The Grand Journey to the West

March - August 2022
A 140-day adventure by Ralph Read more
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  • Day 1

    Let`s go West (aber wann)

    March 15, 2022 in Germany ⋅ 🌧 7 °C

    Dienstag, 15. März 2022, 7:47 Uhr im Maritim Hotel Frankfurt. Unser Flug nach San Franzisco geht in zwei Stunden, aber die ganze Familie liegt noch schnarchend im Hotelbett. Irgendwas läuft hier falsch, oder doch eher typisch, denn das Sicherheitspersonal am Flughafen streikt und wir hängen fest. Der Schock (nicht wirklich, denn inzwischen nehmen wir solche kleineren Hindernisse eher mit Humor und versuchen das Beste aus der Situation zu machen: erster Check: gibt es eine Entschädigung für die Verspätung? Wohl eher nicht;-( ist nur kurz. Der Reiseservice hat sich schnell gekümmert, und wenn die Streikparteien zur Einsicht gelangen (als hätten wir mit Corona und Krieg in Europa zur Zeit keine anderen Probleme), verzögert sich unser Abflug lediglich um einen Tag. Neues Startdatum also der 16.3.2022. Bin ich froh, dass ich noch keine Merchandising Tassen bestellt habe ;-)

    Im ganz groben Überblick geht es zunächst für eineinhalb Monate an die Westküste der USA um danach für knapp drei Monate in Zentralamerika Länderpunkte zu sammeln. Da beide Reisen (von unterschiedlichen Veranstaltern) als Selbstfahrer-Touren organisiert sind, wird es eine gänzlich andere Art von Urlaub als in Thailand und easy going mit in den Tag hinein leben und ausser Sport wenig Programmpunkten wird jetzt wohl von der klassischen Reiseroutine (Auschecken, Strecke machen, Highlights besichtigen, einchecken und so weiter) abgelöst. Eigentlich nicht unsere Art des Reisens, aber wir wollen unser Sabbaticaljahr auch - so schön Thailand war - auch nicht vertrödeln und Fei Fei ein paar mehr Eindrücke mit auf den Weg geben. Aber ehrlicherweise reist die Befürchtung, wie wir als Familie mit dieser Form des Reisens umgehen schon auch mit. Andererseits haben wir uns bemüht das Programm so abwechslungsreich und spannend zu gestalten, dass wir uns doch auch riesig freuen. Wenn wir erstmal los kommen……

    Wobei Frankfurt uns sehr freundlich empfangen hat. Die fünf Tage hier im Hotel waren frühlingshaft. Die Lage des Hotels zentral genug und wir haben die Gelegenheit genutzt um Freunde aus der Gegend zu treffen und vor der langen Reise noch ausreichend deutsche Eindrücke einzusammeln (ausser einem gespritzten Ebbelwoi gab es allerdings vorrangig Thai und Japanisches Essen ;-).

    Durch den Vorhang dringt nachdem die Tage zuvor so sonnig waren nur ein grauer Lichtstreifen. Mal sehen was der Tag bringt und wie die Reisegötter gestimmt sind…..
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  • Day 1

    If you are going to San Francisco?

    March 15, 2022 in Germany ⋅ 🌧 7 °C

    Okay, wir haben die Sonnenblumen noch nicht im Haar, aber zumindest besteht die Möglichkeit, dass sie noch nicht verblüht sind,wenn wir ankommen. Heute um 19: 48 Uhr kam die Bestätigung für unseren Flug morgen um 12:50 Uhr. Gute Pferde springen knapp fürˋ n Arsch, aber das war schon knapp. Rein vorsorglich haben wir heue schon den zweiten Corona fit for flight test bestanden und sind ins Steigenberger am Flughafen umgezogen. Also noch alles entspannt, aber so langsam kann es doch mal los gehen…..Read more

  • Day 2

    San Fancisco here we are

    March 16, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 13 °C

    Nachdem sich unsere Abreise um einen Tag verzögert hatte, ging gestern dann doch alles easy und sogar überpünktlich los. Wegen des Streiks musste ja unser Flug umgebucht werden und die Bestätigung wurde erst kurz vor knapp (genauer gesagt 16 Stunden vor Abflug) bestätigt. Zum Glück wieder ein Direktflug, aber mit drei getrennten Sitzplätzen. Miss I und ich hatten uns schon auf einen entspannten Flug gefreut, doch die Sorge, dass der Flieger schlussendlich wegen eines Passagiers (und Sitznachbarn von Fritz) notlanden musste, war dann doch nicht nachhaltige. Am Gate wurden wir dann aber doch noch in eine 3er Reihe zusammengesetzt. Die knapp 11 Stunden vergingen, Achtung Kalauer, wie im Flug. FF durfte zwei Filme sehen, wäre aber auch bereit für das komplette Bordprogramm gewesen. Der Unterschied zur Lufthansa und anderen europäischen Fluglinien war bei United Airlines gleich mal die Wartemusik, Hard Core 80er Pop mit What a Feeling und viel zu viel Collins. Außerdem wurden zwei Mahlzeiten und ein weiterer Snack serviert.

    Angekommen gab es nur ein kurzes Thema bei der Einreise, da man in Frankfurt wohl den chinesischen Pass nicht von einem aus Hong Kong unterscheiden konnte. Entsprechend mussten wir ins Büro der Grenzschutzpolizei, wo mam aber ausgesucht freundlich und entspannt war. Mit Uber war dann auch der Weg in die Stadt bequem. Unser erstes Hotel, das Cratwright am Union Square, ist klein, klassisch alt und gerade nach der einen Zwischenübernachtung im Steigenberger Airport Hotel wenig luxoriös. Dafür ist die Location an der Ecke Sutter / Powell sehr günstig gelegen für erste Excursionen nach China Town und North Point. Um dem Jetlag entgegenzuwirken sind wir dann auch tatsächlich nochmal vor die Tür gegangen und schlielich einem hippen (aber auch dem einzigen wirklich gut besuchten) China Restaurant gelandet. Erstaunlich gute Jia Long Bao, Baozi und ein top Gong Bso Ji Ding (plus ein mediokres Nudelgericht) später waren wir gut gesättigt, aber mit 120 $ (gut zwei Bier hatten wir zusammen auch noch auf der Rechung) auch gleich mal auf die harte Tour an die Tatsache herangeführt, dass die Rezession an den USA auch nichts spurlos vorübergegangen ist. Gerade der direkte Vergleich zu Thailand schmerzt da, wobei man der Fairniss halber sagen muss, dass die Auswahl schon auch toll war.
    Egal, im 7-11 noch schnell ein Wasser gekauft und kaum im Zimmer war Papa noch vor FF eingeschlafen.
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  • Day 3

    31.116

    March 17, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 11 °C

    Wenn ich mich heute (Ortszeit 22:14 Uhr) nochmal ins Bad zum Zähneputzen aufraffe, dann sind wir heute exakt 31.116 Schritte oder umgerechnet 21,6 Kilometer gelaufen. Für Fritz aber noch viel mehr für Ivy eine aussergewöhnliche Leistung, wobei das Wetter und auch die Ziele einluden. Vom Hotel aus ging es durch China Town und North Point direkt ans Wasser, wobei wir von Pier 17 gestartet sind, auch wenn das dort gelegene Exploratorium leider um 9:40 noch geschlossen war. Auch Pier 39 und Fisherman`s Wharf waren zu der Zeit noch ruhig und wie die wenigen Seelöwen auf dem Ponton noch recht verschlafen und träge. Weiter ging es über die Ghiradelli Schokoladenfabrik weiter am Pazifik entlang in Richtung Golden Gate Bridge. Ein langer aber abwechslungsreicher Strandspaziergang. Entgegen allen Aussagen wonach man das Wahrzeichen der Stadt so gut wie nie in Gänze sieht, da die Brücke eigentlich immer im Nebel steht, habe ich sie bisher immer bei Sonnenschein erlebt. Pech halt …;-) Nachdem der Weg das Ziel und wir dann doch schon etwas ermattet waren, haben die die Brücke nicht komplett sondern nur bis zum ersten Turm überquert, Alle wesentlichen Fotos waren dann auch schon geknipst und wir konnten uns danach dem entspannteren Teil des Tages widmen, schließlich war der 17. März und damit St. Patrick`s Day, worauf und vereinzelte grün geschmückte Menschen aufmerksam machten. Was gab es daher passenderes als zum späten Lunch ins Buena Vista zu gehen, anders als der Name vermuten lässt ein Irish Pub der von sich behauptet Home of the Irish Coffee zu sein, was mittlerweile allerdings als sicher widerlegt gilt. Kein Grund deshalb keinen Kaffee mit Zucker, Schlagsahne und Tullamore DEW zu trinken. Nicht so meins aber nötig, so wie auch das nachfolgende Guiness, was macht man nicht alles zu Ehren des Tagesheiligen …. Nach den Getränken und einem leichten Appetizer (Cheese Nachos) mussten wir und dann doch noch etwas die Beine vertreten, ehe wir am Fisherman`s Wharf unser Abendessen im Scoma`s Fisch-Restaurant antraten. Dort gab es einen Fischeintopf auf Tomatenbasis, der anders als der Irish Coffee wohl tatsächlich in San Franzisco erfunden wurde (Cioppino).
    Mit dem Essen und einer Flasche californischen (trockenen) Gewürztraminer im Magen waren wir gestärkt genug, um die Powell Street entlang und mit diversen zusätzlchen Höhenmetern den Heimweg ins Hotel anzutreten. Das unser Zimmer bedingt geräuschgedämmt gegen die Hauptstrasse war, war dann allen Beteiligten egal. Licht aus und Gute Nacht!
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  • Day 4

    Tracy we love you!

    March 18, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 19 °C

    Wider erwarten wart die Nacht nach unserem spazierten Halbmarathon durch San Francisco nicht so lange als dass ich hätte durchschlafen können. Damit wäre klar: Jetlag schlägt Ermüdung und Muskelkater. Zwischen 3 und 5 Uhr morgens wach und dennoch pünktlich um 8 Uhr raus um alleine mit dem Public Transport zum Flughafen zu fahren und unseren Wagen bei Hertz aufzunehmen. Im Ohr wie stets bei Kontakt mit diesem freundlichen aber nicht zu meinen Favoriten gehörenden Unternehmen R.E.M., Everybody Hurts) und mit 9 $ plus 3$ Deposit für die Clipper Card ging es zügig zum Terminal. Die zähe Bearbeitung meines Anliegens wurde durch eine Menge Wagen belohnt. Um Cliche zu bleiben bin ich viel zu sehr Mädchen, so dass ich unser Gefährt mal als groß, klobig, sicherlich auch sehr geräumig und grau bezeichnen möchte. Ehrlich, weder habe ich mich bisher für die PS Zahl, Hubraum oder Anzahl der Zylinder interessiert, es wird aber sicherlich die eine oder andere Wartezeit während der 50 Tage Mietzeit aufkommen, dass ich das nochmal google und dann sicherlich auch nachreichen werde. Die Fahrt aus dem Parkhaus war wenigstens noch ehrfürchtig ob der schieren Größe unseres Gefährt. Fühlt sich doch ganz anders an als der heimische Polo (dem ich hiermit nochmals herzlich zu den in der letzten Woche erreichten 200.000 Kilometern gratulieren möchte), geschweige denn unserem Volvo. Aber man gewöhnt sich daran, zumal die amerikanischen Straßen breiter sind und man wahrscheinlich einer gewissen Größe bedarf um Eindruck und damit auch Rücksichtnahme der anderen Verkehrsteilnehmer zu gewinnen.

    Nach dem unproblematischen Hotel-Pick-Up (ein sicheres Zeichen für das aussergewöhnliche Platzangebot war der Umstand, dass sich Miss I zu FF in den gemütlichen Einzelsitz hinten zurückzog (die dritte Sitzreihe fiel unserer Gepacäkmenge zum Opfer und wird wohl, wenn ich nicht doch noch meiner erträumten Gruppe am Straßenrand gestrandeter dänischer Volleyballerinnen Rettung und Transportmittel in höchster Not anbieten darf für den Rest der Strecke ungenutzt und weggeklappt bleiben…..).

    Die heutige Strecke war nicht wirklich zum warm werden, obwohl die Sonne, wie schon am Vortag fast frühsommerlich schien. Das erste Teilstück ging eine knappe Stunde bis nach Livermore in ein Outlet-Center in welchem ich mich auf Anraten von Freunden bereits vor unserer Abreise als VIP angemeldet hatte (hört hört, der Mann hat weniger Statur aber Status) und von welchem ich seitdem täglich mit Sonderangeboten a la save more by spending more überschüttet wurde. Letztlich dann aber doch die verwirrende Mischung aus tausenden einzelnen mehr oder minder hochpreisigen Shops die zwar viele reduzierte Sachen jedoch meist nur in den absoluten Randgrößen feilboten. Shame to be average. Ich fand wenigstens nichts, war aber ich nicht wirklich auf der Suche. FF bekam aber ein paar neue Schuhe in Neon Grün(auf dass wir ihn trotz seiner neuen Obsession sich immer und überall zu verstecken, selbst im Outback bei Nacht wiederfinden würden) und auch Miss I jagte sich Wanderschuhe und eine wetterfeste Jacke, daran wird unser nächster Hike also nicht scheitern.

    Nach einem schnellen und ebenso wie das Shoppen im Outlet Center allgemein mittelmäßigen Mittagsmahl (Fastfood Chinesisch beziehungsweise für mich Chippotle) ging die Fahrt weiter nach Tracy. Nicht nur und ausschließlich um an unsere Schwester, Schwägerin und Tante gleichen Namens diverse Ortsschildbilder zu senden, sondern um Freunde zu besuchen. In dem Glauben, dass das klassisch amerikanische Motel, als Original und Vorlage der mittlerweile auch in Europa verbreiteten Günstig-Ketten sich ebenfalls weiterentwickelt hätte und zwar seelenlos kleine aber zumindest saubere und zweckmäßige Zimmer für die unkomplizierte Übernachtung anzubieten in der Lage wäre, hatten wir für die eine Nacht außer der Reihe unserer festen Reiseplanung eine Nacht im ortsansässigen Motel 6 eingeplant. Leider war mir bei der Buchung nicht bewusst, dass Tracy so groß, nein besser so lang ist, dass zwischen unserer Dinnereinladung und dem Motel stolze 8 Kilometer lagen, die ich am späteren Abend und mit der (persisch-fränkischen Gastfreundschaft unterstellten und - Achtung Spoileralarm nicht enttäuschten Gastfreundschaft mit ensprechender Bewirtung inklusive der Bereitstellung berauschender Getränk) zu erwartenden Alkoholisierung sicherlich nicht mehr selbst fahren wollte. Dazu kam, und damit schlage ich den Bogen zu der eingangs beschriebenen Elegie zur Differenzierung der baulichen Entwicklung zwischen alter Welt und neuer Welt (falls ich irgendwann mal einen Dokumentarfilm drehe, wird er sich diesem Thema in epischer Breite nicht unter drei Stunden widmen und genau diesen Titel führen). Wo war ich? Also das Motel 6 Tracy war schlicht gesagt bescheiden. Ein sicherlich freundlicher Rezeptionist, wobei diese Bezeichnung harmloser ist als die hotelseitige Selbstklassifizierung als „pet friendly place“, welche nämlich zu diversen Hundehaufen auf dem Gelände führte, wovon sich Teile nach einem kurzeń Weg vom Auto zum Zimmer schon unter meinem Schuh wiederfanden. Das Zimmer selbst hatte bessere Zeiten erlebt (tatsächlich sehr lange Zeiten und dann auch mindestens ebenso lange nicht so gute) und unsere Nachbarn schienen sich, wollte man sich auf die Dekoration der untere dunkelgrau verschliessenen Gardinen hervorlugenden Dekoelemente (Froschskulptur, Aschenbecher, Baumagazine ….) eher dauerhaft mit dem Motel arrangiert zu haben, was anders als bei Udo Lindenberg im Hotel Atlantic nicht jedem zum Vorteil gereichte. Lange Rede, als wir nach unserem Einchecken zu unseren Freunden in die idyllische Vorstadtgartensiedlung fuhren, bedurfte es exakt 22 Sekunden Überzeugungsarbeit um unter Hängen und Würgen der Planänderung „Ihr bleibt heute Nacht bei uns“ zuzustimmen. Und wir haben es nicht einen Moment bereut. Nicht nur dass FF die Gelegenheit mit seinem neuen Buddy Ben zu spielen, ja ehrlicherweise hat er mehr die Gelegenheit mit dessen wirklich coolen Spielsachen zu spielen, ausnutze, wir wurden vor allem köstlichst und fachmännisch mit Spareribs, Chicken Wings, Beans, Mac`n Cheese, Jalapeños mit Käsefüllung (und Atkinson lässt grüßen) im Speckmantel, diversen Micro-Brews und und und versorgt.

    Neben der gastronomischen Versorgung war mein persönliches Highlight das - amerikanischer kann es wohl auch nicht mehr werden - Buddy-Gespräch mit IPA Bier in der Hand in der offenen Garage mit Blick auf die menschenleere Strasse. Nachdem ich dann auch noch mit der Nail-Gun schiessen durfte (gut zu wissen, dass ich mit diesem Bedürfniss augenscheinlich auch nicht ganz alleine war), war die Bucket Liste für mich mehr oder minder komplett abgehakt.

    Es klingt voreilig am Anfang einer Reise bereits von Highlights zu schreiben, aber ich bin mir sicher, dass dies so stehen bleiben kann.

    Nach diesem Tag fiel Euer Berichterstatter nahezu geräuschlos in das (anders als im Motel 6) wohlriechende und fluffige Bett und war zumindest so lange tief entschlafen, zumindest bis der Jetlag und das Schnarchen von Miss I einsetzte, aber das ist eine andere Geschichte…….
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  • Day 5

    Doppelwandkorpus und Strecke machen

    March 19, 2022 in the United States ⋅ 🌧 11 °C

    Nach einigen Unterbrechungen erstmals etwas länger geschlafen und mit dem Gefühl aufgewacht, dass dem abendlichen BBQ für die nächsten drei Tage keine Nahrungsaufnahme mehr notwendig ist. Dabei die medizinische Frage gewälzt, ob der Brustkorb, wenn man wie wir abends meterweise Rippchen gegessen hat sozusagen doppelwandig wird und wie sich dies auf die Körpertemperatur auswirkt. Dabei aber auch nicht weiter gekommen. Danach ein in gleicher Form entspanntes Frühstück mit unseren Gastgebern genossen, wie schon am Vorabend. Diesmal ohne Rippchen und Bier aber Unmengen Kaffe (ja, zumindest Euer Berichterstatter sollte zumindest bis zum Abend nichts essen, FF und Miss I konnten dem Angebot an Peanut Butter Sandwiches und anderem dagegen nicht widerstehen). Nach eineinhalb Stunden Plausch hieß es dann aber schon wieder auf Wiedersehen, denn wir hatten heute mit ca. 370 Kilometern die erste längere Etappe vor uns. Über Stockton und Sacramento ging es dann den Highway 5 in nördlicher Richtung nach Redding in Shasta County. Ohne längere Pause kamen wir dort gegen 15 Uhr an. Da unser Zimmer im Best Western Plus Hilltop Inn noch nicht fertig war nutzen wir die Zeit zur Erkundung unserer Nachbarschaft. Gelegen an einer klassischen Zufahrtsstraße war dies allerdings recht unspektakulär mit chinesischem Nagelstudio, Flaggen-Geschäft, Diners und Bürgerläden. Also machten wir uns auf den Weg zu der nahegelegenen Sundial Bridge im Turtle Bay Exploration Park auf. Die Sundial Bridge ist 213 Meter lang und wurde 2004 vom Stararchitekten Calatrava designt. Sie überquert den Sacramento River, der nach relativ langen Autofahrt Möglichkeit zum Klettern und Steine in den Fluss werfen gab. Die Restaurantempfehlungen unserer Freunde in Tracy, das „Mosaic“ lag unmittelbar in der Nähe, so dass wir uns zur Happy Hour und anschließendem frühen Abendessen auch nicht mehr weit bewegen mussten. Die Pizza war wie avisiert lecker, der Burger auch und es gab für diesen Teil unserer Reise das erste Uno-Spiel (welches souverän von FF gewonnen wurde). Stop! Das Uno-Spiel soll nicht ohne die notwendige Kontextualisierung erwähnt bleiben. In Thailand war dieses Spiel ein sehr geschätzter Zeitvertreib, der so extensiv und eigentlich vor und nach jeder Mahlzeit und auch darüberhinaus of gespielt wurde. Dies hatte allerdings den Effekt, dass das Spiel nach der Reise so derartig versifft und mit diversen Spezialitäten der lokalen Küche getränkt waren, dass die Spielkarten verklebt waren und wir Bedenken hatten, ob sie ohne Beanstandungen ins Reisegepäck und an der Border Control vorbei in die USA eingeführt werden könnten. Daher waren neue Karten ein essentieller (und familienfreundlicher) Geburtstagswunsch von FF und wir bedanken und bei Opa und Oma, dass dieser Wunsch auch prompt erfüllt wurde. Zugegeben fühlte sich das neue Spiel an diesem Abend in Redding noch steril und jungfreulich an, aber an gleicher Stelle wurde bereits an der gewohnten Haptik gearbeitet, wobei die Geschichte erst noch zeigen muss, ob Pad Thai und Sticky Rice Mango oder Burger und Fries einen besseren Haftgrund für das Spiel gewährleisten. Wir freuen uns auf jeden Fall auf zahlreiche Spiele auch während dieser Tour*

    Immer noch zeitig ging es dann zurück ins Hotel und auch früh ins Bett. Good night aus Redding

    * Diese Reise wurde nicht von der Firma Mattel unterstützt!

    Fun Fact 1: UNO wurde bereits 1969 in den USA von Merle Robbins und seiner Familie entwickelt. Die erste verkaufte Auflage lag bei 5.000 Spielen. Heute sind es über 151 Millionen Spiele weltweit.

    Fun Fact 2: Die Weltfussballerin 2019 Megan Rapinoe ist eine Tochter der Stadt Redding.
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  • Day 6

    Vulkane und Schnee

    March 20, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 0 °C

    Die Strasse zur Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen, aber zumindest für diesen Tag wurde er in die Tat umgesetzt und entgegen allen physikalischen und mentalen Versuchungen habe ich mich schon um 7 Uhr aus dem Bett in Richtung Gym bewegt um zumindest eine Stunde auf dem Stepper und mit Gewichten zu verbringen.
    Anders als in Thailand, wo wir ja zwei Monate statisch an einem Ort waren und das Leben vor Ort (wenn es nicht durch Corona und/oder Muskelfaserrisse durcheinanderegwirbelt wurde) durch zwei bis drei Einheiten Muay Thai oder Fitness strukturiert wurde, schwant mir, dass dieser Teil unserer Reise sich nicht per se günstig auf meine Konstitution auswirken wird. Zum einen wegen des Umstands, dass wir viel Zeit auf der Strasse und mit klassisch touristischen Aktivitäten verbringen werden, zum anderen da die bisherigen Mahlzeiten wie erwartet eher als hoch-kalorisch zu definieren waren. Das wird sicherlich nicht durchgängig für die gesamte Zeit gelten, aber dennoch ist Vorsicht geboten und so war ich doch recht stolz auf mich, dass ich mich heute früh aufraffen konnte.

    Zum Frühstück im Hotel gab es dann Rührei und Porridge. Geht so….. und weiter auf die Strasse. Erstes Ziel die Shasta-Talsperre, ein zwischen 1938 und 1945 angelegter Staudamm, der als Trinkwasserreservoir und zur Energiegewinnung dient. Die Luft war kalt und klar, der Tag sonnig, insofern ein entspannter Spaziergang über den Damm. Wir hätten wohl auch unserem Auto darüber fahren können, wobei der Damm im Wesentlichen von Radfahrern und Pick-Ups genutzt wurde, die mit schweren Geländemaschinen und Buggies mit Überrollbügeln überquert wurden, da sich unweit auf der anderen Seite Off-road Parcours und 200 Kilometer Hiking und Mountainbiking-Wege befanden.

    Danach ging es weiter durch den Shasta Trinity Natinonal Forrest in Richtung Mount Shasta. In diesem Nationalpark tobte im Sommer 2021 ein Feuer dem ein großer Teil des Baumbestandes zum Opfer fiel. Die verkohlten Baumgerippe waren einen langen Teil der Strecke zu sehen und verdeutlichen anders als die Fernsehbilder noch immenser mit welcher Urgewalt diese Feuer, die Kalifornien ja immer wieder heimsuchen, toben und welche gewaltigen Flächen hiervon betroffen sind. Heute bestand keine Waldbrandgefahr, lag doch als wir uns dem Mount Shasta näherten noch Schnee. So war dann auch am Bunny Flat Trailhead Schluß mit unserer motorisierten Besteigung dieses Vulkans, dessen letzter Ausbruch wohl schon fast 250 Jahre zurückliegt. Grund dürfte die Einsicht des Berg und aller ihn bevölkernden Bergheiligen sein, dass Mt. Shasta mit seinem Namen in der Sprache der Karok-Natives nicht wirklich das Zeug dazu hat dem Eyjafjallajökull- Ausbruch in 2010 das Potenzial als Zungenbrecher abzulaufen: Úytaakoo oder „weißer Berg“. Da wir keine Skier und Snowboards bei uns hatten, sind wir mehr oder minder unmotiviert durch die Landschaft aus Schnee und Vulkangestein zu stapfen (kleine familiäre Schneeballschlacht inbegriffen). Danach ging es dann weiter in Richtung Übernachtungsziel für die nächsten beiden Nächte: Prospect, OR.

    Damit hieß es unterwegs dann auch vorläufig Bye Bye California und welcome to Oregon, dem Beaver State. Nach der Volkszählung 2010 hat Prospect 455 Einwohner und so fühlt es sich auch an. Kirche, Hotel, ein Cafe/Diner (wo im Nebenraum die Jagdtrophäen in Baratmosphäre ausgestellt werden. Der Stellenwert dieser Einrichtung sollte sich im Verlauf des Abends noch herausstellen) und ein Mom&Pop Shop mit der weit und breit einzigen Tankstelle. Fertig ist der Ort, in welchem nur wegen seiner Lage 782 n.N. Der Wüstenwind keine Dornenbüsche durch die Gegend weht. Seine Daseinsberechtigung auf der touristischen Landkarte verdankt Prospect der Nähe zum Crater Lake, einem der schönsten Seen der USA, verdankt. Dass allerdings heute nicht der Saisonhöhepunkt war, merkte man auch der Ausführlichkeit (und Begeisterung) mit der unser Gastgeber Fred und die Höhepunkte von Prospect erklärte (so wie im weiteren Verlauf auch ein Barbesucher und der Shopbesitzer). Nachdem das Hotelrestaurant außerhalb der Saison geschlossen war und wir keine Lust auf eine weitere Fahrt hatten, blieb der neben dem Hotel gelegene Diner die erste Wahl für unser Abendessen. Und es war nicht die schlechteste! Miss I entschied sich für das Steak, FF sollte den ersten Corn Dog seines noch jungen aber bis dato auch nicht gänzlich ereignislosen Lebens genießen. Ich entschied mich (hatte schließlich morgens Sport gemacht) für das Fried Chicken. Dazu ein regionales IPA, glücklicherweise sind die Zeiten in welchen man nur Budweiser oder ähnliches bekam vorbei.

    Den Trophy Room neben dem Diner hatte ich bereits erwähnt und Fred meinte, dass sei sicherlich auch für FF interessant. Ausgestopfte Tiere halt. Allerdings stand dem die Hürde des Gesetzgebers entgegen, denn Minors waren dort nicht erlaubt und auch der Versuch an einem Sonntagabend vielleicht doch mal eine Ausnahme zu machen, scheiterte freundlich aber bestimmt. Anscheinend diente die Zurschaustellung bemitleidenswerter Kreaturen hier lediglich der Selbstbestätigung der lokalen Jägerschaft als der Vermittlung von Wissen über den Bestand an Tieren in der Umgebung. Vielleicht ein Vorurteil, welches aber unmittelbar nach unserer Abweisung an der Tür zum Trophy Room bestätigt durch die Kellnerin bestätigt wurde, die uns folgte und mir anbot auf FF aufzupassen, während ich der Feuerkraft der Lokals Tribut zollte. Meinen Hinweis, dass es mir mehr darum ging FF die Tiere zu zeigen folgte das Angebot sie könne uns Fotos zeigen („I recently killed some animals, let me show you). Ohne mir Zeit zum Nachdenken zu geben, inwieweit das Material eventuell zu grafisch für einen 6jährigen sein könnte, wurde das Material auch schon dargeboten und was soll ich sagen, selbst ich war erstaunt, was diese freundliche und in keinster Art und Weise gefährlich aussehende Dame schon alles vor der Flinte hatte und vor allem was die auch ohne auch nur in Erwägung zu ziehen, dass man das vielleicht kritisch sehen könnte zu zeigen bereit war: mit Rücksicht auf unsere ggfs zarter besaitete Leserschaft will ich nicht ins Detail gehen, aber wir sahen einen Bären, einen Hai (aus Versehen geangelt) einen Lachs und einen Puma (ja einen Puma und auf die Nachfrage, dass das doch schon außergewöhnlich sei der Hinweis, yeah, i had two).

    Nach dieser schon recht spannenden Episode noch schnell den lokalen Shop besucht um neben Zahnbürsten unseren Wasser- und Weinvorrat aufzustocken. Dass sich auch in fremden Kulturen gleich und gleich gerne gesellt wurde durch den Hinweis den Inhabers bestätigt: wenn Ihr einen wirklich guten Wein wollte, solltet Ihr mal hier im Hotel nachfragen, Fred hat Ahnung von Wein, der kann euch sicherlich einen „richtig Guten“ verkaufen. Ich hatte in der Tat eine Flasche Wein auf dem Hoteltresen gesehen, war aber nicht sicher, ob Oregon hierfür wirklich die geeignete Anbauregion ist. Aber da nun von fachlich qualifizierter Seite empfohlen, werden wir vielleicht morgen Abend mal testen. Für heute bleiben wir bei kalifornischem Chardonnay (was für uns eigentlich auch nur auf Reisen in Betracht kommt).

    Vor acht ins Bett, dank Zeitverschiebung noch einen Blick auf den heutigen Tatort geworfen aber nach einer halben Stunde eingeschlafen, ohne dies als Kritik am Hamburg-Krimi verstanden sehen möchte.
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  • Day 7

    Back to nature (and the 80s)

    March 21, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 5 °C

    Der heutige Tag diente mehr oder minder der Erholung, da wir zwei Nächte in Prospect eingeplant hatten. Bitter nötig, denn das Gebläse unserer Klimaanlage verbreitete so viel Lärm, dass ich ab 3 Uhr kaum mehr schlafen konnte. Sowieso schien unser Zimmer im Raum-Zeit-Kontinuum irgendwo in den 80er Jahren stehen geblieben zu sein. Nicht nur beim Dekor wurde auf das Detail geachtet, selbst die Mikrowelle, Tastentelefon (keine Wählscheibe immerhin) und Kaffemaschine schienen direkt aus dem amerikanischen Pendant zum Quellekatalog entstiegen.

    Dazu kam dann noch, dass der Tag grieselich startete und auch im Verlauf keine Aussicht auf besseres Wetter bestand. Entsprechend verschoben wir unseren Besuch des Crater Lakes auf den nächsten Tag (laut Wettervorhersage Sonnenschein!!) und ließen es gemütlich angehen. Zunächst im selben Cafe vom Vorabend zum Frühstück. Neben all you can drink eingefärbtem Wasser gab es Pancakes für FF, das große Frühstück mit Sausages, Rührei, Hash Browns und toasted English Muffins für die Lady des Hauses. Ich selbst hielt mich mit zwei Eiern zurück, da bereits absehbar war, dass ich von beiden genügend abbekommen sollte. So geschah es und letztlich gingen alle gesättigt für den Tag auf Wanderschaft. Zunächst wurde das Gelände rund um das 1888 erbaute Hotel herum erkundet. Ein kurzer Besuch bei dem Hotel-Pferd Lady, dass in zwei Wochen seinen 30. Geburtstag feiern sollte. Danach marschierten wir zu den von Fred angepriesenen Sehenswürdigkeiten, die wider Erwarten beeindruckend waren. Ganz in der Nähe lagen die Pearsony Falls am hauseigenen Mill Creek River. Ein schönes Kletter-Terrain für FF vor allem die Avenue of Giant Boulders. Danach ein Stück weiter die Strasse runter zum Rogue River mit zwei riesigen Wasserfällen. Noch eine kurze Einkehr in den lokalen Supermarkt, wo man uns da schon kannte und dann war es auch schon fast wieder Zeit für`s Abendessen. Obwohl wir noch keine Woche in den USA unterwegs waren, kam zum ersten Mal der übereinstimmende Moment auf, dass weder Miss I noch mir der Sinn nach Fritten und Fleisch stand. Da das Angebot an nicht Frittiertem überschaubar war, gab es einen halben Truthahn-Sandwich mit Linsensuppe und einen Hähnchensalat (um das ganze nicht zu gesund werden zu lassen war das gegrillte Hähnchen, war dann doch frittiert).

    Nachdem wir den Ort nun etwas besser (wenn nicht mehr oder minder vollständig) kennengelernt hatten) die folgende Richtigstellung: Prospekt besteht nicht lediglich aus einem Hotel, einer Kirche und einem Cafe. Es gibt zwei Kirchen! Und natürlich noch den Prospect Airport!! Das sollte es aber mehr oder minder gewesen sein. Wobei…… eine Pizzeria und zwei Trailer Parks gab es auch noch, aber zumindest die Pizzeria war wie auch unser Hotelrestaurant nur in der Saison geöffnet.

    Und zusätzlich zu unserem spärlichen Abendbrot gab es für FF und Miss I noch ein großes Stück Apfelkuchen mit Vanilleeis. Soll ja keiner sagen die Familie würde Hunger leiden. Für mich gab es noch ein zweites Hop Valley Alpha Centauri Imperial IPA aus Oregon (für meinen Geschmack allerdings etwas zu bitter).
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  • Day 8

    Am Rande des Vulkans (vorsicht Romantik)

    March 22, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 6 °C

    Ich hatte es bereits angedeutet, die amerikanischen Klimaanlagen treiben mich in den Wahnsinn. Wie kann es sein, dass ein Land, das Menschen auf den Mond schiesst und zuckerfreie Cherry Coke mit Vanille-Geschmack erfunden hat, nicht in der Lage ist eine halbwegs ruhig und leise laufende Klimaanlage oder noch besser eine Fußbodenheizung zu entwickeln. Stattdessen in jedem Zimmer Betten in der Größe, dass die Kelly-Familie in der alten Stammbesetzung komfortabel dort hätte nächtigen können…. Egal, ich brauche mal wieder etwas mehr Schlaf! Hatte ich erwähnt, dass in Kalifornien Cannabis legal ist….. ;-)

    Heute stand recht viel Strecke auf unserem Reiseplan, insofern recht früh raus und in unserem Stammrestaurant * eine ordentliche Mahlzeit die für den Tag reichen sollte. Dies galt insbesondere für meinen Chili-Cheese Omelette mit Hash Brown und Sour Dough Toast. Mühe nicht eine Stunde nach dem Aufstehen nahtlos ins Verdauungs-Koma zu fallen.

    Noch ein kurzer Blick über die Brücke am Rogue River hinunter und dann auf in Richtung Crater Lake, einem der 10 tiefsten Seen der Welt der auch wegen seiner mythischen tiefblauen Färbung berühmt ist. Die Fahrt zog sich durch ausgedehnte Fichtenwälder durch den Schnee auf 1.882 Meter in den Crater Lake Nationalpark. Was große Anpreisungen anbetrifft bin ich in der Regel zurückhaltend, meist sie sind derart übertrieben, dass das echte Erleben enttäuschend ist. Zumindest aber wird man durch zu viele Bilder und Erzählungen oft des Überraschungsmoments beraubt. Gut, mit dieser Schilderung bin ich keinen Deut besser und lasse mich gerne als Prediger von Wasser und Wein kritisieren, aber der Crater Lake, ja der Crater Lake, der ist schon eine Reise wert. Zumindest wenn man wie wir das Glück hat an einem bei Sonnenschein im Schnee dort zu sein, wenn der blaue Himmel mit dem in der Tat magischen Blau des Sees in Wettstreit tritt. Ohne romantisch zu werden, sich die Spiegelung des Ufers im See anzusehen hatte etwas aussergewöhnlich Beruhigendes. Wie muss es nur sein, wenn man diese Erfahrung ohne ein sechsjähriges Energiebündel erleben darf, der es sich zum Ziel gemacht hat grundsätzlich alle Menschen im Umkreis von dreihundert Metern in regelmäßigen Abständen von seiner Existenz und der seiner Eltern (Mammaaaaaa, look…..) in Kenntnis zu setzen. Trotz oder wegen allem ein toller Mittag am Rande des Vulkans inklusive Schneeballschlachten, klitschnasser Füße und einem Jung-Ranger-Wettbewerb.

    Gegen 14 Uhr brachen wir dann in Richtung Portland auf. Portland ist zwar nicht die Hauptstadt (Salem) aber doch die größte Stadt im Bundesstaat Oregon und schon beim kurzen Spaziergang nach dem Einchecken im The Hotel Zagz war der entspannte Flair zu spüren. Wobei auch erwähnt sein soll, dass Obdachlosigkeit nicht erst hier spürbar war, die Zahl der Zelte auf dem kurzen Stück zu unserem Restaurant aber den Umfang dieses sozialen Problems sehr deutlich machte.

    Ein krasser Sprung, denn zum Abendessen hatte Miss I sich mit dem Southpark Seafood Restaurant nach vier bodenständigen Mahlzeiten etwas feineres ausgesucht. So starteten wir mit Austern (serviert mit Annanas-Essig und Meerrettich-Raspeln) und einem Tasting-Menu. Nachdem ich zwischenzeitlich auch gemerkt hatte, dass ich mich mit meinen vorangegangenen kritischen Äußerungen zum Wein aus Oregon eher selbst zum Gespött ob schierer Ahnungslosigkeit gemacht hatte, taten wir mit einer Flasche Pinot Noir aus dem Willamette Valley gerne Buße.
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  • Day 9

    S`mores and so much more

    March 23, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 13 °C

    Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel trieben uns Hunger und Durst wieder auf die Strasse. Zunächst in die 10 Barrel Brewing Company, eine Brauerei, die eigentlich aus Bend, Oregon stammt (und vermeintlich noch viel schlimmer inzwischen zum InBev Konzern gehört), die aber auch in Portland selbst braut und zumindest wenn man dem Lonely Planet glauben möchte (! Das erste mal, dass unsere Reisebibel aus Jugendjahren hier zitiert wird, was zeigt, wie weit einen das Internet mit Dr. Google, Zagat und Tripadviser einen von den alten Pfaden entfernt hat und wie analog das Reisen „damals noch“ war. Aus alter Verbundenheit habe ich aber dennoch die Ausgabe zum Mittleren Westen der USA mitgenommen, falls FF das Inernet via BookBeat leer gehört hat und wir zurück ins 20. Jahrhundert reisen). Doch wir waren beim Bier, also: 10 Barrel: trotz der zwischenzeitlichen Konzernzugehörigkeit (die allerdings auch keinen Einfluss auf das überwiegend weibliche Braumeisterteam gehabt haben soll) sehr lecker! Allerdings war auch nach einer Runde wieder Schluß, denn nachdem das vorangegangene Abendessen unser Budget deutlich gesprengt hatte, stand der heutige Tag unter dem Motto: gut aber nicht zu teuer. Aus der Innenstadt heraus ging es dazu in einen District etwas außerhalb zu einem Community Projekt namens Po`Shines Cafe De La Soul. Zunächst waren wir die einzigen Gäste. Die Küche Southern Fried und üppig! Vernünftigerweise ließen wir die Pies und anderen Süßigkeiten aussen vor, denn schließlich bekam FF heute seinen Lohn für ca. 11,5 Kilometer mehr oder minder beschwerdefreies Mitspazieren in S`mores ausgezahlt.
    Die Idee des Hotels war, zumindest für Besucher mit Kindern phänomenal: Abenteuer in der Großstadt und Lagerfeuerromantik bei Rösten von Marschmallows über offener Flamme, die dann karamellisiert und zähflüssig auf einen Keks mit Schokolade geschmiert werden. FF und wir waren uns einig, dass es der Schokolade nicht bedurfte, da der ganze Kram eh schon klebrig süß und (Papa speaking: hoch kalorisch) war. Jedenfalls ein tolles Ereigniss ehe es nach einem wiederum langen und anstrengenden Tag ins Bett ging. Eher der Bericht für heute (und Portland) endet soll allerdings gelobt werden, dass das S’mores Set in unserem Fun-Package inkludiert war, mit dem wir mit unserer Übernachtung ein kleines Guthaben zum Einkaufen im Hotelshop hatten. Eine kleine Überraschung, die nicht nur zu einer guten Bewertung der Übernachtung im Hotel Zags führte (trotz der wiederum unerträglich lauten Klimaanlage und der schlechten Lärmisolierung).
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