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- Day 20
- Monday, July 21, 2025 at 6:01 PM
- 🌧 18 °C
- Altitude: 287 m
GermanyPassau48°34’25” N 13°28’35” E
Feierabend und Fazit

So, ich habe euch den letzten FP meiner Reise jetzt lange genug vorenthalten - nun ist er fällig. 😉 Ich pennte auf meiner Insel an der Schrottenbaummühle recht gut, aber irgendwie viergeteilt - also mit drei längeren Wachperioden. Das habe ich größtenteils dem teils heftigen Gewitter über meiner Nase zu verdanken gehabt. Entsprechend nass war am nächsten Morgen mein Tent, sodass ich erst gegen 10:15 Uhr vom Fleck kam. Da es die nächsten Tage im Süden so weitergehen sollte, entschloss ich mich endgültig dazu, Passau als würdigen Endpunkt meiner Wanderung zu deklarieren. Passt, da auch meine Eltern aus ihrem Urlaub zurückkommen und sie mich so direkt in Regensburg einsammeln können. Ich wiederhole mich zwar, aber es hat seinen Grund, warum der Name "Regen" sich in dieser Gegend in viele geographische Begebenheiten eingeschlichen hat. 🤣
Zuerst lief ich weiter durchs Ilztal und kam direkt mit zwei Leuten ins Gespräch, denen ich meine Absicht erklärte. Ein sehr schöner Moment, der mir den notwendigen Antrieb lieferte. Zuerst flüssig, bald zähflüssig, weil die Regenwolken durch meinen späten Start ordentlich Vorsprung hatten. Die erste Pause in Kalteneck verschaffte mir paar Nährstoffe und ich staunte nicht schlecht, als der strenge Duft des Klärwerks auf der anderen Seite des Ortes meine Nase enterte. Wenige hundert Meter vorher war noch ein streng geschütztes Naturschutzgebiet. 🤔 Weiter über schöne Trails an der Ilz entlang, aber ich holte mir nasse Füße im hohen Gras, sodass ich ab Kleinthannensteig radikal der kürzesten Route nach Passau gefolgt bin.
Kurz pausiert und weiter. Durchs absolute Niemandsland. Die Dörfer hießen der Reihe nach: Zolling, Hötzdorf, Rußöd, Kleeham, Ambrosmühl (da wurden gerade Baumstämme zurecht gesägt) und Englboldsdorf. Cool war das Gespräch mit einem Spaziergänger, der angesichts meines Tagesziels entgegnete: "Aber du weißt schon, dass es in 15 min regnen wird?!" Klar wusste ich das 🤣, es waren aber zum Glück 45 min. Straßkirchen war wieder Zivilisation - ich erinnere mich an Straßen und eine Kirche. 🙃 Und einen Umweg sowie coole Elefanten und ein Schild im Garten von Leuten mit eher nicht so subtilen Groß-Deutschland-Fantasien.
Es begann nun zu schütten und ich trottete als einziger Fußgänger auf dem breiten Radweg an der gut befahrenen Straße entlang - über Salzweg bis nach Passau rein. Nicht schön, aber das Ziel vor Augen. Dort war noch mehr Verkehr - einmal über die Donau und durch die schöne Altstadt zum Dreiflüsseeck. Fertsch! 🥳 Mit Umwegen sind es rund 560 km geworden. Schon ein schönes Gefühl, es von zu Hause so weit geschafft zu haben. Die Dreifärbung von Ilz (schwarz), Inn (grün) und Donau (blau-braun) habe ich dank des Regens gar nicht mitbekommen - war alles Plörre. 🤣 Spannenderweise war der Inn deutlich breiter als die Donau.
Auf Zeltplatz hatte ich keine Lust bei anhaltendem Regen, daher buchte ich mir ein Zimmer in einem Self-Checkin-Hotel - Problem: Die Säcke haben mir den Code nicht zugeschickt. Also 18 Uhr noch ein Telefonat in der belebten Innenstadt geführt (I love it! 🙃) und ich durfte rein in die Bude. Das ging dann bis auf meinen Multitasking-Dilettantismus zum Glück problemlos (sehen, hören, sprechen, lesen, Code eingeben ist zu viel verlangt 🤣). War trotzdem ne gute Entscheidung - am nächsten Tag ging es dann in die Züge nach Regensburg, wo ich von meinen Eltern eingesackt wurde. Zusammen mit meinem Pa bin ich vier Tage später relativ problemlos 51 km von Rodewisch nach Hause gewandert - mein erster Fuffi! 🥳 (Bilder 17 - 20). Unabgesprochen am selben Tag wie DüsselSieg. 😂
Bleibt noch als Fazit festzuhalten: War trotz Wetterkapriolen eine schöne Zeit und dafür, dass ich eigentlich gar nichts vorher geplant hatte, verlief die Nummer relativ problemlos. Null körperliche Schmerzen dank gemächlichem Start, null Versorgungsprobleme mit Wasser und Essen (was mir alles auf dem NST passiert ist 😅), mental war wieder das Wetter herausfordernd und die Schlafplatzsuche im strengen bayerischen Nationalpark. Trotzdem war das nicht ausschließlich eine Resilienzauffrischung, denn bei überwiegend schlechtem Wetter prägen sich die schönen Momente umso mehr ein. Da wären vor allem der Tag in und um Wunsiedel zu nennen oder der Große Falkenstein. Danke euch allen fürs Mitlesen und Kommentieren - war mir wieder eine Ehre. 😃Read more
TravelerDen Dank gebe ich gerne zurück und freue mich schon auf deine nächste Tour 🙋♂️
TravelerAuch Dir einen herzlichen Glückwunsch! Bist jetzt ein echter Fünfziger...so schnell geht das manchmal! 😅 Willkommen im Club!
TravelerWer 2024 den NST geschafft hat, muss einfach wasserfest sein. 🌨🌨🌨Hast du wieder bewiesen! Danke für den Bericht!