• Von Negombo bis Anuradhapura

    10. januar, Sri Lanka ⋅ ☁️ 29 °C

    In der Früh packen wir unsre Sachen und gehen richtung Bushaltestelle, die wir zuerst nicht finden und wie sich später rausstellt gar keine Bushaltestelle ist. Also fragen wir einen Local der uns richtung Hauptstraße und nach links deutet. Als wir durch Zufall unseren Bus im Stau sehen und glücklicherweise noch einsteigen dürfen ahnen wir noch nicht was für ein Tag auf uns zu kommt.

    Nach 1,5 Stunden fahrt in einem „Suicidebus“ (so der Name der Busse auf Sri Lanke, denen unser Fahrer auch alle Ehre machte) kommen wir in Mirigama an, der erste gezwüngene Zwischenstopp auf unserer Reise nach Anuradhapura (weil wir von Negombo und nicht von Colombo aus losfahren). Hier sind wir weit und breit die einzigen weißen und das spürt man auch. Wir werden von allen Seiten freundlich begutachtet. Die Zugtickets nach Polgahawela lösen wir bei einem freundlichen Mann hinter Gittern am Schalter und fragen ihn zu welchem Gleis wir müssen. Also gehen wir zum Gleis 3. Kurz vor der Abreiseuhrzeit kommt eine Durchsage auf Singhalesisch. Wir verstehen natürlich kein Wort und sind sehr froh, dass uns ein junger Mann den Tip gibt, dass der Zug wohl auf dem anderen Gleis losfährt.

    Im Zug angekommen genießen wir zum erstenmal die offenen Türen und Fenster eines Sri Lanka Zugs. Der Fahrtwind ist eine willkommene Abkühlung. Die hellgrünen Reisfelder, Palmen und der duft von gerösteten Erdnüssen die eine Dame lautstark im Wagon verkauft sind herrlich. Wir beobachten den blinden Trommler und seinen kleinwüchsigen Flötisten und genießen die Fahrt.

    In Polgahawela steigen wir aus und laufen direkt einer Beamtin in die Arme, die uns fragt wohin es gehen soll. Sie zeigt uns den Ticketschalter und Gleis 4 oder 5 wo der Zug kommen soll. Es ist 11.17 Uhr und wir freuen uns schon auf den nächsten Zug um 13.05. In einem kleinen Beisl dreht der freundliche Besitzer seine Discomusik auf und wor beobachten ein Pärchen beim Essen mit den Händen. Pünktlich stehen wir am Bahngleis, nir der Zug kommt nicht. Nach mehrmaligem Hin und Her bekommen wir die Antwort, dass der Zug erst um 15.15 kommt. Der vorige ist wohl ausgefallen. So warten wir, dösen vor uns hin und kämpfen noch immer mot dem Jetlag.

    Als der Zug nach Anuradhapura schließlich um 15.45 kommt steigen wir in einen übervollen Wagon. Wir kommen im Eingangsbereich zu stehen. Eine Gruppe junger Männer ist in feierlaune, singt singhalesische Lieder, klatscht und trommelt auf der Wagonwand. Wir sind begeistert und genießen so gut es geht unsere Fahrt. Eingequetscht mit 10 Kg am Rücken und einem Tagesrucksack vorne.

    Wir quatschen ein wenig mit den Jungs und genießen die Fahrt an der offenen Tür. Jeder fehltritt wäre todlich, aber so fühlt es sich hier nicht an. Wor verbringen die meiste Zeit der 4-5 Stunden fahrt hier und nur am Ende sitzen wir kurz im Wagon.

    Am Bahnhof in Anuradhapura, um kurz vor 20.00 Uhr spricht uns ein Tuktukfahrer an, nachdem wir es nicht schaffen ein Uber zu bestellen. Er bringt uns zu unserer Unterkunft oberhalb von einer Badminton Halle. Unten finden wir einen alten Mann der Bollywood Filme schaut, wir geben ihm mit Hand und Fuß zu verstehen, dass wir hier übernachten wollen. Dieses Hostel sollte es eigentlich gar nicht mehr geben erklärt uns der Besitzer der ca. 10 Minuten später -> nach einem Telefonat mit dem alten Herrn kommt & wuselt, um uns schnell das Zimmer sauber zu machen. Er habe es schon vor einiger Zeit aus sämtlichen Webseiten genommen, aber wenn wir schonmal hier sind, dann können wir auch bleiben. Das Zimmer ist recht dreckig mit einigen Mitbewohnern 🐜🪳🦟, aber für 3 Nächte passt es und der Vermieter ist sehr nett. Also gehen wir nach einem langen Tag beruhigt ins Bett.
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