• Der Literaturtempel von Hanoi

    November 21 in Vietnam ⋅ ☀️ 24 °C

    Die heutige Tour habe ich eigentlich nur wegen des Literaturtempel von Hanoi gebucht – Văn Miếu – Quốc Tử Giám. Ich wollte ihn unbedingt sehen und ein Besuch fühlt sich an wie eine ruhige, grüne Oase mitten im lauten Stadtleben. Sobald man durch das erste Tor tritt, lässt man den Verkehrslärm hinter sich und bewegt sich durch eine Abfolge von Innenhöfen, Teichen und pavillonartigen Gebäuden, die seit fast tausend Jahren dem Lernen und der Verehrung von Konfuzius gewidmet sind.

    Gegründet im Jahr 1070 und später zur ersten Universität Vietnams erweitert, ist der Ort ein Symbol für Bildung, Weisheit und geistige Entwicklung. In den schattigen Gärten stehen die berühmten Steinschildkröten, auf deren Rücken die Namen ehemaliger Doktoranden eingraviert sind – sie gelten als Glücksbringer, und viele Besucher berühren ehrfürchtig ihre steinernen Köpfe.

    Zwischen den roten Holzbauten, kunstvoll geschnitzten Dächern und stillen Höfen spürt man die besondere Atmosphäre eines Ortes, an dem Generationen von Gelehrten studiert, diskutiert und Prüfungen abgelegt haben. Heute flanieren Schulklassen, Reisende und Einheimische gleichermaßen durch die Anlage, um sich fotografieren zu lassen, Ruhe zu finden oder ein Stück vietnamesischer Tradition zu erleben.

    Am Ende verlassen wir den Literaturtempel mit dem Eindruck, einen ehrwürdigen Ort der Geschichte betreten zu haben – ein harmonisches Zusammenspiel aus Natur, Architektur und jahrhundertealtem Wissen.
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