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  • Day 13

    Abstecher nach Hong Kong

    March 27, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 10 °C

    Eigentlich wollten wir ja nach Kanada, aber irgendwie hatte ich mich in meinem Reiseführer verlesen oder die falsche Abbiegung genommen, jedenfalls traten wir mit unserem Stop in Vancouver einen nicht nur kulinarischen Abstecher in Hong Kong an. Gehört hatte ich von unserer Gastgeberin Anna bei einem ihrer Besuche in Shanghai schon, dass es in Vancouver eine der größten Kolonien kantonsesischer Einwanderer in Kanada oder vielleicht sogar der westlichen Hemisphäre gibt. Auch hatte ich mich schon vor Jahren gewundert, dass ihr inzwischen verstorbener Ehemann dreissig Jahre in Kanada leben konnte ohne auch nur 20 Worte Englisch (respektive französisch) zu sprechen. Das Stadtbild gibt im Groben erstmal wenig Anlass zur Vermutung, dass man sich in die östlichere Kronkolonie verfahren hat. In der Ferne eine beeindruckende Skyline mit modernen Hochhäusern und auf der Strecke dahin das Sinnbild einer (amerikanischen) Vorstadtsiedlung mit zwei bis dreistöckigen Holzhäusern, kleinen Vorgärten und das Ganze dann noch mehr oder minder durchgängig mit Bäumen gesäumt. Alles sehr gepflegt. Was dann allerdings auch recht schnell auffiel, auch wenn dies in Tracy auch schon der Fall war, waren die vielen Maklerschilder vor den Häusern. Gefühlt jedes dritte Haus hatte ein „Zum Verkaufen“ oder ein „Verkauft“-Schild in den Boden des Vorgartens gerammt. In der Innenstadt wurde vor offensichtlich zu Vermietung stehenden Hochhäusern ähnlich wie vor Hotels auch eine variable Anzeige angebracht, ob aktuelle Wohnungen zur Vermietung anstehen oder eben nicht. Um aber auf Hong Kong zurückzukommen: der Großteil der Makler hatte offensichtlich asiatische Namen (Lee, Wang,….) und zwei von vier Erwachsenen mit denen wir uns hier unterhalten sollten kamen ursprünglich aus Hong Kong und waren im Real Estate Business. Aber ehe man mir dies als Lästerei oder Vorurteil auslegt: wir haben es genossen (ja das wäre dann immer noch ein positiv konnotiertes Vorurteil aber ich hoffe zumindest meiner gänzlich positiven Intention Ausdruck verleihen zu können. Wenigstens haben wir in den drei, ach nein vier Tagen hier eine Gastfreundschaft und vor allem ein gastronomisches Angebot erlebt, dass in Deutschland, nein in Europa wahrscheinlich seinesgleichen sucht. Yam Cha zum Frühstück, Stylisches Seafood, Koreanisch und selbst der schnelle japanische Ramen-Lunch kurz vor unserer Rückreise in die USA war fantastisch (Beispielsweise hatten wir Dan Dan Mien Ramen und Tonkotsu Ramen bestellt. Die Nudeln waren der jeweiligen Brühe angepasst einmal dünn und hell beziehungsweise etwas dicker/dank Kansui bzw. Eigelb gelber und damit bissfester . Aus Deutschland heraus hatten wir uns gleich die doppelte Portion Nudeln geordert, was allerdings völlig unnötig war und ob der zusätzlich für FF bestellten Portion Karaage und Takuyaki ebenso völlerisch war. Zwei der Hähnchenteile waren dann auch unser Abendessen, denn bis auf den schnellen Kaffee bei Starbucks um dem Lunchkoma etwas entgegenzusetzen, hatten wir auch den gesamten Tag über keinerlei Appetit und Versuchung weiteres Essen aufzunehmen.

    Wie die geneigten Leserinnen und Leser eh bereits wussten, lasse ich mich beim Thema Essen immer wieder gerne treiben und verliere meinen Faden, daher gerne wieder zurück zum Punkt: Vancouver, ein nicht nur ob unserer freundlichen Gastgeber absolut toller Ort und eine gerne angenommene Pause von amerikanischem (bitte kontinental zu verstehen, denn ohne es diesmal versucht zu haben unterscheidet sich der Burger im McD-Pendant Tim Horton nur unwesentlich vom Original.
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