• Double squeezer Suche in Kasese.

    18. oktober 2024, Uganda ⋅ ☁️ 27 °C

    Wir wollten und mussten mal wieder in die große Stadt, um ein bisschen einzukaufen und Geld abzuheben. Evelyn, eine Farmmitarbeiterin, erklärte sich bereit mit uns zu fahren und uns etwas zu leiten.
    Mit einem Boda Boda ging es in das nächst größere Dorf Kiburara, von wo aus „Taxis“ Richtung Kasese fahren. Diese Taxis sind meistens größere Autos und Vans, die entgegen der deutschen StVO, zugepackt werden mit Menschen. In ein Auto mit 7 Sitzen inklusive Fahrer, passen wenn man will (und ja man will) auch 12 Menschen: Vorne 4, in der Mitte 4 und hinten 4. Das wird dann auch ganz schnell sehr kuschelig. Wenn einem der Arm einschläft oder man auf einem Anschnaller sitzt, dann nimmt man das einfach hin. Die Geräuschkullisse ist erfahrungshalber so: eine Person schaut laut TikToks (kurze Videos mit singenden und tanzenden Menschen), ein bis zwei Personen telefonieren, diverse Hühner gackern, eine Ziege meckert zwischenzeitlich etwas verängstigt (oder kotzt, man weiß es nicht) aus dem Kofferraum, der Rest der Menschen unterhält sich durch das gesamte Auto hinweg und das Auto wackelt und scheppert wegen kaputter/fehlender Federung und losen Türscharnieren. Wider Erwarten, ist die Stimmung aber immer gelassen und gut. Eher grinst oder lacht man zusammen über die Situation.

    Nachdem wir Geld abgehoben und uns in einem Supermarkt mit allerlei Sachen (einem 5kg Reis Sack, weil wir jetzt Reisesser*innen sind) eingedeckt hatten, suchten wir einen Laden, der Bälle anbot. Für die, die sich nicht mehr erinnern: an unserem 2. Tag hier, lernten wir Jo-Kim und Arnold kennen, die nach ein paar Höflichkeitsfloskeln gleich einen Fußball schnorren wollten. Und weil Geld Freunde macht, dachten wir drei Wochen später, nutzen wir die Gelegenheit und schleimen uns bei den Kiddies ein. Nicht nur die Jungs sollten allerdings etwas bekommen, sondern auch die Mädels bei denen Fußball nicht so populär ist.
    Ugandische Frauen spielen Netball, eine Art Basketballsport. So kauften wir also einen Fußball und einen Netball und gingen anschließend auf den Markt um uns mit ein paar Lebensmitteln einzudecken. Danach versuchten wir einen „double squeezer“ zu finden. Also einen Boden-/Wasserabzieher für den Boden nach dem Duschen mit integrierter Bürste auf der anderen Seite. Wir fanden leider keine guten und mussten uns nach einigen Läden geschlagen geben.

    Es mag verrückt klingen, aber als wir nach 4h wieder zu Hause waren, waren wir fix und fertig.
    Bevor es jedoch ins Wochenende gehen sollte, trafen wir uns noch mit Jimmy, um mit ihm die Ergebnisse dieser Woche durchzugehen und wieder einen Plan für nächste Woche zu machen.
    Als er hörte, dass wir die Bälle bekommen hatten, brachte er uns gleich zur Main Hall, wo der Schüler*innenrat mit der Schulverwaltung in einem Meeting saß.

    Wir überreichten nach einer kleinen Rede vom aufgeregten George (Schulleiter), die Bälle an die Sportverantwortlichen Schüler*innen. Applaus von allen und stolzes Lächeln von den Lehrer*innen und schon war der Moment vorbei und wir wurden wieder nach draußen geführt. Wir hätten gerne etwas gesagt, aber dafür schien kein Platz.
    Naja, wir werden trotzdem die Möglichkeit bekommen bisschen Fußball und Netball mitzuspielen. Die Hoffnung besteht auch darin, den Netball umzufunktionieren und Volleyball damit zu spielen.

    Am Abend schaute Ericana (Lehrer und ehemaliger Minister des Königs) nochmal kurz vorbei und wir sagten ihm für den 58. Krönungssjahrestag des Königreichs (auf Luganda „Obusinga“) Bwa Rwenzururu am Samstag zu, wir würden sehr gerne den König sehen. Er freute sich sichtlich und versprach uns gute Sitze während den Feierlichkeiten.
    Læs mere