• Ralph Dreher

The Grand Journey to the West

A 140-day adventure by Ralph Read more
  • Trip start
    March 15, 2022

    Let`s go West (aber wann)

    March 15, 2022 in Germany ⋅ 🌧 7 °C

    Dienstag, 15. März 2022, 7:47 Uhr im Maritim Hotel Frankfurt. Unser Flug nach San Franzisco geht in zwei Stunden, aber die ganze Familie liegt noch schnarchend im Hotelbett. Irgendwas läuft hier falsch, oder doch eher typisch, denn das Sicherheitspersonal am Flughafen streikt und wir hängen fest. Der Schock (nicht wirklich, denn inzwischen nehmen wir solche kleineren Hindernisse eher mit Humor und versuchen das Beste aus der Situation zu machen: erster Check: gibt es eine Entschädigung für die Verspätung? Wohl eher nicht;-( ist nur kurz. Der Reiseservice hat sich schnell gekümmert, und wenn die Streikparteien zur Einsicht gelangen (als hätten wir mit Corona und Krieg in Europa zur Zeit keine anderen Probleme), verzögert sich unser Abflug lediglich um einen Tag. Neues Startdatum also der 16.3.2022. Bin ich froh, dass ich noch keine Merchandising Tassen bestellt habe ;-)

    Im ganz groben Überblick geht es zunächst für eineinhalb Monate an die Westküste der USA um danach für knapp drei Monate in Zentralamerika Länderpunkte zu sammeln. Da beide Reisen (von unterschiedlichen Veranstaltern) als Selbstfahrer-Touren organisiert sind, wird es eine gänzlich andere Art von Urlaub als in Thailand und easy going mit in den Tag hinein leben und ausser Sport wenig Programmpunkten wird jetzt wohl von der klassischen Reiseroutine (Auschecken, Strecke machen, Highlights besichtigen, einchecken und so weiter) abgelöst. Eigentlich nicht unsere Art des Reisens, aber wir wollen unser Sabbaticaljahr auch - so schön Thailand war - auch nicht vertrödeln und Fei Fei ein paar mehr Eindrücke mit auf den Weg geben. Aber ehrlicherweise reist die Befürchtung, wie wir als Familie mit dieser Form des Reisens umgehen schon auch mit. Andererseits haben wir uns bemüht das Programm so abwechslungsreich und spannend zu gestalten, dass wir uns doch auch riesig freuen. Wenn wir erstmal los kommen……

    Wobei Frankfurt uns sehr freundlich empfangen hat. Die fünf Tage hier im Hotel waren frühlingshaft. Die Lage des Hotels zentral genug und wir haben die Gelegenheit genutzt um Freunde aus der Gegend zu treffen und vor der langen Reise noch ausreichend deutsche Eindrücke einzusammeln (ausser einem gespritzten Ebbelwoi gab es allerdings vorrangig Thai und Japanisches Essen ;-).

    Durch den Vorhang dringt nachdem die Tage zuvor so sonnig waren nur ein grauer Lichtstreifen. Mal sehen was der Tag bringt und wie die Reisegötter gestimmt sind…..
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  • If you are going to San Francisco?

    March 15, 2022 in Germany ⋅ 🌧 7 °C

    Okay, wir haben die Sonnenblumen noch nicht im Haar, aber zumindest besteht die Möglichkeit, dass sie noch nicht verblüht sind,wenn wir ankommen. Heute um 19: 48 Uhr kam die Bestätigung für unseren Flug morgen um 12:50 Uhr. Gute Pferde springen knapp fürˋ n Arsch, aber das war schon knapp. Rein vorsorglich haben wir heue schon den zweiten Corona fit for flight test bestanden und sind ins Steigenberger am Flughafen umgezogen. Also noch alles entspannt, aber so langsam kann es doch mal los gehen…..Read more

  • San Fancisco here we are

    March 16, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 13 °C

    Nachdem sich unsere Abreise um einen Tag verzögert hatte, ging gestern dann doch alles easy und sogar überpünktlich los. Wegen des Streiks musste ja unser Flug umgebucht werden und die Bestätigung wurde erst kurz vor knapp (genauer gesagt 16 Stunden vor Abflug) bestätigt. Zum Glück wieder ein Direktflug, aber mit drei getrennten Sitzplätzen. Miss I und ich hatten uns schon auf einen entspannten Flug gefreut, doch die Sorge, dass der Flieger schlussendlich wegen eines Passagiers (und Sitznachbarn von Fritz) notlanden musste, war dann doch nicht nachhaltige. Am Gate wurden wir dann aber doch noch in eine 3er Reihe zusammengesetzt. Die knapp 11 Stunden vergingen, Achtung Kalauer, wie im Flug. FF durfte zwei Filme sehen, wäre aber auch bereit für das komplette Bordprogramm gewesen. Der Unterschied zur Lufthansa und anderen europäischen Fluglinien war bei United Airlines gleich mal die Wartemusik, Hard Core 80er Pop mit What a Feeling und viel zu viel Collins. Außerdem wurden zwei Mahlzeiten und ein weiterer Snack serviert.

    Angekommen gab es nur ein kurzes Thema bei der Einreise, da man in Frankfurt wohl den chinesischen Pass nicht von einem aus Hong Kong unterscheiden konnte. Entsprechend mussten wir ins Büro der Grenzschutzpolizei, wo mam aber ausgesucht freundlich und entspannt war. Mit Uber war dann auch der Weg in die Stadt bequem. Unser erstes Hotel, das Cratwright am Union Square, ist klein, klassisch alt und gerade nach der einen Zwischenübernachtung im Steigenberger Airport Hotel wenig luxoriös. Dafür ist die Location an der Ecke Sutter / Powell sehr günstig gelegen für erste Excursionen nach China Town und North Point. Um dem Jetlag entgegenzuwirken sind wir dann auch tatsächlich nochmal vor die Tür gegangen und schlielich einem hippen (aber auch dem einzigen wirklich gut besuchten) China Restaurant gelandet. Erstaunlich gute Jia Long Bao, Baozi und ein top Gong Bso Ji Ding (plus ein mediokres Nudelgericht) später waren wir gut gesättigt, aber mit 120 $ (gut zwei Bier hatten wir zusammen auch noch auf der Rechung) auch gleich mal auf die harte Tour an die Tatsache herangeführt, dass die Rezession an den USA auch nichts spurlos vorübergegangen ist. Gerade der direkte Vergleich zu Thailand schmerzt da, wobei man der Fairniss halber sagen muss, dass die Auswahl schon auch toll war.
    Egal, im 7-11 noch schnell ein Wasser gekauft und kaum im Zimmer war Papa noch vor FF eingeschlafen.
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  • 31.116

    March 17, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 11 °C

    Wenn ich mich heute (Ortszeit 22:14 Uhr) nochmal ins Bad zum Zähneputzen aufraffe, dann sind wir heute exakt 31.116 Schritte oder umgerechnet 21,6 Kilometer gelaufen. Für Fritz aber noch viel mehr für Ivy eine aussergewöhnliche Leistung, wobei das Wetter und auch die Ziele einluden. Vom Hotel aus ging es durch China Town und North Point direkt ans Wasser, wobei wir von Pier 17 gestartet sind, auch wenn das dort gelegene Exploratorium leider um 9:40 noch geschlossen war. Auch Pier 39 und Fisherman`s Wharf waren zu der Zeit noch ruhig und wie die wenigen Seelöwen auf dem Ponton noch recht verschlafen und träge. Weiter ging es über die Ghiradelli Schokoladenfabrik weiter am Pazifik entlang in Richtung Golden Gate Bridge. Ein langer aber abwechslungsreicher Strandspaziergang. Entgegen allen Aussagen wonach man das Wahrzeichen der Stadt so gut wie nie in Gänze sieht, da die Brücke eigentlich immer im Nebel steht, habe ich sie bisher immer bei Sonnenschein erlebt. Pech halt …;-) Nachdem der Weg das Ziel und wir dann doch schon etwas ermattet waren, haben die die Brücke nicht komplett sondern nur bis zum ersten Turm überquert, Alle wesentlichen Fotos waren dann auch schon geknipst und wir konnten uns danach dem entspannteren Teil des Tages widmen, schließlich war der 17. März und damit St. Patrick`s Day, worauf und vereinzelte grün geschmückte Menschen aufmerksam machten. Was gab es daher passenderes als zum späten Lunch ins Buena Vista zu gehen, anders als der Name vermuten lässt ein Irish Pub der von sich behauptet Home of the Irish Coffee zu sein, was mittlerweile allerdings als sicher widerlegt gilt. Kein Grund deshalb keinen Kaffee mit Zucker, Schlagsahne und Tullamore DEW zu trinken. Nicht so meins aber nötig, so wie auch das nachfolgende Guiness, was macht man nicht alles zu Ehren des Tagesheiligen …. Nach den Getränken und einem leichten Appetizer (Cheese Nachos) mussten wir und dann doch noch etwas die Beine vertreten, ehe wir am Fisherman`s Wharf unser Abendessen im Scoma`s Fisch-Restaurant antraten. Dort gab es einen Fischeintopf auf Tomatenbasis, der anders als der Irish Coffee wohl tatsächlich in San Franzisco erfunden wurde (Cioppino).
    Mit dem Essen und einer Flasche californischen (trockenen) Gewürztraminer im Magen waren wir gestärkt genug, um die Powell Street entlang und mit diversen zusätzlchen Höhenmetern den Heimweg ins Hotel anzutreten. Das unser Zimmer bedingt geräuschgedämmt gegen die Hauptstrasse war, war dann allen Beteiligten egal. Licht aus und Gute Nacht!
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  • Tracy we love you!

    March 18, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 19 °C

    Wider erwarten wart die Nacht nach unserem spazierten Halbmarathon durch San Francisco nicht so lange als dass ich hätte durchschlafen können. Damit wäre klar: Jetlag schlägt Ermüdung und Muskelkater. Zwischen 3 und 5 Uhr morgens wach und dennoch pünktlich um 8 Uhr raus um alleine mit dem Public Transport zum Flughafen zu fahren und unseren Wagen bei Hertz aufzunehmen. Im Ohr wie stets bei Kontakt mit diesem freundlichen aber nicht zu meinen Favoriten gehörenden Unternehmen R.E.M., Everybody Hurts) und mit 9 $ plus 3$ Deposit für die Clipper Card ging es zügig zum Terminal. Die zähe Bearbeitung meines Anliegens wurde durch eine Menge Wagen belohnt. Um Cliche zu bleiben bin ich viel zu sehr Mädchen, so dass ich unser Gefährt mal als groß, klobig, sicherlich auch sehr geräumig und grau bezeichnen möchte. Ehrlich, weder habe ich mich bisher für die PS Zahl, Hubraum oder Anzahl der Zylinder interessiert, es wird aber sicherlich die eine oder andere Wartezeit während der 50 Tage Mietzeit aufkommen, dass ich das nochmal google und dann sicherlich auch nachreichen werde. Die Fahrt aus dem Parkhaus war wenigstens noch ehrfürchtig ob der schieren Größe unseres Gefährt. Fühlt sich doch ganz anders an als der heimische Polo (dem ich hiermit nochmals herzlich zu den in der letzten Woche erreichten 200.000 Kilometern gratulieren möchte), geschweige denn unserem Volvo. Aber man gewöhnt sich daran, zumal die amerikanischen Straßen breiter sind und man wahrscheinlich einer gewissen Größe bedarf um Eindruck und damit auch Rücksichtnahme der anderen Verkehrsteilnehmer zu gewinnen.

    Nach dem unproblematischen Hotel-Pick-Up (ein sicheres Zeichen für das aussergewöhnliche Platzangebot war der Umstand, dass sich Miss I zu FF in den gemütlichen Einzelsitz hinten zurückzog (die dritte Sitzreihe fiel unserer Gepacäkmenge zum Opfer und wird wohl, wenn ich nicht doch noch meiner erträumten Gruppe am Straßenrand gestrandeter dänischer Volleyballerinnen Rettung und Transportmittel in höchster Not anbieten darf für den Rest der Strecke ungenutzt und weggeklappt bleiben…..).

    Die heutige Strecke war nicht wirklich zum warm werden, obwohl die Sonne, wie schon am Vortag fast frühsommerlich schien. Das erste Teilstück ging eine knappe Stunde bis nach Livermore in ein Outlet-Center in welchem ich mich auf Anraten von Freunden bereits vor unserer Abreise als VIP angemeldet hatte (hört hört, der Mann hat weniger Statur aber Status) und von welchem ich seitdem täglich mit Sonderangeboten a la save more by spending more überschüttet wurde. Letztlich dann aber doch die verwirrende Mischung aus tausenden einzelnen mehr oder minder hochpreisigen Shops die zwar viele reduzierte Sachen jedoch meist nur in den absoluten Randgrößen feilboten. Shame to be average. Ich fand wenigstens nichts, war aber ich nicht wirklich auf der Suche. FF bekam aber ein paar neue Schuhe in Neon Grün(auf dass wir ihn trotz seiner neuen Obsession sich immer und überall zu verstecken, selbst im Outback bei Nacht wiederfinden würden) und auch Miss I jagte sich Wanderschuhe und eine wetterfeste Jacke, daran wird unser nächster Hike also nicht scheitern.

    Nach einem schnellen und ebenso wie das Shoppen im Outlet Center allgemein mittelmäßigen Mittagsmahl (Fastfood Chinesisch beziehungsweise für mich Chippotle) ging die Fahrt weiter nach Tracy. Nicht nur und ausschließlich um an unsere Schwester, Schwägerin und Tante gleichen Namens diverse Ortsschildbilder zu senden, sondern um Freunde zu besuchen. In dem Glauben, dass das klassisch amerikanische Motel, als Original und Vorlage der mittlerweile auch in Europa verbreiteten Günstig-Ketten sich ebenfalls weiterentwickelt hätte und zwar seelenlos kleine aber zumindest saubere und zweckmäßige Zimmer für die unkomplizierte Übernachtung anzubieten in der Lage wäre, hatten wir für die eine Nacht außer der Reihe unserer festen Reiseplanung eine Nacht im ortsansässigen Motel 6 eingeplant. Leider war mir bei der Buchung nicht bewusst, dass Tracy so groß, nein besser so lang ist, dass zwischen unserer Dinnereinladung und dem Motel stolze 8 Kilometer lagen, die ich am späteren Abend und mit der (persisch-fränkischen Gastfreundschaft unterstellten und - Achtung Spoileralarm nicht enttäuschten Gastfreundschaft mit ensprechender Bewirtung inklusive der Bereitstellung berauschender Getränk) zu erwartenden Alkoholisierung sicherlich nicht mehr selbst fahren wollte. Dazu kam, und damit schlage ich den Bogen zu der eingangs beschriebenen Elegie zur Differenzierung der baulichen Entwicklung zwischen alter Welt und neuer Welt (falls ich irgendwann mal einen Dokumentarfilm drehe, wird er sich diesem Thema in epischer Breite nicht unter drei Stunden widmen und genau diesen Titel führen). Wo war ich? Also das Motel 6 Tracy war schlicht gesagt bescheiden. Ein sicherlich freundlicher Rezeptionist, wobei diese Bezeichnung harmloser ist als die hotelseitige Selbstklassifizierung als „pet friendly place“, welche nämlich zu diversen Hundehaufen auf dem Gelände führte, wovon sich Teile nach einem kurzeń Weg vom Auto zum Zimmer schon unter meinem Schuh wiederfanden. Das Zimmer selbst hatte bessere Zeiten erlebt (tatsächlich sehr lange Zeiten und dann auch mindestens ebenso lange nicht so gute) und unsere Nachbarn schienen sich, wollte man sich auf die Dekoration der untere dunkelgrau verschliessenen Gardinen hervorlugenden Dekoelemente (Froschskulptur, Aschenbecher, Baumagazine ….) eher dauerhaft mit dem Motel arrangiert zu haben, was anders als bei Udo Lindenberg im Hotel Atlantic nicht jedem zum Vorteil gereichte. Lange Rede, als wir nach unserem Einchecken zu unseren Freunden in die idyllische Vorstadtgartensiedlung fuhren, bedurfte es exakt 22 Sekunden Überzeugungsarbeit um unter Hängen und Würgen der Planänderung „Ihr bleibt heute Nacht bei uns“ zuzustimmen. Und wir haben es nicht einen Moment bereut. Nicht nur dass FF die Gelegenheit mit seinem neuen Buddy Ben zu spielen, ja ehrlicherweise hat er mehr die Gelegenheit mit dessen wirklich coolen Spielsachen zu spielen, ausnutze, wir wurden vor allem köstlichst und fachmännisch mit Spareribs, Chicken Wings, Beans, Mac`n Cheese, Jalapeños mit Käsefüllung (und Atkinson lässt grüßen) im Speckmantel, diversen Micro-Brews und und und versorgt.

    Neben der gastronomischen Versorgung war mein persönliches Highlight das - amerikanischer kann es wohl auch nicht mehr werden - Buddy-Gespräch mit IPA Bier in der Hand in der offenen Garage mit Blick auf die menschenleere Strasse. Nachdem ich dann auch noch mit der Nail-Gun schiessen durfte (gut zu wissen, dass ich mit diesem Bedürfniss augenscheinlich auch nicht ganz alleine war), war die Bucket Liste für mich mehr oder minder komplett abgehakt.

    Es klingt voreilig am Anfang einer Reise bereits von Highlights zu schreiben, aber ich bin mir sicher, dass dies so stehen bleiben kann.

    Nach diesem Tag fiel Euer Berichterstatter nahezu geräuschlos in das (anders als im Motel 6) wohlriechende und fluffige Bett und war zumindest so lange tief entschlafen, zumindest bis der Jetlag und das Schnarchen von Miss I einsetzte, aber das ist eine andere Geschichte…….
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  • Doppelwandkorpus und Strecke machen

    March 19, 2022 in the United States ⋅ 🌧 11 °C

    Nach einigen Unterbrechungen erstmals etwas länger geschlafen und mit dem Gefühl aufgewacht, dass dem abendlichen BBQ für die nächsten drei Tage keine Nahrungsaufnahme mehr notwendig ist. Dabei die medizinische Frage gewälzt, ob der Brustkorb, wenn man wie wir abends meterweise Rippchen gegessen hat sozusagen doppelwandig wird und wie sich dies auf die Körpertemperatur auswirkt. Dabei aber auch nicht weiter gekommen. Danach ein in gleicher Form entspanntes Frühstück mit unseren Gastgebern genossen, wie schon am Vorabend. Diesmal ohne Rippchen und Bier aber Unmengen Kaffe (ja, zumindest Euer Berichterstatter sollte zumindest bis zum Abend nichts essen, FF und Miss I konnten dem Angebot an Peanut Butter Sandwiches und anderem dagegen nicht widerstehen). Nach eineinhalb Stunden Plausch hieß es dann aber schon wieder auf Wiedersehen, denn wir hatten heute mit ca. 370 Kilometern die erste längere Etappe vor uns. Über Stockton und Sacramento ging es dann den Highway 5 in nördlicher Richtung nach Redding in Shasta County. Ohne längere Pause kamen wir dort gegen 15 Uhr an. Da unser Zimmer im Best Western Plus Hilltop Inn noch nicht fertig war nutzen wir die Zeit zur Erkundung unserer Nachbarschaft. Gelegen an einer klassischen Zufahrtsstraße war dies allerdings recht unspektakulär mit chinesischem Nagelstudio, Flaggen-Geschäft, Diners und Bürgerläden. Also machten wir uns auf den Weg zu der nahegelegenen Sundial Bridge im Turtle Bay Exploration Park auf. Die Sundial Bridge ist 213 Meter lang und wurde 2004 vom Stararchitekten Calatrava designt. Sie überquert den Sacramento River, der nach relativ langen Autofahrt Möglichkeit zum Klettern und Steine in den Fluss werfen gab. Die Restaurantempfehlungen unserer Freunde in Tracy, das „Mosaic“ lag unmittelbar in der Nähe, so dass wir uns zur Happy Hour und anschließendem frühen Abendessen auch nicht mehr weit bewegen mussten. Die Pizza war wie avisiert lecker, der Burger auch und es gab für diesen Teil unserer Reise das erste Uno-Spiel (welches souverän von FF gewonnen wurde). Stop! Das Uno-Spiel soll nicht ohne die notwendige Kontextualisierung erwähnt bleiben. In Thailand war dieses Spiel ein sehr geschätzter Zeitvertreib, der so extensiv und eigentlich vor und nach jeder Mahlzeit und auch darüberhinaus of gespielt wurde. Dies hatte allerdings den Effekt, dass das Spiel nach der Reise so derartig versifft und mit diversen Spezialitäten der lokalen Küche getränkt waren, dass die Spielkarten verklebt waren und wir Bedenken hatten, ob sie ohne Beanstandungen ins Reisegepäck und an der Border Control vorbei in die USA eingeführt werden könnten. Daher waren neue Karten ein essentieller (und familienfreundlicher) Geburtstagswunsch von FF und wir bedanken und bei Opa und Oma, dass dieser Wunsch auch prompt erfüllt wurde. Zugegeben fühlte sich das neue Spiel an diesem Abend in Redding noch steril und jungfreulich an, aber an gleicher Stelle wurde bereits an der gewohnten Haptik gearbeitet, wobei die Geschichte erst noch zeigen muss, ob Pad Thai und Sticky Rice Mango oder Burger und Fries einen besseren Haftgrund für das Spiel gewährleisten. Wir freuen uns auf jeden Fall auf zahlreiche Spiele auch während dieser Tour*

    Immer noch zeitig ging es dann zurück ins Hotel und auch früh ins Bett. Good night aus Redding

    * Diese Reise wurde nicht von der Firma Mattel unterstützt!

    Fun Fact 1: UNO wurde bereits 1969 in den USA von Merle Robbins und seiner Familie entwickelt. Die erste verkaufte Auflage lag bei 5.000 Spielen. Heute sind es über 151 Millionen Spiele weltweit.

    Fun Fact 2: Die Weltfussballerin 2019 Megan Rapinoe ist eine Tochter der Stadt Redding.
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  • Vulkane und Schnee

    March 20, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 0 °C

    Die Strasse zur Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen, aber zumindest für diesen Tag wurde er in die Tat umgesetzt und entgegen allen physikalischen und mentalen Versuchungen habe ich mich schon um 7 Uhr aus dem Bett in Richtung Gym bewegt um zumindest eine Stunde auf dem Stepper und mit Gewichten zu verbringen.
    Anders als in Thailand, wo wir ja zwei Monate statisch an einem Ort waren und das Leben vor Ort (wenn es nicht durch Corona und/oder Muskelfaserrisse durcheinanderegwirbelt wurde) durch zwei bis drei Einheiten Muay Thai oder Fitness strukturiert wurde, schwant mir, dass dieser Teil unserer Reise sich nicht per se günstig auf meine Konstitution auswirken wird. Zum einen wegen des Umstands, dass wir viel Zeit auf der Strasse und mit klassisch touristischen Aktivitäten verbringen werden, zum anderen da die bisherigen Mahlzeiten wie erwartet eher als hoch-kalorisch zu definieren waren. Das wird sicherlich nicht durchgängig für die gesamte Zeit gelten, aber dennoch ist Vorsicht geboten und so war ich doch recht stolz auf mich, dass ich mich heute früh aufraffen konnte.

    Zum Frühstück im Hotel gab es dann Rührei und Porridge. Geht so….. und weiter auf die Strasse. Erstes Ziel die Shasta-Talsperre, ein zwischen 1938 und 1945 angelegter Staudamm, der als Trinkwasserreservoir und zur Energiegewinnung dient. Die Luft war kalt und klar, der Tag sonnig, insofern ein entspannter Spaziergang über den Damm. Wir hätten wohl auch unserem Auto darüber fahren können, wobei der Damm im Wesentlichen von Radfahrern und Pick-Ups genutzt wurde, die mit schweren Geländemaschinen und Buggies mit Überrollbügeln überquert wurden, da sich unweit auf der anderen Seite Off-road Parcours und 200 Kilometer Hiking und Mountainbiking-Wege befanden.

    Danach ging es weiter durch den Shasta Trinity Natinonal Forrest in Richtung Mount Shasta. In diesem Nationalpark tobte im Sommer 2021 ein Feuer dem ein großer Teil des Baumbestandes zum Opfer fiel. Die verkohlten Baumgerippe waren einen langen Teil der Strecke zu sehen und verdeutlichen anders als die Fernsehbilder noch immenser mit welcher Urgewalt diese Feuer, die Kalifornien ja immer wieder heimsuchen, toben und welche gewaltigen Flächen hiervon betroffen sind. Heute bestand keine Waldbrandgefahr, lag doch als wir uns dem Mount Shasta näherten noch Schnee. So war dann auch am Bunny Flat Trailhead Schluß mit unserer motorisierten Besteigung dieses Vulkans, dessen letzter Ausbruch wohl schon fast 250 Jahre zurückliegt. Grund dürfte die Einsicht des Berg und aller ihn bevölkernden Bergheiligen sein, dass Mt. Shasta mit seinem Namen in der Sprache der Karok-Natives nicht wirklich das Zeug dazu hat dem Eyjafjallajökull- Ausbruch in 2010 das Potenzial als Zungenbrecher abzulaufen: Úytaakoo oder „weißer Berg“. Da wir keine Skier und Snowboards bei uns hatten, sind wir mehr oder minder unmotiviert durch die Landschaft aus Schnee und Vulkangestein zu stapfen (kleine familiäre Schneeballschlacht inbegriffen). Danach ging es dann weiter in Richtung Übernachtungsziel für die nächsten beiden Nächte: Prospect, OR.

    Damit hieß es unterwegs dann auch vorläufig Bye Bye California und welcome to Oregon, dem Beaver State. Nach der Volkszählung 2010 hat Prospect 455 Einwohner und so fühlt es sich auch an. Kirche, Hotel, ein Cafe/Diner (wo im Nebenraum die Jagdtrophäen in Baratmosphäre ausgestellt werden. Der Stellenwert dieser Einrichtung sollte sich im Verlauf des Abends noch herausstellen) und ein Mom&Pop Shop mit der weit und breit einzigen Tankstelle. Fertig ist der Ort, in welchem nur wegen seiner Lage 782 n.N. Der Wüstenwind keine Dornenbüsche durch die Gegend weht. Seine Daseinsberechtigung auf der touristischen Landkarte verdankt Prospect der Nähe zum Crater Lake, einem der schönsten Seen der USA, verdankt. Dass allerdings heute nicht der Saisonhöhepunkt war, merkte man auch der Ausführlichkeit (und Begeisterung) mit der unser Gastgeber Fred und die Höhepunkte von Prospect erklärte (so wie im weiteren Verlauf auch ein Barbesucher und der Shopbesitzer). Nachdem das Hotelrestaurant außerhalb der Saison geschlossen war und wir keine Lust auf eine weitere Fahrt hatten, blieb der neben dem Hotel gelegene Diner die erste Wahl für unser Abendessen. Und es war nicht die schlechteste! Miss I entschied sich für das Steak, FF sollte den ersten Corn Dog seines noch jungen aber bis dato auch nicht gänzlich ereignislosen Lebens genießen. Ich entschied mich (hatte schließlich morgens Sport gemacht) für das Fried Chicken. Dazu ein regionales IPA, glücklicherweise sind die Zeiten in welchen man nur Budweiser oder ähnliches bekam vorbei.

    Den Trophy Room neben dem Diner hatte ich bereits erwähnt und Fred meinte, dass sei sicherlich auch für FF interessant. Ausgestopfte Tiere halt. Allerdings stand dem die Hürde des Gesetzgebers entgegen, denn Minors waren dort nicht erlaubt und auch der Versuch an einem Sonntagabend vielleicht doch mal eine Ausnahme zu machen, scheiterte freundlich aber bestimmt. Anscheinend diente die Zurschaustellung bemitleidenswerter Kreaturen hier lediglich der Selbstbestätigung der lokalen Jägerschaft als der Vermittlung von Wissen über den Bestand an Tieren in der Umgebung. Vielleicht ein Vorurteil, welches aber unmittelbar nach unserer Abweisung an der Tür zum Trophy Room bestätigt durch die Kellnerin bestätigt wurde, die uns folgte und mir anbot auf FF aufzupassen, während ich der Feuerkraft der Lokals Tribut zollte. Meinen Hinweis, dass es mir mehr darum ging FF die Tiere zu zeigen folgte das Angebot sie könne uns Fotos zeigen („I recently killed some animals, let me show you). Ohne mir Zeit zum Nachdenken zu geben, inwieweit das Material eventuell zu grafisch für einen 6jährigen sein könnte, wurde das Material auch schon dargeboten und was soll ich sagen, selbst ich war erstaunt, was diese freundliche und in keinster Art und Weise gefährlich aussehende Dame schon alles vor der Flinte hatte und vor allem was die auch ohne auch nur in Erwägung zu ziehen, dass man das vielleicht kritisch sehen könnte zu zeigen bereit war: mit Rücksicht auf unsere ggfs zarter besaitete Leserschaft will ich nicht ins Detail gehen, aber wir sahen einen Bären, einen Hai (aus Versehen geangelt) einen Lachs und einen Puma (ja einen Puma und auf die Nachfrage, dass das doch schon außergewöhnlich sei der Hinweis, yeah, i had two).

    Nach dieser schon recht spannenden Episode noch schnell den lokalen Shop besucht um neben Zahnbürsten unseren Wasser- und Weinvorrat aufzustocken. Dass sich auch in fremden Kulturen gleich und gleich gerne gesellt wurde durch den Hinweis den Inhabers bestätigt: wenn Ihr einen wirklich guten Wein wollte, solltet Ihr mal hier im Hotel nachfragen, Fred hat Ahnung von Wein, der kann euch sicherlich einen „richtig Guten“ verkaufen. Ich hatte in der Tat eine Flasche Wein auf dem Hoteltresen gesehen, war aber nicht sicher, ob Oregon hierfür wirklich die geeignete Anbauregion ist. Aber da nun von fachlich qualifizierter Seite empfohlen, werden wir vielleicht morgen Abend mal testen. Für heute bleiben wir bei kalifornischem Chardonnay (was für uns eigentlich auch nur auf Reisen in Betracht kommt).

    Vor acht ins Bett, dank Zeitverschiebung noch einen Blick auf den heutigen Tatort geworfen aber nach einer halben Stunde eingeschlafen, ohne dies als Kritik am Hamburg-Krimi verstanden sehen möchte.
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  • Back to nature (and the 80s)

    March 21, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 5 °C

    Der heutige Tag diente mehr oder minder der Erholung, da wir zwei Nächte in Prospect eingeplant hatten. Bitter nötig, denn das Gebläse unserer Klimaanlage verbreitete so viel Lärm, dass ich ab 3 Uhr kaum mehr schlafen konnte. Sowieso schien unser Zimmer im Raum-Zeit-Kontinuum irgendwo in den 80er Jahren stehen geblieben zu sein. Nicht nur beim Dekor wurde auf das Detail geachtet, selbst die Mikrowelle, Tastentelefon (keine Wählscheibe immerhin) und Kaffemaschine schienen direkt aus dem amerikanischen Pendant zum Quellekatalog entstiegen.

    Dazu kam dann noch, dass der Tag grieselich startete und auch im Verlauf keine Aussicht auf besseres Wetter bestand. Entsprechend verschoben wir unseren Besuch des Crater Lakes auf den nächsten Tag (laut Wettervorhersage Sonnenschein!!) und ließen es gemütlich angehen. Zunächst im selben Cafe vom Vorabend zum Frühstück. Neben all you can drink eingefärbtem Wasser gab es Pancakes für FF, das große Frühstück mit Sausages, Rührei, Hash Browns und toasted English Muffins für die Lady des Hauses. Ich selbst hielt mich mit zwei Eiern zurück, da bereits absehbar war, dass ich von beiden genügend abbekommen sollte. So geschah es und letztlich gingen alle gesättigt für den Tag auf Wanderschaft. Zunächst wurde das Gelände rund um das 1888 erbaute Hotel herum erkundet. Ein kurzer Besuch bei dem Hotel-Pferd Lady, dass in zwei Wochen seinen 30. Geburtstag feiern sollte. Danach marschierten wir zu den von Fred angepriesenen Sehenswürdigkeiten, die wider Erwarten beeindruckend waren. Ganz in der Nähe lagen die Pearsony Falls am hauseigenen Mill Creek River. Ein schönes Kletter-Terrain für FF vor allem die Avenue of Giant Boulders. Danach ein Stück weiter die Strasse runter zum Rogue River mit zwei riesigen Wasserfällen. Noch eine kurze Einkehr in den lokalen Supermarkt, wo man uns da schon kannte und dann war es auch schon fast wieder Zeit für`s Abendessen. Obwohl wir noch keine Woche in den USA unterwegs waren, kam zum ersten Mal der übereinstimmende Moment auf, dass weder Miss I noch mir der Sinn nach Fritten und Fleisch stand. Da das Angebot an nicht Frittiertem überschaubar war, gab es einen halben Truthahn-Sandwich mit Linsensuppe und einen Hähnchensalat (um das ganze nicht zu gesund werden zu lassen war das gegrillte Hähnchen, war dann doch frittiert).

    Nachdem wir den Ort nun etwas besser (wenn nicht mehr oder minder vollständig) kennengelernt hatten) die folgende Richtigstellung: Prospekt besteht nicht lediglich aus einem Hotel, einer Kirche und einem Cafe. Es gibt zwei Kirchen! Und natürlich noch den Prospect Airport!! Das sollte es aber mehr oder minder gewesen sein. Wobei…… eine Pizzeria und zwei Trailer Parks gab es auch noch, aber zumindest die Pizzeria war wie auch unser Hotelrestaurant nur in der Saison geöffnet.

    Und zusätzlich zu unserem spärlichen Abendbrot gab es für FF und Miss I noch ein großes Stück Apfelkuchen mit Vanilleeis. Soll ja keiner sagen die Familie würde Hunger leiden. Für mich gab es noch ein zweites Hop Valley Alpha Centauri Imperial IPA aus Oregon (für meinen Geschmack allerdings etwas zu bitter).
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  • Am Rande des Vulkans (vorsicht Romantik)

    March 22, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 6 °C

    Ich hatte es bereits angedeutet, die amerikanischen Klimaanlagen treiben mich in den Wahnsinn. Wie kann es sein, dass ein Land, das Menschen auf den Mond schiesst und zuckerfreie Cherry Coke mit Vanille-Geschmack erfunden hat, nicht in der Lage ist eine halbwegs ruhig und leise laufende Klimaanlage oder noch besser eine Fußbodenheizung zu entwickeln. Stattdessen in jedem Zimmer Betten in der Größe, dass die Kelly-Familie in der alten Stammbesetzung komfortabel dort hätte nächtigen können…. Egal, ich brauche mal wieder etwas mehr Schlaf! Hatte ich erwähnt, dass in Kalifornien Cannabis legal ist….. ;-)

    Heute stand recht viel Strecke auf unserem Reiseplan, insofern recht früh raus und in unserem Stammrestaurant * eine ordentliche Mahlzeit die für den Tag reichen sollte. Dies galt insbesondere für meinen Chili-Cheese Omelette mit Hash Brown und Sour Dough Toast. Mühe nicht eine Stunde nach dem Aufstehen nahtlos ins Verdauungs-Koma zu fallen.

    Noch ein kurzer Blick über die Brücke am Rogue River hinunter und dann auf in Richtung Crater Lake, einem der 10 tiefsten Seen der Welt der auch wegen seiner mythischen tiefblauen Färbung berühmt ist. Die Fahrt zog sich durch ausgedehnte Fichtenwälder durch den Schnee auf 1.882 Meter in den Crater Lake Nationalpark. Was große Anpreisungen anbetrifft bin ich in der Regel zurückhaltend, meist sie sind derart übertrieben, dass das echte Erleben enttäuschend ist. Zumindest aber wird man durch zu viele Bilder und Erzählungen oft des Überraschungsmoments beraubt. Gut, mit dieser Schilderung bin ich keinen Deut besser und lasse mich gerne als Prediger von Wasser und Wein kritisieren, aber der Crater Lake, ja der Crater Lake, der ist schon eine Reise wert. Zumindest wenn man wie wir das Glück hat an einem bei Sonnenschein im Schnee dort zu sein, wenn der blaue Himmel mit dem in der Tat magischen Blau des Sees in Wettstreit tritt. Ohne romantisch zu werden, sich die Spiegelung des Ufers im See anzusehen hatte etwas aussergewöhnlich Beruhigendes. Wie muss es nur sein, wenn man diese Erfahrung ohne ein sechsjähriges Energiebündel erleben darf, der es sich zum Ziel gemacht hat grundsätzlich alle Menschen im Umkreis von dreihundert Metern in regelmäßigen Abständen von seiner Existenz und der seiner Eltern (Mammaaaaaa, look…..) in Kenntnis zu setzen. Trotz oder wegen allem ein toller Mittag am Rande des Vulkans inklusive Schneeballschlachten, klitschnasser Füße und einem Jung-Ranger-Wettbewerb.

    Gegen 14 Uhr brachen wir dann in Richtung Portland auf. Portland ist zwar nicht die Hauptstadt (Salem) aber doch die größte Stadt im Bundesstaat Oregon und schon beim kurzen Spaziergang nach dem Einchecken im The Hotel Zagz war der entspannte Flair zu spüren. Wobei auch erwähnt sein soll, dass Obdachlosigkeit nicht erst hier spürbar war, die Zahl der Zelte auf dem kurzen Stück zu unserem Restaurant aber den Umfang dieses sozialen Problems sehr deutlich machte.

    Ein krasser Sprung, denn zum Abendessen hatte Miss I sich mit dem Southpark Seafood Restaurant nach vier bodenständigen Mahlzeiten etwas feineres ausgesucht. So starteten wir mit Austern (serviert mit Annanas-Essig und Meerrettich-Raspeln) und einem Tasting-Menu. Nachdem ich zwischenzeitlich auch gemerkt hatte, dass ich mich mit meinen vorangegangenen kritischen Äußerungen zum Wein aus Oregon eher selbst zum Gespött ob schierer Ahnungslosigkeit gemacht hatte, taten wir mit einer Flasche Pinot Noir aus dem Willamette Valley gerne Buße.
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  • S`mores and so much more

    March 23, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 13 °C

    Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel trieben uns Hunger und Durst wieder auf die Strasse. Zunächst in die 10 Barrel Brewing Company, eine Brauerei, die eigentlich aus Bend, Oregon stammt (und vermeintlich noch viel schlimmer inzwischen zum InBev Konzern gehört), die aber auch in Portland selbst braut und zumindest wenn man dem Lonely Planet glauben möchte (! Das erste mal, dass unsere Reisebibel aus Jugendjahren hier zitiert wird, was zeigt, wie weit einen das Internet mit Dr. Google, Zagat und Tripadviser einen von den alten Pfaden entfernt hat und wie analog das Reisen „damals noch“ war. Aus alter Verbundenheit habe ich aber dennoch die Ausgabe zum Mittleren Westen der USA mitgenommen, falls FF das Inernet via BookBeat leer gehört hat und wir zurück ins 20. Jahrhundert reisen). Doch wir waren beim Bier, also: 10 Barrel: trotz der zwischenzeitlichen Konzernzugehörigkeit (die allerdings auch keinen Einfluss auf das überwiegend weibliche Braumeisterteam gehabt haben soll) sehr lecker! Allerdings war auch nach einer Runde wieder Schluß, denn nachdem das vorangegangene Abendessen unser Budget deutlich gesprengt hatte, stand der heutige Tag unter dem Motto: gut aber nicht zu teuer. Aus der Innenstadt heraus ging es dazu in einen District etwas außerhalb zu einem Community Projekt namens Po`Shines Cafe De La Soul. Zunächst waren wir die einzigen Gäste. Die Küche Southern Fried und üppig! Vernünftigerweise ließen wir die Pies und anderen Süßigkeiten aussen vor, denn schließlich bekam FF heute seinen Lohn für ca. 11,5 Kilometer mehr oder minder beschwerdefreies Mitspazieren in S`mores ausgezahlt.
    Die Idee des Hotels war, zumindest für Besucher mit Kindern phänomenal: Abenteuer in der Großstadt und Lagerfeuerromantik bei Rösten von Marschmallows über offener Flamme, die dann karamellisiert und zähflüssig auf einen Keks mit Schokolade geschmiert werden. FF und wir waren uns einig, dass es der Schokolade nicht bedurfte, da der ganze Kram eh schon klebrig süß und (Papa speaking: hoch kalorisch) war. Jedenfalls ein tolles Ereigniss ehe es nach einem wiederum langen und anstrengenden Tag ins Bett ging. Eher der Bericht für heute (und Portland) endet soll allerdings gelobt werden, dass das S’mores Set in unserem Fun-Package inkludiert war, mit dem wir mit unserer Übernachtung ein kleines Guthaben zum Einkaufen im Hotelshop hatten. Eine kleine Überraschung, die nicht nur zu einer guten Bewertung der Übernachtung im Hotel Zags führte (trotz der wiederum unerträglich lauten Klimaanlage und der schlechten Lärmisolierung).
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  • Hanami und Sieger im Brücken-Quartett

    March 23, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 13 °C

    Zwei Nächte in Portland, in einem recht coolen Hotel (zumindest für Vertreter der Generation Golf, was an dem Service sich pro Übernachtung für zwei Stunden diverse Dinge ausleihen zu können, unter anderem ein Longboard oder eine tragbare Playstation, die es unter dieser Produktbezeichnung sicherlich überhaupt nicht gibt, was meinen Punkt nur bekräftigt, dass es ein Cool Place For Senior Citizens war). FF fand es allerdings auch cool, weil man er immer noch beeindruckt ist, wenn Papa sich für drei Meter auf`s Longboard stellt und sich dabei nur beinahe auf die Schnauze legt. Außerdem gab es im Hotelshop fertige Sets mit Marschmallows, Keks und Hershey`s Schokolade plus Stecken mit denen man am offenen Gasfeuerung auf der Terrasse S`mores rösten konnte. Großes Kino! Aber zunächst ging es auf die Strasse und Strasse ist hier sprichwörtlich gemeint, denn Portland ist für seine Foodcarts (mehr oder minder stationäre Foodtrucks) bekannt. Frühstück international mit Steak & Potato Burrito und gedämpften chinesischen Dumplings (Jiaoze). Danach noch einen Kaffee bzw. Kakao auf die Hand und wir waren gerüstet für eine lange Wanderung durch den Business District, China Town und die Altstadt. Danach zum Waterfront. In dunkler Erinnerung vom Kölner Brückenlauf (und aufgefrischt durch den gestrigen Tatort, der zum großen Teil auf dem Wasser spielt) sieht man in der schönsten Stadt am Rhein zwischen Düsseldorf und Bonn auf einer durchschnittlichen Fahrt mit dem Touristenkahn sechs bis sieben Brücken *. Portland toppt das ohne Weiteres, so haben wir alleine auf unserem Spaziergang bzw. später bei der Fahrt in Richtung Seattle ohne weiteres 9 der zehn im Internet aufgeführten Brücken gesehen (und in Teilen auch zu Fuß oder mit dem Auto überquert). Was dann auch im weiteren Verlauf immer wieder auffällt ist die offensichtlich nach wie vor bestehende industrielle Nutzung der Wasserwege beziehungsweise der selbst im Stadtzentrum gelegenen Hafenbereiche. Sähe man in Deutschland eher Uferpromenaden und vielleicht mal die eine oder andere in teure Büroflächen oder Luxusappartments umgestaltete Industriebauten, sieht man in den USA (und auch später in Vancouver, Kanada) rohe, ungeschönte und meist auch aus der Zeit gefallen wirkende Industriekomplexe.

    Ohne dies geplant zu haben, fällt unsere Reisezeit genau in die Kirschblüte und so war der Spaziergang durch den Waterfront Park (der ansonsten wohl eher unspektakulär gewesen wäre) eine wunderschöne Erinnerung an die Kirschblütenfeste (Hanami) in Tokio, wobei die Blüten in den USA eher rosa angelegt waren während ich die japanischen Blütenblätter eher als weiss erinnere, wobei dies auch dem Sake geschuldet gewesen sein mag.

    Der Tag war noch nicht zu Ende, aber die Familie verlangte, nachdem wir uns schon wieder gefährlich der 15 Kilometer-Fußmarsch-Marke näherten, nach einer Pause.
    Fortsetzung folgt………

    *ok, ehe ich wieder 21 Zuschriften bekommen hier der Serviceteil: Mülheimer, Zoo-, Hohenzollern-, Deutzer, Severins-, Südbrücke und Rhodenkirchener Brücke). Wegen der 10 Brücken in Portland empfiehlt sich dann aber doch der Blick ins Internet.
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  • Sleeping in Seattle (two nights)

    March 24, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 8 °C

    Nach einer letzten (und kurzen) Nacht in Portland morgens zeitig raus, ein schnelles Frühstück auf die Hand (Breakfast Burrito und Soft Taco für uns drei) und los geht es in Richtung Seattle.

    Für uns Männer hat sich zwischenzeitlich das Entertainment Programm bei längeren Fahrten mehr oder minder eingespielt. Papa hört entweder die Dreher`sche Playlist mit den Größten Hits vorangegangener USA Reisen sowie dem was man gemeinhin unter Pop Songs für Kids findet. Mit anderen Worten der vermutlich untaugliche Versuch FF`s Musikgeschmack mit Santana, REM, Neil Young und Billy Joel zu prägen. Der sitzt währenddessen mehr oder minder unbeeindruckt hinten im Fonds, findet lediglich die echten Kinderlieder (Baby Shark, Dance Monkey von Tones and I oder gleich Du Da im Radio von Rolf Zuckowsky) gut…… Alternativ hört Mister F sowieso am liebsten Hörbücher über Bookbeat oder er beschwert sich, wenn seine tägliche Listening Time abgelaufen ist…..

    Miss I hatte sich für den heutigen Tag dagegen eine spannendes Programm angetan. Denn unserer weitere Reiseverlauf soll uns ja bekanntlich nach Mittelamerika bringen und wie sich erst im Verlauf unserer Reise herausstellte, sollte ausgerechnet in Guatemala für Hong Kong Staatsangehörige eine Visapflicht bestehen. Die Aussicht zweieinhalb Wochen alleine mit FF zu reisen war ebensowenig eine Option wie Miss I an der Grenze sitzen zu lassen. Frage nur, wie an ein Visum kommen, wenn man eigentlich konstant unterwegs ist und mehr oder minder jeden Tag die Stadt und das Hotel wechselt. Sämtliche Versuche die Botschaft in Belize (erstes Ziel in Mittelamerika und Land von dem wir planmäßig einreisen wollen) zu erreichen, waren so fruchtlos Anrufe im Finanzamt um kurz vor 12. Selbst persönliche Kontakte unserer tollen Reiseberaterin Anja halfen nicht weiter, bis Ivy von unterwegs dann doch Glück beim guatemaltekischen Konsulat in Seattle hatte. Sollte das die Lösung sein. Jedenfalls eroberte Sie sich während der Fahrt einen Kontakt mit Telefonnummer und persönlicher E-Mail an welchen Sie sämtliche Unterlagen senden sollte. Da dies von unterwegs nicht ohne weiteres möglich war, war klar, dass Miss I nach unserem Check-In im Edgewater Hotel in Seattle erstmal mit Scannen und Versenden beschäftigt war. Das Edgewater Hotel wurde 1962 direkt auf einem Pier erbaut und strahlte nicht nur wegen des Kaminfeuer im Zimmer einen gehobenen Skihütten-Charme aus. Auch wenn die Lobby mit der Hallo of Fame der berühmten Hotelgäste und einem atemberaubenden Blick auf`s Wasser Abwechslung Brot, wollten FF und ich nicht warten bis die konsularischen Angelegenheiten geklärt waren, schließlich warteten bei Sonnenschein der Pike Market Place und damit der erste Starbucks auf uns. Also nichts wie raus ins Getümmel und vorbei am Seattle Aquarium und dann sieben Stockwerke hoch. Der Markt tat sich zunächst als unglaublich wuseliges Getümmel auf, das sich über mehrere Blocks und verschiedene Gebäude zog. Den Starbucks fanden wir dann auch zunächst nicht und endeten mit einer überteuerten Pizza und einem Glas schlechten Wein im Plastikbecher. Sollte es das also mit Seattle gewesen sein? Insgesamt nicht der beste Start, zumal wir dann doch länger auf Miss I warten mussten und bei unseren zweiten Anlauf (wieder verbunden mit sieben Stockwerken Treppensteigen) die allermeisten Geschäfte im Markt selbst geschlossen hatten. Letztlich endeten wir hungrig im Fast Food Teil eines Fischrestaurants am Hafen, wo es für FF und Miss I zumindest eine frische Dungeness Crab (Kalifornischer Taschenkrebs) und für mich eine Fischsuppe im Brotlaib gab.

    Dafür war dann aber die erste Nacht entgegen der cineastischen Erwartungen erholsam……
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  • A Tourguide named Joe

    March 25, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 12 °C

    Während wir bisher morgens nur dank unserer unbändigen Willenskraft und ohne äußere Einwirkungen (ausser vielleicht Kaffeedurst und Burrito-Hunger) aus dem Bett kamen, hatten wir heute tatsächlich eine Verabredung. Und zwar mit Joe, unserem Tourguide für den Tag. Gleich um 9:30 Uhr hatten wir uns für die Tour rund um den Pike Market eingeschrieben um im Anschluss die Seattle 101 Tour mitzunehmen.

    Joe war kurzweilig wurde auf der gesamten Wegstrecke des Tages immer wieder von Ladeninhabern, Türstehern begrüßt. Insbesondere die Führung über den Markt war spannend. Sämtliche der Aussteller waren im weiteren Sinne Hersteller. Die Stalls konnten auf Tagesbasis angemietet werden (maximale Tagesmiete 75 USD) und selbst die fest eingerichteten Läden schlossen lediglich einen Mietvertrag über ein Jahr ab. Schon am Vortrag war uns aufgefallen, dass unglaublich viele Menschen mit Blumen, teils mit Bündeln von Sträußen herumliefen, dies erklärte sich nun durch den Direktvertrieb in Kombination mit den geringen Standmieten, die es den Händlern erlaubte ihre Waren zu unschlagbar günstigen Preisen anzubieten (so lag der Strauss den Miss I hier „probetragen“ durfte bei 10 USD). Eine Banana für FF kostete an einem der Touristenstände nur 30 Cent! Die sich hieraus ableitende Beliebtheit des Marktes führte allerdings dazu, dass klassisch touristische Angebot nicht nur prohibitiv teuer war, sondern sich auch vor nahezu jedem Stand, der es schon mal in einen Reiseführer geschafft hatte, teils lange Schlangen bildeten. Um zu Vermeidung, dass Lobpreisungen Eures Berichterstatters zu ebenso unangenehmen Folgen führen, sei auf das ansonsten übliche Name Dropping weitestgehend verzichtet. Und soweit es den ersten Starbucks betrifft, den wir am Vorabend dann ja doch noch gefunden hatten als der allerdings schon geschlossen war, taten wir es wie von Joe empfohlen: Auf keinen Fall für eine Stunde in die Schlange vor dem Starbucks stellen um dann drinnen nochmal eine halbe Stunde auf einen überteuerten Kaffee zu warten, der genauso in jeder anderen Filiale zu bekommen war. So „preisbewusst“ dass wir uns den Pappbecher für das dann doch obligatorische Foto aus dem Mülleimer vor dem Laden angelten waren wir dann allerdings doch nicht. Stattdessen gingen wir einen Block weiter zu dem Starbucks der sich als „First Startbucks Sister Store“ warb und in welchem es exakt null Warteschlangen gab. Zudem noch die Unterhaltung durch die auf der Kreuzung 1st Avenue / Pike Place ansässigen Schlagzeug-Kombo (kurzes Innehalten und Überlegung, mich für 35 USD um eine Künstlerkonzession zu bemühen, nachdem mir Joe versicherte, dass es bei der Erteilung die Eignung und Qualität nicht geprüft würde. Aus Selbstschutz dann allerdings verzichtet). Also einen Kaffee gekauft (in der Tat nichts Besonderes) und auf vor die Schlange und das alte, braune Originalzeichen, welches keine Meerjungfrau (hübsches Märchenwesen, welches sich Prinzen angelt um mit ihm glücklich zu werden) sondern eine Sirene darstellt, die junge Männer mit Ihrem Gesang ins Unglück und den Tod lockt um deren Knochen auszusaugen. Wer sagt also Marketing sei generell unehrlich!!

    Nach dem ersten Teil des Tour-Programms gab es dann aber zunächst ein gesundes Frühstück zusammengestellt aus unseren Einkäufen im Daily Dozen Donut Shop (ein Dutzend gemischt: mit Zimt / Puderzucker/ Streuseln und Ahornsirup-Glasierung), Ghost Alley Espresso (Doppelter Espresso / Cafe Latte/ Kakao), Mee Sum Pastry (Egg Tart / Daan Taat) und der Gum Wall ;-)

    Der zweite Teil war dann eher von der Geschichte Seattles geprägt und führte uns die First Avenue entlang bis zum Pioneer Square. Dass dieser Teil im Vergleich zum Pike Markt unterbelichtet bleibt, hat natürlich in keinster Weise mit den Vorlieben Eures Berichterstatters zu tun. Lernten wir doch hier auch, dass Seattle aufgrund seines generell schlechten Klimas (durchschnittlich 300 Tage Regen im Jahr, wovon wir aber wiederum nichts gesehen haben) auch als City of Happy Hour gepriesen wird, die auf diesem Wege versucht Kundschaft hinter dem Ofen hervor auf die Strasse und in die lokale Restauration zu locken. Doch dazu in Teil II mehr. Es war die Menge an Informationen und Anekdoten die die Aufnahmekapazität einschränkte. Dennoch ein großes Lob an unseren Stadtführer und die tolle Einrichtung der pay as you wish City Tours.

    To be continued…..
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  • Fore Sake`s Sake

    March 25, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 12 °C

    Wie schon in der Schule war die schiere Theorie Nichts und es galt das just Gelernte anzuwenden. Warum also nicht den Empfehlungen zur Happy Hour folgen. Nach dem süßen aber dennoch überschaubaren Frühstück aber zuvor noch bei Jack`s Fish Spot ein schnelles Mittagessen und dann los. Grobe Richtung Space Needle, dann aber nochmal ewige viele Blöcke in Richtung Capitol Hill weiter in Richtung Sam`s Tavern . Nur um dort festzustellen, dass eine der entscheidenden Limitierungen unserer Familienaufstellung das Scheitern an der Altersbeschränkung ist, da für Kneipen (selbst wenn sie ausweislich der eigenen Google SEO-Marketender die besten Burger der Stadt servieren) generell eine Altersbeschränkung ab 21 gilt.

    Was mir 2005 mit meinen Brüdern noch als leidlich erträglich erschien, war nach gefühlt 5 Kilometern Anlauf erheblich lästiger. Gänzlich verwirrend ist dabei, dass FF sich in einem Pub sehr wohl aufhalten darf (zumindest ausserhalb des Barbereichs) und ausweislich unseres Guides Joe selbst der Burlesque Tanz Schuppen „Can Can“ am Pike Place zumindest eingeschränkt Minderjährige einließ. Aber was bringt es sich aufzuregen, dann halt direkt in die Grundrichtung frühes Abendessen und darauf hoffend, dass sich auf dem Weg vielleicht doch noch eine Taverne (egal ob mit oder ohne Happy Hour) auftut. Wo wir schon mal in der Nähe waren liefen wir direkt an dem Wahrzeichen der Stadt, dem 1962 erbauten Space Needle und dem direkt daneben liegenden (von Paul Allen finanziert und von Frank Gehry entworfen) Museum of Pop Culture vorbei.

    Speaking of Pop, in der gleichfalls nahegelegenen Climate Pledge Arena, gab an diesem und dem folgenden Tag Billie Eilish zwei Konzerte im Rahmen ihrer Happier Than Ever Tour 2022. Schwer zu sagen, ob dieser Name FF in 10 oder 15 Jahren noch etwas sagen wird (zumindest wird sie - soweit erlaube ich mir in die Zukunft zu blicken - am kommenden Montag den Oscar für den Titelsong zu James Bond To Time To Die gewinnen) auf dass er uns nachträgt, dass wir ihn nicht mit auf eines der Konzerte genommen haben. Ausweislich der Schlange an löchrig gekleideten und größtenteils farbig gefärbten Reihe 12 - 16 jähriger Teenager(innen) galt zumindest hier keine alterstechnische Altersbeschränkung. Und frei nach dem Motto „if you have a hammer all you see is nails“ fielen uns just nachdem wir von den Konzerten erfahren hatten die Unmengen an potentiellen Fans im Hotel oder auf der Fähre am Folgetag auf…….

    Wir mussten aber weiter, wie üblich: Hunger und Durst und zumindest für ersteres eine Reservierung zur Happy Hour……. Nach langer Suche gab es aber vorher noch einen dringlichen Toilettenstop verbunden mit einem nicht ganz so drängendem aber ebenfalls willkommenem amerikanischen Appero (Manny`s Pale Ale aus Seattle) im Towne Pub.

    Um 16:45 Uhr die 40 Meter über die Straße ins UMI Sake Haus, welches laut Joe die letzten Jahre immer wieder den ersten Preis für die beste Happy Hour abgeräumt hatte. Von aussen gänzlich unprätentiös und von Miss I eher missfällig begutachtet, eröffnete sich nachdem wir erstmal drinnen waren ein schönes und gut besuchtes Restaurant mit drei Sushi Chefs und nettem (und preislich zu Völlerei verleitender Happy Hour Karte sowohl für Sushi / Sashimi als auch für Sapporo und Sake. Zwei Stunden später ging es satt und zufrieden zurück auf die Strasse.

    Aber!: Nach Hause, nach Hause, nach Hause wollen wir nicht. Zumindest FF nicht , denn ihm gegenüber hatten wir noch ein Versprechen einzulösen. Da er sich heute den ganzen Tag mit großer Mühe die Erwähnung des Wortes „langweilig“ verkniffen hat (witzig, dass in dem von mir in den USA stets verfolgten Podcast „Apokalypse und Filterkaffee“ kürzlich die Toleranz sechsjähriger zum Thema Langeweile erwähnt wurde, jedenfalls hat FF die letzen Tage, Wochen, Monate eine Tendenz spätestens nach einer jauchzend genossenen Endbespassung jedwede Aufforderung zu mindestens gleichwertiger Fortführung und somit Aneinandereihung kindgerechter Höhepunkte bis zu Unendlichkeit mit dem einfachen aber nervtötenden Ausruf (gedanklich bitte mit mindestens 87 Dezibel und 28 Wiederholungen aussprechen) zum Ausdruck zu bringen. Jedenfalls hatte ich ihn morgens mit der Ankündigung bestochen, dass er wenn er es auf weniger als 5 Erwähnungen des Wortes Langeweile (und ja, der Anwalt bestand darauf, dass dies auch jedwede Abwandlung wie z.B. mir ist lang lang lang lang, oder Es ist soooooo boooooring beinhaltete). FF willigte ein und fiel noch nicht mal auf den zugegeben billigen Trick rein: was darfst Du nochmal nicht sagen…. Herein. Lawyer`s kid. Ich bin sooooo stolz. Und da er es geschafft hat, sind wir dann zusammen in die Arcade am Hafen gegangen, wo er sich mit 5 USD (money well invested) an diversen Automaten verdingen durfte. Gleich das erste Spiel war ein Shooter im Jurassic Parc Modus und neben der Hyper Hyper Begeisterung, die zu diversen Kollateralschäden im Spiel führte, war vor allem die Begeisterung mit der ein 6jähriger auf alles was sich bewegt ballert erschreckend. Mögen wir nicht in 10 Jahren auf diese Zeilen starren und uns kasteien, dass wir der Anfänge nicht bewusst waren. Doch andererseits habe ich als Kind wohl auch auf alles was sich bewegte geballert und würde heutzutage für mich in Anspruch nehmen weiterhin halbwegs friedfertig zu sein (Bahnfahrten ausgenommen).
    Nach dem Shooter kam das obligatorische Motorad-Race dran. Hier hatten wir FF in Thailand ja halbwegs trainiert und ihm war klar, Geschwindigkeit siegt!!!!! Nicht zu vergessen, dass er anders als Papa Eiswasser und nicht diverse Biere und Sake im Blut hatte. Es kostete mich - ohne Quatsch und Übertreibung ziemlich viele Anstrengung und Erfahrung um dieses Rennen um weniger Zehntel für mich zu entscheiden. Bei Mario Kart hatte ich dann aber keine Chance mehr, zu den Gründen will ich mich auch nicht weiter äußern.

    Während FF danach seine Mutter deutlich besiegte, durfte Papa sich am Star Wars Flipper austoben. Leider war dieser teilweise defekt, der rechte Hauptflipper lahmte deutlich. Ob meines Zustandes will ich es wahrlich nicht mehr auf Talent oder Reaktionsfähigkeit zurückführen, wahrscheinlich hat der Betreiber einfach das Risiko erkannt auf Millionen verklagt zu werden und den Freispiel-Modus eher großzügig ausgelegt. Jedenfalls habe ich mir meinen zwei Dollar Spielgeld nicht nur 8 Spiele gespielt sondern FF zumindest kurzzeitig beeindruckt. Den Rest unseres Urlaubs finanzieren wir natürlich trotzdem mit diesem für meine Psyche unwiederbringlichen Schaden…….Over and out für heute.
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  • Canada, no Sir, we are sorry!

    March 26, 2022 in Canada ⋅ 🌧 10 °C

    Ehe wir Seattle verließen, wollten wir zumindest noch einmal auf`s Wasser und mit der Fähre über den Puget Sound nach Bainbridge Island. Zuvor ein kurzes Frühstück mehr oder minder auf die Hand. Allerdings verpassten wir dadurch die 11 Uhr Fähre verpasst und so wurde der Aufenthalt dem beschaulichen kleinen Ort nicht gerecht. Einmal quer durch die Hauptstrasse zum Yachthafen um mit einem sehr guten Chocolate Milkshake bzw. Berry-Smoothy im Laufschritt zurück zur Fähre zu hetzen. Schließlich wollten wir nicht zu spät in Vancouver, Kanada ankommen, da unsere Gastgeberin Anna schon etwas betagt war und wir sie nicht so lange wach halten wollten. Also vom Schiff runter und gleich den Wagen aus dem Parkhaus und die ca. 1.5 Kilometer bis zur kanadischen Grenze. Nach einem sehr mediokren Wendy-Burger (wir halten fest, bis dato waren wir zwar bei Starbucks, hatten aber sehr bewusst weder McDonalds noch Burger King unsere Referenz gezollt. Mal sehen wie weit wir damit kommen) war die Warteschlange an der Grenze glücklicherweise nicht zu lang, wobei schon vor der eigentlichen Kontrolle Beamte durch die Reihen schlenderten und nach potentiell genauer zu untersuchenden Grenzgängern spähten. Unsere größte Sorge war der Umstand, dass FF seit San Franzisko eigentlich glücklich und zufrieden ohne Kindersitz auf der Rückbank sass. Rein vorsorglich wurde er also mit IPad-Taschen, Kissen unterfüttert und die semi-legale Konstruktion mittels einer wärmenden Decke getarnt. Sagen wir es so, der fehlende Kindersitz war nicht unser Problem. Der Beamte war auch sehr freundlich, interessierte sich für Miss I deutsche Aufenthaltsgenehmigung (just out of my own curiosity…) und machte noch seine Scherzchen, dass der Adressaufkleber auf der ID-Karte ähnlich viel High-Tech enthielte wie das kanadische Pendent enthielte. Alles gut und ich war schon präpariert das Gaspedal durchzudrücken und entweder mit ordentlichen Kilometerangaben loszubrausen. Bis uns das Thema erwischte, was die letzten 12 Tage in den USA komplett in den Hintergrund getreten war und bis hierhin in diesem Reisebericht auch nur spöttisch in einer Bildunterschrift unter einer Bierreklame aufgetaucht war: CORONA!!! „Are you guys all tested“. Die Antwort unisono: Yes, Sir! Und unsere Impfnachweise hingehalten. Doch stopp. Nicht geimpft, getestet. War da was. Das hatten wir komplett aus dem Blick verloren, dass da tatsächlich was war. Sogar so viel, dass in deutschen Medien über die massiven Proteste der kanadischen Trucker berichtet worden war. Vergessen, verdrängt. Wenigstens war es mittlerweile 18:30 Uhr an einem Samstag und es war klar, ohne Test kamen wir nicht nach Kanada. Jetzt kommt der Teil, der nur schwer nachvollziehen ist, wenn man vor Augen hat, dass in Deutschland zwischenzeitlich jede Pommesbude zur Corona-Teststation umgewandelt worden war. Statt also an der Grenze einen meinetwegen völlig überteuerten Test machen zu können und mit einer halben Stunde Verzögerung weiterzufahren stand relativ schnell fest, dass wir fest stecken. Unbedingt das beim Grenzschutz, denn offensichtlich war es auch nicht möglich uns schlicht abzuweisen, zu wenden und unser Glück später erneut zu versuchen. Stattdessen: Wagen im exterritorialen Bereich parken und in eine Reihe treten wo nochmals festgestellt wurde, was unser Problem war. Der arme Herr Chun musste dann diverse Tabellen und Formulare ausfüllen, ehe er uns persönlich nach einer Stunde persönlich wieder zu unserem Auto eskortierte, den Wendevorgang überwachte und uns erst als wir bereit waren in Richtung USA zurückzufahren unsere Pässe aushändigte. Selten war einem mehr bewusst welcher Segen die Europäische Gemeinschaft und das Schengen-Abkommen sind!

    Ehe wir uns um die Organisation der nächsten Schritte kümmern konnten (wo übernachten, wo bekommen wir an einem Sonntag einen Test…..) war zunächst zu klären, ob wir überhaupt ohne Weiteres und vor allem erneut ohne Test in die USA zurückkehren durften. Und soviel sei verraten: ganz so einfach sollte es nicht werden!!! Allerdings war es diesmal nicht corona-bedingt, sondern der Umstand, dass FF bei unserer Einreise in San Franzisko wohl keinen Stempel in seinen Reisepass bekommen hatte. Hier an der Grenze wurde dies nicht nur festgestellt sondern gleich auch kritisch kommentiert (typisch für die Flughafen-Kollegen). Glücklicherweise enthielten wir uns unsererseits jedweden lästerlicher Kommentars über die Pedanterie etc. Denn nachdem die Prozedur durch war, meinte der Grenzer in fließendem (und ich meine muttersprachlich sauberem Deutsch) ob FF sich den Stempel nun vielleicht selbst eintragen wolle. Geboren und aufgewachsen in Kassel, da wäre ein auf deutsch hingerotzter Kommentar sicherlich nicht gut angekommen, aber wir sind zwar heimatlos und illegale Grenzgänger aber zumindest höflich, so nahm dieser Teil der Geschichte ein halbwegs gutes Ende. Die Nacht haben wir dann in einem überraschend guten Holiday Inn Express im schönen Bellingham.

    Morgens dann die ganze Strecke zurück nach Seattle (es schien ansonsten keine Testeinrichtung zu geben die uns Sonntags weiterhelfen konnte) und nach zwei Stunden vor dem Testzentrum, einem inzwischen leicht angewelkten Gastblumenstrauss vom Vortag am Pike Market und um 207 USD ärmer ging es dann wieder zurück an die Grenze. Die Sorge, dass sich ob unserer nunmehr dokumentierten vorangegangenen Abweisung bei einem Einreiseversuch nun weitere bürokratische Hürden auftun würden erwies sich glücklicherweise als übertrieben. Sonntag gegen 15:45 Uhr hatten wir es geschafft!

    Übrigens hatte die kanadische Regierung just am Vortag verkündet, dass die Testpflicht bei der Einreise ab dem 1. April (kein Scherz) abgeschafft würde. 5 Tage später wäre diese Geschichte also zumindest in dieser Form nicht passiert, aber was zum wir nicht alles um unsere geschätzten Leser zu unterhalten.
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  • Abstecher nach Hong Kong

    March 27, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 10 °C

    Eigentlich wollten wir ja nach Kanada, aber irgendwie hatte ich mich in meinem Reiseführer verlesen oder die falsche Abbiegung genommen, jedenfalls traten wir mit unserem Stop in Vancouver einen nicht nur kulinarischen Abstecher in Hong Kong an. Gehört hatte ich von unserer Gastgeberin Anna bei einem ihrer Besuche in Shanghai schon, dass es in Vancouver eine der größten Kolonien kantonsesischer Einwanderer in Kanada oder vielleicht sogar der westlichen Hemisphäre gibt. Auch hatte ich mich schon vor Jahren gewundert, dass ihr inzwischen verstorbener Ehemann dreissig Jahre in Kanada leben konnte ohne auch nur 20 Worte Englisch (respektive französisch) zu sprechen. Das Stadtbild gibt im Groben erstmal wenig Anlass zur Vermutung, dass man sich in die östlichere Kronkolonie verfahren hat. In der Ferne eine beeindruckende Skyline mit modernen Hochhäusern und auf der Strecke dahin das Sinnbild einer (amerikanischen) Vorstadtsiedlung mit zwei bis dreistöckigen Holzhäusern, kleinen Vorgärten und das Ganze dann noch mehr oder minder durchgängig mit Bäumen gesäumt. Alles sehr gepflegt. Was dann allerdings auch recht schnell auffiel, auch wenn dies in Tracy auch schon der Fall war, waren die vielen Maklerschilder vor den Häusern. Gefühlt jedes dritte Haus hatte ein „Zum Verkaufen“ oder ein „Verkauft“-Schild in den Boden des Vorgartens gerammt. In der Innenstadt wurde vor offensichtlich zu Vermietung stehenden Hochhäusern ähnlich wie vor Hotels auch eine variable Anzeige angebracht, ob aktuelle Wohnungen zur Vermietung anstehen oder eben nicht. Um aber auf Hong Kong zurückzukommen: der Großteil der Makler hatte offensichtlich asiatische Namen (Lee, Wang,….) und zwei von vier Erwachsenen mit denen wir uns hier unterhalten sollten kamen ursprünglich aus Hong Kong und waren im Real Estate Business. Aber ehe man mir dies als Lästerei oder Vorurteil auslegt: wir haben es genossen (ja das wäre dann immer noch ein positiv konnotiertes Vorurteil aber ich hoffe zumindest meiner gänzlich positiven Intention Ausdruck verleihen zu können. Wenigstens haben wir in den drei, ach nein vier Tagen hier eine Gastfreundschaft und vor allem ein gastronomisches Angebot erlebt, dass in Deutschland, nein in Europa wahrscheinlich seinesgleichen sucht. Yam Cha zum Frühstück, Stylisches Seafood, Koreanisch und selbst der schnelle japanische Ramen-Lunch kurz vor unserer Rückreise in die USA war fantastisch (Beispielsweise hatten wir Dan Dan Mien Ramen und Tonkotsu Ramen bestellt. Die Nudeln waren der jeweiligen Brühe angepasst einmal dünn und hell beziehungsweise etwas dicker/dank Kansui bzw. Eigelb gelber und damit bissfester . Aus Deutschland heraus hatten wir uns gleich die doppelte Portion Nudeln geordert, was allerdings völlig unnötig war und ob der zusätzlich für FF bestellten Portion Karaage und Takuyaki ebenso völlerisch war. Zwei der Hähnchenteile waren dann auch unser Abendessen, denn bis auf den schnellen Kaffee bei Starbucks um dem Lunchkoma etwas entgegenzusetzen, hatten wir auch den gesamten Tag über keinerlei Appetit und Versuchung weiteres Essen aufzunehmen.

    Wie die geneigten Leserinnen und Leser eh bereits wussten, lasse ich mich beim Thema Essen immer wieder gerne treiben und verliere meinen Faden, daher gerne wieder zurück zum Punkt: Vancouver, ein nicht nur ob unserer freundlichen Gastgeber absolut toller Ort und eine gerne angenommene Pause von amerikanischem (bitte kontinental zu verstehen, denn ohne es diesmal versucht zu haben unterscheidet sich der Burger im McD-Pendant Tim Horton nur unwesentlich vom Original.
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  • Last Day, Starbucks und ApplePay

    March 28, 2022 in the United States ⋅ 🌧 9 °C

    Dieser Tag war zumindest von meiner Seite mehr oder minder vertrödelt. Während sich Miss I und FF tagsüber mit einer Studienkollegin trafen, brach ich morgens zu einem langen und mehr oder minder ziellosen Spaziergang durch den Vorort von Vancouver in Richtung Innenstadt bzw. Hafen auf. Das Schrittziel für den Tag war schon um 12 Uhr erreicht. Nach lediglich zwei Kaffee zum Frühstück überkam mich nun doch der Hunger und da ich mir vorgenommen hatte die freie Zeit bis 17 Uhr mit Schreiben zu verbringen, suchte ich mir ein nettes kleines Cafe um dort einzukehren. Aus reiner Vorsicht und ohne Sorge klärte ich vor der Bestellung kurz die Zahlungsmöglichkeiten ab, da ich gänzlich ohne canadische Dollar unterwegs war, stets auf Kreditkarte vertrauend. Hier allerdings sollte mein Vertrauen enttäuscht werden. Und da war es wieder dieses Gefühl, dass es gewisse technische Neuerungen gab, denen man sich nicht per se verschließen sollte, hatte mir doch mein Schulfreund Markus schon vor Jahren von den Vorteilen des gänzlich kontaktlosen Bezahlens vorgeschwärmt. Nun gut, Strafe muss sein, also in einen Supermarkt (Bezahltechnisch sicher, aber vom Angebot her überschaubar) und eine Packung Gemüsesticks mit Dressing und Käsebarren angeschafft. Danach zu Starbucks und erstmal niedergelassen. Kindliche Freude ob des vorhandenen WLAN (zurück in der Zivilisation) und noch mehr über die erfolgreiche und komplett einfache Installation von ApplePay. Da hätte ich auch mal früher drauf kommen können ;-)

    Der Rest waren dann die Berichte der vorangegangenen Tage.

    Am frühen Abend dann noch ein Abendessen mit unserer Gastgeberin Anna und einer Freundin. Sehr leckeres und viel zu üppiges Kantonesisches Essen über das ich bereits berichtet hatte. Daher war es dass für heute!

    * für die USA hatte ich einen sogenannten Plan meines dt. Internetproviders gekauft, der mir die mehr oder minder uneingeschränkte Nutzung in den USA erlaubte. Allerdings auch nur dort. Und für die drei Tage in Kanada wollte ich jetzt auch nichts mehr zubuchen. Aber wenn man dann erstmal heimatlos unterwegs auf den Straßen ist, wird einem die eigene Abhängigkeit auf die harte Tour bewusst, will sagen: keine Extras bei CandyCrash….
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  • Top 5 zu Kanada

    March 28, 2022 in Canada ⋅ ☁️ 10 °C

    Woran man merkt, dass man in Kanada (und nicht den USA ist):

    1. Alles wird ins Kantonesische übersetzt
    2. Alles wir ins Französische übersetzt
    3. Man darf gefühlt schneller fahren (Kilometer statt Meilen)
    4. Gefühlt alles 20% teurer (bis man die Umrechnung von Can$ in US$ rafft
    5. Menschen schauen einem auf der Strasse in die Augen (und grüßen!!! *)
    Extra: Kein Wein im Supermarkt

    *gilt explizit nicht für die US-amerikanischen Kleinstädte, da grüßte auch jeder, bzw. Wahrscheinlich kannte in Prospect nach 24 Stunden auch schon jeder unseren Namen, Nummernschild und Passnummer
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  • Another Day in Vancouver

    March 29, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 10 °C

    Gemeinhin gibt es ja in jeder Familie eine Form der Arbeitsteilung die sich dann natürlich auch beim Reisen fortsetzt. So auch bei uns. FF ist für die stete Erinnerung zuständig, wann es an etwas fehlt: Ich will jetzt was zu essen / Mir ist langweilig / Ich muss pinkeln…….. Mein Job ist in Anlehnung an Steven Seagul klar mit der Aussage umschrieben: ich bin nur der Fahrer! Also die Baggage möglichst sicher von A nach B transportieren. Dies umfasst generell auch die mit dem Fahren verbundenen Annex-Tätigkeiten wie die Musikauswahl oder die Absicherung dass das spritfressende Monster mit dem wir unterwegs sind auch stets ausreichend Nahrung findet. Dies hält allerdings bestimmte Mitreisende nicht davon ab, sich spätestens wenn die Tankanzeige die Hälfte erreicht Sorgen zu machen und diesem Umstand durch regelmäßige Rückfragen darauf hinzuweisen, dass man nun doch mal langsam und sowieso. Vermerk: nächste Anschaffung bei Amazon: Aufkleber: Während der Fahrt nicht mit dem Fahrer reden!!!! Egal, und ich verspreche hiermit hoch und heilig diese Zeilen auch für den Fall nicht zu löschen, sollte es im Verlauf dieser Tour (und ich will nicht gänzlich abstreiten, dass es schon Situationen in denen ich schwitzend auf den Leerlauf und absteigendes Terrain vertraut habe) doch einmal zu einer Situation kommen in der Miss I Recht behalten sollte.

    Worüber ich aber eigentlich sprechen wollte: meine Fahrertätigkeit entbindet mich weitestgehend von der Verantwortung der unmittelbaren Reiseplanung. Bei Restaurants und Getränkestopps behalte ich mir nach wie vor ein Mitgestaltungsrecht vor. Aber die Verantwortung für die Überwachung unseres Reiseverlaufs und insbesondere die Frage, wie lange wir eigentlich in Kanada bei Anna bleiben, war eindeutig

    (Dialog nur leicht paraphrasiert)

    Miss I: Nein geliebter Super Husband, wegen der verlorenen Nacht an der Grenze, bleiben wir nur zwei Nächte in Vancouver

    Super Husband: Bist Du sicher? Ich dachte wir hätten vier Nächte eingeplant, blieben also drei Nächte.

    Miss I: Ja, hatte ich auch so im Kopf, aber ich habe extra nochmal im Reiseplan nachgesehen, wir bleiben zwei Nächte.

    Lange Rede, nachdem wir uns am Vorabend lang und tränenreich von Anna verabschiedet hatten, die Eier schon gekocht und abgepackt auf ihre Verbringung mit dem anderen Reiseproviant und Gepäck ins Auto warteten, lag ich mal wieder viel zu früh wach und schaute nur zur Sicherheit auf die nächste Station unserer Reise. Man soll ja nicht drauf rumreiten…..aber…..naja, wir den ursprünglich verlorenen Tag aufgrund wundersame Weise wieder zurück gewonnen. Und der Fairness halber sei erwähnt, dass es gut so war.

    Frühstück im Yam Cha Restaurant mit Xia Long Bao, Rettichkuchen mit X.O. Sauce und Siu Mai…. Danach Spaziergang an der English Bay und Besuch bei Yue Minjun`s A-Maze-Ing Laughter Skulpturen und eines der besten (und teuersten Eis auf die Hand in der Bella Gelateria. Danach weiter nach Stanley Park den Wasserflugzeugen beim Start zusehen. Am späteren Nachmittag bekam ich dann doch noch Gelegenheit die Studienfreundin von Miss I und deren Familie zu treffen, was ich am Vortag verpasst hatte, da ich mir eine Auszeit für einen sehr sehr langen Spaziergang durch Vancouver und vor allem ein notwendiges Update dieses Reisejournals genommen hatte. Während ich also drei Stunden bei Starbucks mit drei Flat Whites sass, hatte sich Ivy mit Amy und ihrem Mann und drei Kindern zum Lunch beim Japaner getroffen. Ich fand aber die Ruhe und den Kaffee auch sehr gut. Und wer hätte es gedacht, wir bekamen ja die Gelegenheit zu einem mehr als baldigen Wiedersehen ;-)

    Mit Amy und Sohn ging es in den Lynn Valley Link, einen Nationalpark etwas ausserhalb mit einem schönen Trail von dem vor allem die Fotos auf der Hängebrücke dramatisch waren. Aus der Ferne dem Zugang zum Dschungel-Camp nicht unähnliche, was für den stillen Betrachter beziehungsweise Leser auf der heimischen Couch jetzt vielleicht nur gering den Puls hebt. Aber für Euren Berichterstatter, der unter Höhenangst leidet war die (mehrfache) Querung und das Verweilen für diverse Gruppenfotos auf dieser 50 Meter hohen wackelnden Konstruktion ein Abenteuer, welches ich nur in Erwartung mindestens des Pullitzer Preises für diese Zeilen über mich ergehen lies.

    Das Koreanische BBQ danach war dann schon sehr viel erträglicher….. Nun aber wirklich zum letzten Mal ins Bett, denn am nächsten Tag sollte es zurück in die USA gehen. Oder vielleicht nicht….??? Trommelwirbel!
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  • Lambo mit Träger

    March 30, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 9 °C

    Diesmal kein pseudolustiger Titel sondern harter, wenn auch leider nicht ganz scharf fotografierter Fakt. Auf der Rückfahrt zur Grenze das erste Mal den Lomborghini Geländewagen gesehen. Selbst wenn man über die Frage wozu jemand ein Vermögen für eine monströse Designkutsche ausgibt dezent ignoriert, drängt sich aber doch das Unverständnis dafür auf, warum man dann die Silhouette dieses Karrens mit einem schnöden Dachgepäckträger verunstaltet. Der kleine italienische Pizzabäcker in mir hat wenigstens vor Empörung ins Lederwagen meiner billigen monströsen Non-Designkutsche gebissen.

    Vermutlich hatte der Karren sogar eine Anhängkupplung. Das konnte ich allerdings nicht mehr erkunden.
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  • Driving like a German..thanks Officer

    March 30, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 11 °C

    Na klar, als hätten unsere Begegnungen mit den lokalen Ordnungshütern nicht gereicht, gab es auf unserem Weg aus Washington vom Olympic National Park und unserem sehr idyllischen Hotel am Lake Qintanero in Richtung der Küste von Oregon gleich mal die nächste Begegnung. Diesmal mit Herrn Quintero von den State Troupern Washington. Der Moment als hinter mir die Signallichter aufleuchteten, war schon klar, dass die Anweisung, schnell fahren ist in Ordnung nur niemals der Schnellste sein, nur bedingt gelten, wenn der nächste Wagen einen halben Kilometer vor einem fährt. Also brav anhalten, die Füße still halten und ruhig mit abgeschaltetem Motor und geschlossener Scheibe auf Kommandos warten. Dass es dann aber erstmal zwei Minuten dauerte war beunruhigend. Habe ich durch die dicken Scheiben eine Anweisung über Lautsprecher verpasst…. Schließlich kam Officer Qintanero auf die Beifahrerseite und klopfte bei Miss I an der hinteren Scheibe…… Also der Grund warum ich Sie gestoppt habe ist, dass Sie mit 66 Meilen fuhren, wo nur 55 erlaubt waren. Sagen wir es so, so sehr ich bei Bars mit Eintrittalter mindestens 21 gerne mal wieder alleine unterwegs wäre, so günstig war in dieser Situation der Umstand, dass wir als Familie schon mal definitiv harmloser aussahen, als ich alleine…..naja, geringfügig. Jedenfalls war der Einstieg freundlich und es schien als würde meiner offenen Ansage, dass ich in keinster Weise rasen wollte und vielleicht als Deutscher mal kurz zu sehr aufs Pedal gedrückt hätte, Germany, you know, no speed limit, hahaha. Jedenfalls liess uns Officer Quintero lediglich drei Minuten zappeln wahrend er unsere Daten überprüfte um uns dann mit einer Warnung davon fahren zu lassen. Am ärgerlichsten war dabei, dass ich nicht um ein gemeinsames Foto zu Dokumentationszwecken bitten konnte…….Read more

  • Let`s go North-West

    March 30, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 9 °C

    Vancouver BC - Port Townsend - Port Angeles / Royal Victorian Motel Port Angeles

    Nachdem wir unseren Extra-Tag in Kanada sehr genossen hatten, sollte es heute dann aber wirklich zurück in die USA gehen. Allerdings nicht ohne nach einem Abschiedskaffee mit Anna dann doch noch einmal die Gelegenheit auf ein asiatisches Mittagessen zu nutzen. Nachdem es die Vorabende kantonesisch und koreanisch gab, war die einheitliche Entscheidung für diese schnelle Station ein japanisches Ramen-Restaurant. Pünktlich mit der Öffnung des Ladens hineingestürmt, war die Augen beim Bestellen größer als der Magen: Zweierlei Ramen (lobend sei erwähnt, dass nicht nur die Brühe unterschiedlich war sondern auch unterschiedliche Arten von Ramennudeln zum Einsatz kamen), Hähnchen (Karaage) und Tintenfisch- (Takuyaki) -Snacks. Das ganze las sich so gut, dass wir im Überschwang gleich noch zweimal die Extraportion Nudeln bestellten, was nicht notwendig war, die anschließende Fahrt dann aber wie im Lunch-Koma vergehen liess.

    Und anders als bei den Hinfahrten (;-) verlief diesmal sowohl unsere Einreise in die USA als auch die Fahrt ohne Berichtenswertes. Lediglich die Überfahrt von Keystone Harbor durch die Juan-De-Fuca Straight nach Port Townsend führte zwischenzeitlich zu erhöhtem Puls, bekamen wir doch bei der Bezahlung des Fährtickets mitgeteilt, dass die Überfahrt heute etwas rauher wäre und daher weniger Fahrzeuge beladen werden könnten. Da wir keine Reservierung hatten (etwas worauf wir bis dahin generell verzichtet hatten, da es uns mehr Flexibilität gibt und soweit auch noch nicht wirklich mit Nachteilen ausser mal 20 Minuten auf einen Tisch zu warten verbunden war. Das schlimmste Szenario hier wäre, dass wir ca. 2 Stunden auf die letzte Fähre warten mussten. Mit einem aktiven und gelangweilten 6jährigen 120 Minuten extra in der Pampa auf einem Parkplatz. Hermes, Du Götterbote und Gott der Reisenden, wir flehen Dich an, nicht heute, nicht heute!!!!!

    Und natürlich, vor uns wurde wie bei Noah erstmal alles eingeladen, was nicht selbst schwimmen konnte, LKW, Pick-Ups von der Größer der Original-Arche und dann auch noch die drei Autos vor uns in der Reihe. Wir bekamen dann vom freundlichen Einweiser das Haltesignal. Nicht nur für die Spannung, sondern offensichtlich um sich mit dem Cheflogistiker an Bord kurzzuschließen, ob der Daumen nach oben oder unten zeigen soll. Jener hatte zum Glück auch ein Tetris-Diplom und letztlich gingen wir und noch zwei weitere PKW nach uns an Bord. Und dann gingen die Heckklappen aber wirklich hoch. Geparkt fühlte sich die Überfahrt an wie die sardinische Blechdose in der Blechdose.

    Die Überfahrt nach Oregon war dann tatsächlich schaukelig aber kurz und vor uns kam die Sonne heraus. Also die Gunst der Stunde genutzt und schnell zu unserer Heimstätte für die nächsten zwei Tage nach Port Angeles in die genauso abgewrackt daherkommende Pension, wie es der Titel Royal Victorian Motel bereits vermuten liess. Aber das Zimmer war sauber und die beiden Trampoline groß genug, dass man auch darin schlafen konnte.

    Die Fahrt, die Fähre oder vielleicht doch partiell der übermäßige Genuss von Bookbeat-Hörbüchern hatte dann auch dazu geführt, dass selbst FF nicht lange zwischen den Betten hüpfen wollte sondern sich auch mal „erholen“ musste. Nach dem übermäßigen Lunch stand uns nicht der Sinn nach außerhäusigem Essen. Der Versorger ging dann aber nochmal auf die Jagd und entdeckte dabei dass man bei Safeways auch mit einer frei erfundenen Telefonnummer eine Mitgliedschaft vortäuschen und damit von den doch erheblichen Rabatten profitieren konnte. So gab es neben einem halbwegs lokalen Syrah eine Tapas-Platte und das war es dann auch für den Tag.
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