebannt stehen um zu lauschen.
Leon und ich unterhielten uns über spirituelle Dinge wie Zeichen, als er plötzlich sagte, ich sei ein Falke. Und ich wusste er hatte Recht.
An einer Kreuzung ging der Motor aus und kurz danach fuhr ich falsch. Also entschlossen wir zurückzufahren, wo ich stehengeblieben war. Dort tauschten wir Nummern aus und Leon lief den restlichen Weg, während ich in die andere Richtung den Berg erklomm.
300 Meter weiter stand eine Hitchhikerin, weshalb ich spontan anhielt. Sie wollte auch ins Valle und so verbrachte ich eine super gesprächige Autofahrt mit einer deutschen Sprachen- und Recht-Lehrerin, die auch auf der Party gewesen war.
In Vueltas verabschiedeten wir uns und nachdem ich ein Spiegelei im Sonnenuntergang genossen hatte, viel ich glücklich ins Bett.Read more
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- Day 12
- Friday, April 2, 2021 at 4:00 PM
- ⛅ 15 °C
- Altitude: 1,463 m
SpainGarajonay28°6’34” N 17°14’54” W
Alto de Garajonay

Der Wecker riss mich unsanft aus dem Schlaf und es brauchte eine Weile auf der Terrasse um aufzuwachen. Nachdem ich gegessen hatte schulterte ich meinen Rucksack und traf mich mit Axel vor seinem Laden. Ich hatte heute eine Fahrradtour bei ihm gebucht und der andere Teilnehmer war frühzeitig abgereist, weshalb ich eine privat-Tour bekam.
Ein Mountainbike wurde eingestellt, ich probierte Handschuhe und Helm an und schon saßen wir in seinem Auto landeinwärts.
An einem Parkplatz im Nationalpark hielten wir dann und machten uns bereit.
Nach einer Aufwärmrunde hielten wir schnaufend an und ich wurde vor die Wahl gestellt. Entweder in den Süden, oder auf den höchsten Berg? Auf den Garajoney wollte ich sowieso, also los.
Gemütlich kämpften wir uns den höchsten Berg der Insel hinauf und genossen auf 1484 m den Ausblick bei schönstem Wetter.
Ein Feuer hatte 2012 fast die Hälfte der Insel zerstört, doch durch den Regen der letzten Wochen waren die Hügel wieder grün.
Nun ging es vor allem bergab, auf den Straßen auch mal mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h.
Wir schossen über Felsen durch den Wald und kämpften uns durch blühende Wiesen, die den Weg zurückeroberten. Wir stoppten immer Mal wieder bei einer schönen Aussicht und Axel erzählte etwas über das kleine Örtchen oder den Berg vor uns.
Auf dem Rückweg durchquerten wir dann zwei Tunnel, die ohne Autoscheinwerfer doch beängstigend dunkel wurden.
Erschöpft, aber ohne Kratzer standen wir dann vier Stunden und 44 km später wieder im Valle und ich bedankte mich bei ihm, bevor ich ins Bett fiel.Read more
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- Day 14
- Sunday, April 4, 2021 at 8:48 PM
- 🌙 6 °C
- Altitude: 1,217 m
SpainFortaleza de Chipude28°5’60” N 17°16’38” W
Der Tafelberg Fortaleza de Chipude

Nach einem ausgiebigen Osterfrühstück mit Familientelefonat hüpfte ich ins Auto und sammelte am Ortsausgang eine deutsche Schmuckverkäuferin ein, die nur bis Arure mit wollte.
Dort hüpfte sie raus und ich bog ab um mich durch die kleinen Dörfer zu schlängeln und schlussendlich am Fuß des Fortaleza de Chipude zu halten.
Nach kurzer Strecke durch Blüten, an kleinen Häuschen vorbei, machte ich mich daran die 300m hohe Felswand zu erklimmen.
Die Ureinwohner waren damals auf den Berg geklettert, um Zeremonien mit Opfergaben zu veranstalten, oder um die Sterne zu beobachten. Außerdem war es die letzte Zufluchtsstätte beim Angriff der Spanier.
Heute gab es eine kleine, in den Stein gehauene Treppe, die den Aufstieg erleichterte.
Oben angekommen hatte man eine perfekte Aussicht auf verschiedene Täler und ich erkundete das Plateau.
Angeblich wurden hier 25 Opfersteine gefunden. Rund oder oval mit einer Vertiefung in der Mitte. Da aber alles aus Stein bestand, konnte mein ungeschultes Auge nichts erkennen.
Für Steinenthusiasten war das dort oben wahrscheinlich der Himmel auf Erden.
Ich aß etwas, meditierte kurz und machte mich dann wieder an den Abstieg, da mir die tiefen Wolken und der Wind eine Gänsehaut verpassten.
Ich fuhr wieder nach Arure, wo ich auf den Berg wollte, den ich am dritten Tag meiner Reise schon einmal erklommen hatte. Diesmal nur von der anderen Seite.
Blühender Senf säumte atemberaubende Ausblicke in die Täler, während ich ein paar offene Ziegenställe passierte. Der abgestandene Ziegengeruch wurde vom süßen Kiefernduft abgelöst, welche sich vereinzelt an die Felsen klammerten. Ich entdeckte eine kleine Höhle und kletterte erstmal hinein. Leider hatten die Ziegen den Schatten genutzt und intensiv markiert, weshalb ich nur kurz den Ausblick genoss.
Oben angekommen setzte ich mich in die Sonne auf den Fels, genoss das Summen und Brummen der Insekten und las eine Weile.
Schließlich trieb mich der Hunger und das leere Wasser zum Aufbruch und am Stand angekommen genoss ich es Mal wieder in einem Restaurant zu sitzen und eine Pizza zu essen.Read more
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- Day 16
- Tuesday, April 6, 2021 at 1:00 PM
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 1,007 m
SpainLas Hayas28°8’23” N 17°17’24” W
Der Märchenwald

Gestern spazierte ich gemütlich durch die Gegend von Epina, holte Wasser an der Quelle und traf dort auf Tonike, die mir von ihrer Feuershow am Freitag erzählte und mir kurz ein paar Tricks mit ihren Feathersticks beibrachte.
Heute hatte ich mich dann für eine Wanderung durch den Nationalpark angemeldet, weshalb ich um 9:30 Uhr am Stand auf den Bus wartete.
Ein kleiner Wagen mit 10 Leuten darin sammelte mich ein und wir düsten den Berg empor, während sich unser Guide vorstellte und direkt mit Fakten um sich warf. Wir hielten kurz am Aussichtspunkt/ Restaurant von César Manrique, welches seit vier Jahren einen Pächter sucht, da zu wenig Kundschaft vorhanden ist.
Generell wird auf der ganzen Insel Landflucht betrieben, da es sehr wenig Jobs und nur eine gering ausgeprägte Wirtschaft gibt. Außerdem ist der Tourismus durch die Pandemie um fast 80% gesunken, was viele Existenzen bedroht. Unter anderem deshalb kommt es häufig zu Brandstiftung, um mehr Jobs beim Feuerschutz zu erzwingen.
Wir hielten am Rand des Parks und konnten in der Ferne die zwei Berge la Palmas erkennen.
Unser Weg führte uns hinein in den Wald und wir stoppten alle paar Meter, um etwas neues über eine Pflanze oder die Geschichte der Insel zu erfahren.
Die "Ureinwohner" der Insel wurden ein paar Jahrhunderte vor Christus von afrikanischen Seefahrern auf der Insel abgesetzt und lebten dann knapp zweitausend Jahre lang ungestört auf der Mitte der Insel vom Wald und Ziegenhaltung. Diese isolierte Steinzeitkultur wurde dann von den angreifenden Spaniern ausgelöscht und versklavt.
Diese mochten es zu jagen, weshalb sie Rot- und Schwarzwild ansiedelten.
Beides wurde jedoch seit 60 Jahren nicht mehr gesehen, da bei einer Hungerwelle alle auf die Jagd gingen. Einheimisch sind eigentlich nur vier verschiedene, einzigartige Fledermausarten.
Der Wald wurde immer verwunschener, je weiter wir in den Norden kamen. Die Bäume waren komplett in feuchtes Moos eingehüllt und es glitzerte in allen Grüntönen. Außerdem war es ziemlich kalt, obwohl der Sonne auf das immergrüne Blätterdach knallte. Nachdem wir zwei kleine Pausen gemacht hatten und noch einen Aussichtspunkt mit Sicht auf Teneriffa erreicht hatten, traten wir aus dem Wald und eine Hitzewelle überrollte uns. Wir liefen durch das kleine Las Hayas und dann durch blühende Wiesen, auf denen wir immer wieder anhielten, um etwas von einer Pflanze zu probieren, oder daran zu riechen.
Die riesigen Aloe Vera Pflanzen, die die Insel bedecken, waren eigentlich Agaven und die zwei kleineren Aloe Vera Arten, die man auf der Insel finden kann, sind auch eigentlich nicht heimisch.
Kurz vorm Ende der Tour hatten wir noch einen perfekten Blick aufs Valle Gran Rey und durchquerten dann eine blühende Schlucht.
Zerschlagen von der Hitze und dem letzten steilen Anstieg setzten wir uns vor María's kleines Restaurant. Ich genoss erstmal ein Eis und probierte dann bei den Anderen den typisch traditionellen Ziegenkäse und milden Ziegenkäse mit Palmenhonig. Super lecker. Zum Abschluss gingen wir noch kurz durch eine kleine Töpferei, in der immernoch traditionell ohne Töpferscheibe gearbeitet wird.
Wir wurden dann abgeholt und wieder am Strand abgesetzt.
Dort traf ich überraschenderweise auf das finnische Mädchen aus Chinguarime. (Von dem ich es einfach nicht hinbekomme mir ihren Namen zu merken) Sie war bis nach San Sebastian gelaufen und hatte sich dort ein Auto gemietet, um die Insel zu erkunden. Bevor sie sich wieder auf den Weg machte, tauschten wir Nummern aus, um zusammen wandern zu gehen und ich ließ den Tag am Strand mit schwimmen ausklingen.Read more
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- Day 18
- Thursday, April 8, 2021
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 619 m
SpainPunta de San Lorenzo28°7’59” N 17°8’18” W
Cuevas blancas

Gestern verbrachte ich den Tag ganz entspannt am Strand, wo ich David traf und ihn endlich Mal Hang spielen hörte. Abends machte ich dann bei Lara eine Klangmeditation mit malen, Thema Herz.
Heute fuhr ich dann über die Insel, um mir die Cuevas blancas anzugucken. Nach ca einer Stunde Fahrt hatte ich einen Miniparkplatz erreicht und stand nun vor der Entscheidung meinem Handy oder dem Wegweiser zu folgen. Ich entschied mich fürs erste für den Wegweiser und machte mich an den brütend-heißen Aufstieg. Oben angekommen hatte man eine wunderbare Aussicht auf den Nationalpark und San Sebastian. Ein Stückchen weiter kreuzte dann auch die Straße, die mein Handy mir empfohlen hatte. Ich war froh, dass ich durch die Natur geklettert war und nicht einer langweiligen Straße folgte.
Ich stieg ein Tal entlang, an das mit buschigen Kiefern klammerten und entdeckte ein paar Stellen, wo es aus dem Fels tropfte. Ein paar Tropfen fing ich mit der Zunge auf und marschierte dann weiter. Ich kam an ein paar kleinen, zerfallenen Häusern vorbei, die umgeben von Agaven am Hang balancierten.
Die Sonne brutzelte mir im Nacken, als ich kurz darauf über glatte Sandsteinfelsen lief und dann ein kleines Haus entdeckte.
Als ich es erreicht hatte, erkannte ich, dass es zu einer halb zerfallenen, kleinen Siedlung gehörte und ich ging auf Erkundungstour. Die freistehenden Häuser hatten fast alle kein Dach mehr und es wuchsen schon Pflanzen aus dem Boden. Ein winziges Haus drückte sich an den Felsen und sah noch ziemlich intakt aus. Als ich durch die Tür trat, eröffnete sich eine geräumige Wohnung, die in den Fels geschlagen wurde. Doch das gruselige: im Halbdunkel konnte man erkennen, dass die ehemaligen Bewohner alles stehen und liegen gelassen hatten als sie gingen. Ich entdeckte einen Kalender von 2005, doch dann wurde es mir zu unheimlich und ich ging nicht tiefer in die dunkleren Räume.
Viele der Häuser hatten ein paar Räume im Fels und ich erkundete alles, bevor ich mich in eine kleine, unbebaute Höhle setzte und etwas aß.
Auf der Karte hatte ich einen kleinen Rundweg ausgemacht, weshalb ich dem Trail weiter entlang des Berges folgte. Ich traf auf die erste Person des Tages und kämpfte mich weiter durch die Hitze. Irgendwann kam mir das doch etwas länger vor, doch ich hatte keinen Empfang, um zu gucken wo ich war. Also einfach weiter. Endlich entdeckte ich eine Felsformation, die mir bekannt vorkam. Nur führte der Wanderweg in eine andere Richtung. Um mich nicht komplett zu verlaufen und in San Sebastian zu landen, entschied ich mich auf die Felsen zu zu laufen. Ich kämpfte mich also den Hang entlang, während fast Hüfthöhe Diesteln mir die Beine zerkratzen. Plötzlich ertönte über mir ein Pfiff und ich entdeckte den Franzosen, der mir zuvor entgegen gekommen war. Er lief auf dem Weg und zeigte mir dadurch in welche Richtung ich musste.
Oben angekommen dankte ich ihm und wir gingen quatschend ein Stück zusammen.
Da mich die Sonne fertig machte und ich nur noch ins Meer wollte, entschied ich mich die Straße zu nehmen und war so nach fast vier Stunden wieder am Auto.
Da es schneller war von dort nach Chinguarime, als ins Valle zu fahren, hielt ich auf dem kleinen Parkplatz, der diesmal ziemlich leer war.
Am Chinguarime angekommen konnte ich nur Pablo vor seiner Höhle erkennen, nicht einmal in der Main-Cave war jemand anzutreffen.
Also suchte ich mir einen schönen Steinkreis im Barranco, der von zwei kleinen Bäumen überragt wurde und ging erstmal schwimmen. Ich balancierte Steine und schrieb ein wenig, bis ich Sam entdeckte, der grade aus der Stadt kam.
In der Main-Cave hatten sich nun doch ein paar Leute eingefunden und ich setzte mich zu Klara, Pablo, Moritz und Sam.
Moritz und Pablo wollten angeln gehen und so packten wir ein paar Sachen und machten uns auf den Weg zum nächsten Strand. Dort passierten wir auch ein paar eingerichtete Höhlen und kletterten dann über die Felsen auf ein Riff, welches von der Ebbe freigelegt war.
Alles wurde vorbereitet und als es dunkel war, wurden die ersten Angeln ausgeworfen. Wir hörten Musik, quatschten und nahmen ein paar Krabben aus, die Moritz schnell gefangen hatte.
Immer Mal wieder biss etwas an, doch verhakte sich nie richtig.
Irgendwann lieh ich mir eine Taschenlampe und machte mich auf den abenteuerlichen Rückweg. Im Barranco angekommen, schwächelte die Batterie und die Lampe ging immer wieder aus. Aber selbst mit dem wenigen Licht erkannte ich nichts wieder und rannte ein paar Mal im Kreis, bis ich einen vertrauten Steinkreis entdeckte und mich von dort zu meinem Unterschlupf vortastete. Angekommen legte ich mich auf meine Handtücher und schlief unter romantischem Sternenhimmel ein.
(Mein Rücken tat weh und trotz doppeltem Pulli und Jacke fror ich erbärmlich, weshalb ich nicht viel Schlaf bekam)Read more
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- Day 19
- Friday, April 9, 2021
- ☀️ 19 °C
- Altitude: 20 m
SpainPunta Calera28°6’2” N 17°20’51” W
Mantras und Feuer

Endlich spürte ich die wärmenden Sonnenstrahlen und konnte noch etwas entspannen. Nach kurzem Workout sprang ich erstmal schwitzend in die kühlen Wellen. Anschließend suchte ich mir eine Aloe Vera und verwöhnte meine Haut.
In der coffe-kitchen genoss ich dann eine Banane, während ich mich mit Malvín und Sam unterhielt.
Ich wollte noch ein wenig Jonglieren üben, doch nach ein paar Minuten am Strand, hielt ich die Sonne nicht mehr aus und suchte in der Main-Cave Schatten. Es war so heiß geworden, dass ich mir bei jedem Schritt die Füße verbrannte. So kämpfte ich mich zu meinen Sachen durch, zog meine Schuhe an und ging ein wenig auf Erkundungstour im Barranco. Überall fand man versteckte Steinkreise und Zelte.
Ich hatte mir etwas Reis mit Champignons mitgenommen, die ich überm Feuer in der Main-Cave zubereitete. Für den Reis benutzte ich etwas Meerwasser, wodurch dieser total versalzte.
Paul, Sam und Malvín wollten auch zur Feuershow im Valle, doch ich wollte noch kurz ins Apartment um meine Sachen abzuladen und etwas zu essen. Also fuhren die anderen später mit Pauls Auto.
Nachdem ich ein Omelette genossen hatte, machte ich mich im stürmischen Wind auf zum Playa ingles. Auf der Straße krachte es auf einmal und ein großer Palmenwedel stürzte einen Zentimeter von mir entfernt auf den Boden. Den Schreck in den Knochen, schätzte ich mich glücklich und kam kurz darauf am Parkplatz an.
Dort traf ich auf Tonike und kaufte ihr erstmal einen Featherstick ab. Dann gingen wir zusammen an den Strand, wo sich schon ein paar Leute versammelt hatten und zu Gitarrenmusik sangen. Ich entdeckte Lara und wir unterhielten uns eine Weile während die Sonne langsam am Horizont verschwand und die Gruppe begann Mantras zu singen.
Paul und Malvín hatten es auch geschafft, doch statt Sam, war Leon dabei. Zur Begrüßung ließ er einen Falkenschrei verlauten und setzte sich zu uns. Später machte er alle möglichen Vogelstimmen nach und als er begann Kehlgesang anzustimmen, wurde er ungläubig umringt.
Tonike, Kiran und noch jemand entzündeten ein Feuer, während überall Kerzen aufgestellt wurden. Der Wind hatte auch nachgelassen und so begannen sie zu dritt ihre Feuershow zu rhythmischen Mantra-Gesängen.
Erschöpft plumpsten sie zu begeisterndem Applaus in den Sand und mischten sich dann wieder unter die Menschen.
Es wurde noch etwas geredet und gesungen, bevor sich jeder langsam auf den Nachhauseweg machte.Read more
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- Day 20
- Saturday, April 10, 2021
- ☀️ 19 °C
- Altitude: 18 m
SpainArgaga28°4’46” N 17°19’23” W
Finca Argayall

Nachdem ich einen großen Burger in einem Restaurant am Strand genossen hatte, traf ich mich mit Leon am Hafen.
Zusammen wollten wir uns die Finca Argayall ansehen. Also ignorierten wir den Bauzaun vor der Straße und folgten dieser am Meer entlang. Im November war ein großer Teil des Berges auf die Straße gestürzt und es lohnte sich nicht diese zu erneuern, weshalb man sie einfach sperrte. Dass am anderen Ende noch Leute wohnten, oder mit ihrem Van feststeckten änderte auch nichts.
Ich schnappte mir einen Baumhelm vom Straßenrand, Leon vertraute dem Spirit und so kletterten wir über den Geröllberg. Drüben angekommen sprachen wir kurz mit ein paar Leuten, die dort in ihrem Van lebten. Die Finca sei eine Privatcommunity, die momentan niemanden aufnimmt und offiziell geschlossen hat. Leon wollte trotzdem rein, da er vor einiger Zeit mit dem Manager Kontakt hatte und diesem einen Besuch abstatten wollte.
Hinter den Mauern erhob sich ein grünes Paradies. Auf den ersten Blick ein wenig wie ein Resort, mit Pool, Sitzecken und Bar.
Wir wurden etwas skeptisch angesehen und von jedem gefragt, was wir denn hier machen würden. Doch das schien Leon nicht zu stören und ich wollte noch mehr sehen, weshalb ich ihm durch den Jungle folgte. Diverse große Bäume, Palmen und Sträucher drängten sich aneinander, das plätschern eines kleinen Teiches mischte sich mit dem Gesang der Vögel und Leon biss beherzt von jeder Blüte ab, die ihm zu nahe kam. In dem Wald versteckten sich kleine Häuser, eine Gemeinschaftsküche mit Feuerstelle und Tischtennisplatte und ein großer Garten.
Nach unserer Erkundungstour war sich Leon nicht sicher ob wir auf den Manager warten sollten der noch Siesta machte, weshalb wir eine Weile herum lungerten und dann doch wieder zum Hafen zurück gingen. Dort wollte er den Kapitän eines Schiffes suchen, welches ein paar Leute aus Chinguarime mitgenommen hatte und nach La Palma fuhr. Vergeblich irrten wir herum und ich beobachtete die Fische, während er jeden ansprach.
Schließlich gab er für heute auf und machte meinen Abwasch, damit ich ihn im Ausgleich wieder zum Playa ingles fuhr, wo er bei einem Freund im Van schlief. Dort verabschiedeten wir uns und ich genoss den Sonnenuntergang auf meiner Terrasse.Read more
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- Day 21
- Sunday, April 11, 2021
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 12 m
SpainPlaya de Vallehermoso28°12’10” N 17°15’6” W
Die Piratenfestung

Mein Kühlschrank war so gut wie leer und gestern war ich zu spät dran zum Einkaufen, weshalb ich heute morgen erstmal in ein paar Läden ging. Anschließend machte ich mir ein schönes Frühstück mit frischem Brot, Ei, Avocado, Erdbeermarmelade und einem Stück Mohnkuchen.
Anschließend entschied ich in den Norden nach Vallehermoso zu fahren und auf dem Weg in Epina Wasser zu holen.
Ich hielt nur kurz um meinen Wasserschlauch für den Tag aufzufüllen und schlängelte mich dann die dünnen Straßen zum Strand hinab. Dort angekommen, traf ich auf ein einsames Freibad, einen neuen Spielplatz mit Grillstellen und Sonnenschirme im Sand. Nur ein paar Leute genossen den Schatten der Schirme am Strand, ansonsten war das so touristisch aussehende Gelände wie ausgestorben.
Ich entdeckte etwas entfernt ein paar Steingebilde, die sich an die Küste klammerten und folgte der Straße in diese Richtung. Schon bald lagen riesige Felsen auf der Straße und etwas weiter war sie weg geschwemmt und begraben von Geröll. Ich kletterte darüber und stand vor einer kleinen Piratenfestung, die über den schäumenden Wellen tronte. Castillo del Mar. Alles sah etwas heruntergekommen aus und der Weg hinauf war mit Stacheldraht versperrt. Ich sah mich etwas um und genoss den Gedanken an vergangene Piratenkämpfe, bevor ich mich wieder auf den Rückweg machte.
Auf der anderen Seite des Strandes führte ein steiler Weg die Felsen hinauf und so begann ich den heißen Aufstieg. Oben angekommen war ich komplett durchgeschwitzt und freute mich über etwas kühlen Wind aus dem nächsten Tal. Dort stieg ich wieder hinab und folgte dann, Aloe Vera Blüten kauend, einer Straße durch verschiedene Felder Richtung Meer.
Ein großes Schild beschrieb den nächsten Strand als sehr gefährlich durch Steinfall und Strömungen. Außerdem befand er sich ca 200m unter mir, weshalb ich einem kleinen Pfad zum Rand der Felsen folgte. Dort setzte ich mich an die Klippe und genoss.
Irgendwann machte ich mich dann wieder auf den Heimweg und füllte noch in Epina meinen Wasserkanister auf, bevor ich am Hafen eine Runde schwamm und mich anschließend mit Bratkartoffeln von der Sonne verabschiedete.Read more
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- Day 22
- Monday, April 12, 2021
- ☀️ 16 °C
- Altitude: 1,242 m
SpainEl Cercado28°7’37” N 17°15’25” W
Grün tanken

Ich entschied mich noch einmal den Lorbeerwald im Nationalpark zu genießen, weshalb ich zur Laguna Grande fuhr.
Dies ist keine richtige Lagune, doch eine große natürliche Lichtung, die schon von den Ureinwohnern als Versammlungsort genutzt wurde.
Ich hielt auf dem großen Touri-Parkplatz und entschied mich für die Wanderroute 6, nachdem ich mir einige Schilder über die heimische Flora durchgelesen hatte.
Ich genoss jeden Schritt im Wald und versuchte die verschiedenen Pflanzen zu bestimmen.
Als ich aus dem Wald heraus trat, empfing mich ein blühender Seitenstreifen und ich langte beherzt zu. Ich konnte mir den Namen der Pflanze nicht merken, doch ihre weißen Blüten schmeckten genau wie Radieschen.
Ich folgte dem Weg wieder in den Wald hinein, der hier etwas offener war. Auf einer Bank gönnte ich mir dann einen Muffin und blieb dort für eine längere Zeit, um zu schreiben.
Als ich wieder fast bei der Lagune war veränderte sich der Wald schlagartig. Das Blätterdach der älteren Bäume war um einiges höher als zuvor und von jedem Ast hing dickes Moos herunter.
Ich fand noch einen kleinen Rundweg mit Lehrschildern und schlenderte diesen entlang.
Der Wald besteht hauptsächlich aus Lorbeerarten, Myrica und Heide, welche hier bis zu 20 m groß werden kann.
Zurück am Parkplatz legte ich mein Rucksack ins Auto, ging auf die Lichtung und suchte mir ein schönes Plätzchen.
Dort legte ich mich ins summende und brummende Grün und versank im Meer aus Klee und Gräsern, während Schmetterlinge über mir kreisten. Die Sonne brannte, doch der weiche, kühle Miniwald ließ mich Grasengel machen. Ich sog alles in mich auf und bewunderte die kleinen Blüten des Klees.
So lag ich dort eine Weile, bevor ich noch einmal mit den Händen durch das saftige Gras strich und mich verabschiedete.Read more
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- Day 23
- Tuesday, April 13, 2021
- ⛅ 21 °C
- Altitude: 13 m
SpainBarranco de Guada28°5’7” N 17°20’7” W
Last day in paradise

Der Wecker klingelte und ich machte mich nach meiner Morgenroutine auf den Weg zum Centro Medico. Dort wurde mir ein Stäbchen durch die Nase ins Hirn gebort und durfte anschließend einen Spaziergang machen. Diesen nutzte ich, um bei meinem Vermieter den Check-out zu besprechen und setzte mich dann noch kurz an den Hafen.
Unter mir tummelten sich verschiedenste Fische und plötzlich tauchten ein paar riesige Stachelrochen auf, die mindestens einen Meter Durchmesser hatten. Ich beobachtete fasziniert wie sie über den Boden glitten, doch musste mich dann wieder auf den Weg machen, um mein Testergebnis abzuholen. Negativ!
45 € bezahlt und ab ins Apartment, packen.
Spontan entschied ich später zu packen, schnappte meinen Rucksack und hüpfte ins Auto. Im Wald angekommen lief ich ein gutes Stück hinein und setzte mich dann auf eine umgestürzte Heide um einen Muffin zu genießen.
Anschließend ließ ich meinen Rucksack stehen, lief ein wenig herum, hörte, schaute, fühlte, roch, umarmte und genoss dankend.
Irgendwann legte ich mich wieder auf den Baumstamm und sog einige Zeit einfach alles ein.
Es wurde etwas unruhig und ich wusste, dass ich mich verabschieden musste. Ich war fast am Auto, da begann es auch schon zu regnen.
In Arure bog ich ab und suchte mir einen Seitenstreifen neben einer Blumenwiese. Dort schnappte ich mir meine mitgenommene Suppe, kletterte eine Anhöhe hinauf und wurde von der gelben Pracht des blühenden Senfs empfangen. Ich setzte mich auf die warmen Steine zwischen den Senf mit Blick auf den la Merica und löffelte meine Kürbissuppe. Anschließend streifte ich durch die Blütenpracht und bewunderte jede kleine Mohnblume, die sich zwischen dem Senf empor kämpfte. Ich kam an eine Kakteen Mauer und selbst diese war am blühen. Unter mir schob der Wind Wellen durch das lange Gras und die Sonne knallte herab.
Ich verabschiede mich dankend und machte mich auf den Weg zum Meer.
Im Apartment angekommen, schnappte ich mir nur meine Badehose und mein Handtuch und sprang am Hafen ins kühle Nass.
Ich verbrachte knapp zwei Stunden in der brennenden Sonne und kühlte mich zwischendurch immer Mal wieder im Meer ab. Auch hier verabschiedete ich mich dankend vom Meer und dem Strand, duschte kurz im Apartment und ging dann aus.
Am Hafen setzte ich mich in ein Restaurant und versuchte mich mit der Kellnerin zu verständigen, die nur Spanisch konnte, während mir der Wind die Haare zerzauste.
Ich schaffte es, dass mir ein Erdbeermilchshake, etwas Brot mit Öl und Aufstrichen und frische Fischfilets mit Salzkartoffeln und Salat gebracht wurden und genoss alles mit Blick auf die schwankenden Segelboote im Hafen.
Gerade als ich fertig war und an meinem Shake schlürfte, kam Sam um die Ecke und setzte sich zu mir.
Er wurde gestern von Chinguarime hierher mitgenommen und wollte etwas bleiben. Wir unterhielten uns eine Weile und gingen dann in mein Apartment, wo wir Schokolade aßen und Sam mein letztes Bier genoss, welches ich sonst weggeschmissen hätte.
Es wurde spät und so verabschiedeten wir uns, damit ich noch packen konnte.
Zwischendurch machte ich eine Pause, um meinen letzten Sonnenuntergang auf der Insel zu genießen und fiel später glücklich ins Bett.Read more
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- Day 24
- Wednesday, April 14, 2021
- ⛅ 17 °C
- Altitude: 1,093 m
SpainRocher d'Agando28°6’33” N 17°12’57” W
Time to say goodbye

Ich war lange nicht mehr im Dunkeln aufgestanden, doch der Wecker hatte kein Erbarmen.
Nachdem ich etwas Kleines gefrühstückt hatte, verabschiedete ich mich vom Valle und kurvte noch einmal über die Insel nach San Sebastian.
Einen kleinen Stop legte ich beim Mirador de los roques ein, der wie bestellt in der Sonne glänzte.
Am Hafen angekommen gesellte ich mich dann zu den paar anderen Autos, holte mir ein Ticket und genoss dann schwitzend die Sonne.
Die Überfahrt auf der Fähre verbrachte ich am Heck damit die Wellen und die immer kleiner werdende Insel zu betrachten.
In Los Christianos hatte ich noch vier Stunden Zeit, weshalb ich, nach einigem suchen, am Strand parkte und mich auf einen Grünstreifen in die Sonne legte.
So viele Touristen, Verkäufer und weiße Strände war ich gar nicht mehr gewöhnt, doch ich genoss das Rauschen der Wellen.
Da mein Internet aufgebraucht war und ich kein WLAN fand, schaffte ich es ganz analog zum Flughafen und fand nach einigem Herumkurven auch den Mietwagenparkplatz.
Der Mitarbeiter schaute kurz übers Auto, checkte die Tank-Füllung und wünschte mir dann eine angenehme Reise.
Bei der Gepäckabgabe war mein Koffer natürlich einen kg zu schwer, weshalb ich mich zu Anderen gesellte, die sich verschätzt hatten und nochmal umorganisierte.
Als ich dann bei der Sicherheitskontrolle wartete, war ich der Einzige, der seine Schuhe ausziehen musste und als ich durch den Detektor war, wurde ich einer zufälligen Drogenkontrolle unterzogen. Es wurden Abstriche von meinen Taschen und Händen gemacht, doch als mein Gepäck noch lange auf sich warten ließ, war der Beamte zu ungeduldig und ließ mich laufen.
Ich ging gemütlich zu meinem Gate und lief dort, Muffins und Erdnüsse futternd, im Kreis. Als keine Schlange mehr am Einstieg war, ging ich entspannt hindurch und musste über das Rollfeld, durch die heiße Sonne, zum Hintereingang des Flugzeuges gehen.
Ich hatte den Platz am Gang und freute mich über die Beinfreiheit. Kurz darauf war das Boarding abgeschlossen und die beiden Sitze neben mir blieben leer. Also setzte ich mich ans Fenster, zog die Schuhe aus und machte es mir gemütlich.
So verbrachte ich den Flug mit dösen, essen und schreiben. Als die Sonne langsam unterging wurde alles von rotem Licht eingehüllt und selbst als sie schon lange am Horizont verschwunden war, war der Himmel in herrliches rot-orange-geld-grün-blau-schwarz getaucht.
Wir landeten pünktlich und nach einem guten Spaziergang durch den Flughafen hatte ich auch schon bald meinen Koffer.
Draußen liefen wir dann erst aneinander vorbei, doch dann begrüßten mich Mama und Katrin, bevor wir mit Papa nach Hause fuhren.Read more