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  • Day 23

    Heureka in …ach lassen wir das

    April 6, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 16 °C

    Coos Bay - Battle Rock - Eureka, Best Western Plus Humboldt Bay / Eureka

    Ziel unserer heutigen Reise war das Städtchen Eureka, klar, dass sich hier das eine oder andere Wortspiel anböte, aber lassen wir das. Aber eines nach dem anderen. Coos Bay wollten wir nicht verlassen, ohne zumindest einen kurzen Blick auf die Hauptstrasse geworfen zu haben und in einem christlichen Kaffeeshop unser tägliches Koffein erhalten hatten. Sehr viel gab es nicht zu sehen, ausser dem Egyptian Theatre, einem historischen Kino das ursprünglich als Garage gebaut und 1925 zu einem Theater umgebaut wurde. Und, ja der Kaffee mit spirituellem Schuss war auch ganz gut.

    Den Highway 101 entlang war unser Kaffee gerade halbwegs getrunken und schon der erste Stopp am Battle Rock Nationalpark. Jetzt, ein paar Tage später würde ich sagen ein ganz ansehnlicher Felsen an der Pazifikküste, wellenumtost aber auch jetzt nichts so Besonderes, als dass man dafür aus dem Auto aussteigen müsste, es sei denn man verbindet das Ganze mit einem Pinkelstop. Aber wir waren ja noch Frischlinge was die wilde Küste Kaliforniens anbetraf und daher gab es dann doch die obligatorische längere Pause mit Kletterpartie. Für die Leserschaft und vor allem die Besucher unserer Diät-Show „die 5.000 spektakulärsten Küstenbilder Kaliforniens“ langweilig aber andererseits doch auch schön, wenn sich so etwas entwickelt und vor allem FF reisetechnisch noch nicht so abgewichst ist, so dass er sich an so ziemlich jedem Stock und einer halben Muschel erfreuen kann.

    Dennoch weiter, da die nächsten Tage recht viele Streckenkilometer angesagt sind.

    Am frühen Abend sind wir in Eureka angekommen. Das Best Western hatte diesmal einen sehr hübsch angelegten Pool mit Billiard und Gym-Bereich. Letzterer war zwar auch schon etwas in die Jahre gekommen, da aber nach nur knapp einem Monat die Jeans bedenklich zwackt, bin ich doch für eine Stunde rein während die Familie sich im bzw. beim Pool vergnügte. Allerseits froh sich etwas bewegt zu haben ging es zu Fuß auf der Suche nach einem Restaurant an den Hafen. Die 500 Meter vom Hotel waren sinnbildlich für das Sozialsystem der USA. Vorm Parkplatz des gehobenen Motels runter war man einen Block später in einem Industriegebiet in dem die Menschen auf dem Trottoir kampierten oder auch einfach nur mit der Kapuze über den Kopf gezogen auf dem Bürgersteig schliefen. Keine zwei Blöcke weiter hatte man dann den Yachthafen und hippe Restaurants und Bars. Alles so eng aufeinander und doch so weit auseinander. Auffällig auch, dass viele der Obdachlosen eher vor sich hin vegetieren oder vor sich hin brummeln oder monologisieren. Aktives Betteln sieht man nicht, ist wahrscheinlich auch nicht geduldet, aber es gibt noch nicht mal den Versuch durch ein Schild einen Hut oder einen eindringlichen Blick etwas Mitleid zu erheischen (was total in Ordnung wäre). Bedrückend ist es so oder so. Zumal die Anzahl so groß ist, dass individuelle Hilfe auch schwer ist, was natürlich auch die Ausrede eines alten weissen Mannes ist.

    Gegessen haben wir trotzdem und diesmal (aus meiner Sicht endlich) mal wieder mexikanisch. Obwohl ich jedesmal wieder auf`s Neue vor der Karte sitze und rätsele, was denn nun außer Nachos und ja der obligatorischen Margarita man den nun nehmen soll *. So auch diesmal, zumal die Margarita-Karte es einem auch nicht einfacher machte, da es über 20 verschiedene Tequilas in allen Preisklassen zur Auswahl gab. Nur die Größe war für mich da, immer einen unter dem Pitcher bleibend gab es ein Jumbo-Glas, ohne Chichi aber mit Salzrand und on the rocks. Sehr viel mehr brauchte ich dann auch nicht, obwohl das Essen auch lecker war.

    Auf der Rückfahrt hatten wir dann, nachdem wir mal wieder ein Konzert wegen der Altersbeschränkung nur von aussen belauschen konnten, Glück. Unser Hotel hatte einen Limousinen-Service zu verschiedenen Restaurants der Stadt angeboten (kostenfrei, wahrscheinlich eingedenk der oben geschilderten Situation in der unmittelbaren Nachbarschaft, wobei wir das nicht bedrohlich empfanden, aber wir sind auch am frühen Abend an den Zelten vorbeigelaufen). Und mit Limousine meine ich genau so ein Gerät mit dem in Deutschland eigentlich nur Junggesellenabschiede vom Land in der großen Stadt einen auf dicke Hose machen. Wenigstens waren wir gerade mit unserem Abendprogramm und einem abschließenden Bummel soweit durch als ich den Shuttle-Service am Straßenrand stehen sah. Zur - wie man auf dem Foto gut erkennen kann - unbändigen Freude der bereits gebuchten Mitreisenden hies es nach kurzem Zusammenrücken, hier kommt DJ FF. Erstmal alle Knöpfe inklusive Light-Show und Laserlichtern ausprobieren. Leider ging die Fahrt nur vier Minuten, sonst hätten wir sicherlich auch noch das Dach geöffnet.

    Und nachdem wir auf die üblichen Wortspiele zu Eureka an dieser Stelle verzichtet haben dann doch noch der dank an Michael S. für den Hinweis, dass sich Eureka nach der 1994 erschienen Geschichte „The Invaders of Fort Duckberg“ oder auf deutsch „Die Herrscher über Entenhausen“ die Stadt Entenhausen annähernd dort befindet, wo auch Eureka zu finden ist.

    *nein, was Essen und Getränke anbetrifft bin ich geographisch einigermaßen sattelfest. Die Pizzas schreibt sich nämlich mit „h“ ;-)
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