• Tropischer Regenschauer & Bauarbeiten

    6.–7. okt. 2024, Uganda ⋅ ☁️ 27 °C

    Wir sind entspannt in unseren zweiten Sonntag auf dem Projektgebiet gestartet. Wie auch letzten Sonntag hörten wir die Kinder ab 7 Uhr Stühle für einen kleinen Gottesdienst zusammenschieben. Wir waren bis jetzt zu müde um aufzustehen und wussten auch nicht, ob es für die Kinder in Ordnung wäre, wenn wir einfach dazukommen.
    Wir blieben also liegen und setzen uns später mit Avocado Toast auf den Balkon und genossen die Aussicht.
    Nach ein wenig prokrastinieren entschieden wir uns, da wir die letzten Tage weniger als gewünscht am Projekt gearbeitet hatten, weiter zu recherchieren.
    Gegen 13 Uhr fing es relativ schnell an stark zu regnen. Wir sahen unsere Chance, Bilder von der aktuellen Wassersituation rund um die Häuser zu machen. Also zogen wir alles, was wir an Regenkleidung dabei hatten an und gingen raus in den ersten tropischen Regensturm.
    Innerhalb kürzester Zeit bildeten sich viele kleine Bäche, die zu kleinen Seen zusammenliefen. Bei der Schulküche, neben einer kleinen, vor Angst die Köpfe zusammensteckten, Gruppe von Hühnern, haben wir unsere Freundin die schwarze Ziege (siehe Bilder) im Regen stehen gesehen. Sie war angebunden und konnte sich nicht ins trockene flüchten. Während Anton fasziniert in Richtung Schule, die sich mittlerweile in einen Wasserspielplatz verwandelt hatte, lief, entschloss sich Luisa die Ziege loszubinden und in die Küche zu retten. Nach der Ziegen-Rettungsaktion, trafen wir zum zweiten Mal an diesem Tag den Schüler Moses. Er war grade dabei die Fenster dee Schule alle zu schließen.

    Moses war bereits morgens nach dem Frühstück zu uns ans Gästehaus gekommen und hatte uns erklärt, dass er kein Geld mehr habe, um die Schulgebühren zu bezahlen und jetzt erstmal nicht mehr kommen dürfte. Wir hatten ihm erklärt, dass wir ihm leider kein Geld geben könnten, trotzdem bestehe die Möglichkeit bei einem der "work for fees" Programme an der Schule mitzumachen. Hier können die Kinder z.B. bei kleineren Bauarbeiten des Projekts mitarbeiten und so ihre Schulgebühren abbezahlen. Wir machten noch ein Selfie zusammen in der Schule und zogen dann weiter um uns die restlichen Gebäude im Regen anzuschauen.

    Am Montag klingelte der Wecker schon um 6:30 Uhr. Das Gästehaus solle die Woche rund um das Haus eine Regenrinne bekommen. Jimmy (Projektmanager) hatte uns in der Woche davor schon davon erzählt und wir sollten ebenfalls fest an den Arbeiten beteiligt sein. Wir waren gespannt inwieweit das die Situation des sich hinten dem Haus ansammelnden Wassers beeinflussen würde. Also auch sehr interessant für unser Projekt hier vor Ort.
    Vor unserem Haus kamen einige Handwerker, unter anderem auch Jeremiah, der Elektriker des Projekts zusammen. Wir stellten uns allen vor und boten unsere Hilfe an.
    Da wir am Anfang noch nicht wirklich viel mithelfen konnten und nicht mehr viel zu essen hatten entschloss sich Luisa, Moreen, die nach dem Mittagessen auf den Markt gehen wollte, zu begleiten.

    Anton blieb am Projektgebiet und nutzte die Zeit um die Handwerker näher kennenzulernen. Neben Löten, Metalle biegen und Dachrinnenlängen ausmessen, wurde darüber philosophiert, wie Dachrinnen in Deutschland aussehen und wie das im Winter dann alles funktioniert.

    Luisa hatte derweil eine gute Zeit auf dem Markt. Da am Dienstag eine wichtiges Meeting von Kasese Give a Goat angesetzt war und Moreen kochen sollte wurde in Mengen eingekauft, die später beim Transportieren zurück zum Projektgebiet witzig werden sollten. Hin fuhren wir wieder auf einem Boda Boda, zurück ging es auf Zwein und schwer bepackt. Mit im Gepäck: ugandische Streetfood Pancakes.

    Als sie wieder zurück war, lief sie schnell runter zum Wachhäuschen und brachte Puss dem Wächter einen kleinen Kuchen vorbei, den er sich gewünscht hatte. Auf dem Weg mach unten traf sie Jo-Kim, der sie erneut nach einem Fußball fragte.
    Als sie wieder oben war und auch Anton momentan nichts mithelfen konnte, schnappten wir uns ein langes Maßband und maßen die Rasenfläche vor der Main Hall und einen Regenwassergraben aus.

    Nach einem langen Tag draußen in der Sonne sind wir dann nach langem kochen ins Bett gefallen, um wieder fit für den zweiten Tag auf der Baustelle zu sein.
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